Islamische Mondsichel in natura

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Der junge Mond erscheint nun am Abendhimmel und ich hatte heute zufällig das Teleobjektiv dabei (nur leider kein Stativ). Dabei kam das folgende, horizontparallele Bild heraus:

Mondsichel am 26.07.2017

Da ich die Erscheinung im folgenden einigen Mitgliedern der EU-Kommission erklären durfte (war heute in einer Diskussion über das praktische Zusammenleben in unserer europäischen multi-religiösen Gesellschaft), nehme ich das gleich mal zum Anlass für eine größere Öffentlichkeit.

Hier die liegende Mondsichel neben einer Kirche:

Mondsichel

Die Neigung der Sichel gegenüber dem lokalen Horizont hängt ab von a) der geographischen Breiten und b) der Position des jungen Mondes in Bezug auf die Ekliptik bzw. die Knoten. In Nordafrika “liegt” die Sichel z.B. öfter als in Europa, aber bis in den Alpenraum kann diese liegende Mondsichel vorkommen – das haben wir zumindest einmal vor ca. zwanzig Jahren in einem Planetarium ausgetüftelt. Dort ist sie freilich selten, d.h. nur in der Extremstellung, die ca. alle 18.6 Jahre einmal eintritt, müsste man dies sehen können.

Ein paar weitere Informationen hier: Lehrmittelsammlung

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), ... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

4 Kommentare

  1. Ganz leicht OT: die “islamische Mondsichel” sieht für mich optisch aus guten Gründen mehr wie eine partielle Sonnenfinsternis aus…
    Außerdem ist sie (Neumond) auf der Nordhalbkugel (auch SA liegt auf dieser) seitenverkehrt…
    (Und der “Stern” könnte auch ein “Morgen-” oder “Abendstern” sein)
    Fragen über Fragen…

    • Für Verschwörungstheorien ist in diesem Blog kein Platz! Ich habe bei jeder meiner Doktorarbeiten eine Ehrlichkeitserklärung unterschrieben und verbitte mir daher solche Kommentare! Es ist weder ein Stern in einem der Bilder noch ist verständlich, was mit “SA” gemeint sein soll. Die hier dargestellten Fotos wurden in Semarang, Indonesien aufgenommen, was auf ca. 6° südlicher Breite liegt.

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