Wissenschaft lebt von guter sachlicher Argumentation. Typen guter und schlechter Argumente sind auf der Wikipedia gut zusammengefasst.
Pseudo-Wissenschaft tut so, als würde sie argumentieren, aber in Wahrheit, ist das Vorgetragene kein Argument, sondern eine Behauptung. Einige Beispiele für typische Fälle dafür sind folgende:
argumentum ad verecundiam – Beweis durch Autorität:
z.B. “Pharao sagt …”, also gilt das,
aber natürlich auch im Kleinen (sorry für alle in dieser Position)
“der Chef sagt, …”, also gilt das.
argumentum ad populum – Beweis durch Mehrheitsmeinung:
“Kopernikus, Kepler und Aristoteles sagen…, also gilt nicht, was Einstein sagt”
Die Mehrheit hat nicht immer Recht, sondern nur die Mehrheit. 😉 Diese augenzwinkernde Bemerkung muss in einem demokratischen politische System erlaubt sein.
argumentum ad hominem – Beweis durch Eigenschaften des Autors oder Werturteil beinhaltet:
Gegner behauptet A
Gegner hat vor 3 Jahren einen Fehler gemacht…
-> also ist A falsch
Gegner behauptet A
Gegner ist einfältig/unfähig/dumm/…
-> also ist A falsch
argumentum ad personam – ist eine Unterform von ad hominem, die irrelevante Eigenschaften des Autors angreift. Mitunter wird hier Schopenhauers Ausspruch gebracht: „Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“ Beispiel:
Gegner ist blond
also ist falsch, was er sagt
Totschlagargument (gibt’s dafür einen lateinischen Begriff?)
Bsp.:
“Das haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja jeder kommen…”
Die Wikipedia hat dem einen Artikel gewidmet.
Sophismen (“listig erfunden”)
Nach heutigen Maßstäben sind auch sog. Sophismen unwissenschaftlich, die in der mittelalterlichen Scholastik jedoch recht verbreitet waren.
Auch dazu gibt’s einen Wikipedia-Artikel.
"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).
Susanne M. Hoffmann schrieb (18. Jan 2021):
> […] Typen guter und schlechter Argumente sind auf der Wikipedia gut zusammengefasst.
Vorbildlich finde ich die Ergänzungen der Fehlschlüsse durch Beispiele:
In der Naturwissenschaft selbst würde ich keine der oben aufgelisteten Pseudoargumente erwarten. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass ein Naturwissenschaftler innerhalb der Wissenschaftsgemeinde seine Thesen etwa mit einem Hinweis auf Autoritäten, auf Mehrheitsmeinungen oder den Konsens, auf Charaktereigenschaften eines Kontrahenten oder mit Sophismen verteidigt.
In der politischen Arena allerdings waren solche Mittel, solche Formen der Argumentation schon immer gängig. Warum wohl? Weil es in der Politik und beim öffentlichen Auftritt darum ging/geht die Gunst des Publikums zu gewinnen und es bei diesem Versuch niemanden gibt, keinen Schiedsrichter gibt, der Foul ruft und die rote oder orange Karte zückt.
Nun, vielleicht ist das doch eine Idealisierung, vielleicht gibt es solche Phänomene doch auch in der Wissenschaftsgemeinde. Ich denke da etwa an die 100 Autoren gegen Einstein, wo schon der Titel nahelegt, dass hier 100 gegen einen antreten und deshalb dieser Eine falsch liegen muss.
Vernunft – Wikipedia
Vernunft bezeichnet in der modernen Verwendung ein durch Denken bestimmtes geistiges menschliches Vermögen zur Erkenntnis. In Anlehnung an die terminologische Verwendung bei Christian Wolff wird sie vom Verstand abgegrenzt, der durch Beobachtung und Erfahrung Sachverhalte erfasst und so der Vernunft die Fähigkeit verleiht, allgemein gültige Zusammenhänge durch Schlussfolgerungen zu erschließen, ihre Bedeutung zu erkennen und Regeln sowie Prinzipien aufzustellen. Sofern diese das Handeln, Wertbestimmungen oder Fragen der Moral betreffen, spricht man von praktischer Vernunft. Unter diesem Begriff tritt zum Vermögen der Prinzipien auch die Fähigkeit, den eigenen Willen zu bestimmen, hinzu. *Den auf Erkenntnis und Wissenschaften bezogenen Gebrauch bezeichnet man als theoretische Vernunft. Rationalität ist wiederum ein Begriff der „Vernünftigkeit“, der an der Steigerung der Effizienz, sowohl im Sinne von Wirtschaftlichkeit nach ökonomischen Prinzipien, als auch im Sinne der Gerechtigkeitstheorie oder der Diskursethik, orientiert sein kann. […]
Vernunft wird durch die wettbewerbsbedingte bewusstseinsschwach-bewusstseinsbetäubte Mehrheit bestimmt – *Ab hier wird es Unvernunft, Irrationalität, Konfusion, Unwahrheit!?
Unwissenschaftlich ist, was nicht wissenschaftlich ist. Es ist unwissenschaftlich, Unwissenschaftliches positiv zu definieren 🙂 , weil es nahezu beliebig viele Formen von Unwissenschaftlichkeit gibt und ihre Aufzählung nie vollständig sein kann: als im Artikel nicht genannte Beispiele seien nur mal die Gleichsetzung von Coinzidenz und Kausalität genannt, oder nicht falsifizierbare Theorien.
Wissenschaft kann mit einem begrenzten Satz positiver Voraussetzungen korrekt definiert werden. Unwissenschaftliches kann dagegen nur als Negation von Wissenschaft definiert werden: alles, was den Anforderungen an Wissenschaft nicht genügt, ist unwissenschaftlich.
Frau Hoffmann, ist die Frage erlaubt, ob die Formulierung und der augenzwinkernde Smiley beim Satz “Der Mehrheit hat nicht immer Recht, sondern nur die Mehrheit. 😉” eine Anspielung auf ein hier nicht gebrachtes bestimmtes Beispiel ist, wo eine Mehrheitsmeinung als Argument benutzt wird?
Es reicht, wenn Sie mit “ja” oder “nein” antworten, das Beispiel oder vielleicht sogar die Beispiele zu nennen wäre möglicherweise ungut – das haben Mehrheiten eben so an sich.
Zusatzfrage: ist “der Mehrheit” nur ein Schreibfehler, oder gehört das hier dazu?
Wesentlich erscheint mir, dass die angeführten Argumente eben Argumente sind und daher nur von der Philosophie als solche überhaupt verstanden und erfasst werden können: Wissenschaft ohne tiefe, begründete Philosophie ist wie Auto fahren ohne Fahrer:in (oder Steuerung, was dasselbe ist).
Auf die wesentlichen Fragen der Physik z.B. kann unmöglich mit physikalischen Begriffen geantwortet werden, ohne dass man/frau sich automatisch in einen Selbstwiderspruch begibt. Was bei Bedarf leicht zu beweisen ist. Zumindest bis zu dieser Grenze sollte naturwissenschaftliche Ausbildung aufklären, damit die Leute nicht in die Irre geleitet werden.
Dass heute nicht alle Fragen geklärt werden können – und das auch aufgezeigt, herausgearbeitet und zugegeben wird, wäre eher ein Zeichen der Stärke, als kleinliche Allmachtsansprüche, unzureichend verifizierte Nobelpreise und der Spot über anderen Erkenntnissysteme, die es neben der Naturwissenschaft sehr wohl gibt.
Totschlagargument (gibt’s dafür einen lateinischen Begriff?)
-> Na, das wäre ja einfach, diese Worte auf Latainisch zu bilden. Einfach “Totschlag” ins latainische übersetzen, und “argumentum” dahinter schreiben (im Zweifel mit Bindestrich), und schon passts.
Wobei mir scheint, das es im Latainischen beim Satzbau anders läft und das “argumentum” praktisch immer vorrangestellt gehört und der Bezug darauf folgt. Also genau umgelehrt, wie es im Deutschen wäre.
…
Unwissenschaftlich ist auch, wenn man sagt, das die Wissenschaft das alles schon erforscht hat und da nichts (neues/weiteres – im Sinne der Fragestellung) sein kann.
Denn… das “Nichts” kann man wissenschaftlich nicht beweisen. Wissenschaft ist im Sinne der üblichen, redlichen Forschungsweise/Strategie ausschliesslich “positivistisch”. Was heisst, das nur positive Ergebnisse echte Erkenntnisse sein können. Wenn ich also eine Fragestellung habe, ist allein die Erkenntnis gültig und aussagekräftig, wenn ich die Fragestellung in meiner Forschung positiv… also mit Ja beantworten kann, weil ich die dazu notwendigen und fähigen Beweise in meinem Forschungsprojekt auch wirklich gefunden habe.
Wenn ich nichts im Sinne der Fragestellung finde, dann ist weiter auch nichts über diese Wirklichkeitserscheinung zu sagen, als das die Frage unbeantwortet bleibt.
In meiner Beobachtung werfen “Skeptiker” etablierter wissenschaftlicher Theorien anderen gerne vor, genau die oben genannten schlechten Argumente zu verwenden.
Führt man an, dass Klimaschutzmaßnahmen wichtig sind, weil es einen wissenschaftlichen Konsens zur menschengemachten globalen Erwärmung gibt, wird einem von “Skeptikern” gerne vorgeworfen, eine Konsens beweise nichts (es sei eine Art argumentum ad populum), die wenigen Gegenstimmen könnten doch recht haben.
Führt man an, dass eínige dieser Gegenstimmen immer wieder falsch lagen und dass sie nicht vom Fach seien, hört man, das sei doch ein argumentum ad personam und ad hominem.
Ich glaube, es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass diese “schlechten Argumente” außerhalb eines Fachkreises, in den ein wissenschaftliches Thema fällt, ihre Berechtigung haben. Laien, einschließlich Politiker, sind gut beraten darauf zu schauen, was die Mehrheitsmeinung im Fachkreis ist, welcher Ansicht die Autoritäten auf einem Gebiet sind und wer schon oft daneben lag. Das ist natürlich keine Gewähr für die Wahrheit, aber eine gute Entscheidungsgrundlage.
In Ihrem Bsp hätten die Skeptiker recht, denn es ist und bleibt ein schlechtes Argument bzw. ein wissenschaftlich ungültiges Argument. Es handelt sich hier NICHT um Mehrheitsmeinungen, sondern: Die Mehrheit der Wissenschaftler sind einer Lehrmeinung, weil sie die dorthin führende Argumentation verstanden haben bzw. das Experiment reproduzieren konnten usw. … und nicht, weil sie morgens mit dem Gefühl aufwachten “bei der nächsten Wahl mach’ ich mein Kreuzchen bei xy“.
Das Argument der Klimaschutzmaßnahmen ist ja nicht, dass 80% aller Forschenden das sagen, sondern dass 80% aller Beobachtungen, Messungen, Datensätze etc. dieses Ergebnis aufweisen. Es ist also kein ad populum-Argument, sondern wird nur durch didaktische Reduktion oder politische Slogans so verkürzt, dass es missverstanden wird.
Gleiches gilt für die Gegenstimmen, die falsch liegen: Es geht nicht um den Menschen, der sich vllt mal irrt, sondern darum, dass entweder die Messung nicht reproduzierbar ist und was anderes rauskommt – oder dass man hinterher merkt, dass im Versuchsaufbau ein Fehler war.
Der Punkt, dass jemand “nicht vom Fach” ist, ist m.E. ein sehr heikler Punkt. Klar ist, dass es kein wissenschaftliches Argument ist – aber es ist ein soziologisches, wer mit wem zusammenarbeitet: Wissenschaftler arbeiten gern mit anderen Wissenschaftlern, weil wir auch Menschen sind und uns gern ebenbürtige Diskussionspartner suchen (so wie man’s in jedem Freundeskreis macht). Jemand, der “nicht vom Fach” ist, ist höchstwahrscheinlich kein ebenbürtiger (sonst käme dieser Vorwurf nicht) und das macht die Kommunikation extrem schwer. Man muss dieser Person alles von Grund auf erklären und das hält im Alltag auf und ist lästig, wenn man voran kommen will. Unterschied: i) Studierende, die wissen, dass sie im Ausbildungsmodus sind und lernen außerhalb der Arbeit. ii) in inter- und transdisziplinären Projekten verlässt man sich auf die Expertise der anderen und bohrt nicht bis ins Detail nach. Man mischt sich nicht ins andere Fach ein; das gehört sich so, wenn man keine Ahnung hat.
Die von Ihnen angesprochenen Personen aber tun das: sie hinterfragen die Expertise von anderen in Fächern, in denen sie sich selbst nicht auskennen. Das ist ungehörig und anmaßend – als würde ich als Astronom einfach ins Krankenhaus spazieren und sagen “ich mach jetzt mal bei dem Patienten die Herz-OP, schließlich hab ich ‘nen Doktor”. Sowas macht man nicht: ich habe das Beispiel extra krass gewählt, um aufzuzeigen, dass diese Einstellung bzw. Arbeitsweise lebensgefährlich sein kann (nicht in allen Fragen freilich).
Danke für Ihre Antwort. Sie hat mir verdeutlicht, dass das Argument verkürzt ist. Vielleicht müsste man es so formulieren:
Eine große Mehrheit der Fachleute – also derjenigen, die sich selbst durch wissenschaftliche Arbeit zum Thema eine gut begründete wissenschaftliche Meinung gebildet haben, vielleicht nachgewiesen durch Publikationen – ist der Meinung, dass Hypothese X richtig ist. Die von Ihnen oben genannten unwissenschaftlichen Argumente sollten die Experten bei ihrer Meinungsbildung tunlichst vermieden haben.
Unvernünftig argumentiert der Laie, der glaubt X verwerfen zu können, weil sein Lieblingspolitiker oder -schauspieler X für Quatsch hält oder gar, weil er glaubt es besser zu wissen – das wäre anmaßend. Ein anderer Laie, der argumentiert, dass, weil es einen wissenschaftlichen Konsens der Experten zu X gibt, es angebracht ist, diesen als Grundlage für wichtige Entscheidungen heranzuziehen, argumentiert vernünftig. Weil aber beide eben als Laien argumentieren, ist der Verweis auf die Autorität (der Fachleute oder Dritter) in beiden Fällen streng genommen “unwissenschaftlich” und ändert nichts am Wahrheitsgehalt von X.
“und ändert nichts am Wahrheitsgehalt von X”: schlecht formuliert. Ich meine, dass der Verweis auf die Autorität die Hypothese X wissenschaftlich weder erhärten noch schwächen kann
Nur ergänzend :
-> https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_fallacies (leider steht hier kein d-sprachiges sog. Lemma in der bekannten Online-Enzyklopädie bereit)
Zweitens, Pseudowissenschaft zeichnet sich dadurch aus, dass nicht der szientifischen Methode folgend gearbeitet wird, Beispiele könnten genannt werden: Am womöglich sozial verträglichsten und hier beispielhaft genannt der sog. Kreationismus (der davon lebt, dass an sog. außerempirische Akteure geglaubt werden muss, damit bei ihm “wissenschaftlich” mitgemacht (! – ein wichtiger Punkt) werden kann)) – und die sog. Gender Studies [1] wären ein weiteres Beispiel, weniger sozial verträglich womöglich, hier, siehe :
-> https://en.wikipedia.org/wiki/Scientific_method (leider steht hier kein d-sprachiges sog. Lemma in der bekannten Online-Enzyklopädie bereit)
[1]
Hier an ‘Man ist nicht als Frau geboren, man wird es!’ [Simone de Beauvoir] geglaubt werden, um mitmachen zu können.
MFG
Dr. Webbaer
Susanne M. Hoffmann schrieb (23.01.2021, 12:07 Uhr):
> Der Punkt, dass jemand “nicht vom Fach” ist, ist m.E. ein sehr heikler Punkt. […] Man muss dieser Person alles von Grund auf erklären und das hält im Alltag auf und ist lästig, wenn man voran kommen will.
Das betrifft diejenigen nicht, die genau dadurch voranzukommen versuchen, dass sie herausfinden, konkret was jeweils (noch) nicht von Grund auf erklärt wäre.
(Allerdings könnten diejenigen deshalb womöglich als “nicht vom Fach” soziologisch kategorisiert werden. Kuhn lässt grüßen.)
p.s.
> Wissenschaftler sind einer Lehrmeinung, weil sie die dorthin führende Argumentation verstanden haben bzw. das Experiment reproduzieren konnten usw.
Neben verständlicher Argumentation und reproduzierbaren Definitionen von Messgrößen (als experimentelle Verfahren bzw. Messoperationen) kann Lehrmeinung z.B. auch Zusammenfassungen bestimmter durch deren Anwendung schon erhaltener oder noch zu erwartender Messwerte als das jeweilige “Standardmodell” enthalten.
> dass entweder die Messung nicht reproduzierbar ist und was anderes rauskommt – oder dass man hinterher merkt, dass im Versuchsaufbau ein Fehler war.
Falls eine Messung nicht reproduzierbar ist, d.h. falls eine bestimmte betreffende Messgröße bzw. der entsprechende Messoperator gar nicht nachvollziehbar definiert sind, kommt jeweils nur “wieder irgendwas (Inkommensurables)” heraus;
es ließe sich Versuch für Versuch gar nicht unterscheiden, ob womöglich “ein Fehler vorlag”,
und erst recht nicht, ob und in wie fern die Ergebnisse mehrerer Versuche einander gleich oder ungleich gewesen wären.
Die (womöglich willkommene) Replikation von Messergebnissen setzt die Reproduzierbarkeit des Messverfahrens voraus.
@ Ernst W.
22.01.2021, 08:34 Uhr
-> Nein, wirklich nicht. Schlechte Argumente haben natürlich keine Berechtigung. Wie kommen sie denn darauf?
Die Frage aber ist, wer was über gut und Schlecht denkt. Das sind (alleinstehend) keine guten Begriffe, um Einschätzungen zu tätigen.
Und wenn sich Wissenschaft über allein “Mehrheitsmeinung” rechtfertigt, dann ist was Faul. Das ist Populismus mir faschistoidem Charakter. Auch das Autoritätsargument ist zweifelhaft und nicht hinreichend. Auch, wenn niemand sich vom Metzger am Herzen opperieren lassen wollte (wobei da ja noch eine verwandte Erfahrung und Einblick angenommen werden kann – Früher hat man sich ja auch Zähne von Gauklern und Reisenden Händlern ziehen lassen).
Nicht eindeutig richtig ist, aufrund der angeblichen Einigkeit und Eindeutigkeit der Forschungen über den Klimawandel anzunehmen, er sei genau so zustande gekommen, wie in der Öffentlichkeit beschrieben.
Im Kern der Forschungen können nur direkte Temperaturmessungen gelten, die seit etwa 1800 getätigt wurden. Und eine “Klimaerwärmung” zu diagnostizieren, die aus einer “kleinen Eiszeit” herraus ihren Ausgangspunkt findet, hat schon was banales. Und so kann man die Entwicklung der Temperaturen seit 1800 bis 1990 etwa als normale Schwankungsvarianz erkennen, aber die Erwärmung seit 1990 ist dann so eindeutig unregelmäßig, das man einen Faktor ausserhalb der Normalität annehmen muß.
Aber ist es das CO2? Tausende andere Faktoren könnten im Zuge der globalen Industrialisierung und Technologisierung staatfinden und sich potentieren. Und jeweils ihren Einfluß ausüben – minimal, aber in der Summe…
Eine fundamentale Veränderung wäre unter Anderem: die seit etwa dem selben Zeitraum existierende Mobilfunk-Infrastruktur, die dafür sorgt, das flächendeckende Bestrahlung mit Funkstrahlung Einfluß auf die Atmosphäre bewirkt. Das mag zwar intuitiv nicht erklären, warum auch in Regionen mit geringer Funkleistung die gleiche Erwärmung stattfindet, aber es kann durchaus sein, das es kein quantitatives Verhältnis sei, sondern rein qualitätativ: auch geringe Strahlungsleistung kann auf Dauer großen Einfluß haben.
Dabei könnten Funkstrahlung (in den existierenden Frequenzen) möglicherweise Einfluß auf die Masseträgheit und Auftriebskraft im Zusammenspiel in der Atmosphäre haben. Der Phasenwechsel von Wasser zu Wasserdampf ist physikalisch ein enormes Ereignis. Aber die Kräfte sind klein. Wenn Mobilfunk nun diese kleinen Veränderungen der Auftriebskräfte von Wasserdampf durch Polarisierung der Moleküle unterminiert, gibt es eine empfindliche Störung im Wasserhaushalt in der Atmosphäre, die zu Klimaerwärmung führt. In diesem Szenario wäre eine Dürre nicht Folge des Klimawandels, sondern Ursache (erwähnt, weil Wetterxtreme immer als Folge des Klimawandels erklärt werden, und das bei Dürren in diesem Szenario so nicht stimmen würde).
Die allgemeine Wissenschaftskommunikation interessiert sich für solche Zusammenhänge nicht, obwohl die Mikrowelle in der Küche ebenso allgemeiner Standard ist und das Funktionsprinzip inzwischen wohlbekannt sei.
Aber wie ist es in der Wissenschaft selbst? Gibt es Forschungen dazu? Ich kenne keine. Was natürlich Schuld der Wissenschaftskommunikation sein kann. Aber ich fürchte, so ist es nicht.
und angesichts dieses Problems setzt man dann immer vorraus, das der gesamte Forschungs-Output der Klimaforschung und zuarbeitende Forschungsleistung jederzeit eingesehen werden kann.
Das aber ist nun absolut nicht der Fall. Würde ich das wollen, müsste ich theoretisch 100 tausende Euro an Gebühren zahlen, um einen hinreichenden Überblick in der Angelegenheit / der Dokumentation zu bekommen.
Was dem Normalmenschen bleibt, ist der Glaube. Und naja, von dem wollte uns doch die Aufkärung berfreien, oder?