Berlin ist toll! 🙂 Nach dem wirklich schmucken Mondaufgang gestern Abend
Der Mondaufgang am Rand des Erdschattens: Der Schatten ist ja ein weiter Raum und beginnt bereits in der Erdatmosphäre. Man sieht die Nacht, d.h. den im Erdschatten liegenden Teil der Atmosphäre aufgehen und der Vollmond steht noch knapp über dem dunklen Band am Osthorizont. Im Lauf der Nacht, wird er in den Schatten eintauchen.
hatte ich meinen Plan für die Nacht beschlossen: Ich wollte noch kurz schlafen, um 2:55 aufstehen und den Eintritt des Mondes in den Kernschatten vom heimischen Balkon beobachten,
MoFi in Berlin (partielle Phase)
dann zu demjenigen Planetarium, das auf dem Weg zur Arbeit liegt und ab ca. 7 Uhr im Büro sein… Der Plan ging auch auf, aber was mich überraschte: alle ca. 500 m auf meiner Radtour durch Berlin sah ich Menschen mit riesigen Fotoapparaten (Teleobjektive) und Feldstechern, die den Mond anschauten.
Totale Mondfinsternis überm Friedrichshain
Hier und da hielt ich an und plauderte mit den Menschen; auf dem letzten Wegstück zum Planetarium begleitete mich ein Mensch auf einem Roller: Er hatte mich an einer roten Ampel angesprochen: “schon gesehen?” sagte er mit fasziniertem Blick auf den roten Mond und als ich antwortete, dass ich das Spektakel bereits seit 3 Uhr beobachte, ergab sich ein Gespräch über Astronomie in Berlin und darüber, wie toll unsere Sternwarten und Planetarien sind.
Das hat mich schwer beeindruckt, dass es so viele Sterngucker in Berlin gibt! eine tolle Stadt
Planetarium Prenzlberg Berlin mit MoFi
Dieses Bild ist natürlich montiert, denn beides zusammen kriegt man nicht mit derselben Belichtungszeit:
verfinsterter Mond nebem dem Planetarium: Der Mond ist schon überbelichtet und das Plani noch knapp zu dunkel (je nachdem, wie hell Ihr Monitor ist).MoFi-Beobachter unterm Orion: Tim Horn und Stefan Gotthold haben die Nacht im bzw. am Planetarium durchgemacht und – obwohl das Planetarium ja eigentlich wegen Umbaus geschlossen ist – einige Duzend Besucher verzeichnet. Ich finde, das ist ein toller Erfolg für die Astronomie in Berlin!
In der Dämmerung stand der Mond schon sehr tief und das eine oder andere Teleskop wurde nach Osten geschwenkt, wo sich Mars, Jupiter und Venus gerade um Regulus herum tummeln:
Am Morgenhimmel sah man Planeten – in natura besser als hier im Bild.
Planetarium in der blauen Morgenstunde.
So, jetzt bin ich aber auch durchgefroren. Guten Morgen, Berlin!
"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik, Wissenschaftsgeschichte und Fachdidaktik (neue Medien). Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).
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