Shanghai ist eine Hafenstadt Chinas, in der schon immer die Welt ein und aus ging. Die Stadt ist nicht “typisch China”, sondern weist ein niederländisches Viertel auf (erinnert baulich an Amsterdam), ein deutsches Viertel (erinnert klar an die Hamburger Hafenstadt) und überhaupt hat man das Gefühl, dass hier von wirklich jedem Stückchen Welt ein Stückchen kopiert ist: “mini mundus” sozusagen.
Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der “Oriental Pearl Tower” (wörtlich “Turm: Orientalische Perle” oder “Orientperlenturm”, wobei “orient” ja wörtlich Osten meinend sich hier auf die Ostküste des eurasischen Kontinents bezieht). Die Hafenstadt liegt am reißenden Strom des Huangpu-Flusses, den es zu über- oder unterqueren gilt, wenn man zu diesem Turm gelangen möchte.
Das Innenleben dieses Turms ist aber wirklich beeindruckend: Zuerst fährt man mit einem Lift bis knapp unter die Spitze und dann geht man von einer Etage zur nächsten runter und bekommt unterschiedliche Ausstellungen und virtuelle Welten geboten: von Science Shows über Weltraumabenteuer bis hin zu Visionen der “Stadt der Zukunft”. Die Spitze kostet extra, denn darin befindet sich eine Raumstation ;-), in der man auch für die Kinder Raumstation-Lego käuflich erwerben kann.
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Aber auch bereits der Weg zum Turm ist mit Edutainment gepflastert: Ob U-Bahntunnel oder eben dieser Tunnel unter dem Fluss, in dem man mit einem Wagen durch eine immersive Science-Show fährt: irgendwie wird man das Gefühl, dass China zumindest technisch und was die Volksbildung angeht, Europa um Welten voraus ist.
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Ist man dann im oberen Stockwerk des Oriental Pearl Towers angekommen und fährt tatsächlich mit Aufpreis in die Spitze, wird man sofort verstehen, dass dieser Preis absolut gerechtfertigt ist.
hier noch ein edukatives Spiel außerhalb des Raumschiffs: auf einer der unteren Etagen (also im normalen Eintrittspreis enthalten) kann man auf diesen touch-Glasplatten einen Punkt im Sonnensystem auswählen, zu dem man dann virtuell hingeflogen wird. Es ist ein bisschen wie in Hawkings Buch (das Steven Hawking mit seiner Tochter Lucy für Kinder geschrieben hat) “Der geheime Schlüssel zum Universum“, in dem sich die Kinderprotagonisten von einem Himmelskörper zum nächsten begeben.
"physics was my first love
and it will be my last
physics of the future
and physics of the past"
Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... .
Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu.
Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).