SuW-Titelbild – und Updates

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Ein neues Juwel am Astro-Bilderhimmel ist das neue Himmelspanorama von Axel Mellinger, das Ende des vergangenen Jahres komplettiert veröffentlicht wurde. Heute war die frischeste SuW-Ausgabe in einem meiner Briefkästen. Titelbild – Kenn’ wa doch! sogar doppelt!

Es zeigt die Simulation eines Schwarzen Lochs vor der Milchstraße. Man sieht daran sehr schön, wie das Licht abgelenkt wird, d.h. aufgrund der hohen Sterndichte, wo welcher Lichtstrahl hinprojiziert wird: eine sehr anschauliche und korrekt gerechnete Simulation der Lichtablenkung und Bildverzerrung in Gravitationspotentialen.

Die Simulation des Schwarzen Lochs stammt von Ute Kraus, die mittlerweile Professorin für Physikdidaktik in Hildesheim ist. [Bei ihrem Doktorvater, dem Relativitätstheoretiker Hanns Ruder (Tübingen), hatte auch ich dereinst mal angefangen – nur dass er mich nicht mehr promovieren durfte, weil er schon quasi im Ruhestand war, als ich anfing.] 

Herzlichen Glückwunsch, Ute, zum Sprung auf die Titelseite!

Das Hintergrundbild: ein Detail aus dem Gesamthimmelsmosaik von Axel Mellinger, mittlerweile Professor für Experimentalphysik (elektrisch geladene Polymere) in Michigan, im Norden der USA. 

Dort, auf der anderen Seite des Großen Teiches hat er auch seine in Potsdam begonnene Version 2.0 des Allskys komplettiert. Das scheint an deutschen Rezipienten bisher vorbei gegangen zu sein. Vielleicht, weil wir hier letzten November gerade 20 Jahre Mauerfall gefeiert haben oder vielleicht auch, weil es immer eine Weile dauert, bis Nachrichten über den Atlantischen Ozean schwappen. Jedenfalls sei es hier noch einmal in Good Old Europe publik gemacht:

Das Mellingersche Himmelspanorama (eigene Webseite hier) gibt es jetzt neu: 

 

Diesmal nicht auf Film gebannt, die man in Kofferräumen und Campingplatz-WCs morgens entwickeln muss, sondern direkt mit einer CCD-Kamera, also digital fotografiert. Man sieht schon den Unterschied! 

Jetzt "farbechter" abgebildet, zeigt der Himmel einen bläulichen Schimmer und man muss nicht mehr – wie beim Anhalter durch die Galaxis – über die Farbe lila nachdenken, die das alte Panorama dominierte.

 Herzlichen Glückwunsch, Axel, zu diesem zweiten Bild!

  (natürlich wieder) Gut gemacht! 🙂

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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