Ein nützliches Unternehmen

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Normalerweise schreibe ich hier über die Bücher anderer – jetzt aber mal ein Hinweis in eigener Sache: Im Frühling hatte ich das Glück, einem meiner besten Freunde bei der Arbeit helfen zu dürfen. Und hier ist das Ergebnis:

“Ein nützliches Unternehmen” – Das Buch sieht aus wie eine Antiquität, damit es im Regal zwischen den wunderbar gearbeiteten Faksimile-Prints des Albireo-Verlags nicht auffällt, auf die es sich bezieht.

Worum es geht
Seit dem Altertum können wir Sternkataloge und Sternkarten nachweisen. Der erste wissenschaftliche Himmelsglobus wird Eudoxos (-4. Jh.) zugeschrieben, der erste Sternkatalog aber kurioserweise Hipparch von Nicäa (-2. Jh.; ich habe dies an anderer Stelle untersucht). Die Sternkataloge des Altertums enthalten in jedem Fall fast nur Sterne, keine Deep Sky Objekte. Die spannende Zeit, als die Nebel und Sternhäuflein in die Sternkarten Einzug hielten, wird hier anhand der Rezeption und Weiterentwicklung des Flamsteed-Katalogs zwischen ca. 1750 und 1805 durch französische (Fortin) und deutsche (Bode) Astronomen skizziert. Es ist keine hochwissenschaftliche Arbeit zur “Revolutionsastronomie” (der Astronomie in der Zeit um die frz. Rev.), sondern als Begleitbuch zu den Faksimile-Prints ist es von uns vor allem als Ideengeber gedacht – als Handreichung zum Schmökern und Animation zur Reflexion des in den alten Karten Gesehenen.

Mit Bildausschnitten aus den Faksimiles und anderen zeitgenössischen Büchern zeigen wir, was uns in den Bildern als interessant auffiel. Wir laden quasi unsere Leserschaft ein, uns bei einem unserer Stammtisch-Gespräche zuzuschauen und mit unserer Begeisterung für alte Sternkarten mitzufiebern.

Making off
Obwohl die Autoren sich seit langem kennen, schon vieles gemeinsames aufgebaut und mehrfach zusammen gearbeitet hatten, war in diesem Fall eigentlich keine Teamarbeit geplant – zusammen arbeiteten wir eigentlich an etwas anderem. Ich hatte ihm das Projekt vor einigen Jahre quasi vermittelt und weil ihm auf dem Weg zur Fertigstellung die Zeit weglief, durfte ich helfen. Es war mir eine Freude, ich danke! Es ist daher nicht hälftig aufgeteilt; mein Anteil bleibt der kleinere hier… das können wir gewiss beim nächsten Mal besser machen und was sonst noch, das erhoffen wir von unserer Klientel zu erfahren. 🙂

Unseren und des Verlegers Wunschtermin konnten wir trotzdem nicht halten (natürlich: wenn zwei Menschen zusammenarbeiten, die beide die Leidenschaft für das Thema gepackt hat), aber wir hatten Spaß an diesen kleinen Studien und wünschen uns, dass wir unseren Lesern einen ebensolchen bescheren werden.

Link zum Verlag.

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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