Mini-SoFi am Donnerstag

Die Astronomie veranstaltet mal wieder eine Sonnenfinsternis – aber nur eine kleine: Do 11:15 bis 13:15 Live-Stream auf deutsch (YouTube) von der Gesellschaft deutschsprachiger Planetarien. Aufgezeichnet und ausgestrahlt diesmal wieder von Stiftung Planetarium Berlin und dem MDR.

Global gesehen ist sie sowieso “nur” ringförmig und man sieht sie besser, je weiter nördlich man sich aufhält (zumindest hierzulande). Sie findet zudem am Vormittag statt, wenn die meisten von uns arbeiten: ca. 10:15 bis 15:10 (extra symmetrisch gewählte Zahlen) könnte und das Maximum wird gegen 12:40 erreicht. 

Die SoFi findet über der Arktis statt und bei uns in Mitteleuropa sieht man nur eine leicht angedätschte Sonne – die Verdunkelung wird das Auge nicht ohne weiteres bemerken. Bild von timeanddate.de

Nachdem es mit dem Reisen nicht so gut klappt, begnügen sich die meisten daher wohl mit einer Schattenprojektion: im Schatten von Bäumen wird durch das Blätterwerk ein Sonnenbildchen projiziert. Man kann natürlich auch in eine Pappe ein Loch pieken und das Sonnenbild auf dem Boden betrachten. (siehe hier)

Auf Sylt wird die Verfinsterung bei 21% liegen, in München nur noch bei 6% – das finden Sie inzwischen auch in der Tagespresse (z.B. hier).

Weitere Infos und einen Live-Stream gibt es normalerweise auf der Webseite timeanddate.com 

Nachtrag: meine Beobachtungen 

Trotz durchziehender Haufenwolken konnte die partielle Sonnenfinsternis dokumentiert werden:  

Solarscope vom Observatoire de la Côte d’Azure. Die Aufnahme entstand ca. 30 min vor dem Maximum.

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), ... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

2 Kommentare

  1. Wir alle warten natürlich gespannt auf die neuen UFO-Berichte aus den USA – wird diese Sonnenfinsternis auf 19.42° Gemini das Tor zu “neuem Wissen” aufstossen, wie damals 1919 auch in Gemini, aber beim Drachenschwanz, statt – wie heute – beim Drachenkopf? Und wie wird sich wohl beides miteinander vertragen? Das Schweigen der scientific community in Europa ist ja schon auffallend laut, wenn man zum Vergleich in die Staaten guckt.

    Mich würde interessieren, woher die UFOs kommen, welchen Antrieb sie haben und wie sich das ganze mit unserer Physik verträgt – wenn überhaupt. Was ziehen Sie für Schlüsse? Was bedeutet das für die Wissenschaft? Mit freundlichen Grüßen.

  2. Nachdem es mit dem Reisen nicht so gut klappt, begnügen sich die meisten daher wohl mit einer Schattenprojektion: im Schatten von Bäumen wird durch das Blätterwerk ein Sonnenbildchen projiziert. Man kann natürlich auch in eine Pappe ein Loch pieken und das Sonnenbild auf dem Boden betrachten.

    Dies erinnert mich an meine Studentenzeit, in der ich durch solch ein Schattenbild auf die partielle Sonnenfinsternis aufmerksam wurde.

    Gruß
    Rudi Knoth

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