Beteigeuze

Beteigeuze beginnt zwar schon wieder heller zu werden als Bellatrix, aber ist noch nicht so hell wie Rigel. Foto von heute Abend (28.01.).

Erholt sich Orions lädierte Schulter bereits wieder? Schade, die Astronomen haben sich schon auf ein Spektakel gefreut. Hier die Lichtkurve (AAVSO): 

Aktuell ist der Trend eher flach – weder steigend noch weiter fallend.
Im Vergleich zu letztem Jahr (vor Oktober) sieht man aber deutlich den Helligkeitseinbruch um fast eine Magnitude.

Naja… die Supernova wird kommen. Das ist sicher. Irgendwann zwischen “jetzt bald” und “in einigen zehntausend Jahren”. Unsere Vorhersagen solcher Ereignisse sind aber noch ungenau: 

Hier eine Reihe von wunderbaren Visualisierungen, wie solche Kernkollaps-SN geschehen werden – zumindest, was wir bisher darüber wissen. Hier die Webseite vom MPI in München.

Dass Beteigeuze heute explodiert, ist ähnlich wahrscheinlich wie an jedem anderen zufällig gewählten Tag der nächsten ca. 100.000 Jahre, ” schreibt Forbes ,” aber diese freiäugige Supernova wäre ein schönes Spektakel für jeden Sterngucker und für uns zudem auch noch ungefährlich.” (There’s no scientific reason to believe that Betelgeuse is in any more danger of going supernova today than at any random day over the next ~100,000 years or so, but many of us — including a great many professional and amateur astronomers — are hoping to witness the first naked-eye supernova in our galaxy since 1604. Although it won’t pose a danger to us, it will be spectacular. Here’s what we’ll be able to observe from here on Earth.“) 

Foto wurde 2007 oder 2008 in Mauretanien gemacht: mitten in der Wüste: unten unser Lager, ein paar Menschen am Lagerfeuer, die nächste Oase ca. 3 Tagesmärsche entfernt, die nächste Stadt ca. 2-3 Tage Autofahrt.
Hier hat Orions Schulter fasst die gleiche Strahlkraft wie der gegenüberliegende Fuß.
ein paar Fotos vom Orion den Januar hindurch: ich habe das GIF animiert mit einem Delay von 3 Sekunden, damit man Zeit hat, das Bild zu erfassen, Vergleichssterne anzuschauen: viel Spaß!
(alle Fotos von Balkonien aus und leider mit Kompressionsartefakten)

Wer’s lieber ohne Überlapp mag:

wer’s lieber so mag …

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als (Kultur)Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Die einleitenden Verse beschreiben eine Grundstruktur in ihrem Denken und Agieren: Physik ist eine Grundlagenwissenschaft, die datenbasiert und mit dem Erkenntnisapparat der Logik ein Verständnis der Natur zu erlangen bestrebt ist. Es gibt allerdings auch Fragen der Welt, die sich der Physik entziehen (z.B. wie wir Menschen auf diesem Planeten friedlich, synergetisch und benevolent zusammenleben können) - darum ist Physik nicht die einzige Liebe der Bloggerin. Sie liebt die Weisheit und hinterfragt die Welt. Das Wort "Philosophie" ist ihr aber zu groß und das populärwissenschaftliche Verständnis davon zu schwammig, als dass sie sich damit identifizieren würde: hier geht's faktenbasiert zu. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

4 Kommentare

  1. Hm..

    In einem alten Spektrum-Buch wurde es SO beschrieben.. Die Eisenkern im Inneren wächst bis zu einer bestimmten Masse an und dabei entsteht quasi eine “Trennschicht” zwischen einem inneren Eissenkern, der kollabier und einer äußeren Eisen-Sphäre, die (noch) stehen bleibt. Dieser innere Kern stürzt so schnell in sich zusammen, das die äußere Kugelschale das zuerst mal kurz gar nicht mit kriegt..

    Und erst Sekunden später dann diesen plötzlich entstandenen “Leerraum” von vielen tausend km im FREIEN Fall zurück legt und dabei auf den schon kollabierten Eisenkern stürzt und dabei dann beim Aufprall auf dessen Oberfläche erst den gesamten Kern zu einer Stoßwelle auf schaukelt, die dann Tsunami-gleich den gesamten REST vom Stern durchläuft und ihn dabei auseinander reißt..

    Damals konnte ich mir das richtig bildlich vor stellen, wie wenn ich dabei gewesen wäre..

    Ist diese Sicht veraltet?

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