acht Jahre lang war ich nicht hier und musste daher zuerst ein bißchen Computer-Archäologie betreiben. Der PC [zehn Jahre alter DELL mit Windows XP] dachte, es wäre das Jahr 2002, hatte aber meine Dateien noch aufbewahrt als wäre ich nie weggewesen… Das Teleskop, ein 355.6/ 3556 mm MEADE Spiegel, hat seine Start-Choreographie vergessen und findet die Home-Position in Raum und Zeit nicht, d.h. die Automatik funktioniert nicht mehr… aber das ist alles halb so schlimm, denn die Optik ist nachwievor gut.
MEADE LX200 Spiegelteleskop.
Prompt konnte ich am Abend öffnen und wenngleich uns der Herbst ein paar Wölkchen bescherte, waren einige Besucherlinge auf der Dachterrasse und in der Kuppel.
Die Sternwarte vor den Sternbildern Cygnus und LyraIm Laufe des Abends geht Orion auf – während sich der Held auf der Seite liegend erhebt, ist mir diese Aufnahme durch den Kuppelspalt gelungen.
Bei Nacht ist “meine” kleine Sternwarte also immer noch sehr gut zu gebrauchen. Der Mond war bei meiner Ankunft noch ziemlich dick, aber vor seinem Aufgang konnte ich die Andromeda-Galaxie und andere Nebel noch gut erkennen.
Mond durchs Teleskop in Mina de São Domingos.
Für Beobachtungen am Tag steht ein Sonnenfilter zur Verfügung. Bevor die Wolken kamen, habe ich letzte Woche ein paar Sonnenflecken dokumentiert:
Sonnenflecken am Freitag Mittag,auch die Randverdunklung der Sonne ist gut erkennbar. Die “Schlieren” im Bild sind Wolken … am folgenden Tag hat’s geregnet, so dass ich Zeit für die Blogposts hatte … 🙂
Im Garten gibt es eine Sonnenuhr und am Rand des Wiesenstücks finden sich die Staturen von Frühling (Prima Vera) und Herbst (Outono).
Sonnenuhr auf der Wiese der Jahreszeiten.
Am Morgen, als ich die Kuppel das erste Mal öffnete, störte ich diesen kleinen Kameraden bei seiner vormittäglichen Ruhe:
Sternbild Lacerta (meine sehr astronomisch interessierte Kuppel-Eidechse).
"physics was my first love
and it will be my last
physics of the future
and physics of the past"
Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Kultur-Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Studienbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, jobbedingt 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten 2022), Jerusalem+Tel Aviv (Israel 2023), Hefei (China 2024), Semarang (Indonesien 2017, 2024), USA (2024, 2025)... .
Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu.
Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte(n) - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglicht, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).
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