Dreierlei
BLOG: un/zugehörig
Mal was anderes (jugendlich, ja, und trotzdem).
I.
Am Sein sind schuld die kleinen Dinge
Die du nicht kannst verstehen
Versuch’s doch, nur zu, ergründe!
Du wirst dabei vergehen
Begreifen will man das, was ihn
Beherrscht, bestimmt, zu Ende bringt
Der Griff zur Macht, wie zu dem Ring
Entkommt, entgeht, sich frei entringt
Ein dünnes Blättchen, ein Reich in Trümmern
Wer könnte ahnen und nicht betrügen?
Nenn’s Weltgeist, nenn’s Schicksal: Verborgen bleibt
Wer A und O zusammenschreibt
II.
Ein Land, das mich heimlich umgibt
Rauchend und rauschend
Vergangenes erlauschend
Wie es auf mein Inneres wirkt!
Woher dieses schöne Gefühl
Und was ist das seltsame Wesen?
Träume ich nur – oder lebt es da wirklich
Auf Berlins unbebauten Flächen?
Goebbels und Goldberg
Frank-Rühl und Fraktur
Auf diesem Stück Erd’
Gor beider Kultur
III.
Was ist des Menschen Eigenwert,
Was seines Wesens Kern
Unveräußerlich und stets
Allen Wenden fern?
Wissen kommt, Erkenntnis geht
Besitz erworben und verloren
Schönheit schwindet, Liebe mündet
In Leiden, Schmerz, Psychosen
Verwundbar ist der Mensch und schwach
Umgeben von Gefahren
Für Leib und Seel’, für Frau und Mann
Vergeblich das Ermahnen.
Götter u.ä.
“Verborgen bleibt,
Wer A und O zusammenschreibt”
Wer A und O zusammenschreibt?
Ich will’s Dir offenbaren!
S’ist jener, der die Steuern treibt
ein, von uns. Die wahren
Herren sind’s, die A und O
zusammenschreiben. Und zwar wo?
“Abgabenordnung” heisst die Fibel,
“AO” – des Staates wahre Bibel,
“AO” – dem Staat recht wert und teuer,
denn das ist das Gesetz der Steuer.
So heil dem Staat, dem Leviathan,
der A und O festsetzen kann!
@ Helmut
Sehr schön, danke 🙂
@Helmut: Nicht nur du …
Elmars Kommantar wurde am 19.12.2010 auf seinen eigenen Wunsch hin gelöscht. YS
“Am Sein sind schuld die kleinen Dinge”
Wer vermag von Schuld zu sprechen?
“Versuch’s doch, nur zu, ergründe!”
Denn nichts bleibt dir verborgen,
was nicht dir wird offenbart!
“Verwundbar ist der Mensch und schwach”
und doch kann auch Schwäche Stärke sein!
“Vergeblich das Ermahnen.”
Ermahnen? Wie? Bist du es, der die Erde zwingt, sich um die Sonne zu drehen?
Nachtrag
Ermahnen? Moral?
Vergiftet das Mitgefühl-
Das Leben? ein Qual?
oh ja! -im Sündenpfuhl!
Im Weine ich die Sinne tränke-
Was gehn’s mich an -der Weiblein Ängste?
Mein Verstand ins metaphorische ich senke-
Wille! Trieb!
Der Schwanz gleich dem Hengste-
Wohlan, Wohlauf -das ist des Menschens Lebenslauf!
Gott? Ich rufe nach dir -bei Tage und auch in der Nacht-
Bist du es, der über mich wacht?
Wenn die Seele, dem Hirne gleich
Ein Spuk, ein Gespinst –
Am Tage dem Naturalismus weicht?
Grauer Himmel, weites Land
eisbedeckter Oderstrand,
Weide, Kiefer, Pappel, Sand,
Sohn ohne Herr, nur Wille im Nichts
Leben und Zukunft im Angesicht.