Ein Lob unserer Arbeit

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Nachdem man in der Wissenschaft eine relativ starke Elefantenhaut benötigt, weil viele Fachleute alles doof finden, was nicht ihre eigene Idee war, Drittmittelanträge zu 90% abgelehnt werden – auch, wenn sie gut sind (oder gerade dann, wenn sie das sind, weil das geistige Fassungsvermögen mancher Gutachter leider nicht mal von Seite 1 bis Seite 2 reicht), ist es relativ erfrischend, wenn man für die unfassbar umfangreiche, überwiegend ehrenamtliche Arbeit einmal gelobt wird. Ich kann nur für mich selbst sprechen und nicht für alle Forschenden, aber ich mache diese Arbeit, um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen. 

Gestern erhielt ich eine Nachricht von einem italienischen Grundschullehrer, die ich veröffentlichen darf: 

With this email I wanted to thank you deeply for the work you do, especially for building a site exclusively dedicated to the names of stars and even more for publishing the etymological description of each of them.
 
Your work is enviable, poetically beautiful, and at the same time requires so much professionalism and dedication. Therefore, I wanted to thank you for the commitment with which you protect this immense human heritage and thank you because you share with everyone the results you achieve. 
 
In my outreach activities under the starry skies of Italy I tell the public many stories hidden behind the names of the stars. And people would stay and listen to them for hours, forgetting even the possibility of observing through a telescope. 
 
I also recently wrote an article on star names for an Italian astronautics and astronomy magazine. So I am overjoyed to be able to read from your competent words and finally be able to direct everyone to the exopla.net site.

Es betrifft nicht nur Grundschule, was die Kulturastronomie leistet, aber das Schöne an diesem Wissensbereich ist, dass er bereits ab der Grundschule für alle Altersgruppen lehrreich aufbereitet werden kann – und das finde ich eine immense Bereicherung für die Gesellschaft als Ganzes: Schade, dass es im deutschsprachigen Raum keine Stellen dafür gibt, keine Professuren und keine sonstigen: Ich würde das wirklich gern vertiefen, mir fehlt aber die geeignete Stellenausschreibung mich zu bewerben.  

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Studienbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, jobbedingt 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017+2024 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten 2022), Jerusalem+Tel Aviv (Israel 2023), Hefei (China 2024)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

1 Kommentar

  1. Glückwunsch und weiterhin viel Enthusiasmus für die weitere Arbeit.
    Die Art von Beiträge die hier oder ähnlich veröffentlicht werden finde ich z.B. nicht gut oder schlecht, schließlich kann und will ich sie nicht bewerten, sondern ich finde sie interessant oder weniger interessant. und mag es, wenn sie vor allem zum Mitdenken anregen.

    weil viele Fachleute alles doof finden, was nicht ihre eigene Idee war, Drittmittelanträge zu 90% abgelehnt werden – auch, wenn sie gut sind (oder gerade dann, wenn sie das sind, weil das geistige Fassungsvermögen mancher Gutachter leider nicht mal von Seite 1 bis Seite 2 reicht

    Das spricht mir aus der Seele. Und ich habe da auch noch gewisse Meinungen zu einigen Experten, die mir in Funk und Fernsehen und diversen Plattformen begegnen.
    m

    Mit freundlichen Grüßen

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