BoHeTa 2007

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

"Schön, dass die BoHeTa auch im Zeitalter des Internets noch ein Forum bietet, wo man sich persönlich trifft." resümiert Veranstalter Peter Riepe. Glücklicherweise streikte die Bahn an diesem Tage nicht mehr, so dass es wieder möglich war, binnen 20 Stunden Berlin-Bochum retour mitsamt Tagungsprogramm zu erledigen. So hatten sich Leute aus der ganzen Bundesrepublik eingefunden: aus Heidelberg, Stuttgart, dem Saarland oder aus Berlin traf man sich am 17.11. 2007 wieder bei der Bochumer Herbsttagung im Pott.

Vielfacettig wie immer war das Vortragsangebot: Bei der vormittäglichen Session der Hobbyastronomen lernte man viel über Schattenspiele (Beobachtungen von Sternbedeckungen), perfekte Perlen (oder dass es doch viel spannender ist, ringförmige Sonnenfinsternisse zu jagen als die "langweiligen" totalen – Zitat von Daniel Fischer). Einen wunderbar visualisierten Vergleich analoger und digitaler Fototechnik führte Hartwig Lüthen aus Hamburg vor und Andreas Rörig kombinierte Einzelaufnahmen zu Gesamtbildern – endlich mal ein Referent über eine Arbeit am PC, der sich nicht in seinen eigenen Übungen verstrickt: Beispielhaft für viele Medienprofis!

Nach der Mittagspause wurden man von Bernd Gährken zur Venusbeobachtung motiviert, von Thomas Eversberg zum Bau eines Spektrographen und von Bernd Brinkmann zur Meteorbeobachtung.

Die Nachmittagssession begann mit einem Vortrag von Herrn Dr. Fichtner über eines der Modeworte der Astrophysik: "Weltraumwetter". Den krönenden Abschluss bildete dann eines der faszinierenden Experimente von Hans-Günther Diederich, der sein sehr erfolgreiches Beobachtungsmotto kundtat: "Ideen muss man haben. Dann erstmal ausprobieren und wenn’s nicht klappt, dann muss man ja keinen Vortrag drüber halten." 

Sehr erfolgreich waren offenbar auch Peter Riepe und Stefan Binnewies, denn sie konnten den sehr harmonischen Tag mit einer Parade einzigartiger Astrofotografien schwacher Nebel außerhalb der galaktischen Ebene abrunden: Unglaublich, was manche Amateure aus ihren Bildern herauszukitzeln schaffen: davon hat vor zwei Dekaden noch mancher professionelle Astronom nur träumen können!

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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