ÖWF sucht 6 AnalogastronautInnen
BLOG: Uhura Uraniae
jetzt bewerben und Astronauten-Equipment für den Mars testen. Arbeitsplatz Erde, aber Arbeitsmethode wie echte Astronauten – im Zweierteam auf einem virtuellen Mars (in Österreich) unterwegs, Gesteinsproben sammeln, mit Bodenstation schnacken …
Haben Sie sich eigentlich mal gefragt, wie das ganze Equipment entwickelt wird, das die Leute im All nutzen? Das Österreichische Weltraumforum ist beispielsweise so eine Organisation, die sich insbesondere auf Equipment für künftige Mars-Missionen spezialisiert hat. Irgendwann – das ist jetzt schon seit Mitte der 1990er in aller Munde – werden wir zum Mars fliegen. Mission Mars war ein Buch des Jesco von Puttkamer in den 1990ern, das er als NASA-Direktor auf der ILA und sonst in der Welt vertrat. Die Österreichische Organisation greift diesen Gedanken auf und entwickelt einen Raumanzug und weitere Geräte, die man in der Mars-Forschung künftig einsetzen können wird.
Spektakuläre Tests dieses Equipments oder einzelner Teile davon auf der Erde sind daher an der Tagesordnung. Letztes Jahr war der Raumanzug Aouda beispielsweise dem Wüstenklima der Sahara in Marokko ausgesetzt, im Jahr davor waren wir in den Eishöhlen am Dachstein in Österreich. Er muss ähnliche Klimate und Wetter überstehen wie sie auf dem Mars vorkommen und sein Innenklima stabil bleiben; das Kommunikationssystem muss getestet werden – wenn der A(naloga)stronaut in einer Höhle ist, muss er immer noch mit dem Raumschiff (Bodenstation) reden können – und vieles mehr.
Bericht von der Sahara-Mission 2013 und Spezialbeitrag über das MobileOffice
Bericht von der Eishöhlen-Mission 2012
Schmankerl mit Video-Doku von ÖWF-Mission 2012
Jetzt sucht das ÖWF für neue Projekte neue Tester. Die nächste Mars-Simulation AMADEE-15 wurde am 10. Oktober bei einer Pressekonferenz in der Fachhochschule Technikum Wien vorgestellt. Dafür werden sechs neue Testpersonen – Männer und Frauen – gesucht!
Bewerbungsfrist: bis 28. November
Anforderungen: körperliche und geistige Fitness, Fähigkeit zum konzentrierten und sicheren Arbeiten bei Stress, Lärm und anderen erschwerenden Bedingungen, nicht klaustrophob und sehr kommunikationsbegabt
Gründe: Die Testpersonen müssen in dem recht engen und 45 kg schweren Raumanzug bei skizziert anstrengenden Bedingungen Arbeiten ausführen, wie es später auf dem Mars auch gemacht werden wird, d.h. zu Fuß und mit kleinen Robotern die Landschaften erkunden, Bodenproben sammeln, wissenschaftliche Experimente … usw.
Eine gehörige Portion Wissenschafts- und Technikbegeisterung gehört unbedingt dazu und Kommunikation ist in zweierlei Hinsicht wichtig: Erstens muss man ununterbrochen den nicht persönlich dabei seienden Kollegen (Bodenstation, Partner vor Ort) erzählen, was man tut, Gefahren melden etc pp. Zweitens sind nicht nur die echten Raummissionen, sondern auch die Mars-Analogforschung echte Presse-Spektakel. Es ist absolut wünschenswert, wenn die Leute, die in den Anzügen stecken, auch in der Lage sind, hin und wieder ein Interview zu geben und damit umgehen können, dass sie bei allem – naja, vielem – das sie tun, beobachtet, beschrieben oder gar gefilmt werden. Nicht beim Training vielleicht, aber zumindest bei den öffentlichwirksamen Analog-Missionen. die persönliche Privatsphäre wird dabei also u.U. ebenfalls sehr “eng” – wie auch der Anzug selbst (und ich weiß, wovon ich spreche: ich hatte ihn ja damals anprobieren dürfen).
AMADEE-15
Im August 2015 geht’s los: An Tirols jüngstem Gletscher, dem Kaunertaler unweit von Landeck, südwestlich von Innsbruck sollen in der (wieder internationalen) Mission insbesondere erprobt werden, ob sich der Raumanzug bei besonders gefährlichen Situationen bewährt. Geplant sind hier Missionen an steilen Berghängen und Ereignisse wie der Impakt von Mikrometeoriten in der Nähe des Astronauten. “Dabei wird sich der Analogastronaut mit einer Video-Brille auf einer Simulations-Plattform bewegen und wie die anderen Test-Astronauten über Funk mit der Missionskontrolle in Verbindung stehen.” schreibt das ÖWF in der Pressemitteilung. Das virtuelle Testverfahren wurde von der italienischen Mars-Society entwickelt. Hier spart man sich also den Aufbau einer komplizierten Anordnung am Berg, sondern testet in einer Virtual Reality eine “Marslandschaft mit Habitat”. Der Kaunertaler Gletscher in Tirol wurde auf Grund seiner Ähnlichkeit zur Marsgletschern ausgewählt. „Es bringt ‚noch mehr Mars‘ zum Testgelände und ermöglicht auch die Darstellung von Szenarien, die im echten Leben zu gefährlich oder zu aufwendig wären, wie z.B. den Einsatz einer Marsstation.“, erklärt Gernot Grömer, Obmann des ÖWF.
Bei AMADEE-15 sollen voraussichtlich auch zwei AstronautInnen gleichzeitig unterwegs sein.
Mehr Infos bei der Pressemittelung des ÖWF
Beim ÖWF unter “Stellenausschreibungen” findet man leider noch nichts darüber, sondern immer noch nur den Dauer-Hinweis auf die Möglichkeit zu Praktika, aber wer Interesse hat, kann hier gewiss auch die nötigen Kontaktdaten finden, wo man sich ggf. bewerben soll.
GIMMICK – nice pics 🙂
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