Romantische Berufsbilder …

… romantische Berufsbilder sind meistens falsch. Sie wissen, dass es hier um Astronomie geht und da ist es meistens am Schlimmsten. Beim Wort “Astronom” stellen sich die Leute eine weißbärtige Gestalt im Sternchen-Pyjama vor: Man weiß nicht, ob der alte Hexenmeister schon weißbärtig zur Welt kam oder Astronomie nur eine Beschäftigung für alte Männer ist. Kann man das dann überhaupt studieren oder wird mann es einfach irgendwann? 

Hier für einige Gedanken zum Berufsbild in den Nachbarwissenschaften exemplarisch: 

Beispiel 1

Das Bild vom Historiker: Das sind Leute, die Bücher lesen. Sie sind meist myopisch und daher tragen 7/11 von ihnen eine Brille. Man fragt sich, was daran ein Beruf ist, denn Lesen können bereits Viertkläßler. Auf jeden Fall leben Historiker in der Nähe großer Bücherregale und brauchen große Tische, auf denen man historische Folianten auf volle Größe aufbaren kann.

Hier liegt eine klassische Verwechslung von Forschungsgegenstand (alt) und forschender Person (jung oder alt) vor. Als Historikerin lebe ich nicht in der Vergangenheit, ich erforsche sie nur. 

Beispiel 2

Das Bild vom Informatiker: ein Schrat, dessen natürlicher Lebensraum Garagen und Keller sind. Dort bastelt und tüftelt er vor sich hin, ist allergisch gegen frische Luft und Sonnenlicht und Paarungsverhalten ist bisher ungeklärt. Es wird auch spekuliert, ob die biologische Hülle nicht von einem Gehirn, sondern von einem Chip gesteuert wird. Wahrscheinlich entsteht er spontan oder überlebt als Symbiont in Wirten anderer Spezies des Homo Sapiens. Da es sich hier um ausschließlich junge Leute handelt, ist die Lebenserwartung wohl nicht besonders hoch.

Ausgabe einer Suchmaschine von Bildern zum Thema “Informatiker”: die menschliche Komponente fehlt in manchen Bilder völlig und tritt in anderen stark zurück.

Beispiel 3

Das Bild vom Physiker: bier-ernst oder geistesabwesend grinsend, sie belieben zu scherzen, sind hochgradig altbacken (Kreidetafel?!) und drücken die Welt in Formeln aus. Rücksichtslos und ohne Blick auf die Konsequenzen ihres Denkens oder rigoros über Leichen gehend (das findet zumindest ein berühmtes Theaterstück): Dieser Beruf kann aus mysteriösen Gründen ausschließlich von Männern ausgeübt werden – vermutlich, weil nur die eine Glatze und Bart bekommen können. 

Eine große Suchmaschine findet zum Thema dieses Berufsbilds als Output unter den ersten 19 Bildern 14 verschiedene Personen. 6/19 stehen an oder neben einer Kreidetafel, ca. 12 Personen sind weiß- oder grauhaarig. Alle 19/19 Bilder zeigen Männer. 80% sind tot (11/14).

Man könnte auf die Idee kommen, dass Physiker zu 80% tot sind und zu 20% lebendig – aber darüber gab es ja mal einen Lehrsatz eines berühmten Österreichers (miau). Physiker lieben Katzen und Äpfel (Newton, Wheeler), was davon ihre Lieblingsnahrung ist, kann erst sicher ausgesagt werden, nachdem der Beruf von Alf geklärt sein wird. 

Beispiel 4

Das Bild vom Astronomen: männlicher bärtiger Schrat, den man nur nachts beobachten kann. Dieses Wesen hat fünf Beine und große, lichtempfindliche Augen – eines meistens zugekniffen. Wegen Zeitmangel kommen diese Wesen selten zur Fortpflanzung.  

Ausgabe der großen, scheinbar allwissenden Suchmaschine zum Thema “Astronom”: das demokratische Votum ist eindeutig. 8/11 Bildern zeigen eine Person mit Dreibein-Stativ, 10bis11/11 zeigen eine männliche Person. In jedem Fall ist das eine Wissenschaft, die man mit dem Auge macht.

Humbug!!!

Die Lesenden dieses Blogs wissen, dass es hier normalerweise um Astronomie geht. Ich gebe zu, dass es Beweisfotos von mir mit einem Handteleskop und Dreibein-Stativ (z.B. von 2008, als dies mein Beruf war) gibt … ABER …  das ist normalerweise nicht der Beruf des Astronomen, sondern Hobby. Bei mir war es Bestandteil des Berufs, als ich auf Karawanen in Afrika unterwegs war.

So sieht das Arbeitsverhalten in allen vier Berufen wirklich aus.

Was aber ist Astronomie?

Eine große dänische Universität schreibt sehr treffend in den Studienplan: 

I astrofysik arbejder du med databehandling og computermodellering for at en dybere forståelse for universet,” was von der Übersetzungsmaschine DEEPL übersetzt wird als “In der Astrophysik arbeiten Sie mit Datenverarbeitung und Computermodellen, um ein tieferes Verständnis des Universums zu erlangen.” 

Man könnte also denken, dass Astronomie modernerweise nicht am Dreibein-Teleskop stattfindet, sondern die Physik der Sterne ergründet (wie die Leute, die 80% tot sind) und dafür Methoden der Informatik (Garagenbastler) nutzt. Astronomen stehen also modernerweise nicht auf freiem Feld, sondern sitzen in Garagen und Kellern? Stimmt dann wenigstens das Klischee, dass sie nachtaktiv sind? … und dass sie Männer sind? 

Ehrlich gesagt, habe ich da meine Zweifel. Die Statistiken fassen meist die Fächer Physik und Astronomie zusammen. Die Anzahl der Frauen bei den Studienabsolventen ist wenig aussagekräftig, weil es hier nur ums Lernen geht. Wer aber arbeitet in dem Beruf? Das sind so um die 15 % Frauen.  

Ehrlich gesagt, wenn ich selbst sage “ich bin Astronom”, dann sage ich das mit einem bisschen Stolz, “nicht nur Physiker” zu sein (aber auch). Ich habe bekanntlich an der natur- wie auch an der geisteswissenschaftlichen Fakultät studiert: Es wäre falsch, mich darauf zu reduzieren, Astrophysiker zu sein. Es wäre aber genauso falsch, mir dies abzusprechen: Für meine Kollegen in Geschichtsforschung, Archäologie und Philologie bin ich ein befremdlicher Exot, eben vor allem wegen der Physik in meinem Denken. Astronomie ist daher meines Erachtens “größer” als Astrophysik, in dem Sinn dass die Vokabel für mich mehr Fächer(anteile) umfasst. 

Wissenschaften im Digitalen Zeitalter

Als Digital Native muss ich nicht zwingend Informatiker sein, um hauptsächlich mit Computern zu arbeiten: Informatiker haben ein viel tieferes Verständnis, aber man braucht auch nicht Physiker zu sein, um einen Lichtschalter zu betätigen oder Chemiker, um Seife zu benutzen. Fachwissenschaftler verstehen besser, was sie tun und können das jeweilige reparieren/verändern/variieren/weiter entwickeln – als Astronom braucht man von jedem der genannten ein bisschen und am besten noch den Kontakt zu Fachwissenschaftlern, die einem helfen, die eigenen Lücken zu  kompensieren. Der Astronom ist dadurch charakterisiert, dass er verstehen will, wie das Universum funktioniert, dass man wissen will, was “da oben” kreucht und fleucht, wie es sich bewegt etc. Mit welchen Methoden man sich diesen Fragestellungen nähert, mag aus verschiedenen anderen Fächern entlehnt sein. Meine Methode in der Geschichtswissenschaft sind Digital Humanities (programmieren, Visualisierungen) und meine Lieblingsbeschäftigung in der Physik war stets das Lesen und Schreiben von Reviews plus Daten auswerten (Visualisieren), weil man so besseres Verständnis vom großen Ganzen erlangt. Um jedoch einen Review schreiben zu können, mache ich genau das gleiche wie in den Digital Humanities: Daten (aus Datenbanken) sammeln, programmieren, visualisieren. 

  • In den Digital Humanities hält sich die Geschichtsforschende etwa genauso wenig in der Bibliothek auf wie ein Informatiker, weil man a) Literatur am Bildschirm liest, b) manches sogar gar nicht selbst liest, sondern von Text parsern bearbeiten bzw mit “machine learning” von Computern extrahieren lässt und c) der/die Forschende selbst dann zum Software-Entwickler oder Programmierer/ Visualisierer wird.
  • Das gleiche gilt in der (Astro)physik:  Der/die Forschende sitzt nicht nachts am Teleskop, sondern tags am Computer und wertet Daten aus. Sehr oft sitzt die Person, die mit den Daten arbeitet, nicht einmal am selben Ort wie das Teleskop: Das Teleskop kann auf einem anderen Kontinent auf der Erde stehen oder gar im All kreisen, jenseits der Erdatmosphäre, um die störende Luftunruhe zu umgehen. 

Die stupide Fließbandarbeit des Aufnehmens von Daten wird also von Maschinen übernommen: Das gilt für das Extrahieren von historischen Daten aus Texten (was früher ein Mensch lesen musste, liest jetzt eine Maschine und schreibt ein Excel-Spreadsheet heraus, mit dem man dann arbeiten kann) als auch für das Aufnehmen von Spektren oder Lichtkurven von Sternen, Galaxien etc. Letzteres hat sogar den Vorteil, dass man Daten aufnehmen, die der Mensch am Teleskop gar nicht wahrnehmen könnte: z.B. Röntgen- und UV-Strahlung von Sternen, vor denen uns die Atmosphäre schützt und die gar nicht erst auf dem Erdboden ankommt, die aber sehr lehrreich ist, wenn es darum geht, viele hochenergetische Objekte im All zu verstehen. 

In meiner Generation muss man dafür nicht Informatiker sein und so wie das Informatikstudium damals (in den 90ern) gestrickt war, wäre es wohl auch in eine falsche Richtung gegangen. Aber – ehrlich gesagt – heute würde ich gern Informatik studieren und daher den Jüngeren sagen: 

  1. Wer Astronomie machen will, sollte starke Grundlagenkenntnisse in Informatik haben. Auf die Physik kann man allerdings auch nicht verzichten. Konsequenz:
  2. Das Astronomie-Studium sollte neu konzipiert werden: Es ist falsch, die Astronomie als eine der vielen Spezialisierungsrichtungen der Physik zu sehen! 
    Während es im 20. Jahrhundert wichtig war, zur klassischen Astrometrie (Vermessen von Himmelspositionen und Zeiten) die Physik zu ergänzen, ist es heute wichtig,
       * den Umgang mit großen Datensätzen (big data) zu lehren,
       * Programmierkenntnisse zum Datenmodellieren, kollaboratives Entwickeln von Software / social programming und natürlich auch den sinnvollen Umgang mit Quellen (Daten und anderen Informationsgrundlagen). 
       * Weil Astronomie seit >2000 Jahren stets nicht nur mit modernen, sondern auch mit historischen Daten arbeitet, braucht man für gute Astronomie auch Grundkompetenzen in Geschichtsforschung (und das geht weit hinaus über die Fähigkeit, Texte zu lesen). 
  3. Schulischer Informatik-Unterricht sollte flächendeckend zum Pflichtfach werden in der Sek I und Grundlagen des Umgangs mit Informatiksystemen sollten bereits in der Grundschule gelehrt werden. Warum? Weil heutzutage der Umgang mit Computer genauso wichtig ist wie der Umgang mit dem Bleistift (was man in der Grundschule lernt): Die nächste Generation wird auf Grafik-Tablets malen und auf Tastaturen schreiben. Man sollte nicht aufhören, den Umgang mit dem Bleistift zu lernen, aber der technologische Trend geht in eine andere Richtung.

PS:
Natürlich muss man kein Mann sein, um Astronom zu sein: Mit zugekniffenem Auge durchs Telesköpchen auf Dreibein zu gaffen oder eben die Tätigkeiten der “großen Leute” wie Datenauswertung und die oben genannte Modellierung… für all diese Tätigkeiten ist der Schwanz zwischen den Beinen nicht erforderlich. (Die ersten Computer wurden übrigens von Frauen programmiert.) 

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Veröffentlicht von

"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), ... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

8 Kommentare

  1. Vorurteile müssen so schlecht nicht sein, auch Berufsgruppen meinend.
    Endurteile (versus Zwischen- oder Vorurteile) sind deutlich schlechter.

    Zudem ist die Idee, das sogenannte Klischee, dann wohl negativ konnotiert, gar nicht so-o schlecht, nämlich, dass eine Person in etwa so aussieht und zu handeln scheint, wie sie in Funktion ist.
    Hundehalter sehen angeblich a bisserl wie ihr Hund aus, diese Annahme ist womöglich schwer zu widerlegen.

    Angeblich kann Computer-Software anhand mehrerer Bilder besondere Rückschlüsse auf Personen und ihre Einstellungen bis Tätigkeiten vornehmen.
    Sogar vergleichsweise : präzis.

    Über die Informatiker darf gerne stereotypisch ged(l)acht werden, Dr. W lacht hier mit, einige sind tatsächlich sehr vergeistigt, bei ‘ungeklärtem Paarungsverhalten’, sie sind idR männlich, und dies wird einige überraschen, sie sind nicht selten auch schon ein wenig älter.
    “Dilbert” von Scott Adams zum Beispiel.
    Denn der Job fällt nicht leicht und der junge dynamische Software-Entwickler (Dr. Webbaer bezieht sich hier auf Erfahrungen aus der Wirtschaft und teils auch aus der Academia) ist idR zurückhaltend und fällt gar nicht auf.
    (Wenn er nicht gerade Zuckerberg-mäßig Milliardär geworden ist.
    Diese Sache mit dem Web und den jungen Milliardären stimmt zwar irgendwie, sie betrifft aber nicht den Informatiker gewöhnlicher, genereller Art.)

    Dies hier :

    Ehrlich gesagt, wenn ich selbst sage “ich bin Astronom”, dann sage ich das mit dem Stolz, “nicht nur Physiker” zu sein. Ich habe an der natur- wie auch an der geisteswissenschaftlichen Fakultät studiert: Es wäre falsch, mich darauf zu reduzieren, Astrophysiker zu sein.

    … klingt sehr gut und spricht für Sie, werte Frau Inhaltegeber. [1]


    Ansonsten, Sie kriegen Informatik und Software-Entwicklung in viele nicht rein, Dr. Webbaer würde bspw. auch nicht anraten wollen Fußball dediziert-dezidiert an den bekannten Bildungsstätten zu fördern.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Hier hätte auch ‘Inhaltegeberin’ stehen können, die generischen Genera kürzen ja auch dankenswerterweise ab, halten den Laden nicht auf, wie etwa pflichtige Sexus-Markierungen oder gar “Gender-Sprech”.

      • Nach meiner Kenntnis wurden Computer früher “gefüttert”, dieses Wort hielt sich recht lange in der Sprache, es ging u.a. darum Lochstreifen / Lochkarten zu erzeugen, dafür sind Daten erfasst, eingehackt worden, was idT nicht selten von Frauen vorgenommen worden ist, von Bürokräften sozusagen.
        Diese Datenträger sind dann in die (bereits programmierten) Geräte eingelesen und weiterverarbeitet worden.
        Danke für die Hinweise!

  2. Woher kommt das Allgemeinwissen, das Wissen über die Welt
    Gelungener Artikel: Sehr gut die Idee, vorgefertigte Berufsbilder einfach dadurch zu bestimmen, dass man Suchmaschinenresultate darstellt. Es gibt ja die Kritik, Programme der künstlichen Intelligenz hätten vorgefasste Urteile, seien rassistisch und sexistisch. Doch auch diese Programme beziehen ihre Daten aus dem Internet und die Suchanfragen von Susanne M. Hoffman zeigen hier, was für vorgefestigte „Meinungen“ man im Internet, ja selbst in der Wikipedia (?) findet.

    Teilweise wirklich zum Lachen was man da versammelt sieht.

    Bei den Physikern füllt der Kopf oft fast die Hälfte des Bildes aus und die mit Kreide beschriebene Tafel im Hintergrund mit den für Laien kryptischen Formeln, zeugt von einer Beschäftigung mit den letzten Dingen – wofür man dann in der Tat einen grossen Kopf benötigt.

    Bei den Bildern zu den Astronomen dagegen fällt auf, dass sie oft kleiner als ihr Instrument sind und noch viel kleiner als der Sternenhimmel, den sie beobachten. Man denkt unwillkürlich an Immanuel Kant: »Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir«

    Astronom*innen: „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“
    Wohin geht die Astronomie? Die Antwort scheint heute klar: In Richtung Big Data – Handling, denn die Datenfülle, die von den heutigen und zukünftigen Observatorien geliefert wird, wird immer grösser. Das Vera C.Rubin Teleskop, dass jede Nacht einen grossen Teil des Südhimmels beobachtet, wird alle Daten digital liefern und muss allein schon für die Aufbereitung der Rohdaten eine grosse Rechenkapazität bereitstellen. Auf einer Harvard-Website liest man dazu (übersetzt von google translate):

    Das LSST generiert durchschnittlich 15 TB Daten pro Nacht und erfordert ein umfassendes Datenmanagementsystem, um die Rohdaten mit minimalem menschlichen Eingriff auf wissenschaftlich nützliche Kataloge und Bilder zu reduzieren.

    Fazit:Astronomie vereint heute Physik und Informatik und vor allem gilt: Astronomie wird heute von Teams bestehend aus Leuten ganz unterschiedlicher Disziplinen, betrieben. Ein ganzes Ökosystem im Dienste eines grossen Ziels, dem Ziel unser Universum immer besser zu verstehen.

  3. Eine gibt eine (italienische) opera buffa (Komische Oper) mit dem Titel Gli astrologi immaginari (*Die eingebildeten Astrologen*), der ins Deutsche als *Die eingebildeten Philosophen* übersetzt wurde. Siehe dazu auch den Abschnitt *Werkgeschichte* bei

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gli_astrologi_immaginari.

    Text ggfls. bei

    https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00059776?page=4,5.

    Bei YouTube ggfls. mit Eingabe *Giovanni Paisiello, “Gli astrologi immaginari”*.

    PS: Statt Schwanz zwischen den Beinen kann man auch Gebaumel z.d.B. sagen.

    Insg. alles aber _durchaus_ humorvoll …

  4. Bonuskommentar hierzu :

    Das Astronomie-Studium sollte neu konzipiert werden: Es ist falsch, die Astronomie als einer der vielen Spezialisierungsrichtungen der Physik zu sehen!
    Während es im 20. Jahrhundert wichtig war, zur klassischen Astrometrie (Vermessen von Himmelspositionen und Zeiten) die Physik zu ergänzen, ist es heute wichtig,
    * den Umgang mit großen Datensätzen (big data) zu lehren,
    * Programmierkenntnisse zum Datenmodellieren, kollaboratives Entwickeln von Software / social programming und natürlich auch den sinnvollen Umgang mit Quellen (Daten und anderen Informationsgrundlagen).
    * Weil Astronomie seit >2000 Jahren stets nicht nur mit modernen, sondern auch mit historischen Daten arbeitet, braucht man für gute Astronomie auch Grundkompetenzen in Geschichtsforschung (und das geht weit hinaus über die Fähigkeit, Texte zu lesen). [Artikeltext]

    Blöderweise sucht die Physiklehre nach (gerne : empirisch adäquaten) Theorien, die dem erkennenden Subjekt entspringen wie auch entsprechen.

    Bei bspw. ‘kollaborative[m] Entwickeln’, ‘Programmierkenntnisse’ / AI und ‘Geschichtsforschung’ bleibt Dr. Webbaer vorsichtig, will den Veranstaltungscharakter der Suche nach Erkenntnis nicht überbetonen.

    Es soll vermieden werden die Methode überzubetonen, verantwortliches Personal meinend, sich um dieses besonders kümmernd.
    Die Astronomie ist zentral für die Physiklehre.

  5. off topic

    Bei algorithmwatch.org kann man melden, wenn die Algorithmen von Suchmaschinen falsche DarstellungenZusammenhänge anzeigen, die von gesellschaftlicher Bedeutung sind

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