Kleines Update zum Sabah-Nashorn

BLOG: Vom Hai gebissen

Notizen aus dem Haifischbecken
Vom Hai gebissen

Erinnert Ihr Euch noch an die Geschichte des Sabah-Nashorns in diesem Blog? Natürlich tut Ihr das! Jetzt liegt die Meldung aber schon eine Weile zurück und so habe ich mich entschlossen, den Tierarzt Dr. Thomas Hildebrandt mal zu fragen, wie es denn um den Fortschritt des Rettungsversuchs durch Züchtungs-Technologien aus dem Nutztier-Bereich steht. Außerdem habe ich noch ein kleines Video entdeckt, das sehr schön illustriert, wie so eine Entsamung eines Nashorns abläuft.

Leider stehen die Chancen für eine Rettung momentan noch eher schlecht. fehlen dafür doch momentan noch die nötigen Ressourcen. Benötigt werden ein Spezielgehege, eine 24h-Stunden-Kameraüberwachung und eine Tierklinik.

Es gibt in der Tierzucht verschiedene Zuchtmethoden, um zB. bestimmte Merkmale zu fixieren oder um den vorhandenen Genpool aufzufrischen. Bei der geplanten Rettung des Sabah-Nashorns handelt es sich um eine Erhaltungszucht, die – wie sollte es auch anders sein – bei gefährdeten oder vom Austerben bedrohten Rassen angewendet wird. Das Ziel dieser Zuchtmethode ist die Erhaltung des gesamten Genpools, der noch vorhanden ist. Aufgrund der geringen Populationsgröße – es gibt nur noch rund 50 Tiere – lässt sich dabei eine gewisse Inzucht kaum vermeiden. Trotzdem sollte man versuchen, den Inzuchtgrad von Generation zu Generation möglichst gerung zu halten.

Worte wie Züchtungstechnologie oder künstliche Befruchtung klingen immer erstmal etwas abtrakt. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich ein Video entdeckt habe, welches zumindest die Vorgänge der Spermagewinnung schön beschreibt.  Hier geht es zwar nicht um das Sabah-Nashorn, sondern um ein Breitmaul-Nashorn, aber der Ablauf dürfte ähnlich sein. Passenderweise handelt es sich bei den Experten um Dr. Hildebrandt und sein Team.

Hoffen wir mal, dass es bald positive Nachrichten gibt und das kleine Nashorn nicht für immer von dieser Erde verschwunden ist. Sollte es diese geben, werde ich natürlich darüber berichten.

PS: Trotz des ernsten Themas kann ich mir eine kleine – sicherlich vollkommen pubertäre – Anmerkung nicht verkneifen. Schaut doch mal, welche Aufgabe der Frau in diesem Video zukommt…

Veröffentlicht von

Wissenschafts- und Agrarblogger seit 2009 – eher zufällig, denn als „Stadtkind“ habe ich zur Landwirtschaft keine direkten Berührungspunkte. Erste Artikel über Temple Grandin und ihre Forschungen zum Thema Tierwohl wurden im Blog dann allerdings meiner überwiegend ebenfalls nicht landwirtschaftlichen Leserschaft derart positiv aufgenommen, dass der Entschluss zu einer stärkeren Beschäftigung mit der Landwirtschaft gefallen war. Auch spätere Besuche bei Wiesenhof und darauf folgende Artikel konnten die Stimmung nicht trüben. Seit 2015 schreibe ich auch gelegentlich für das DLG-Blog agrarblogger.de, teile meine Erfahrung in der Kommunikation als Referent und trage nebenbei fleißig weitere Literatur zum Thema Tierwohl zusammen. Auf Twitter bin ich unter twitter.com/roterhai unterwegs.

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