Die Maut-Vignette soll Horstl heißen

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Wahrheiten als Querdenkerisches verkleidet, von Gunter Dueck
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Die Maut droht uns, weil sich die CSU nirgend sonst im Wahlkampf gegen die anderen Volksparteien differenzieren konnte. Nun wird die Maut wohl so lange eingeführt werden müssen, bis die CSU von ihrem eigenen Vorschlag abrückt. Alternativ könnte man die Einführung der Maut bis in die nächste Legislaturperiode verschleppen und die CSU somit zwingen, uns die Maut nochmals als Wahlversprechen zu servieren. Das hätte den Vorteil, dass sie nichts Neues versprechen kann, so dass wir von einem neuerlichen Segen verschont bleiben.
Bei der Wahl zum Bayr Europäischen Parlament hat die CSU einen berühmten Spot im Fernsehen gezeigt, bei dem die Aussagen der Partei unter Vogelgezwitscher, Kirchengeläut und überraschend lauter, tragischer Musik der Sarabande von Händel wahrscheinlich gewollt fast untergehen. In Notentrivialschrift ist das Thema der Partei damit eigentlich Taa taaaa, ta taa taaa, auch wenn das Video im Internet als Quelle die CSU angibt und nicht Händel.
Die CSU mag Händel.
Sie strebt nämlich als einzige Partei nach etwas Höheren als bloß der Macht, weil die ihr in Bayern ja ohnehin zusteht.
Gedankengänge dieser Art im verregneten Augusturlaub in Österreich ließen meinen Blick auf die gekauften Autobahnvignetten schweifen. Es gibt diese Vignetten für zehn Tage oder zwei Monate, das müssen sich Tourismusexperten für Deutsche ausgedacht haben, die eine oder zwei Wochen das Land besuchen und dann immer zu viel zahlen müssen. Dadurch wird der Zorn auf diese Pickerl noch größer.
Und da! Blitz! Manchmal hat man ja so wundervolle Ideen, wenn man sich völlig relaxt ärgert. Wir nennen die kommende deutsche Vignette zu Ehren von Horst Seehofer einfach Horstl.

Ich schlage vor: Horstl!

Immer, wenn wir uns über die Maut ärgern, sehen wir das Horstl. Wir erinnern uns immer an die CSU. Wir wissen, sie steht für: Taa taaaa, ta taa taaa. Immer, wenn wir das abgelaufene Jahreshorstl mühevoll abkratzen müssen, kratzt etwas Höheres in uns ab. Wir wissen, wem wir alles zu verdanken haben. Wir danken noch, nachdem alle abgedankt haben. Horstl in alle Ewigkeit, zehn Tage Horstl I, zwei Monate Horstl II., ein Jahr Horstl III, klingt königlich wie Hartz IV zum Beispiel.

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www.omnisophie.com

Bei IBM nannten sie mich "Wild Duck", also Querdenker. Ich war dort Chief Technology Officer, so etwas wie "Teil des technologischen Gewissens". Ich habe mich viel um "artgerechte Arbeitsumgebungen" (besonders für Techies) gekümmert und über Innovation und Unternehmenskulturen nachgedacht. Besonders jetzt, nach meiner Versetzung in den Unruhestand, äußere ich mich oft zum täglichen Wahnsinn in Arbeitsumgebungen und bei Bildung und Erziehung ein bisschen polarisierend-satirisch, wo echt predigende Leidenschaft auf Stirnrunzeln träfe. Es geht mir immer um "artgerechte Haltung von Menschen"! Heute bin ich als freier Schriftsteller, Referent und Business-Angel selbstständig und würde gerne etwas zum Anschieben neuer Bildungssysteme beitragen. Ich schreibe also rund um Kinder, Menschen, Manager und Berater - und bitte um Verzeihung, wenn ich das Tägliche auch öfter einmal in Beziehung zu Platon & Co. bringe. Die Beiträge hier stehen auch auf meiner Homepage www.omnisophie.com als pdf-download bereit. Wer sie ordentlich zitiert, mag sie irgendwo hin kopieren. Gunter Dueck

3 Kommentare

  1. Was hat politische Agitprop als Wahrheiten verkleidet, auf einem wissenschaftlichen Blog zu suchen? Ist da aus Versehen ein Text in den falschen Blog geraten?

  2. Wieso, da steht “Wissenslogs”, nicht “Wissenschaftslogs”.
    Hier wird doch auch über Gender, Politik, Religion usw. geblogt.