Sternbilder-Transformation 3

Das wohl bekannteste Beispiel, wie ein heute unverständliches Sternbild zustande kam, ist das Sternbild, das wir heute Fische nennen. 

  • Aus dem Schwanz der babylonischen Riesenschwalbe wurde das Band, das zwei Fische verbindet. 
  • Aus dem Lohnarbeiter, der dem Hirtengott Dumuzi (dem Liebhaber der Liebesgöttin) zugeordet war, wurde ein Widder. 
  • Die Liebesgöttin hieß babylonisch Ischtar, syrisch Derketo (oft, aber nicht immer mit Fischschwanz dargestellt) oder Atargatis und wurde schließlich mit der griechischen (athenischen) Aphrodite Urania gleichgesetzt. Ihr (babylonisches) Sternbild wurde zur (griechischen) Legenden-Prinzessin Andromeda umgedeutet … 
  • … und damit diese ihren Bräutigam neben sich hat, obwohl der ursprüngliche ja zum Widder geworden war, wurde das Sternbild “Alter Mann” transformiert werden zu einem jungen Mann (Perseus)

 

das animierte GIF wurde erstellt von mir mit Karten von Stellarium und Zeichnungen von R. Perdok (LWL Planetarium Münster).

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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