Kopfschütteln über Tesla’s Börsenwert

BLOG: WILD DUECK BLOG

Wahrheiten als Querdenkerisches verkleidet, von Gunter Dueck
WILD DUECK BLOG

Sie mögen sich noch erinnern, dass Sie über den Hype um Amazon, Apple, Google, Zalando etc. den Kopf geschüttelt haben. Das tun Sie immer wieder – und das ist ein Problem, ein echt deutsches, will mir scheinen, wenn Sie sich einmal als Gemeinschaft betrachten wollen. Jetzt ist Tesla dran.

Heute beträgt der Börsenwert von Tesla ungeheuerliche 337 Mrd. Euro, der von Daimler dagegen nur 46 Mrd. Euro. Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, dann gibt mir eine frühere kecke Aussage bei einer Keynote Recht: „Daimler besitzt doch 10 Prozent von Tesla, mir scheint das der wertvollste Teil von Daimler zu sein!“ Das haben die Manager von Daimler anders gesehen und damals verkauft.

Bleiben wir bei Daimler, für VW oder BMW gilt das gleiche. Wenn Daimler etliche Milliarden in e-Autos pumpen will und dafür Kredite braucht (früher wäre es locker einfach so anstatt der Dividende gegangen), dann will die Finanzwelt nicht so richtig mitziehen, Sie ja auch nicht. Daimler könnte neue Aktien ausgeben, das ist aber derzeit an der Börse nicht prickelnd. Die Autobauer haben ihren Belegschaften Beschäftigungsgarantien für viele Jahre gegeben und sind nicht recht beweglich. Informatiker würden lieber bei Tesla oder Google arbeiten. Die Autobauer werden nicht genug einstellen können, und sie bekommen nicht die besten.

Das kennen Sie vielleicht – schlimm genug. Wenn nun andererseits die Manager von Tesla 10 oder 20 Milliarden brauchen, geben sie einfach ein paar Aktien aus. Das war’s. Da können Sie staunend dabeistehen und mit den Augen rollen. Fest steht, dass eine irre Börsenbewertung die Möglichkeit gibt, sagenhaft viel Kapital zu mobilisieren. Das können die Autobauer hier nicht. Das liegt – pardon – auch an Ihnen: Sie wollen sich nicht für das Neue so sehr begeistern, dass Sie in Elektro- oder Wasserstoffautos per Aktienkauf investieren. Sie sagen, dass der Staat all das fördern muss. Sie wissen gleichzeitig, dass Ihre direkte Förderung durch Aktienkauf Deutschland nach vorne brächte, dass aber der Staat Ihr Steuergeld nutzlos verplempert. Hören Sie? Es heißt heute weinerlich: „Deutschland war – so lange der Staat Ihr sauer erarbeitetes Steuergeld reinpumpte – in SolarTech führend.“ Jetzt pumpen wir wieder neue Forschungsmittel rein, wieder verplempert. Ich will sagen: Sie als Deutsche machen da kollektiv etwas falsch. Sie lassen Ihr Geld verplempern, anstatt es zu investieren.

Vor einigen Wochen erklärte der AUDI-Chef Markus Duesmann in der SZ etwas, was Sie hellhörig machen sollte. Mit meinen Worten hier – ich will nur sagen, dass es Herr Duesmann weiß und verstanden hat. Die Autos enthalten immer mehr Schaltungen, Elektronik, kleine Computer („embedded devices“) und Sensoren. Mit jedem neuen Modell kommen etliche mehr dazu. Diese werden von Zulieferern gefertigt – Sie kennen die großen hier: Bosch, Continental, Magna, ZF; Denso aus Japan ist noch vorn. Es wird nun immer schwieriger, diese vielen Teile perfekt zusammenspielen zu lassen. Die Autos werden langsam immer schwerer beherrschbar, weil es kein einheitliches Betriebssystem für alle diese Teile gibt. Sie merken das an den häufigen Rückrufen. Das ist bei Tesla anders: dort hat man ERST das Betriebssystem gebaut und bestellt nun die Teile so, dass sie ins System passen. DAS ist der Unterschied. Tesla ist nicht mit Komplexität vorbelastet. Dazu kommt, dass die neuen Autobauer gar nicht mehr selbst fertigen. Sie bauen das Betriebssystem und lassen produzieren! Demnächst geht Fisker an die Börse. Der Stardesigner Henrik Fisker verhandelt dem Vernehmen nach mit VW, die Autos dort herstellen zu lassen. Verkauft wird wohl nur noch über das Internet; die teuren Auto-Händler werden eingespart. Komplexität raus, Vertrieb „weg“. Wie reagieren Sie darauf? Sie schütteln mit dem Kopf – wie bei Amazon früher. Amazon bekommt die Bücher mit mehr als 45 Rabatt (genaue Zahlen werden sehr geheim gehalten). Damit haben Sie eine Vorstellung, wie viel der Vertrieb kostet. Das ist bei Autos auch so, und deshalb kann der Internet-Verkauf eine Revolution einleiten.

Die deutschen Autobauer geben zu bedenken, dass es zu wenig Ladeinfrastruktur für e-Autos gibt. Das ist klar, sie haben recht. Wie reagiert man? Meetings und Förderanträge an die Regierung, Kaufprämien sowieso. Das dauert, verplempert wieder Ihr Steuergeld und führt zu nichts. Tesla baut die Ladestationen in den USA gleich mit. Tesla bietet Akkus im Haus zum Speichern von Strom, der vom Dach kommt (Photovoltaik). Das ist hier noch nicht so modern, aber schauen wir nach Kalifornien: Dort fällt der Strom sehr oft aus, weil die Infrastruktur irre schlecht ist und die Waldbrände ein Übriges tun. Daher nehmen dort viele Kalifornier das ganze Paket: Strom vom Dach plus Akku für 14 Tage Überbrückung in der Garage; ein Tesla-Auto steht daneben und wird aufgeladen. Kalifornien hat halb so viele Einwohner wie Deutschland, dieser Markt ist allein groß genug. Und wenn das dort alles funktioniert, kommt es zu uns, mit oder ohne unsere Autobauer. Die werden sich krümmen und sagen: „Was haben wir mit dem Akku daheim zu tun?“

https://stock.adobe.com/de/images/my-tesla-adventures/297948485?prev_url=detail

Und zum Schluss etwas über Elon Musk: Er hat PayPal mitgegründet, dabei seine erste Milliarde gemacht und geht demnächst mit der hocherfolgreichen Firma SpaceX an die Börse, die heute die von Ihrem Steuergeld geförderten Ariane-Raketen fast obsolet zu machen droht. Musk mag charakterlich sehr speziell sein, aber PayPal und SpaceX haben gut geklappt. Keine Ahnung, warum sie ihm ein Auto nicht zutrauen wollen, wo er Raketen schon weit führend gut kann.

Was will ich sagen? Investieren ist besser als verplempern. Sie sind dran. Ich sage damit nicht, Sie sollen die nun echt überteuerten Tesla-Aktien kaufen – das nicht. Aber generell in die Zukunft investieren könnten Sie schon. Es fehlt Ihnen an Vorfreude. Es fehlt Ihnen an Eigeninitiative. Sie wollen alles nur fördern lassen.

 

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

www.omnisophie.com

Bei IBM nannten sie mich "Wild Duck", also Querdenker. Ich war dort Chief Technology Officer, so etwas wie "Teil des technologischen Gewissens". Ich habe mich viel um "artgerechte Arbeitsumgebungen" (besonders für Techies) gekümmert und über Innovation und Unternehmenskulturen nachgedacht. Besonders jetzt, nach meiner Versetzung in den Unruhestand, äußere ich mich oft zum täglichen Wahnsinn in Arbeitsumgebungen und bei Bildung und Erziehung ein bisschen polarisierend-satirisch, wo echt predigende Leidenschaft auf Stirnrunzeln träfe. Es geht mir immer um "artgerechte Haltung von Menschen"! Heute bin ich als freier Schriftsteller, Referent und Business-Angel selbstständig und würde gerne etwas zum Anschieben neuer Bildungssysteme beitragen. Ich schreibe also rund um Kinder, Menschen, Manager und Berater - und bitte um Verzeihung, wenn ich das Tägliche auch öfter einmal in Beziehung zu Platon & Co. bringe. Die Beiträge hier stehen auch auf meiner Homepage www.omnisophie.com als pdf-download bereit. Wer sie ordentlich zitiert, mag sie irgendwo hin kopieren. Gunter Dueck

76 Kommentare

  1. Tesla hat bisher mit seinen E-Autos immer nur rote Zahlen geschrieben. Nun muss aber irgendwo mal das Geld fließen. Wie macht man das? Ein Schritt ist dann wohl: man verteuert an seinen Ladesäulen den Strom so, dass es nun teurer wird als mit Benzin oder Diesel zu fahren, wie hier berichtet wird: https://t1p.de/fae8

    Und hier https://t1p.de/fznu wird berichtet, dass Großbritannien erwägt eine Maut auf jede gefahrene Meile zu erheben um damit das “schwarze Loch” von 40 Milliarden Pfund zu füllen, dass durch die E-Autos entsteht.

    Womit eigentlich Tesla die hohen Gehälter der Mitarbeiter in seinem neuen Werk in Brandeburg zahlen will, allein schon 2700 Euro für ungelernte Arbeitnehmer, ist mir ein Rätsel. Wird das am Ende alles über die Subventionen finanziert, die “wir” letzlich irgendwie über Steuern und Abgaben leisten?

    Ich persönlich würde ja auch gerne ein E-Auto fahren, aber wenn ich sehe, was da immer wieder für neue und ungelöste Probleme und neue Kosten entstehen, auch wenn sie (noch nicht?) hier in Deutschland angekommen sind, nehme ich erstmal noch eine Weile Abstand.

    • @Wolfgang Richter
      (Zitat 1): Tesla hat bisher mit seinen E-Autos immer nur rote Zahlen geschrieben.
      Antwort: Nein, die letzten 4 Quartale hat Tesla Profit gemacht – und das allein mit BEVs während alle anderen Hersteller bis jetzt mit BEVs Verluste machen.

      (Zitat 2): Ein Schritt ist dann wohl: man verteuert an seinen Ladesäulen den Strom so, dass es nun teurer wird als mit Benzin oder Diesel zu fahren
      Antwort: Ionity, die deutsche Antwort auf Teslas Supercharger, verlangt €0.79 pro kWh, während beim Laden am Tesla Supercharger €0.42 zu zahlen ist. Allein schon dieser Preisunterschied bedeutet, dass Teslas über ihre Betriebsdauer günstiger sind als BEVs deutscher Hersteller.

      (Zitat 3): Womit eigentlich Tesla die hohen Gehälter der Mitarbeiter in seinem neuen Werk in Brandeburg zahlen will, allein schon 2700 Euro für ungelernte Arbeitnehmer, ist mir ein Rätsel.
      Antwort: Tesla braucht deutlich weniger manuelle Arbeit pro hergestelltes Auto als die deutschen Hersteller, gerade auch im neuen Werk Berlin Grünheide, wo Front- und Heck des Fahrzeugs mittels Formpressen erzeugt wird und die Montagearbeiten sehr viel geringer sind, weil es weniger Teile gibt, die es zu montieren gilt. Ja, nicht nur in der Elektronik und im Digitalbereich, auch in der Herstellungstechnologie ist Tesla den deutschen Automachern voraus.

      (Zitat 4): Ich persönlich würde ja auch gerne ein E-Auto fahren, aber …
      Antwort: Ab 2025 werden Elektromobile billiger zu erstehen sein als Verbrenner. Nur noch Afficionados werden dann Verbrenner kaufen. Warum ist das so. Antwort: Elektroautos sind prinzipbedingt billiger und wartungsärmer als Verbrenner wenn man den Batteriepreis nicht einberechnet. Doch Batterien werden Jahr für Jahr billiger und spätestens im Jahr 2025 werden Batterien so billig sein, das Elektroautos ebenfalls billiger sein werden als Verbrenner.

      Fazit: Wolfgang Richter, sie sind ein FUD-Man, einer, der Fear, Uncertainity and Doubt verbreitet.

      • Wow, Respekt, Martin Holzherr. Sehr gute, fundierte Antwort auf einen der leider so typischen, dämlichen FUD-Beiträge.

      • @Martin Holzherr
        Wir sollten uns alle hier und auch sonst überall mit Respekt begegnen und nicht ad hominem schreiben oder reden. Aus meiner Sicht fehlen in der Regel dem, der sich ad hominem statt zur Sache äußert die richtigen Argumente.
        Hier haben sich gerade Gegenargumente gebracht. Okay, das sollte reichen.

        zu 1) Sie haben Recht, Tesla hat erstmals mehrere Quartale in Folge Gewinne gemeldet. Ich hatte mich nicht richtig informiert.
        zu 2) Ich bezog mich allein auf Tesla. Für meine Aussage spielt es keine Rolle, dass andere Energieversorger teurer sind.
        zu 3) Ob nun weniger oder mehr Arbeitskräfte benötigt werden spielt doch keine Rolle. Tatsache ist, dass ungelernte Arbeitskräfte hier viel mehr Geld verdienen werden als anderswo, und dass Tesla Subventionen bekommt, es hier nach einem Mißverhältnis aussieht. Ich plädiere ja nicht für einen “Hungerlohn” für Ungelernte, es geht mir um die Geldquellen.
        zu 4) Die vielen Artikel in den Zeitungen, die immer wieder die Problematik der Umstellung auf E-Autos aufzeigen, wie z.B. auch heute wieder in der ZEIT unter dem Titel “Studie nennt Elektroauto-Ziel der Regierung unrealistisch” bestärken meine Zweifel.

        Ist es denn “unschicklich” oder verboten in Kommentaren seine eigene Meinung zu erläutern, auch wenn diese Richtung Unsicherheit und Zweifel geht?

        • @Wolfgang Richter: Elektroautos werden in 5 Jahren keine Förderung mehr benötigen. Deutschlands Kaufprämie für Elektroautos endet auch tatsächlich im Jahr 2025. Die Kaufprämie soll wohl gerade auch deutschen Autoherstellern helfen, einen Markt aufzubauen und ihnen Verluste ersparen, die allein schon deshalb zu erwarten sind, weil die deutschen Hersteller noch keine grosse Erfahrung im Bau von E-Autos besitzen.

          Was den Zeit-Artikel betrifft gilt: Prognosen sind schwierig vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Aber etwas ist sicher: Elektroautos haben einen Effizienzvorsprung gegenüber Brennstoffzellen und sogar gegenüber dem Verbrenner auf ihrer Seite.

          • @Martin Holzherr
            Ihr Blick geht genauso in die Zukunft wie der der Studie, die im Zeit-Artikel beschrieben ist. Ob 2025 E-Autos wirklich keine Kaufsubventionen benötigen, damit sie auch gekauft werden, das lässt sich unmöglich vorhersagen.

            Mein persönlicher Favorit ist schon lange Zeit der Wasserstoffantrieb mit der Brennstoffzelle. Da wäre das Batterieproblem (seltene Erden, Recycling, nicht löschbar bei Brand, hohes Gewicht, Lebensdauer) zumindest mal fast weg, da H-Autos keine großen und schweren Batterien brauchen.
            Immerhin favorisiert die Bundesregierung die “Wasserstoff-Wirtschaft”.
            Mal sehen, was sich in 5 und in 10 Jahren beim Autoantrieb noch alles tut…
            Tesla versucht ganz im Sinne der Marktwirtschaft mit einer Fabrik in Deutschland für sich den Markt “aufzurollen”.

          • @Wolfgang Richter: Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle benötigen
            1) einen Wasserstofftank dessen Volumen 3 Mal grösser ist als ein gleichwertiger Benzintank
            2) eine Batterie, denn sonst können sie nicht genügend beschleunigen, da die Brennstoffzelle träge ist und nicht sofort mehr Leistung bringen kann
            3) teure Wasserstofftankstellen, die zudem viel häufiger als Benzintankstellen nachgefüllt werden müssen
            4) 3 bis 4 Mal mehr Strom um die gleiche Reichweite zu erreichen wie ein Elektroauto, da der Strom zuerst Wasser spalten muss um Wasserstoff zu gewinnen und weil die Brennstoffzelle selber einen Wirkungsgrad unter 50% hat
            Behauptung: Wer heute Wasserstoffautos als Zukunft anpreist, der will in Wirklichkeit Zweifel am batteriebetriebenen Elektroauto erzeugen und die Entwicklung verlangsamen. Denn Wasserstoffautos sind insgesamt sehr viel schlechter als Batterie-Autos und sogar schlechter als Benzinautos.

          • Der Kurs von Tesla ist, wie geschrieben schon sehr hoch und damit eine Wette auf die positive Entwicklung.
            Kann es nicht sein, dass in 5 Jahren sich nur noch wenige Menschen einen Neuwagen a la Tesla leisten können?
            Gebrauchte E-Wägen dürften dann ja erst 2030 interessant für die Masse werden.
            Hat Tesla bis dahin mehr als 20 Mrd Umsatz im Jahr gemacht und mehr als 400.000 Autos verkauft? Möglich. Ziemlich sicher. Aber günstig und effizient ins All zu fliegen als einziger Kandidat ist ja etwas anderes als den Otto-Normal-Motorbenutzer zu überzeugen.
            Will gar nicht zu kritisch sein, weil ich prinzipiell Musk und Tesla ok finde. Als absoluter Auto-Laie ist mir das allerdings zuviel Hype um etwas, das mit oder ohne e-Antrieb komplett umgedacht weg vom Individualverkehr gedacht werden müsste und auch schon wird.

      • Zwei kleine Anmerkungen zu 2.

        Bei ionity gibt es von den Herstellern, die Teil des Verbundes sind, Rabatttarife, die allerdings wohl eine Grundgebühr kosten werden. Zum Beispiel We Charge von VW. (0,55€ für 3 Jahre ohne Grundgebühr)
        Preis von 0,29-0.77
        https://www.volkswagen.de/de/konnektivitaet-und-mobilitaetsdienste/mobility-services/we-charge.html

        Tesla verlangt in Deutschland 0,35€ und nicht 0,42€.

        Da sehe ich, was an Tesla komisch ist. Es ist extrem kompliziert.

    • Elon Musk will Tesla in Deutschland „einbürgern“
      @Wolfgang Richter(Zitat): Womit eigentlich Tesla die hohen Gehälter der Mitarbeiter in seinem neuen Werk in Brandeburg zahlen will, allein schon 2700 Euro für ungelernte Arbeitnehmer, ist mir ein Rätsel.

      Antwort: das nennt man Goodwill, was Elon Musk da aufbauen will.

      Elon Musk nimmt die deutsche Autoindustrie als Massstab für die eigene Produktion und er hält viel von deutscher Ingenieurskunst allgemein, was sich im Kauf von Grohmann Automation und ATW aus Neuwied zeigt. Mir scheint mit den (Zitat) hohen Gehältern für ungelernte Mitarbeiter im neuen Werk Giga Berlin will Elon Musk Wohlwollen aufbauen, denn das könnte nötig werden, wenn Tesla in Deutschland sehr viel Erfolg hat und er bei Konsumenten und Gesellschaft Akzeptanz sucht. Denn Tesla will auch als deutsches Unternehmen wahrgenommen werden. Zitat Elon Musk: „In Deutschland gibt es enorm viele Talente im Bereich der Automatisierung“, sagte Musk schon damals. „Tesla wird teilweise ein deutsches Unternehmen.“

      • Nachtrag zu Elon Musk will Tesla in Deutschand „einbürgern“
        Artikel wie Tesla wirbt Chef von Mercedes ab – IG Metall wittert „Verrat“ zeigen wie wichtig es für Tesls ist Goodwill zu schaffen und „deutsch“ zu werden.
        Denn einem Mercedes-Chef der zu Tesla wechselt, Verrat vorzuwerfen, bedeutet nichts anderes als Tesla als Feind zu betrachten – als Feind anstatt als Erneuerer deutscher Industriekultur so wie Tesla sich selbst sehen möchte.

  2. Deutsche (und zunehmend Europäer) wissen vor allem sehr genau, was sie alles nicht wollen, wogegen sie sind und wer Schuld hat. Wohlstandsphänomene, die vom Staat nach Kräften gefördert werden.

    • @Tim: Ja, volle Zustimmung und mit ein Grund, dass es in Deutschland so wenige Startups gibt, die voll durchstarten und den Weltmarkt mitbestimmen. In Deutschland und Europa wird vielleicht das Alte verteidigt, aber jedenfalls das Neue verhindert oder von vornherein in Frage gestellt. Jeder Europäer weiss es besser, weiss es so gut, dass er selbst nichts mehr unternimmt sondern nur noch von den andern erwartet, dass sie Fehler begehen – und dann auch nichts mehr tun.

  3. off topic
    Selbstständiges oder kreatives Denken ist ein Problem, an dem viele Menschen scheitern.

    Ein Beispiel:
    In der Hirn-/Gedächtnisforschung gibt es die wissenschaftliche Lehrmeinung ´infantile Amnesie´ – welche besagt, dass unsere frühen Kindheitserlebnisse dem Erinnern nicht zugänglich sind.
    Ich habe hier bei SciLogs seit 12 Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass/wie im Rahmen der sogeannten ´Nahtod-Erfahrung´ nachweisbar und nachprüfbar Erlebnisse ab dem 5. Schwangerschaftsmonat lebenslang dem bewussten Erinnern zugänglich sind.
    D.h. die wissenschaftliche Lehrmeinung ´infantile Amnesie´ kann – nachweisbar(!), nachprüfbar(!) – nicht stimmen.

    Und die Reaktion hier bei SciLogs?
    Es gab keine, an der ein intelligentes Verhalten erkennbar wäre.
    (z.B. Wäre nach dem Ehrencodex Qualitätsstandard ´Gute wissenschaftliche Praxis´ eigentlich jeder Wissenschaftler verpflichtet, Hinweisen auf wissenschaftliche Fehler oder Fehlverhalten nachzugehen.)

    Dieses Beispiel scheint vielleicht nicht direkt zum obigen Blog-Thema passen, aber es zeigt das eigentliche Grundproblem sehr gut auf:
    Wer nur in ´Copy-und Paste´-Strategien denken kann (nur was man lange kennt, kann richtig sein) – ist nie kreativ und offen genug, um neue Chancen und deren mögliche Bedeutung zu erkennen bzw. zu ergreifen.

    (Als ich verstanden habe, dass man sich bei ´Nahtod-Erfahrungen´ lebenslang an Erlebnisse ab dem 5. Schwangerschaftsmonat erinnern kann – war mir sofort klar dass die gesamte Fachliteratur ´infantile Amnesie, episodisches Gedächtnis´ umgeschrieben werden muss.
    Meine Hinweise bei SciLogs sind ein Experiment – ich will herausfinden, ob es hier intelligente Wissenschaftler gibt; welche die einmalige Chance nutzen, zu diesem Thema eine wissenschaftliche Erstveröffentlichung zu schreiben.)

  4. “Aber generell in die Zukunft investieren könnten Sie schon. ”

    Ich mache es wie Murks und investiere in meine Zukunft.

    “Sie wissen gleichzeitig, dass Ihre direkte Förderung durch Aktienkauf Deutschland nach vorne brächte, …”

    Die ganze Deutschtümelei riecht unangenehm nach Nationalismus und völkischem Denken.

  5. Der Börsenwert spiegelt nur den Hype um Tesla wieder. Inwieweit der berechtigt ist, das wird erst die Zukunft zeigen. Und ob die e-Autos ökonomischer und ökologischer sind als die Verbrenner , das ist auch noch nicht entschieden.
    Stellen Sie sich ein Parkhaus vor, voll mit e-Autos. Die haben Lithium Batterien. Wussten Sie , dass man einen Lithiumbrand mit Wasser nicht löschen kann ?!Wenn so ein Parkhaus brennt, dann haben wir eine Apkalypse en miniature.

    Und , jetzt mal praktisch gedacht. E-Autos sind wegen der Batterien im Schnitt 250 kg schwerer als reine Benziner. Diese 250 kg drücken sich im Mehrverbrauch aus. Mein Turbobenziner verbraucht auf der Autobahn 6 l Benzin. Sein Gegenstück als Hybrid verbraucht 5 l Benzin. Soviel Aufwand wegen 1l Unterschied ?

    Leute, bleibt cool . Manchmal ist Einfach einfach besser.

    • @hwied Manchmal denke ich, ich könnte mit meinen Beiträgen etwas erklären…es geht nicht mehr um Tesla, es gibt inzwischen auch Lordstown, Nikola, Nio, Fisker, Hyliion, die alle anfangen, in den Markt zu gehen. Schauen Sie da einmal rein… wenn Sie das alles nicht glauben…halten Sie doch alle diese Firmen nicht für dumm….alle Investoren für dumm…unsere Firmen, die in der Werbung nur noch e-Cars/Hybride bewerben. Setzen Sie die Benzinbrille einmal ab.

    • @hwied (Zitat): E-Autos sind wegen der Batterien im Schnitt 250 kg schwerer als reine Benziner. Diese 250 kg drücken sich im Mehrverbrauch aus.
      Nein, E-Autos haben wegen der Rekuperation (Rückgewinnung von Energie beim Bremsen) keinen Mehrverbrauch gegenüber Benzinern – auch wenn sie schwerer sind. 2) Batterien werden immer energiedichter. Schon heute ist das Model 3 von Tesla mit 1600 kg Fahrzeuggewicht exakt gleich schwer wie ein Audi S4. Bei der nächsten Batteriegeneration von Tesla (High-Nickel-Batterie mit tabless design) werden Teslas ein kleineres Gewicht besitzen als gleich leistungsstarke Verbrenner. Grund: Motor und Antriebsstrang von E-Autos haben ein kleineres Gewicht.

      Vorzüge von reinen E-Autos gegenüber Verbrennern sind aber schon heute:
      1) Mehr Nutzraum (mehr Innenraum+Kofferraum) gegenüber Verbrennern.
      2) Grössere Beschleunigung auch und gerade aus dem Stand
      3) Wartungsärmer weil weniger Verschleissteile

      Ein gutes Beispiel dafür: Der zukünftige E-Luxuswagen Lucid Air bietet bei kleineren Aussenabmessungen den gleichen Innenraum wie ein Mercedes S. Der Lucid Air hat eine Reichweite von 800 km und leistet 1000 PS, bietet eine ähnliche Innenausstattung wie ein Mercedes S und überlegene Fahrassistenzfunktionen zu denen auch Lidar gehört. Bei Verkaufsstart 2021/22 wird der Lucid Air dem Mercedes S deutlich überlegen sein trotz oder gerade weil es ein Battery Electric Vehicle ist.

  6. @Dueck off topic zum Amazon Buchhandel

    Bücher die in Deutschland im regulären Handel sind, unterliegen der Buchpreisbindung. Der Buchpreis setzt sich wie folgt zusammen:
    – 30 % für örtlichen Buchhändler
    – 15 % für Buchvertrieb (z.B. LIBRI) – welcher die örtlichen Buchhändler beliefert
    – Umsatzsteuer
    – Verlagspreis (Druck-, Lager- Werbekosten, Autorenhonorar, Ertrag vor Steuer)

    Bezieht Amazon seine Bücher direkt vom Verlag, zum Verlagspreis, hat es schon 30%+15%= 45% vom Buchpreis. Werden mit Verlagen aber noch Sonderkonditionen ausgehandelt, dann gibt es noch mehr.

    Bücher die nicht mehr im Handel sind, bekommen oft den Stempel ´Mängelexemplar´ und dürfen verramscht werden.

    Wer Bücher an seinem Heimatort kauft – unterstützt damit die eigene Lebensqualität.
    Denn der örtliche Buchhändler zahlt Gewerbesteuer – diese wird z.B. vor Ort verwendet: Kitas, Schulen, Karankenhaus, Parks, Sportstätten, Bäder, Veranstaltungen (Feste, Kultur), Feuerwehr, Unterstützung der örtlichen Vereine, usw.

    Amazon zahlt vor Ort keinen Cent an Steuer, die der eigenen Lebensqualität zugute kommen würde – ganz im Gegenteil: Wir müssen als Bürger mit den Müllentsorgungsgebühren sogar noch Geld dafür ausgeben, dass der Verpackungsmüll entsorgt werden kann, den man von Amazon geschickt bekommt.
    Das ist ein klares Draufzahlgeschäft.

    Hinzu kommen noch die ökologischen Folgekosten, welche durch die vielen Lieferdienste z.B. von Amazon entstehen: Lärm, Feinstaub, Klimaerwärmung.

    • @KRichard
      Ist es denn in der Verantwortung der Verbraucher jemanden zu bezahlen, dessen Arbeitsleistung sie nicht in Anspruch nehmen, um verfehlte Steuerpolitik zu kompensieren?
      Das sehe ich nicht so. Das Bessere ist der Feind des Guten.
      Und Amazon ist von seiner Struktur her den lokalen Händlern so weit überlegen, dass hier nicht mal mehr von Konkurenz die Rede sein kann.

      Ich will wissen ob ein Buch für mich von interesse ist? Ich lese mir einfach einige der Leserreszensionen durch. Und anhand der Bewertung sehe ich ob es den anderen Lesern gefallen hat oder nicht. Diese informationen bekomme ich im Buchhandel nicht.
      Selbst wenn Amazonbücher 10% teurer wären, als im Einzelhandel würde ich immer noch über Amazon einkaufen.
      Die Angebotspalette ist im Buchhandel evtl. für Gelegenheitsleser ausreichend. Aber für jemanden der pro Woche 2 Bücher ließt einfach viel zu schlecht bestückt.

      Bei anderen Produkten ist es ganz ähnlich. Was meinen Sie wie lange ich durch die Stadt laufen oder von Geschäft zu Geschäft fahren müsste um ein Produkt zu finden was meinen Vorstellungen entspricht? Da geht unmenge an Zeit und auch Sprit drauf nur um z.B. eine neue elektrische Zahnbürste zu kaufen. Das ist weder ökonomisch noch ökologisch. In sofern hinkt Ihr Vergleich mit den Paketdiensten ganz erhbelich.
      Bei Amazon kostet mich das ganze evtl. 5 Minuten meiner Lebenszeit. Und ich bekomme dann ein Produkt mit dem 5.000 andere Kunden im höchsten Maße zufrieden sind.

      Der Zug für den lokalen Einzelhandel ist leider abgefahren und kommt nicht wieder.
      Ich denke nicht das irgendein Kunde wieder ins Einzelhandelsmittelalter zurück will.

    • Wissen wir doch alles…aber Sie vergessen dann eben auch andere Seiten: Meine Bücher sind nicht hier in der Buchhandlung, die muss man bestellen und zweimla hin. Ich bin Amazon sehr dankbar, dass es dort so viele Rezensionen gibt, außerdem kann man probelesen. Sonst wäre ich ohne Amazon vielleicht “niemand”; die Verlage ersparen sich sehr viel Marketing, weil die Rezensionen im Netz stehen, dadurch sind die Bücher generell billiger.
      Steuern zahlt Amazon wie jede Firma dort, wo die Firma sitzt, also nicht hier. Ich habe Politiker gefragt, warum Steuern nicht dort erhoben werden, wo die Gewinne anfallen. Auskunft: Das wollen wir nicht ändern, weil Deutschland ein Exportland ist und wir es lieber haben , dass wir die Gewinne zB von in China verkauften Autos hier versteuern. Dieser Gesichtspunkt ist möglicherweise gewollt unbekannt, macht aber die Steuer-“Hetze” doch einigermaßen obsolet? Wegen der Autos geht es eben Stuttgart gut, aber die Gewinne werden nicht hier in Neckargemünd versteuert, wenn ich ein Auto kaufe.

  7. Gunter Dueck,
    ……Benzinbrille……
    Bleiben wir mal auf dem Teppich. In D gibt es über 50 Millionen KFZs.
    Die kann man nicht von heute auf morgen elektrifizieren.
    1. Weil die Infrastruktur unserer Städte noch nicht soweit ist
    2. Weil Bauer X lieber mit einem 2,5 t SUV Diesel herumfährt.

    Sinnvoll wäre unsere Innenstädte für e-Smarts zuzulassen und alle anderen KFZs auszusperren. Was machen wir dann aber mit den vielen Zulieferern, die meistens Diesel-Transporter fahren ?

    Anmerkung: US-Unternehmer als Vorbild hinzustellen, ????? Ist der Börsencrash von 2008 schon vergessen ?

    • @hwied:
      Niemand erwartet, dass die Wende hin vom Verbrenner zum E-Auto von Heute auf Morgen passiert. Aber Fakt ist, dass unsere Gesellschaft schon seit 40 Jahren weiß, welche Auswirkungen der Ausstoß von CO² auf unsere Atmosphäre hat.
      Es wurde aber ignoriert.
      Und jetzt wo unsere Wissenschaftler das erste Erreichen erster nahezu irreversibler Kippunkte im Klimawandel dokumentieren, argumentieren immer noch Leute, man könne doch nicht alles von Heute auf Morgen erreichen und am Besten tut man garnichts, weil es sonst Arbeitsplätze kosten könnte.
      Da kann ich angesichts von so viel Ignoranz nur mit dem Kopf schütteln.

      Nichts tun ist der Anfang vom Scheitern.
      Und genau das passiert nun zu Recht mit der deutschen Autoindustrie.
      Niemand kann sich Heute noch mentale Trägheit leisten. Leider ist die deutsche Gesellschaft überaltert und damit ist diese Eigenschaft systembedingt.

  8. WolfgangL,
    ……Kopfschütteln…..
    Zur Erinnerung , wir hatten schon mal den Transport auf der Schiene und auch elektrisch. Dann kam der Verkehrsminister Georg Leber in den 70iger Jahren und förderte den Transport auf der Autobahn, indem er die Besteuerung änderte.
    Das wurde als Befreiung begrüßt, weil jetzt der LKW die Güter bis vor die Haustür lieferte. Der Transport auf der Bahn wurde geringer, nur mal zum Schmunzeln, der Schwager von Leber hatte ein Fuhrunternehmen.
    Heute verstopfen die LKWs die Autobahnen und zerstören durch die erhöhten Achslasten die Brücken.
    Da war auch die Ignoranz am Werk, die Ignoranz der Voraussicht.

    Was ignoiere ich ? Mit dem Elektroauto werden wir nur die Schadstoffbelastung in den Innenstädten verringern können.
    Der Fernlastverkehr kann auch nicht von heute auf morgen wieder auf die Schiene verlagert werden. Dazu fehlt die Infrastruktur.
    Der Hype um das Elektroauto ist irrational. Denken Sie mal darüber nach !

    • @hwied: Das E-Auto allein ist nicht die Lösung aller Verkehrsprobleme. Elektrisch betriebene, autonom fahrende Robo-Taxis aber könnten die Lösung sein, denn sie wären ein Ersatz für den Besitz eines Autos: man würde sich herumkutschieren lassen und selbst kein Auto mehr besitzen. Folge: kaum noch Parkplätze nötig, Potential zu weniger Verkehr falls sich Leute ein Robo-Taxi teilen würden oder wenn es gar autonom fahrende Minibusse gäbe, die an beliebige Destinationen fahren würden.

  9. @hwied:
    Natürlich fehlt die infrastruktur, weil man über Jahrzehnte nicht umgedacht und umgesteuert hat. Daher müssen wir jetzt auch nicht kleckern, sondern klotzen. Aufgrund des Versagens vorangegangener Entscheider und Wähler. Das ist ein bischen so wie vor einer Prüfung. Man kann jeden Tag ein bischen lernen oder kurz vor der Prüfung Bulimie-Lernen. Oder aber man schaft es nicht seine Prokrastination zu beenden und scheitert.
    Leider ist es eigentlich schon zu spät fürs Bulimie-Lernen.
    Wir können also eigentlich nur noch das schlimmste verhindern.

    Ihr Beispiel von Herrn Leber zeigt doch, was wir heute nicht mehr zulassen dürfen. Nämlich das mit vermeindlich “wichtigeren” Interessen die Verkehrswende abgewürgt wird.

    Vielleicht mögen Elektroautos im Moment noch die Schadstoffproduktion nur zu verlagern. Aber auch das ist nur vorübergehend bis die Energiewende vollzogen ist.
    Aber die wird mit den gleichen betonköpfigen Argumenten blockiert wie die Verkehrswende. Also eine von der eigenen Hand bereitete sich selbst erfüllende Prophezeiung.

    Selbst wenn es nur zu einer Verlagerung der Schadstoffproduktion kommt, sind Kohlekraftwerke immer noch effizienter als ein Benzinmotor.
    Im übrigen gibt es mittlerweile genug seriöse Studien die zeigen, dass E-Mobile in ihrer Lebesnzyklus CO² Bilanz besser dastehen als ein gleichartiger und -alter Diesel. Sie stützen Ihre Einschätzung hier auf veraltete Daten.
    E-Mobile haben nur ein Zehntel der Teile die ein Diesel hat. Ein Elektromotor ist fast wartungsfrei ganz im Gegensatz zum Dieselmotor.
    Des Weiteren hat das E-Auto das potential die Lebensqualität an Autobahnen und in Städten zu verbessern. Keine Schadstoffausstöße, massiv verringerte Lärmbelastung…

    Ich denke hingegen, dass es höchst irrational ist, angesichts der Konsequenzen des drohenden Klimawandels nicht alles stehen und liegen zu lassen um die Wirtschaft, die Mobilität und die Energieversorgung ausschließlich aus der Perspektive der Nachhaltigkeit zu denken. Alles andere ist selbstzerstörerisch. Und Selbstmord auf Raten ist ja mal sowas von irrational.

  10. Auch das Elektroauto ist jedenfalls in der Stadt mehr Problem als Lösung. Erst wenn der motorisierte Individualverkehr um etwa 80 % zurückgeht, haben wir wieder lebenswerte Städte ohne Todesfalle Straße. Dann wird es auch möglich sein, die Asphaltfläche um etwa 50 % zurückzubauen.

    Wichtiger, schnell und effizienter als jede E-Auto-Strategie irgendeiner Regierung wäre konsequentes Tempo 30 in der Stadt (ggf. mit Tempo 20 auf Nebenstraßen). Damit wäre schon viel gewonnen.

    • Ich sehe da aber viele Möglichkeiten, wie sich beides stärkt.

      Ein E-Auto fährt auch bei Tempo 30 effizient und aus persönlicher Erfahrung finde ich das E-Auto in diesem Geschwindigkeitsbereich sehr viel angenehmer zu fahren. Dadurch fällt ein Grund gegen Tempo 30 weg. Bei Verbrennern hat man ein größeres Problem, dass die Motoren einen kleineren Umdrehungsbereich bevorzugen und deswegen alle Schaltungen enthalten, während die meisten E-Autos ohne Schaltgetriebe auskommen.

  11. WolfgangL,
    danke für die ausführliche Antwort.

    Wir sind uns einig, dass die Energiewende kommen muss. Gemeint ist damit Strom aus Solarzellen und / oder aus Windenergie.

    Jetzt taucht schon das erste Problem auf, Der Energietransport vom windigen Norden nach dem ruhigen Süden oder vom sonnigen Süden nach dem trüben Norden bei Solarzellen.

    Der Energietransport wird erst möglich, wenn die Stromtrassen genehmigt sind. Bayern sperrt sich ja noch. Langfristig muss das sein.
    Bei diesem Transport geht Energie durch den Widerstand der Leitungen verloren. Das lässt sich nicht verhindern, wenn man nicht gleich mit Supraleitertechnik aufwartet.

    Jetzt mal der erste Vergleich, Benzin versus Kohlekraftwerk.
    1 l Benzin hat einen Energiegehalt (Heizwert) von 11 kWh. Technisch nutzbar sind davon etwa 3,8 kWh bei einem Turbobenziner. Das sind etwa 35 %. Mein Turbobenziner verbraucht auf 100 km etwa 6l Benzin, das sind umgerechnet auf Strom 6 x 3,8 kW = 22,8 KWh.
    Ein E-Auto, das etwa 20 kWh pro 100 km verbraucht hat einen Vorteil durch die Rekuperationstechnik von 2, 8 kWh.
    Bei einem E-Auto, das seinen Strom aus dem Kohlekraftwerk bezieht, muss man berücksichtigen, das die Kohleverstromung mit einem Wirkungsgrad von etwa 1/ 3 betrachtet wird. Um die 20 kWh Strom zu bekommen muss das Kraftwerk 3 x 20 Kwh= 60 kWh Kohle verbrennen.

    Der kleine Vorteil von dem Kohlekraftwerk das den Strom liefert gegenüber einem Benzinauto lässt sich nicht leugnen. Also thermodynamisch betrachtet ist der Wirkungsgrad von Kohleverbrennung und anschließender Verstromung günstiger. Der Unterschied ist aber nicht sehr groß, etwa 14 %.

    Ist es ökonomisch sinnvoll LKWs deshalb von der Dieseltechnologie auf Elektrotechnologie umzurüsten. Wahrscheinlich nicht.
    Bei kleinen Stadtautos ist es sinnvoll, weil der Vorteil ohne Emissionen zu fahren den Nachteil der höheren Kosten aufwiegt.

    • @hwied (Zitat): Ist es ökonomisch sinnvoll LKWs deshalb von der Dieseltechnologie auf Elektrotechnologie umzurüsten. Wahrscheinlich nicht.
      Antwort: Batteriebetriebene Elektro-LKWs haben Stromkosten anstatt Treibstoffkosten. In den USA mit Strompreisen von 6 Cents pro Kilowattstunde sind die Stromkosten damit um ein Vielfaches kleiner als die Treibstoffkosten. Rein schon aus Kostengründen werden sich in den USA batteriebetriebene Trucks durchsetzen vorausgesetzt die Batterie ist nicht zu teuer und nicht zu schwer. Die von Tesla versprochenen 50% billigeren Batterien in 3 Jahren bei gleichzeitig kleinerem Batteriegewicht werden genau das erreichen – in den USA mindestens, nicht unbedingt in Deutschland, denn Deutschland hat sehr viel höhere Strompreise und damit höhere „Treibstoffkosten“ für E-Fahrzeuge.
      E-Trucks sind aber auch weniger reparaturanfällig und sie sind wartungsärmer als Diesel. Damit erhalten sie auch in Deutschland (mit seinen hohen Stromkosten) eine Chance.

    • Bitte nochmal nachdenken was womit verglichen wird. Wenn ich solche Beiträge lese könnt ich echt durch die Decke gehen.

      Die 6l Benzin haben insgesamt also 66kWh Energiegehalt. Ein Elektroauto braucht bei einem Verbrauch von 20kWh weniger als 1/3 der Energie eines Verbrenners. Da hilft es auch nicht, eine fiktive Annahme der reinen Kohleverstromung gegen zu halten, denn in Deutschland haben wir nicht 100% Kohlestrom.

      Hinzu kommt, dass für die Erzeugung/Transport/Verteilung der 6l Benzin bereits 9-10kWh eingesetzt wurden, denn Benzin fällt nicht vom Himmel und wächst auch nicht an der Tankstelle. Bevor also der
      Verbrenner seine 100km antritt könnte ich mit dem BEV schon 50km fahren…

      Ich empfehle jedem denkende Menschen, selbst möglichst objektiv an die Sache ran zu gehen und selbst zu recherchieren sowie zu DENKEN.

    • @hwied:
      1) ralph sagt das Entscheidende: der Wirkungsgrad eines batterieelektrischen Fahrzeugs ist bis zu 3 Mal so gross wie der Wirkungsgrad eines Benziners. Das allein schon spricht für Batterien. Sie sind supereffizient.

      2) Wenn Kohlekraftwerke die deutsche CO2-Bilanz verschlechtern ist das ein wichtiger Grund für eine schnelle Abschaltung der Kohlekraftwerke

      3) Der Wirkungsgrad von Energietechnologien spielt immer eine grosse Rolle. Wer behauptet, es komme ja wegen Stromüberschüssen bei Wind- und Solarenergie gar nicht mehr auf den Wirkungsgrad der Stromverbraucher an, der liegt mit Sicherheit falsch, denn
      a) auch Stromüberschüsse sind kein Segen, sondern ein Problem. Im Idealfall gibt es nur wenig überschüssigen Strom und das erreicht man beispielsweise mit Stromexport dorthin wo gerade Strom fehlt.
      und
      b) ungenutzte Stromüberschüsse bedeuten auch unnötiger Landverbrauch für Windturbinen und Solarpanel.

      Fazit: Wenn unsere Eltern uns noch ermahnt haben, das Licht beim Verlassen eines Zimmers/Hauses wieder zu löschen oder StosszuLüften anstatt im Winter bei laufender Heizung das Fenster sehr lange offen zu halten, so bleiben ihre Ratschläge auch heute noch sinnvoll: Energie verschwenden ist immer eine schlechte Idee. Und Verbrenner sind Energieverschwender und damit eine schlechte Idee.

      • Ergänzung: werden batterieelektrische Autos intelligent geladen, also dann, wenn es gerade einen Stromüberschuss gibt, können BEVs das elektrische Netz stabilisieren und dabei helfen Strom zu nutzen, der sonst eventuell abgeregelt werden müsste. Intelligentes Laden ist umso wirkungsvoller, je grösser die Autobatterien sind, denn dann kann bei Stromüberschuss mehr in die Batterien transferiert werden. Grössere Batterien haben aber noch weitere Vorteile:
        1) sie erhöhen die Lebensdauer des BEV, denn es gibt weniger Lade-/Entladezyklen
        2) sie verringern die Ladezeit beim Schnellladen um eine bestimmte Anzahl Reichweitenkilometer nachzuladen, denn eine grössere Batterie kann in etwa der gleichen Zeit nachgeladen werden wie eine kleinere, was aber bedeutet, dass die grössere Batterien pro Minute mehr Kilometer nachlädt als eine kleinere.

        Beispiel für künftiges batterielektrisches Fahrzeug mit grosser Batterie: der BMW iX soll eine 100 kWh Batterie (Reichweite 600 km) erhalten.

  12. Nachtrag WolfgangL
    damit kein Mißverständnis aufkommt

    “Also thermodynamisch betrachtet ist der Wirkungsgrad von Kohleverbrennung und anschließender Verstromung günstiger., wenn der Strom in einem E-Auto verwendet wird.
    Wird der Strom des Kohlekraftwerkes für die Heizung eines Hauses verwendet, dann ist der Wirkungsgrad ungünstiger, nämlich nur 33 %.

  13. Investieren in die Zukunft das sagt sich so einfach. Da sollte man zwei Dinge nicht aus den Augen verlieren: 1. Die Menschen in der – einkommensmäßig betrachtet – unteren Hälfte der Gesellschaft verfügen kaum über nennenswerte Ersparnisse. Eine einzige größere Reparatur des Familienautos kann schon ein gewaltiges Loch in die Haushaltskasse reißen, ebenso der Ausfall der Waschmaschine, für die nun eine neue angeschafft werden muss. Viel Geld zum Investieren in die Zukunft ist schlicht und ergreifend nicht vorhanden. 2. Die Mehrzahl der Deutschen sind wirtschaftliche Analphabeten für die eine Geldanlage in Aktien Zockerei oder auch einen kapitalistischen Sündenfall erblicken oder denen eben die Sachkenntnis fehlt. Und die wirklich guten Aktien zu finden, sozusagen das neue Apple, Microsoft, Amazon oder eben Tesla ist schon eine hohe Kunst. Viele Anleger setzen auf Bewährtes oder gehen nach der Devise vor: „Das Vaterland verleiht die besten Gaben“ (Goethe). Aber wer auf scheinbar grundsolide Unternehmen wie Deutsche Bank, Bayer oder Thyssen-Krupp gesetzt hat, reibt sich verwundert die Augen, wie das eingesetzte Kapital mittlerweile geschrumpft ist, von der Katastrophe des „Neuen Marktes“ gar nicht zu reden. Und wenn ich seriöse Tageszeitungen wie die „Welt“ lese, habe ich den Eindruck, allein in dieser Zeitung wird jeden zweiten Tag eine andere Anlagestrategie empfohlen, andere Aktien „hochgeschrieben“.
    „Investieren ist besser als verplempern“ – das ist richtig, aber auch mit falschen Anlagen kann man viel Geld verplempern!

  14. Dr. A. Quentmeier,
    Jetzt kommen wir zur praktischen Seite zu Hi-Tech & Co.
    Meine Tochter braucht ein großes Auto für 4 Personen mit einem großen Kofferraum. Ein Hybrid in dieser Größe gibt es erst ab etwa 30 000 €.

    Ihr wurde jetzt ein Opel Zafira angeboten Baujahr 2018 mit Benzinmotor für 16 000€. Den wird sie kaufen, weil sie nicht mehr Geld hat. So einfach ist das.

    Als Zugabe zu ihrer Meinung über Aktien sei an den gescheiterten Übernahmeversuch von Porsche an VW erinnert, dessen Börsenwert sich so stark erhöht hatte, dass die Manager von Porsche glaubten, das mit wirtschaftlicher Macht und Bedeutung gleichsetzen zu müssen. Der Börsenwert ist oft nur spekulativ und entspricht nicht dem realen Wert. Die Anleger, die diesen Hype gefördert haben mit über 1,2 Milliarden €, die haben ihr Kapital verloren. Die Prozesse darüber dauern noch an, weil die Gerichte kein schuldhaftes Verhalten der Beteiligten feststellen können. Anmerkung: Wenn irgendwann einmal der Hype mit Tesla einbricht, denn werden die Aktienbesitzer auch ihre Augen reiben.

    • @hwied (Zitat): Ihr wurde jetzt ein Opel Zafira angeboten Baujahr 2018 mit Benzinmotor für 16 000€. Den wird sie kaufen, weil sie nicht mehr Geld hat. So einfach ist das.
      Sinnvoll ja, aber in 7 Jahren könnte ihre Tochter dann vielleicht einen Tesla Model Y als Occasionsauto kaufen. Heute natürlich nicht, denn es gibt noch keine Model Y – Occasionen.

      The Times They Are a-Changin’

  15. Zu DR. Quentmeier
    Zustimmung. Dieser Turbokapitalismus ist nur noch auf das schnelle Geld aus. In Brandenburg hat man schon mal Millionen in den märkischen Sand gesetzt wenn ich da an den CargoLifter denke. Es ist immer wieder das gleiche Spiel: Zuerst wird eine Hype veranstaltet, Minister loben und sonnen sich darin und danach platzt diese Blase irgendwann. Der kapitalistische Sozialismus in China wird diesem System wohl irgendwann den Gnadenschuss geben…(Schön auf dieser Seite zu studieren wie mögliche Gewinnaussichten bei Menschen Hysterie auslösen können)

  16. Tesla hat seinen hohen Börsenwert, weil viel zuviel Geld im Umlauf ist. Mit diesem überschüssigen Geld wird dann spekuliert, was den Aktienkurs hochtreibt.
    Ein realer Wert, welcher diesen Kurs rechtfertigen würde, ist nicht erkennbar.

    Solche Kursentwicklungen sind Ergebnis einer seit Jahren falschen Steuer- und Sozialpolitik in vielen Ländern. Den Reichen schiebt man das Geld vorne und hinten rein – und bei den Armen spart man wo es geht.

    E-Autos sind real betrachtet, nicht sehr sinnvoll. Solche Autos sind sehr schwer, wodurch ein großer Teil der Energie nur zum Transport der Batterie verschwendet wird. Zudem haben schwerere Autos einen hohen Straßen- und Reifenabrieb – was zu Folgen führt, welche dann die Gemeinschaft tragen muss.

    Wesentlich sinnvoller wäre es, wenn man die Produktion von synthetischem Treibstoff (gasförmig, flüssig) energischer vorantreiben würde. Damit kann man viel CO2 aus der Luft entnehmen – was gut für die Umwelt ist.
    Produktionsstätten können dort gebaut werden, wo umweltfreundliche Energiequellen effektiv sind (Solarzellen, Windkraftwerke).
    Solche Synthesetreibstoffe habe eine hohe Energiedichte und man kann die vorhandene Infrastruktur und vorhandene Autos weiter nutzen.
    Weil diese Treibstoffe teurer als Ölprodukte sind, dürfte dadurch ein Anreiz entstehen, leichtere Autos zu bauen. Man braucht nicht unbedingt einen 2t-SUV um eine Biotomate nach dem Einkauf zu transportieren

    • @KRichard (Zitat):

      Tesla hat seinen hohen Börsenwert, weil viel zuviel Geld im Umlauf ist. Mit diesem überschüssigen Geld wird dann spekuliert, was den Aktienkurs hochtreibt.
      Ein realer Wert, welcher diesen Kurs rechtfertigen würde, ist nicht erkennbar.

      Antwort: Ja und Nein.
      Ja, Aktien von Hype-Firmen/Technologien kennen nur den Himmel als Grenze.
      Nein, Tesla ist nicht überwertet, denn:
      1) wenn man etwa annimmt, dass der BEV-Marktanteil von Tesla global über 10% bleiben wird und dass in 10, 20 Jahren nur noch BEVs verkauft werden.
      2) Tesla umfasst auch das Batteriegeschäft. Es liefert Batterien als Backup für Private (Powerwall, Powerpack) für ihr Eigenheim und es liefert Grossbatterien für Strom-Netze (kürzlich ein Megapack nach Australien)
      3) Tesla montiert Solardächer mit eigens konstruierten Photovoltaikschindeln, denen man nicht ansieht, dass sie Photovoltaikpanel sind. Momentan erst in den USA aktiv, denkt Tesla an einen internationalen Markt.

      Fazit: Tesla hat einen Börsenwert, den es selbst im optimistischsten Szenario als reales Unternehmen frühestens in 10 Jahren „verdienen“ kann.

      Meine Beurteilung: Tesla könnte das neue Amazon sein, was die Börsen- und Firmenentwicklung angeht.

    • @KRichard (Zitat):

      E-Autos sind real betrachtet, nicht sehr sinnvoll. Solche Autos sind sehr schwer, wodurch ein großer Teil der Energie nur zum Transport der Batterie verschwendet wird.

      Das Tesla Model 3 hat ein Leergewicht zwischen 1610kg und 1927 kg. Der Audi S4, 3. Generation, der von den Leistungsdaten mit dem Tesla Model 3 vergleichbar ist, hat ein Leergewicht zwischen 1660kg und 1895 kg und ist damit gleich schwer obwohl der Audi S4 keine Batterie hat und obwohl die Batterie des Model 3 alles andere als klein ist, bietet doch das Model 3 Reichweiten zwischen 402 und 519 Kilometern.

      Fazit: Heutige Batterieelektrische Fahrzeuge erreichen bereits das gleiche Leergewicht wie Verbrenner, in 5 Jahren aber werden batterieelektrische Leichtkraftwagen ein kleineres Fahrzeuggewicht besitzen als Verbrenner, weil sowohl Batterien als auch Motor und Antriebsstrang von Elektromobilen von Jahr zu Jahr gewichtsmässig „schrumpfen“, wobei sie aber gleichzeitig leistungsmässig wachsen.

  17. Ihr Beitrag Herr Dueck, begeistert mich. Auch der Beitrag von M. Holzherr, allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob er die Sache nicht doch zu optimistisch sieht.

    Es gibt einfach das grundsätzliche Problem, dass an sich höchst qualifizierte Techniker, besonders aber auch Spezialisten, in der Autoindustrie arbeiten, die nicht so einfach wo anders arbeiten können. Ihr Fachgebiet ist einfach nicht mehr gefragt.

    Die „Transformationsprozesse“ sind das eigentliche Problem.

    Sie sollten jedenfalls humanistischer und besser geplant sein, als ehemals der „Umsturz“ in der DDR.

    Dass für gierige Aktien Anleger, Aktien von Firmen deren Bosse Millionen Arbeiter samt Gewerkschaften „am Hals haben“ und durchfüttern müssen nichts wert sind, ist irgendwie naheliegend.

    Positiv aber ist, dass die Anleger keinen wirklichen „Blödsinn mit ihrem Geld“ machen können. Sich also nicht (mehr) parasitär in Handelsprozesse einbinden können, so dass Waren knapp oder sinnlos teuer werden und alles in einer „Superinflation“ endet…. Sie sponsern halt riskante Anlagen. Den Amis ist klar, dass 90 % „in den Sand“ gesetzt, und 10 % zu „Goldgruben“ werden können. Kann man eigentlich nicht grundsätzlich verurteilen, innovativ sind derartige Prozesse.

    „Unsere Autobosse“ schauen verächtlich auf die „Spaltmaße“ des Tesla, übersehen aber, dass er im Bezug auf Batterien, Schnelligkeit der Umsetzung eines fundamental neuen Konzeptes, „Elektronik plus Software auf Räder“, genial ist.

    Die „Traditionalisten“ haben vermutlich nicht einmal die traditionelle Elektronik wirklich im Griff, wenn es zunehmend komplex wird. Ich nehme an, sie vermuteten z.B., dass „Elektronikfehler“ z.B. „Fehlalarme“, bei der Großserienfertigung „verschwinden“ würden, wie es im Maschinenbau vorkommt. In der Elektronik dürfte es wegen der „etwas instabilen Kippprozesse“ umgekehrt sein. Bei „besseren Toleranzen“ (der Baukomponenten) treten die Fehler „stärker“ auf. Das ist ein Fiasko bei sicherheitsrelevanten Funktionen.

  18. @KRichard 18.11. 12:52

    „E-Autos sind real betrachtet, nicht sehr sinnvoll. Solche Autos sind sehr schwer, wodurch ein großer Teil der Energie nur zum Transport der Batterie verschwendet wird.“

    Elektroautos sind gerade im Stadtverkehr vergleichsweise sehr verbrauchsarm, weil dort die großen Benzinmotoren mit sehr viel schlechterem Wirkungsgrad laufen. Der 120 PS-Benzin-Motor läuft dann auf 5 bis 15 PS oder im Leerlauf. Bei Elektromotoren gibt es dieses Problem nicht, die haben auch bei geringer Leistung immer den selben hohen Wirkungsgrad. Dieser Effekt ist stärker als das Gewicht der Batterien. Außerdem braucht ein kleines Fahrzeug für den Stadtverkehr auch eine nicht so große und schwere Batterie.

    „Wesentlich sinnvoller wäre es, wenn man die Produktion von synthetischem Treibstoff (gasförmig, flüssig) energischer vorantreiben würde.“

    Synthesetreibstoffe sind nur eine gute Idee, wenn man so die zwangsläufig anfallenden Stromüberschüsse bei vollem Ausbau von Wind- und Solarstrom verwerten kann. Wenn der Strom zeitgleich mit seinem Anfallen in Fahrzeugbatterien gespeichert werden kann, ist das energetisch 3 oder 4 mal günstiger, als wenn hier Synthesesprit für PKW hergestellt wird. Zumal es auch noch viele andere Einsatzmöglichkeiten für die Nutzung von synthetischen Energieträgern gibt, also z.B. in Dunkelflauten wiederverstromen, aber vor allem auch zum Heizen, für LKW, Schiffe und Flugzeuge sowie in der Industrie zu verwenden ist.

    Insbesondere kann man die Synthesetreibstoffe auch saisonal für den Winter lagern, um so die jahreszeitlichen Schwankungen von Produktion und Bedarf auszugleichen. Und auch transportieren, wenn die Fernstromleitungen an ihre Grenzen kommen. So können die Solarstromüberschüsse, die in Zukunft rund ums Mittelmeer anfallen werden, nach Umwandlung in Synthesetreibstoffe auch per Tanker oder Gasleitung zu uns transportiert werden.

    • Kompromissbereitschaft ist der erste Schritt in die Verkommenheit des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs – Leider ist es so, daß man in dieser Welt- und “Werteordnung” Kompromisse garnicht vermeiden kann, aber wo man sie vermeiden kann, da ist der Dreck besonders sichtbar.

      Als der Hype um den Aktienmarkt die Geldbeutel der “kleinen Leute” erreichte, da war klar, dass nicht nur das “Wirtschaftswunder” zum “blauen Wunder” wird, es war auch klar, dass die “sozialen Errungenschaften” nur Geschenke auf Zeit waren und nun wieder eingesammelt werden, und Zukunft ein noch zynischeres Spiel wird.

      Mein lieber Herr Dueck, ich habe mich nie verführen lassen zum Investor dieser manipulativ-schwankenden “Werte” zu werden, ich stecke als Eingeborener der westlichen Hemisphäre in diesem Drecksspiel zwar tief mit drin, aber schon immer habe ich noch tiefere Verachtung ausgesprochen, für alle die dafür investieren und das als legetimes Mittel zum Lebensunterhalt propagieren!!!

    • @Thomas Jeckenburger (Zitat):

      Insbesondere kann man die Synthesetreibstoffe auch saisonal für den Winter lagern, um so die jahreszeitlichen Schwankungen von Produktion und Bedarf auszugleichen. Und auch transportieren, wenn die Fernstromleitungen an ihre Grenzen kommen.

      E-Fuel-Fahrzeuge benötigen 4 bis 5 Mal soviel Strom wie batteriebetriebene Fahrzeuge. E-Fuels als saisonale Speicher „rentieren“ nur, wenn die Elektrizitätsproduktion im Winter 4 bis 5 Mal geringer ist als im Sommer. Wenn nicht, dann ist es gescheiter, einfach mehr Windkraftwerke/Solarpanel zu installieren als es im Sommer braucht, so viel nämlich, dass der erzeugte Strom auch im Winter reicht.

    • @Thomas Jeckenburger (zu E-Fuels, oben Synthesetreibstoffe genannt):

      Volker Quaschning (Erneuerbare, Berlin) nimmt im Video ≠6 Neue Lobby-Studie zu Diesel und E-Auto Stellung zur Kontroverse E-Fuel versus batteriebetriebes Auto (sinngemäss): „Synthetische Treibstoffe mit Erneuerbaren hergestellt bräuchten in Deutschland 5 Mal soviel regenerativ erzeugten Strom wie es für Batterien bräuchte. Deutschland kommt also als Produktionsstandort für Synthesetreibstoffe nicht in Frage. Aber auch wenn Synthesetreibstoffe im Ausland produziert würden, wären sie zu teuer „

  19. hto,
    es gibt auf der Welt
    zu viel Geld (reimt sich)

    Deswegen gibt es augenblicklich auch keine Zinsen mehr auf die Geldanlagen.
    Es gibt auch zu viele Automobile. Wie belebt man also einen gesättigten Markt.
    Man erfindet eine Neuheit, das Elektroauto.
    Eigentlich ist diese Idee schon über 100 Jahre alt, der erste Porsche, der Lohner Porsche war ein Elektroauto mit je einem Elektromotor in der Felge.

    Technisch ist dieses Elektroauto jedem Auto mit Verbrennungsmotor überlegen, wenn,,,, ja wenn es das Problem mit den Akkus nicht gäbe.
    VW hat mittlerweile seine E-Autos aus dem Katalog bestellbarer Wagen gestrichen, weil die Akkus nicht in ausreichender Zahl lieferbar sind. Bei Daimler muss man mindestens 10 Monate warten.

    Die Hybriden aus japanischer oder koreanischer Fertigung sind lieferbar.

    Was hat das jetzt bei ihrer Sozialkritik verloren ? Nun diese vernünftigen Autos sind zu teuer für Menschen wie du und Ich. Und warum sind sie teuer ? Weil man die Entwicklungskosten auf jeden Fall gedeckt haben will Es ist noch nicht entschieden, ob die Elektroautos in eine Sackgasse führen, entweder weil man nicht genügend Akkus liefern kann oder weil die Stromtrassen für genügend Strom aus der Steckdose nicht rechtzeitig fertig werden.

    • @hwied (Zitat):

      Technisch ist dieses Elektroauto jedem Auto mit Verbrennungsmotor überlegen, wenn,,,, ja wenn es das Problem mit den Akkus nicht gäbe.
      VW hat mittlerweile seine E-Autos aus dem Katalog bestellbarer Wagen gestrichen, weil die Akkus nicht in ausreichender Zahl lieferbar sind. Bei Daimler muss man mindestens 10 Monate warten.

      Frage: Warum gibt es einen Mangel an Akkus?
      Antwort: Weil batterieelektrische Autos so erfolgreich sind, dass sie den Händlern aus den Händen gerissen werden,

      Frage: Warum sind batterieelektrische Fahrzeuge so erfolgreich?
      Antwort: Weil sie heute schon besser sind als Verbrenner und weil sie in 5 Jahren sogar billiger sein werden als Verbrenner.

      Zitat:

      Nun diese vernünftigen Autos sind zu teuer für Menschen wie du und Ich.

      Antwort: Nein, sie sind nicht zu teuer, sonst würden sie gar nicht gekauft und es gäbe keinen Akku-Mangel. Batterien werden zudem jedes Jahr etwa 15% billiger, ein gewaltiger, sehr schneller Preiszerfall.

  20. @ hwied 17.11.2020, 14:01 Uhr

    Dass der Schienentransport zunehmend auf die Straße verlagert wurde, hatte offenbar viel stärkere politische „Machtgründe“, als nur das Transportunternehmen von Lebers Schwager.

    In den damals höchst personalintensiven Eisenbahnunternehmen konnten die Gewerkschaften in der Belegschaft massiv Einfluss gewinnen, der auch politisch bestens genutzt werden konnte.

    Man hätte praktisch ein Monopol bei der Verteilung mit Gütern bekommen und die (Sozialistischen) Gewerkschaften hätten bequem das Land erpressen und „lahm legen“ können.

    Das war besonders den Amerikanern „unheimlich“ und dort fristet deswegen die Eisenbahn ein kümmerliches Nischendasein. Man wollte sich einfach nicht abhängig machen, der Wettbewerb ist ihnen heilig….

  21. In der derzeitigen Situation der Welt, ist das “laborieren” über den Individualverkehr so stumpf- und blödsinnig wie das “Individualbewusstsein”.

  22. hto,
    wie kommst du denn vom Alex zur Charité.
    a) du läufst (kostet nichts)
    b) du leihst dir ein Fahrrad (kostet nichts)
    c) du fährst mit der S-Bahn schwarz (kostet nichts)
    findest du die Auswahl stumpfsinnig, feinsinnig oder phantasievoll ?

  23. @hto 18.11. 16:24

    „In der derzeitigen Situation der Welt, ist das “laborieren” über den Individualverkehr so stumpf- und blödsinnig wie das “Individualbewusstsein”.“

    Klar ist Autofahren im Stadtverkehr recht unpraktisch. Fahrradfahren ist einfach gnadenlos effektiver, und auch sportlich gesund, spart das Fitnesscenter komplett. Leider braucht es hierzu aber bessere Radwege, für die nur die Stadtverwaltungen sorgen können. Bei der derzeitigen Situation in Dortmund jedenfalls ist Fahrradfahren Vielen zu gefährlich, erst recht in der dunklen Jahreszeit.

    Auch habe ich die Hoffnung, das selbstfahrende Autos in Zukunft als Bestell-Sammeltaxi-Kleinbusse unterwegs sein werden, und einen Großteil des Individualverkehrs aufnehmen werden. Das wäre nicht nur energetisch sinnvoll, auch macht es die meisten Parkplätze überflüssig, und es wäre so automatisch auch Platz für neue gute und schnelle Radwege. Und es gäbe keinen Stau mehr, dass man dann mit den Sammeltaxis schneller von A nach B kommt wie heute mit dem eigenem Auto. Und das könnte sogar billiger sein, als Bus und Bahn heute kostet.

    Derweil haben wir aber mit Privat-PKW zu tun, die neben Bequemlichkeit auch noch in ihrer 2,5-Tonnen-Variante als extragewichtiges Statussymbol genutzt werden. Das hat jetzt tatsächlich mit einer Art Individualbewusstsein zu tun, das reformierbar sein könnte.

    Aber das müsste dann erstmal passieren, bis dahin ist es eben akut überaus sinnvoll, dann wenigstens die Technik zu wechseln, und in Batteriefahrzeuge, Ladestationen und in die entsprechenden Windräder und Solarpaneele zu investieren, dass der Strom dafür dann auch grün wird.

    • @Jeckeburger und alle, die mehr menschenkompatiblen Verkehr wünschen

      All den oben erwähnten empfehle ich den New York Times – Artikel I’ve Seen a Future Without Cars, and It’s Amazing

      Warum verschwenden amerikanische Städte so viel Platz für Autos?
      ist der Untertitel dieser wirklich prächtig inszenierten und illustrierten Story/Utopie. (Anmerkung: Storys wie diese sind es allein schon wert, die NYT zu abonnieren)

      Die Antwort auf diese (rhetorische) Frage: Wegen nichts und wieder nichts. Denn
      1) In Manhattan war/ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der Autos 11 Stundenkilometer wegen permanenten Staus (das ist langsamer als Velofahren).
      2) In Manhattan starben vor Corona 10 Velofahrer pro Monat im Verkehr, während Corona 0.
      3) Manhattan/New York verschwendet ungemein viel Platz allein für den Verkehr
      4) Die Stadt ist aber so „gebaut“, dass sie vom Auto abhängt. Das zu ändern ist möglich, braucht aber mehr als nur Verbote. Es braucht sinnvollen Ersatz fürs Auto.
      5) Manhattan könnte ohne Autos um vieles lebenswerter sein

      Meine Beurteilung: Ja, es geht mit sehr viel weniger Individualverkehr und sogar mit weniger Verkehr. Es muss aber Ersatz für heute störenden Verkehr geben. Beispiel: in der Schweiz soll Cargo Sous Terrain den Warentransport vollkommen unter die Erde verbannen.

      • Wichtigste Aussage in I’ve Seen a Future Without Cars, and It’s Amazing:

        Anstatt einen Krieg gegen das Auto zu führen, sollten Urbanisten einen Krieg gegen die Abhängigkeit vom Auto führen – gegen Städte, die den Einwohnern außer dem Auto kaum eine andere Wahl lassen. Die Linderung der Autoabhängigkeit kann die Pendlerwege für jeden in einer Stadt verbessern.

  24. @Jeckenburger

    Überaus sinnvoll wäre, vor dem Wechsel der Technik: VERSTAATLICHEN, damit die Technik von Anfang an auf ein vernünftiges/menschenwürdiges Maß auszurichten ist – Was die PROBLEMATIK der Kosten der Herstellung von Batterien angeht, da ist es u.a. mal wieder die KINDERARBEIT, in den Herkunftsländern der seltenen Erden für diese Technik.

    Klimawandel und damit infrastruktur-/systembedingte Problematiken wie Viren-Krisen, erfordern eine vorrangig übergeordnete Kommunikation zur konsequent-kompletten Veränderung/Beendigung unseres bisherigen “Zusammenlebens” – Zusammenleben OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik!!!

  25. hto,
    der Glaube an den gerechten und perfekten Staat ist ohne Grundlage. Bei der Bankenkrise 2008 haben die Banken der Länder , nicht die Privatbanken, ganz schlecht abgeschnitten. Der Grund liegt daran, dass bei verstaatlichten Banken in den Aufsichtsräten die verdienten Parteigenossen sitzen und nicht Fachleute die sich mit Bankengeschäften auskennen.

  26. @hwied

    Da hast Du zu Deinem systemrationalen Unverständnis mal wieder ein ganz schlechtes Beispiel konstruiert – Banken werden in einer menschenwürdig-verstaatlichten Zukunft / wirklich-wahrhaftigen Demokratie überhaupt keine Rolle mehr haben. 😄

    • @Holzherr

      Gestern habe ich eine Doku über Pilz- und Gemüseanbau in einer ehemals öffentlichen Tiefgarage von Paris gesehen. Angeblich soll es einige solch leere Tiefgaragen geben, weil Paris den Autoverkehr zunehmend verbannt. Das nur nebenbei, denn mir geht es um viel mehr!

  27. hto,
    das ist schon klar, im Sozialismus, dem Endzustand, da gibt es keinen Staat und auch keine Banken mehr.
    Bis dahin müssen wir aber erst kommen, und wir müssen ganz konkrete Schritte tun.
    Wer soll denn die Verstaatlichung vornehmen, wenn niemand bereit ist , das zu tun ?

    • Die Chinesen haben ziemlich konkrete Schritte dahin gemacht, nach der Corona-Krise wird das Endspiel dazu beginnen, dann wird sich zeigen ob das “pokerunterstütze Monopoly” zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft mutiert, oder ob es zum Nachteil der Chinesen zum “Mensch ärgere dich nicht” und letztendlich zum “Knüppel aus dem Sack” wird.

      Übrigens, was für’n Gleichnis zu Ostern war das, ich kann euch das sicher erklären 🤗

  28. @ hto 20.11.2020, 13:06 Uhr

    Ich vermute, dass die Chinesen deswegen relativ erfolgreich mit ihrem kommunistischen System sind, weil die Menschen sozusagen von Natur aus, sehr auf „Kooperation und Harmonie“ aus sind.

    Angeblich haben Chinesen öfter psychische Probleme, wenn sie sich zu wenig sozial anpassen können und darunter leiden. „Rücksicht“ zunehmen, ist für sie besonders wichtig. Bei uns ist es eher umgekehrt, man fühlt sich im „Konkurrenzkampf“ unterlegen, man will sozusagen für den Wettbewerb so richtig „scharf“ gemacht werden.

    Karl Marx kommt offenbar der traditionellen chinesischen Einstellung entgegen. Chinesen brauchen keinen „neuen Menschen“. Ihre „Psyche“ ist sozusagen von Natur aus auf das Konzept von Karl Marx „angepasst“. (Die Chinesen „lieben ihn heiß“).

    Unsere Traditionen können nicht so einfach „umgedreht“ werden, das System hat sich im Wettbewerb, besonders im Bereich der neuzeitlichen Technik „optimiert“. Aber unser Wettbewerb samt Demokratie scheint sich „tot zu laufen“. (Amerika?)

    Die Chinesen waren extrem lernbegierig und haben unser System (Technik) „partiell“, sehr schnell und höchst erfolgreich übernommen. Sie haben geschafft, was Kommunisten bei uns noch nie gelungen ist, „Überproduktion“ zu erzielen.

    Der Wettbewerb wurde bei uns von manchen Menschen gerne angenommen, so wie ihn ehrgeizige Sportler gerne annehmen, fast schon für ihr „Leben brauchen“. Einige „träumen“ gelegentlich sogar von einer Welt ohne „Konkurrenzkampf“, vielleicht so ähnlich wie Sie.

    Aber wenn sie danach von Ihren „Forderungen“ an die „Arbeitsamen“ hören, diese Forderung, auch mit ihrer eigenen Arbeit, für andere erfüllen müssten, so sind deren „süße Träume“ schnell wieder zu Ende…..

    Computer und Roboter „denken anders“, vielleicht sind die die Lösung des Problems.

    Der „menschliche Konkurrenzkampf“ wird von selbst obsolet, weil die „Technik“ (und Amazon, Google,…) immer überlegen ist….

  29. hto,
    mit dem Gleichnis, das war . November 2011 in der Gedächtniskirche in S-Nord.
    Man könnte herausfinden um welches Gleichnis es ging. Könnte es das Gleichnis mit dem Weinberg sein, wo es um die gerechte Bezahlung der Arbeiter ging ?

    • Elektroniker: “Sie haben geschafft, was Kommunisten bei uns noch nie gelungen ist, „Überproduktion“ zu erzielen.”

      Im Kalten Krieg wurden die Kommunisten, besonders die ostdeutschen, aus dem Wettbewerb heraus/klein gehalten.
      Die Chinesen hingegen haben nicht nur Entwicklungshilfe bekommen, sie haben die gierigen Expansionsgelüste der westlichen Welt, zusammen mit cleverer Spionage, zum Aufbau ihrer Wirtschaft zur Weltmacht genutzt.
      Jetzt wird sich bald zeigen was diese Strategie wert ist/war.

  30. @Elektroniker

    Ein kleiner Hinweis für Deine Diskussion mit Schleim:
    Die Chinesen haben ihre Philosophie von Ordnung mit Psychologie und Technik zur Spitze/Führung der westlichen Unart des bewusstseinsbetäubten “Zusammenlebens” betrieben, jetzt sollte es an der Zeit sein, daß sich unsere Psychologie von systemrationaler Symptomatik auf Ursache und Wirkung besinnt, damit die “Aktien” der Chinesen den LebensKreis schließen und befriedend im Sinne menschlicher Vernunftbegabung ausfüllen!?

  31. Phoenix aus der Asche oder warum batterieelektrischen Fahrzeugen die Zukunft gehört
    Batterieelektrische Autos mit wiederaufladbaren Bleiakkumulatoren bestimmten ab den 1890er Jahren zunehmend das Strassenbild der grossen Städte wo sie als Taxis und Stadtautos benutzt wurden. Anders als petrolbetriebene Autos war bei ihnen kein Getriebe nötig, sie konnten zuhause aufgeladen werden, sie waren einfach zu starten (deshalb, weil ohne Starterkurbelwelle, damals oft „Frauenautos“ genannt) und die Elektromotoren waren recht klein.
    Diese Vorteile haben auch heutige BEVs immer noch: sie können zuhause geladen werden, es genügt ein Einganggetriebe und der Motor ist klein und leise.

    Die Zukunft der BEVs wird heute primär durch die zunehmende Energiedichte und den sinkenden Preis der Lithiumionenakkus bestimmt, aber auch durch die Miniaturisierung von Elektromotoren und Antriebsstrang, womit BEVs schon jetzt mehr Innen- und Kofferraum besitzen als gleich leistungsfähige Verbrenner – und das trotz schweren, jedoch im Fahrzeugboden liegenden Batterien, was die Fahreigenschaften gegenüber Verbrennern verbessert.

    Die ersten Lithiumionenbatterien waren 3.5 Mal leichter als gleich leistungsfähige Bleiakkumulatoren. Heutige Lithiumionenbatterien sind bereits 7 Mal leichter und sie kosten jetzt etwa 100 Dollar pro Kilowattstunde, was Batteriekosten von 5000 Dollar für 50 Kilowattstunden entsprechend 400 Kilometer Reichweite ergibt.

    Das BEV in 5 und in 10 Jahren: Fortschritte bei Batterien und E-Motoren
    Teslas eigene Batterieproduktion will bis in 4 Jahren das Batteriegewicht um 50% reduzieren und die Batteriekosten um 55%.
    Heutige BEV-Mittelklasseautos wie das Tesla Model 3 sind das Preis-Leistungsverhältnis betreffend bereits heute auf Verbrenner-Niveau. Mittelklasse- BEVs werden in 5 Jahren billiger sein als Verbrenner und in 5 Jahren wird es erstmals BEV-Kleinwagen mit 400 Kilometern Reichweite für weniger als 25‘000 Euro geben. In 5 Jahren werden auch 40-Tönner Lastwagen mit einer Reichweite zwischen 400 und 800 Kilometern die Verbrenner-Lastwagen verdrängen, denn im Betrieb werden sie bei US-Strompreisen um 20% billiger sein pro gefahrenen Kilometer und derAnschaffungspreis wird nur um 1/2 grösser sein als der eines Diesels.
    Doch nicht nur die Batterien werden billiger und besser. Auch die Elektromotoren und der Antriebsstrang von E-Mobilen wird leichter und kompakter was leichtere und kompaktere Fahrzeuge ermöglicht. Vorangeschritten ist hier Lucid-Motors, welches einen um 50% leichteren/leistungsfähigeren Antriebsstrang entwickelt hat. Zitat:

    Ausgehend von der Eigenentwicklung des Antriebsstrangs der Air hat Lucid eine Reihe leistungsstarker, kompakter und ultra-effizienter Permanentmagnet-Elektromotoren entwickelt. Durch die Kombination dieser Motoren mit einem Inverter und einem integrierten Getriebe und Differential entsteht eine hochmoderne, elektrische 900V+ Antriebseinheit, die nur 74 kg (163 lb) wiegt und klein genug ist, um in eine standardmäßige Airline-Handgepäck-Rollentasche zu passen. Jede Antriebseinheit leistet über 650 PS, mit einer Leistungsdichte, die mit 41 PS pro Liter weit über dem liegt, was sonst auf dem EV-Markt angeboten wird. Diese Kompaktheit ermöglicht den Einsatz von ein, zwei oder sogar drei Einheiten für den Antrieb einer Lucid Air. Insgesamt sind die Antriebseinheiten von Lucid 45 Prozent leichter und bis zu 59 Prozent leistungsstärker als die des nächsten Wettbewerbers.

    Fazit: Elektromobile werden in naher Zukunft wieder Frauenautos sein, denn ihre Motoren werden klein und ihre Batterien unsichtbar sein und sie werden viel Innen- und Kofferraum bieten und von selbst fahren – so wie ihre Herrin das wünscht.

  32. Kopfschütteln über Tesla’s Vorsprung bei batterieelektrischen Fahrzeugen
    Für VWs ID.3 gibt es eine Warteliste, GM’s E-Hummer (ein Fahrzeug mit den Leistungsdaten eines Hummers aber vollelektrisch) ist schon vor der Lancierung ausverkauft, für den Porsche Taycan gibt es 30’000 Bestellungen und fast alle grossen Automarken haben eine ganze Palette neuer Elektromobile für die nächsten Jahre angekündigt. Doch nur Tesla besitzt mit dem Tesla Model 3 und dem Tesla Model Y E-Autos, die in grossen Stückzahlen abgesetzt werden (Tesla: 18% BEV-Marktanteil weltweit) und das auch noch mit Gewinn. Ja, Tesla hat schon 5 Quartale mit Gewinn hinter sich während alle anderen Automobilhersteller mit ihren batterieelektrischen Fahrzeugen bis jetzt Verluste schreiben.

    Teslas Vorsprung im Sektor der batterieelektrischen Fahrzeuge basiert nicht in erster Linie auf überlegener Fahrzeug-Technologie, sondern auf überlegener, weil profitabler Fahrzeug- und Batterien-Produktion. Und dieser Vorsprung wird in den nächsten 3 Jahren weiter zunehmen, denn folgende, die Produktions-Profitabilität steigernde Faktoren stehen bei Tesla vor unmittelbarer Einführung:
    – Die Karosserie des Tesla-SUV/Crossover Model Y wird erstmals komplett aus einer Karosseriepresse kommen, womit 1) die Anzahl der Teile dramatisch sinken wird 2) das Gesamtgewicht der Karosserie sinken wird 3) die Kosten für die Karosserieproduktion sinken wird
    – Tesla wird in den nächsten 3 Jahren eine eigene Batterieproduktion aufziehen, welche in 3 Jahren zu einer 55% billigeren Batterie und einer 50% kleineren Batterie führen wird.
    – Teslas in-house produzierte Batterien werden 70% weniger Fabrikationsraum einnehmen und 70% weniger Kapital binden (70% kleinere Investitionskosten)

    Prognose: Tesla produzierte im Jahr 2020 circa 1/2 Million Fahrzeuge und wird im Jahr 2025 5 Millionen Fahrzeuge produzieren. Der Marktanteil Teslas am Gesamtmarkt wird im Jahr 2025 immer noch mindestens 18% betragen. Nur schon, weil die anderen BEV-Hersteller zuerst einmal in die Gewinnzone kommen müssen bevor sie es sich leisten können Millionen von BEVs herzustellen. Tesla aber ist bereits in der Gewinnzone und muss nur noch seine Herstellungskapazität erhöhen.

  33. Batterien der Zukunft: Tesla und die Anderen
    Billigere Batterien 🔋 öffnen den Massenmarkt, mächtigere Batterien 🔋 öffnen ganz neue Anwendungsbereiche.

    Billigere Batterien
    Sollen im Jahr 2030 50% der Neuwagen batterieelektrisch sein, dann müssen Batterien im Jahr 2030 deutlich billiger sein als heute, denn nur dann können auch Kompakt-/Kleinwagen im Preissegment unterhalb 25‘000 Dollar eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern haben.
    Tesla strebt genau das an: die Batterie, die nur noch halb so teuer ist wie heutige Batterien. Wenn Tesla in 3 Jahren über eine solche Batterie verfügt, dann wird Tesla in 3 Jahren billigere E-Autos anbieten als alle anderen.

    Mächtigere Batterien
    Die von VW kürzlich mit 200 Millionen Dollar ausgestattete kalifornische Firma QuantumScape will Batterien höherer Kapazität und neuer Technologie (Festkörperbatterie) erstmals 2024 auf den Markt bringen. Mit deutlich höherer Energiedichte als heutige Batterien und höherer Energiedichte als auch Teslas für 2023 geplante Batterien werden auch Einsätze in Flugtaxis und elektrisch betriebenen Kleinflugzeugen möglich. QuantumScape ist in diesem Bereich nicht allein. Auch etwa die Firma Xnrgi verspricht langlebige Batterien hoher Kapazität schon bald. Xnrgi wird dabei Batterien mit Fertigungstechniken aus der Halbleiterindustrie herstellen und das schon im nächsten Jahr.

    Batterien versus Brennstoffzellen
    Batterien haben in den letzten 10 Jahren ihre Leistungsfähigkeit verdoppelt und sie werden sie in 5 Jahren noch einmal verdoppeln. Für andere Antriebsarten bei Fahrzeugen wie etwa den Brennstoffzellenantrieb gibt es schon heute nur mehr ein kleines Fenster und in 5 Jahren werden Brennstoffzellenantriebe wohl nur noch für Schiffe und eventuell Gross-Flugzeuge attraktiv sein.

  34. Tesla und nachhaltige Energie, Tesla und das 2 Grad-Ziel
    Tesla ist für viele zu schnell unterwegs. Hier will ich zeigen, dass alle E-Mobil- und Batteriehersteller so schnell unterwegs sein müssen wie Tesla um eine 100%-ige Elektrifizierung des Strassentransports bis 2050 erreichen zu können.

    BEVs, Batterien und eventuell Brennstoffzellen sind nur eine Komponente einer Strategie, die in Europa (und den USA) bis 2050 zur Klimaneutralität führen soll. Die Frage ist, wie schnell ist schnell genug um die Klimaziele zu erreichen.
    Deutschland will bis 2050 CO2 neutral werden. Genauso wie Grossbritannien (GB). Doch Grossbritannien plant viel schnellere und einschneidendere Massnahmen um das zu erreichen als Deutschland wie folgende Daten zeigen: Ende für Kohlekraft: GB: 2025, D: 2038; Ende für Verbrenner: GB: 2030, D: 2050?; Zukunft von Erdgas: GB: keine neuen Erdgaskraftwerke, Erdgas für das Heizen durch Wärmepumpen, Fernwärme und Wasserstoff ersetzen, D: Neue Erdgaskraftwerke geplant, Nordstream 2 soll mehr Erdgas nach Deutschland bringen.
    GB hat also eine eng gepackte Agenda für den Ausstieg aus den fossilen Energien, Deutschland aber nicht. Dennoch gibt es selbst in Grossbritannien Stimmen, die davor warnen, GB erreiche sein 2050-Nullemissionsziel nicht. Frage: Ist Grossbritannien zu schnell unterwegs oder Deutschland zu langsam.
    Im folgenden will ich zeigen, dass nur schon eine weltweit vollkommene Elektrifizierung des Strassentransports äusserst ambitioniert ist, wenn sie bis 2050 abgeschlossen sein soll.

    Im Jahr 2020 wurden weltweit Elektromobil-Batterien von einer Gesamtkapazität von 280 Gigawattstunden hergestellt. Umgerechnet in Terawattstunden sind das 0.28 Terawattstunden. Im Jahr 2020 gab es weltweit 1.4 Milliarden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Sollen bis 2050 alle diese Verbrenner (Autos, LKWs, Busse, etc) durch batterieelektrische Fahrzeuge ersetzt werden, bedeutet das, dass bis ins Jahr 2050 insgesamt 140 Terawattstunden Batterien zur Verfügung stehen müssen. Dies bei einer 100 Kilowattstunden-Batterie im Durchschnittsfahrzeug, etwas, was bei den vielen Bussen und Lastwagen, die es gibt, durchaus eine realistische Annahme ist. Tesla hat angekündigt, dass es bis 2030 selber jährlich Batterien von 3 Terawattstunden Kapazität herstellen will und dass es davon ausgeht, dass im Jahr 2030 weltweit 10 Terawattstunden an Batterien hergestellt werden. Das ist bereits ein sehr hochgestecktes Ziel. Doch selbst wenn ab 2030 jährlich Batterien von einer Kapazität von. 10 Terawattstunden hergestellt würden, würde es immer noch 14 Jahre dauern bis die 140 Terawattstunden erreicht wären um alle Verbrenner durch batterieelektrischeFahrzeuge zu ersetzen. Das Ziel (Ersatz der Verbrenner) wäre also bei Start um 2030 erst im Jahr 2044 erreicht – und das auch nur dann, wenn alles bestens läuft.

    Fazit: Klimaneutral bis 2050 werden ist hoch ambitioniert. Etwas was einem erst bewusst wird, wenn man durchrechnet, welche Änderungen bis 2050 nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Tesla oder Grossbritannien sind überhaupt nicht zu schnell unterwegs. Wenn schon ist Deutschland zu langsam unterwegs.

  35. Realwirtschaft vs Finanzwirtschaft am Beispiel Batterie vs Brennstoffzelle und Wasserstoff
    Werbung für Wasserstoff-Aktien und für das Wetten auf Brennstoffzellenfahrzeuge (angeblich ein Megatrend) begegnet man auch jetzt, am 23.12.2020. noch.
    Hier möchte ich diese Börsenfantasien an der Realität messen, wobei ich unter Realität die heutige Technologie und ihre wahrscheinlichste Entwicklung in den nächsten 10 Jahren verstehe.

    1. Heute wird praktisch aller industriell verwendeter Wasserstoff aus Erdgas (Methan) hergestellt. Eine weltweite Umstellung auf grünen Wasserstoff, der durch Elektrolyse von Wasser hergestellt wird, würde die gesamte Stromproduktion der EU benötigen. Diese Umstellung wird passieren, wenn das Pariser Klimaabkommen eingehalten wird. Doch diese Umstellung wird Jahrzehnte dauern und wird Wasserstoff keinen Auftrieb geben sondern im Gegenteil dazu führen, dass man nach Alternativen zu Wasserstoff sucht.

    2. Brennstoffzellenfahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren gibt es schon (z.B. den Mirai von Toyota) und ihr Vergleich mit Verbrennern und batterieelektrischen Fahrzeugen sagt nicht nur über die Gegenwart, sondern auch über die Zukunft sehr viel aus.
    a) das Brennstoffzellenfahrzeug Toyota Mirai, 2. Generation mit einer Leistung von 134 Kilowatt und einer Reichweite von 650 Kilometern bietet 5 Sitzplätze und 361 Liter Kofferraum bei einer Länge von 4.9 Metern. Das etwa gleich grosse batterieelektrische Fahrzeug Tesla S (5+2 Sitzplätze, 4.9 Meter lang) besitzt dagegen eine Leistung zwischen 175 und 585 Kilowatt, eine Reichweite zwischen 442 Kilometern und 613 Kilometern und einen Koffer- und Stauraum von 804 Litern. Der Mirai bietet also bei gleichen Aussenmassen wie der Tesla Model S einen viel geringeren Nutzraum. Grund: Die drei Wasserstofftanks des Mirai haben ein Volumen von 142 Litern und der Mirai braucht wie alle Brennstoffzellenfahrzeuge sowohl eine Brennstoffzelle als auch eine (kleine) Batterie, damit er zufriedenstellend läuft. Auch zukünftige Brennstoffzellenfahrzeuge werden solch grosse Tanks und zusätzlich zur Brennstoffzelle Batterien benötigen. Ihr Nutzraum wird also kleiner bleiben als der von Verbrennern. Dagegen ist bereits bei heutigen batterieelektrischen Fahrzeugen der Nutzraum grösser als bei gleich grossen Verbrennern und wie der EV-Fahrzeugherstller Lucid Motors zeigt, werden zukünftige batterieelektrische Fahrzeuge wegen einem geschrumpften Antriebsstrang noch mehr Nutzraum bieten als heute schon.
    b) Erfahrungen mit Batterien in Fahrzeugen gibt es schon seit den 1890er Jahren und diese Erfahrungen waren bis auf die mickrige Reichweite der damaligen Batterien sehr gut – auch was das Aufladen der Batterien mit dem heimischen Netzanschluss betrifft.
    Erfahrungen mit Brennstoffzellen und den zugehörigen Betriebsstoffen (Wassertstoff) gibt es auch schon längere Zeit. Die Mondmission Apollo 13 etwa besass Brennstoffzellen und zugehörige Wasserstoff- und Sauerstofftanks. Die Apollo 13 Mission musste allerdings abgebrochen werden, weil der Sauerstofftank, der zur Brennstoffzelle gehörte, explodierte. Doch es gibt auch jüngere Ereignisse:
    – im Februar 2018 geriet auf dem Weg zu einer Brennstoffzellen-Wasserstofftankstelle ein LKW mit etwa 24 Druckwasserstofftanks in Brand. Dies verursachte zunächst die Evakuierung eines Gebiets mit einem Radius von einer Meile in Diamond Bar, einem Vorort von Los Angeles, CA.
    – Im Juni 2019 kam es an der Uno-X-Tankstelle in Norwegen zu einer Explosion,[34] die zur Schließung aller Uno-X-Wasserstofftankstellen und zu einem vorübergehenden Verkaufsstopp von Brennstoffzellenfahrzeugen in Norwegen führte.
    Um diese Vorfälle richtig einschätzen zu können muss man wissen, dass es Ende 2019 weltweit 432 Wasserstofftankstellen gab. Ende 2019 gab es aber auch weltweit 1 Million Aufladestationen für batterieelektrische Fahrzeuge.

    3. Gemäss Hydrogen safety gilt:

    Wasserstoff besitzt die höchste Einstufung von 4 auf der Entflammbarkeitsskala der NFPA 704, da er selbst in kleinen Mengen mit gewöhnlicher Luft entflammbar ist; eine Entzündung kann aufgrund des Sauerstoffs in der Luft und der Einfachheit und der chemischen Eigenschaften der Reaktion bereits bei einem Volumenverhältnis von Wasserstoff zu Luft von nur 4 % erfolgen.
    Wasserstoff-Luft-Gemische können mit sehr geringem Energieaufwand gezündet werden, 1/10 des Energieaufwandes, der für die Zündung eines Benzin-Luft-Gemisches erforderlich ist. Zum Vergleich: Ein unsichtbarer Funke oder ein statischer Funke von einer Person kann eine Zündung verursachen.”

    Fazit: Wasserstoff ist heute industriell an vielen Stellen wichtig. Er muss vorsichtig gehandhabt werden und Brennstoffzellenfahrzeuge, die ihn verwenden, haben gegenüber Verbrennern und batteriebetriebenen Fahrzeugen Nachteile, die kaum überwindbar sind.

    • Hallo Herr Holzherr,

      alles richtig, aber Sie müssen doch auch die Argumente der Wasserstoffseite mit berücksichtigen. Hilft doch nichts. Wasserstoff kann gespeichert werden, er dient dann als gespeicherter Solarstrom. Solarstrom kann fast “kostenlos” in Wüstenländern hergestellt werden (aber er kann dort nicht verbraucht werden), die können dann damit Wasserstoff erzeugen uned exportieren. Es gibt auch neue Herstellverfahren für Wasserstoff – Photo-Katalsye wird gerade technisch effizient versucht… Und was immer vergessen wird, ist die Geschwindigkeit der Forschung. Die können Sie an dem Preis für Solarstrom ablesen – 90 % billiger innnerhalb von gut zehn Jahren…dann ist Wasserstoff für Trucks und Schiffe besser. Bei Schiffen geht es nicht um Stauraum, die haben auch keine Steckdosen… Daher kommt Wasserstoff jetzt aus mehreren Startlöchern. Und Bosch , Linde gehen ja auch massiv rein. Halten Sie all das nicht für unsinnig.

      • @Gunter Dueck (Zitat): Halten Sie all das nicht für unsinnig.
        Nein, sie haben schon recht. Selbst in Deutschland ist eine Zunahme von Brennstoffzellenfahrzeugen um 3000 Prozent in den nächsten 10 Jahren durchaus realistisch, also eine Zunahme von einigen hundert Brennstoffzellenfahrzeugen heute auf viele Tausende in 10 Jahren. Warum: Weil wir auf einem Weg sind, der von den fossil betriebenen Fahrzeugen wegführt und es dafür mehrere Lösungen gibt. Schliesslich gab/gibt es auch bei den Verbrennern mehrere Lösungen und einige tausend erdgasbetriebene Fahrzeuge wird es in Deutschland schon geben. Nur rechtfertigt das genauso wenig einen Erdgas-Hype wie einen Brennstoffzellen-Hype.

        • Hype: Der Hype kommt daher, dass man auch wegen Corona kaum noch Anlagemöglichkeiten für Geldkapital hat. Es gibt fast nur BioTech, Internetplattformen und eben “neue Antriebe” nebst KI. Sonst fällt mir nichts richtig ein. Das sind nur kleine Bereiche von allem, und dorthin fließt nun alles Geld. DAS macht den Hype, das hat nichts mit der Sache an sich zu tun, sondern mit dem arbeitslosen Geld. Man kann heute leicht einen Hype erzeugen, weil so viel anlagewilliges Geld lauert. Die Aktien steigen ja trotz Corona, was von der Sache her verwundern sollte, wenn wir zwei Jahre Rezession haben.

          • @Gunter Dueck: Ja, das arbeitslose Geld trifft scheinbar auch auf einen arbeitslosen oder entlassenen, einfallslosen Geist. Denn die Krise ist wohl ein guter Zeitpunkt um Geld anzulegen. Nur fällt den Anlegern nichts ein. Sie legen auf scheinbare Zukunftstechnologie, wissen aber nicht was die Zukunft ist. .

  36. Toyotas baut Brennstoffzellenfahrzeuge und glaubt dennoch an die Batterie
    Toyota hat mit dem Prius das erste überzeugende Hybridfahrzeug gebaut welches auf überzeugende Weise eine Batterie mit einem Verbrenner kombinierte.
    Toyota hat mit dem Mirai ein wirklich strassentaugliches Brennstoffzellenfahrzeug auf den Markt gebracht – auch wenn der Mirai kein kommerzieller Erfolg ist.
    Viele sagen, Toyota solle/müsse Tesla folgen.
    Doch Toyota will nicht in die Fussstapfen von Tesla treten, also nicht einfach die gleichen Batterien verwenden wie Tesla. DennToyota will auch beim batterieelektrischen Fahrzeug den Ton angeben, mindestens aber unabhängig sein. Es wird deshalb bald schon batterieelektrische Fahrzeuge von Toyota geben und das möglicherweise mit Batterien aus dem Hause Toyota. Hier ein Link zu einer Forschungs-Website von Toyota, der zeigt, dass Toyota Batterie- wie Brennstoffzellforscung betreibt.

  37. Wasserstoff als Generallösung wird vom Erneuerbaren-Papst Deutschlands, von Volker Quaschning in die Tonne getreten. Und zwar im you-Tube Video #12 Wasserstoff: Lösung oder Irrweg für die Klimakrise, wo er etwa folgenden wunderbaren Sätze von sich gibt:

    Das Wasserstoff-Auto ist die Champagnerlösung. Man kann ja auch mit teuren Flüssigkeiten sein Auto reinigen oder vielleicht mit Champagner das Auto waschen. Dann haben wir gleich das Feeling was das Wasserstoffauto am Ende bedeutet.

    Wasserstoff zum Heizen kommt für ihn auch nicht in Frage, weil zu wenig effizient (im Vergleich zur Wärmepumpe), zu teuer und von der Infrastruktur her zu aufwendig.
    Seine Sicht: Wasserstoff ja, aber so wenig wie möglich.

    Seltsam: genau das denke ich auch. Obwohl ich mit Volker Quaschning in vielem uneinig bin.