SpaceBuzz 1 vom DLR – virtual space flights

in Europa holt man mühsam auf, was in Ostasien längst allgegenwärtig ist: MINT-Bildung im Edutainment. Derzeit (9. bis 12. Juli) ist der SpaceBuzz des DLR in Jena und begeistert die Laufkundschaft in der Fußgängerzone der Wissenschaftsstadt (MDR-Bericht). 

Was wir hier gerade erleben können, ist ein virtueller Raumflug unter einer VR-Brille. Mit diesem Kopfputz hat man den Eindruck im All zu sein und das Drehen/ Senken/ Bewegen des Kopfes führt zu einer Änderung des Blickwinkels – so als würde man im echten Weltraum den Kopf drehen/ senken/ bewegen. 

Derlei Technologie ist keineswegs neu – auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) konnte man derlei technische Spielzeuge bereits vor ca. zwanzig Jahren staunend ausprobieren… aber erstens ist es immer wieder schön und zweitens ist der Clou hier, dass dies eine Demo des Trucks ist: Dies ist nicht (nur) ein Spielzeug für ein paar Weltraumfreaks (wie damals), sondern den Truck können Schulen buchen! Bevor der Weltraumbus (SpaceBuzz) auf dem Schulhof steht, durchlaufen die Schülerinnen und Schüler ein waschechtes Raumfahrertraining und man kann wunderbar mit allen (oder zumindest sehr vielen) Fächern in Projekt- und Themenwochen synergetisch das Thema Weltraum behandeln. 

Diese Woche ist der Truck (mit niederländischem Kennzeichen 🥰) in Jena zu Gast: die Kulisse der historischen deutschen Altstadt hinter dem HighTech-Lehr/Lernmedium ist etwas, das mich persönlich besonders begeistert, da ich mich bekanntlich sowohl für MINT, Space und moderne Technik, als auch für die lange Entwicklung dieser Technologien und alle ihre Vorstufen begeistern kann. 🙂 Die coole Technik und fetzige Lehrmethode, mit der man spielerisch ganz viel lernen bzw. Erd- und Weltraumwissen kann, lässt aber mein wissenschafts- und technikbegeistertes Herzchen sowieso höher schlagen. 

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Studienbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, jobbedingt 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017+2024 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten 2022), Jerusalem+Tel Aviv (Israel 2023), Hefei (China 2024)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

2 Kommentare

  1. Leider gibt es für die arbeitende Bevölkerung nicht die Spur einer Chance, das zu erleben. Termine können nur taggleich ab 08.30 Uhr vor Ort vereinbart werden, nicht telefonisch, nicht online. Ich bin extra 50km angereist und habe mich auch auf die auf der Webseite genannten mehreren Stunden Wartezeit eingestellt, nur um zu erfahren, dass seit etwa 9 Uhr alles ausgebucht war. Sehr ärgerlich. Da wäre selbst eine Verlosung von freien Termin besser. Nix für die im Beitrag genannte Laufkundschaft!

    • Das ist sehr ärgerlich. Schade: Da haben die DLRler wohl doch eine Chance verpasst. Gut, dass Sie es schreiben – vllt. sehen es die richtigen Leute und machen es nächstes Mal besser.

      Für mich persönlich diese VR-Brillen nichts, weil sie nicht mit meiner Sehhilfe vereinbar sind. Das gilt nicht für Brillenträger im Allgemeinen, sondern nur für meine sehr spezielle Brille.

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