ILA & ATT, ein Astro-Messen-Wochenende

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Ein großer Teil der deutschen Astro-Szene versammelte sich zum Plaudern, Schmöckern und Gerätestreicheln in der Essener Bock Gesamtschule: Das war der 24. Astronomische Trödeltreff (ATT). Neben der Vereinigung der Sternfreunde (VdS), dem größten deutschen Astro-Verein, präsentierten sich viele lokale Vereine, kleine und große Sternwarten sowie zahlreiche Händler. Beeindruckend ist auch das internationale Flair des ATT, wo sich neben den deutschen auch immer Aussteller aus den BeNeLux finden.

ILA 2008
Noch viel internationaler geht es natürlich in Berlin zu, wenn an gerade Jahreszahlen der christlichen Zeitrechnung die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) ihre Tore öffnet.

Ungeschickterweise fielen die Publikumstage der ILA gerade mit dem ATT-Wochenende zusammen – was natürlich wahre Freaks nicht davon abhalten kann, beides zu besuchen. Bereits werktags hatte ja kosmosblogger Stefan Fichtner von den großartigen Flugschauen in Berlin-Schönefeld berichtet.

PK Astronauten ILA

Heute (Sonntag) Vormittag gab es eine Pressekonferenz mit der Crew von der jüngsten Shuttle-Mission. Im Februar konnte der deutsche Astronaut Hans Schlegel ja nicht bei den Weltraumtagen in Hessen sein, weil sich diese Mission verzögert hatte. Nun traf ich ihn also bei der ILA. Die rein männliche Shuttle-Crew berichtete von ihren Erfahrungen, während die Ehefrauen auf der niederen Bank schräg hinter ihnen saßen. Nicht missgünstig, aber doch ein bißchen sehnsüchtig blickt wohl Heike Schlegel-Walpot auf den Video-Screen mit den Filmen aus dem Raumschiff: Schließlich hat sie ihren Ehemann kennengelernt, als sie selbst ihre Astronautenausbildung absolvierte – obgleich sie dann aufgrund ihrer Kinder nie selbst geflogen ist.

Bemannte Raumfahrt hat sich die ESA jedenfalls als nächste Grenze zu überwindende auf die Fahne geschrieben! Interessierte Frauen und Männer sind daher derzeit zur Bewerbung aufgewordert.

@ ILA

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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