Forschen in Europa und anderswo

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

So langsam beginne ich, mir Gedanken über die Zeit nach der Promotion zu machen. Deshalb habe ich letzte Woche – kaum wieder von der Konferenz zurück – eine Veranstaltung der beiden großen Münchner Universtitäten zu Förderungsangeboten für Post-Docs besucht. Dort boten sich einerseits die großen Forschungsinstitute Deutschlands – die Max-Planck-Institute, Leibniz-Institute, Fraunhofer-Institute und Helmholtz-Institute – als Arbeitgeber an. Es wurde aber betont, dass sich diese Institute oft nur als ein Schritt im Leben eines Forschers sehen, nicht als langfristiger Arbeitgeber.

Hauptsächlich wurden verschiedene Programme, z.B. der EU, des DAAD oder der Volkswagen-Stiftung vorgestellt. Die meisten dieser Programme sind darauf ausgelegt, jungen Forschern nach der Promotion einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und sie dann aber auch wieder nach Deutschland zurückzuholen. Programme für Forscher, die in Deutschland bleiben wollen, gab es kaum bis gar nicht.

Natürlich ist es für Wissenschaftler unerlässlich, mit Forschern im Ausland zusammenzuarbeiten. Auch mehrjährige Auslandsaufenthalte sind für die Karriere natürlich sehr wichtig. Allerdings waren diese ganzen Programme alles andere als familienfreundlich, wenn schon ein Partner oder sogar Kinder vorhanden sind, sind solche Auslandsaufenthalte alles andere als einfach.

Auch gab es viele Programme, talentierte Forscher aus dem Ausland zurück nach Deutschland zu holen. Sie aber gleich in Deutschland zu halten, scheint niemand zu versuchen. Ein wenig paradox, meiner Meinung nach.

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

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