Mond und Planetenparade

Immer wieder beeindruckend sind solche Versammlungen von hellen Lichtpünktchen, wie wir sie am Abendhimmel derzeit gewahr werden können. Saturn ist ein bisschen zu nah an der Sonne und Mars jeweils “hinter”/ über mir, auf der anderen Seite des Himmels, während ich die Dämmerung betrachte. 

Mars

Mars und Jupiter im nacht”dunklen” Stadthimmel

Mars hat bereits seine Station unter der Zwillingssternen verlassen: Vor zwei Wochen hatte ich ja das Bild gezeigt, dass er mit den Sternen Pollux und Castor ein gleichschenkliges Dreieck bildete. Mitte Januar hingegen stand er neben den Zwillingen und ließ sie als Drillinge erscheinen. Er stand Mitte Januar in Opposition und damals gelang mir ein neckisches Bild mit Hilfe einer Fensterscheibe: Mars stand neben dem Vollmond und das bekommt keine Kamera ins gleiche Bild, weil der Helligkeitsunterschied zu groß ist. Ich habe daher das im Fenster gebrochene Bild vom Vollmond neben dem Mars positioniert (alles eine Sache des richtigen Winkels) und konnte so Mars neben der Mondoberflächenstruktur abbilden:  

Foto vom 14. Januar 2025

Heute Abend

Der Blick heute (03. März) nach Südwesten zeigt aber eine beeindruckende Parade: Ein hübsches Schauspiel der Natur, insbesondere mit den Farben des Dämmerungshimmels.

Möndchen
Venus
Merkur + Venus

Mond

Eindrucksvoll ist auch zu beobachten, wie stark der Effekt der geographischen Breite auf den Anblick der Mondsichel ist. Auf der Breite von Jena (50°n.B.) und auf der Breite von Rom (42°n.B.) zeige ich zuerst die abnehmende Sichel aufrecht und dann die zunehmende Sichel als Schiffchen (liegend).

22. Februar
03. März
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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Studienbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, jobbedingt 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017+2024 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten 2022), Jerusalem+Tel Aviv (Israel 2023), Hefei (China 2024)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

1 Kommentar

  1. PLANETENPARADE

    Zahllose Sterne am Himmel steh’n,
    die Planeten ihre Runde dreh’n.
    Gleich Sieben auf einen Streich,
    entlang der Ekliptik aufgereiht,
    als Vorboten der Frühlingszeit;
    Planetenparade im Himmelreich.

    Vom Achten aus, mit Entzücken
    von uns Menschen zu erblicken.
    Merkur bis hinauf zu Neptun,
    uns’re kosmischen Gefährten,
    Geschwister von Mutter Erden;
    da staunt selbst good old Moon.

    Die Sterne, die begehrt man nicht,
    auch nicht Planeten und den Mond.
    Doch wir begehren klare Sicht,
    ein reines, unverschmutztes Licht;
    dass sich unser Himmelsblick lohnt,
    ganz egal, wo man lebt und wohnt.

    FRAGEN AN DEN MOND

    Guter Mond, du gehst so stille,
    doch was ist unter der Hülle?
    Ob Frau Luna oder Herr Mond
    hoch über Mutter Erde wohnt?

    Ganz egal, wir sind tolerant,
    die Genderdebatten verbannt.
    Der Erdtrabant darf beides sein,
    wir alle lieben den Mondschein.

    SUPERMOND

    Der Mond über Haus und Wiese
    zeigt sich heut’ als wahrer Riese.
    Als ob er uns in der Krise
    hier unten nicht allein ließe.

    Der Erde treuer Begleiter
    stimmt uns mal traurig, mal heiter;
    berührt das menschliche Gemüt,
    gebannt man ihm ins Antlitz sieht.

    Verliebte mögen den Mondschein,
    sind mit sich und dem Mond allein.
    Mondsüchtige treibt er aufs Dach,
    auch Tiere bleiben länger wach.

    Der Mond besitzt enorme Kraft,
    womit er die Gezeiten schafft.
    Doch er zieht sich langsam zurück,
    entfernt sich leider Stück um Stück.

    Ohne Mond kämen wir in Not,
    er hält die Erdachse im Lot.
    Höchste Zeit, dass ein Astronaut
    mal wieder nach Frau Luna schaut.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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