Mich gilt’s zu bekämpfen

BLOG: un/zugehörig

Wien. Heidelberg. Berlin: ein israelischer Blick auf Deutschland
un/zugehörig

Ein Gespenst geht um in Europa: Yoav Sapir. So geht aus bestimmten Quellen hervor, die im deutschen Internet zirkulieren.

Ein Journalist, der hier anonym bleiben will, hat mir zwei Mails gezeigt, in denen deutsche Linke/Linksextremisten(?) meine Person analysieren (wird das von der Krankenkasse übernommen?) und dann zum Schluss kommen, ich sei »reaktionär« (jawohl!) und »politisch bekämpfenswert«.

Gott sei Dank, dass ich weder in Friedrichshain wohne noch ein Auto besitze, sonst würde jetzt die Versicherugnsprämie wohl in den Himmel springen. Die beiden Mails sind übrigens nicht mehr ganz frisch – noch habe ich nichts zu spüren bekommen, aber wer weiß, was auf mich zukommt.

Also ist das Leben in Deutschland bisweilen doch wieder interessant…

 

 

Veröffentlicht von

www.berlinjewish.com/

Mancherorts auch als der Rebbe von Krechzn* bekannt, heißt der Autor von "un/zugehörig" eigentlich Yoav Sapir. Er ist 5740 (auf Christlich: 1979) in Haifa, Israel, geboren und hat später lange in Jerusalem gelebt, dessen numinose Stimmung ihn anscheinend tief geprägt hat. Nebenbei hat er dort sein M.A.-Studium abgeschlossen, während dessen er sich v. a. mit dem Bild des Juden im Spielfilm der DDR befasst hat. Seit Sommer 2006 weilt er an akademischen Einrichtungen im deutschsprachigen Mitteleuropa: anfangs in Wien, später in Berlin und dann in Heidelberg. Nach einer Hospitanz im Bundestag arbeitet er jetzt selbstständig in Berlin als Autor, Referent und Übersetzer aus dem Hebräischen und ins Hebräische. Nebenbei bietet er auch Tours of Jewish Berlin. * krechzn (Jiddisch): stöhnen; leidenschaftlich jammern.

17 Kommentare

  1. “Mögest Du in interessanten Zeiten Leben ” …

    wünscht man in China seinen Feinden.

    Also ist das Leben in Deutschland bisweilen doch wieder interessant…

    tönt also nach dem Wunsch wieder einmal etwas von seinen (vertrauten) Feinden zu hören.

  2. Widerspruch angemessen

    Lieber Herr Sapir, wer sich aus dem Fenster lehnt, muss mit Widerspruch rechnen. In Ihrem Fall ist Widerspruch angemessen. Die von Ihnen zitierten Mail-Inhalte sind harmloser als viele Ihrer mit Abstrusitäten gespickten Blog-Beiträge.

    Sorgen Sie sich nicht um Ihre Gesundheit, in den von Ihnen dargelegten Mail-Zitaten ist keinerlei Aufruf zu Gewalt gegen Ihre Person erkennbar. Freuen Sie sich einfach, in einer freiheitlichen Demokratie leben zu können, und verlieren Sie nicht aus den Augen, dass in Deutschland weit mehr Toleranz herrscht als in den meisten anderen Ländern der Welt.

    Mir stellt sich immer wieder die Frage, weshalb Sie auf diesem Blog-Portal – es soll doch ein wissenschaftliches Blog-Portal sein, oder? – Raum bekommen, Ihr abstruses Geschichts- und Menschenbild in immer neuen Gewändern darlegen zu können. Ihre gefühlte Angst mit dem Satz “Also ist das Leben in Deutschland bisweilen doch wieder interessant…” zu kommentieren, ist als Zeichen persönlicher Verbitterung zu werten – und liegt meilenweit neben dem, was der Anstand gebietet.

  3. Ja, kein Widerspruch wäre wirklich absurd

    Ich verstehe, daß eine intelligente Minderheit wie die Juden Jahrhunderte lang sich in die verschiedensten Gewänder kleiden mußte, die verschiedensten Anpassungsvorgänge vollziehen mußte, um zu überleben.

    Und daß sie dabei, WENN sie denn diese Minderheit bleiben wollte, dennoch an ihrer im Grunde absolut archaischen alttestamentarischen Identität festhalten mußte, ohne das jedes mal gleich nach außen so unverfroren und unverhüllt zu verkünden, wie das vielleicht – wieder einmal – im letzten Beitrag geschehen.

    VIELLEICHT verstehe ich auch noch, daß diese fanatischen Monotheismen und Feindverfluchungs- und vernichtungsgebete und -wünsche ebenfalls positiv das ihre dazu beigetragen haben, daß das Judentum als Minderheit diese Jahrhunderte überstand.

    Alles – vielleicht – noch verständlich. Vielleicht. Und das noch ein wenig verständlicher zu machen, das könnte der Sinn sein, einen Wissenschaftsblog zu derartigen Themen zu machen und ihn als Leser aufzusuchen. (Und zwar vielleicht ein wenig sinnvoller und interessanter als etwa süßliche jüdische Folklore-Museen in der Mitte Berlins. [Nur als Beispiel.])

    Aber eines muß bei all dem klar sein: DIESE Geschichte muß vorbei sein. Wir können an Auschwitz nur denken, mit dem zweiten Gedanken: Nie wieder.

    Wir können das Alte Testament nur lesen mit dem zweiten Gedanken: Nie wieder. Und daß letzteres hier auf dem Blog offenbar nicht geschieht, löst mit Recht Empörung aus. Was wohl sonst?

    Alles andere wäre doch absurd hoch zehn.

  4. @ Ingo

    Unvorsichtige Leser könnten jetzt meinen, du hättest mit deinem letzten Kommentar (»nie wieder!«) eine gewisse Gleichsetzung des AT mit Auschwitz impliziert.

    Aber so ein Gefühl zu bekommen, wäre ja »absurd hoch zehn«.

    Und nun, wenn ihr mich fragt, warum der Blog wichtig ist, dann wohl auch deswegen, weil er allerlei deutsche Typen anzieht und somit, sofern sie hier auch Kommentare schreiben, die Abgründe der deutschen Seele wieder zutage fördern. Ich fühle mich hier wie ein Walter Kempowski bei seinem »Echolot«-Projekt.

  5. ” … hat mir zwei Mails gezeigt, in denen deutsche Linke/Linksextremisten(?) meine Person analysieren … “

    Können diese mails irgendwo gelesen werden ? Ohne den Wortlaut zu kennen ist es nicht möglich, das Ganze hier vernünftig einzuordnen.

  6. politisch bekämpfenswert

    Mach Dir nichts draus, Yoav. Meine Beiträge sind auch reaktionär.
    Kopf hoch und Brust raus. Bleib tapfer. So ist sie halt, die Linke: Willst Du nicht mein Bruder sein, hau ich Dir den Schädel ein. Die Harmonie soll bitte nicht gestört werden.

    Trotzdem solltest Du ein bißchen Sport treiben, z.B. Joggen und Schwimmen. Im Extremfall macht körperliche Fitness den Unterschied aus.(Man sieht auch besser aus.)

    Und ein bißchen Angst schadet nicht, dann wird man vorsichtiger. Aber bitte nur auf der Strasse, nicht in Deinem Blog. Wo könnte ich sonst meine Abgründe aufdecken 😉

  7. politisch bekämpfenswert

    Das ein Mensch wie Yoav mit einem so Elitären Weltbild sich dazu herablässt öffentlich dieses Weltbild mit all seinen Absurditäten und Lächerlichkeiten zu diskutieren, ist doch ein Geschenk. Und das tut er, soweit ich das als nicht Akademiker beurteilen kann, sehr anspruchsvoll. Ganz abgesehen davon, das als Israeli, auf fabelhaften Deutsch. Politisch bekämpfenswert ist dieses Weltbild vielleicht, aber Yoav hier als gefährlichen Judeonazi hinzustellen zeigt dann wieder deutlich die Lächerlichkeit der anderen Seite.

  8. Deutschland und die Ideen

    Wer Yoav Sapir aufgrund der hier veröffentlichten Texte als »reaktionär« und »politisch bekämpfenswert« betrachtet, muss wohl von einer Ideologie her kommen und Deutschland ist ja ein Land der Ideologien und der Ideen (siehe http://www.land-der-ideen.de/ ), allerdings weniger ein Land der Zukunftsideen, sondern eher ein Land der idealistischen Ideen, so wie es in der Wikipedia definiert ist (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Idealismus ): Idealismus (abgeleitet von, gr. 0´­±, Idee, Urbild, Aussehen, Beschaffenheit) bezeichnet in der Philosophie unterschiedliche Strömungen, die (sehr grob zusammengefasst) gemein haben, dass das eigentlich Wirkliche die Ideen sind; was wir wahrnehmen, seien nur Abbilder davon.
    ….
    Motto: Es geht nicht um Leben und Tod – es geht um mehr als das!”

  9. Jugendschutz

    Diese Seite wird übrigens automatisch geblockt, wenn -(untechnisch ausgedrückt) – ein Jugendschutz-Modus auf dem Computer eingerichtet ist. Der Filter erkennt das Wort “Judenfrage” und schließt auf einen jugendgefährdenden Inhalt. So einen ähnlichen Filter benutzen wohl auch die Menschen.

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