»Gesinnungs- oder Besinnungsjournalismus?«

11 Minuten mit Gehirn&Geist im Oktober 2021

Redakteur Steve Ayan schildert dieses Mal den für seine Arbeit so wichtigen Unterschied zwischen Gesinnungs- und Besinnungsjournalismus.

7 Kommentare

  1. Journalisten werden während ihrer Schulung zu journalistischer “Neutralität” verpflichtet, deshalb ist die Besinnung stets auf das System und somit auf einen möglichst nicht endenden Kreislauf ausgerichtet – geistiger Stillstand, gebildete Suppenkaspermentalität, Schwach-, Stumpf-, Blöd- und Wahnsinn, Pulitzer o.ä., zeitgeistlicher Reformismus.
    👋🥴

    Derzeit ist im Zusammenhang mit allen Krisen nur China ein kommunikatives Problem von Wichtigkeit, doch bis auf den populistischen Fingerzeig ist “betretenes” Schweigen und volle Konzentration auf die übliche Produktion von systembedingten Kommunikationsmüll.

  2. Wir haben überhaupt nur noch (linken) Gesinnungsjounalismus.
    Ein kritischer hinterfragender Journalismus exitiert nicht mehr.

    Wer von der vorgechriebenen Meinung abweicht ist entweder ein “Leugner” oder ein “Verschwörungstheoretiker” oder gleich ein N.

    Was die Meinungsfreiheit betrifft nähern wir uns immer mehr den Zuständen in einer Diktatur an.

    • Dazu kommt dann noch, dass Informationen einfach verschwiegen werden, wenn sie “Wasser auf die Mühlen der Falschen” wären. Ebenso natürlich, wenn sie die Impfmoral untergraben würden.

  3. @Markweger: “Wir haben überhaupt nur noch (linken) Gesinnungsjounalismus.”

    Finde ich ja gut, dass Du linken in (…) gesetzt hast, denn in dieser wettbewerbsbedingt-konfusionierten Welt- und “Werteordnung”, wo die konservative Mehrheit eben wegen der Konserviertheit möglichst nicht mehr denken will/kann, da wäre eine solche Behauptung ziemlich falsch!?

    Gesinnung ist im Moment des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes, hin zu Eskalation mit/aufgrund “übernatürlicher” Krisenstimmung, fast nur noch eine Frage der Kompensation von Angst und noch kurzsichtigerem Erfolg in systemrationaler Schuld- und Sündenbocksuche, wobei Verschwörung… auch nur ein Wort der konträren Verdrehung/Konstruktion für die gewohnten Intrigen des “freiheitlichen” Wettbewerbs ist!?

    Und somit hat die Mehrheit eine Meinung die bei ganz genauem Hinsehen/hören …!? 👋😎

  4. Objektivität ade: alles ist nur noch Meinung/Interpretation
    Einer meiner Söhne beklagte sich kürzlich über die Bericherstattung in der New York Times. Dort gebe es nur noch Meinungsseiten (Opinion) und keine objektive Berichterstattung mehr.
    Tatsächlich gab es in den USA einen Umbruch etwa um 1979 herum, ab dem es grundsätzlich angezweifelt wurde, dass es so etwas wie eine objektive Berichterstattung überhaupt geben könne. Das war gerade kürzlich das Thema eines New York Times Meinungsartikels. In Two Journalists Started an Argument in Boston in 1979. It’s Not Over Yet. liest man dazu:

    der nationale Korrespondent Wesley Lowery, argumentierte in einem weit verbreiteten Meinungsaufsatz der New York Times, dass Objektivität die Weltsicht weißer Reporter und Redakteure widerspiegele, deren „selektive Wahrheiten kalibriert wurden, um die Sensibilität weißer Leser nicht zu verletzen“. Herr Lowery, der The Post schließlich für CBS News verließ, schlug vor, dass Nachrichtenorganisationen „den Anschein von Objektivität als angestrebten journalistischen Standard aufgeben und sich stattdessen darauf konzentrieren sollten, fair zu sein und die Wahrheit zu sagen, so gut es geht. basierend auf dem gegebenen Kontext und den verfügbaren Fakten.”

    Das gleiche Argument hat auch an einigen der führenden Journalistenschulen Amerikas Anklang gefunden.

    „Wir konzentrieren uns auf Fairness, Faktenprüfung und Genauigkeit und versuchen unseren Studenten nicht vorzuschlagen, dass ihre Meinungen versteckt werden sollten“, sagte Sarah Bartlett, Dekanin der Craig Newmark Graduate School der City University of New York Journalismus. “Wir setzen auf Transparenz.”

    Für mich selbst gibt es so etwas wie Objektivität in Form der Faktentreue und darüber hinaus der Einordnung. Es ist ein Irrtum zu glauben, nur weil die Fakten in einem Artikel stimmten, sei der Artikel objektiv. Um objektiv zu sein, müssen die Fakten auch in einer Wissens- und Faktenbasis eingeordnet sein. Beispiel: Ein heisser Sommer ist ein Faktum. Darauf dann aber die Klimaerwärmung abzustützen, kann bedeuten, dass man ein Faktum falsch einordnet.

    Jedenfalls ist in den USA zu beobachten, dass dort selbst der Glauben an die Sinnhaftigkeit der Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Infektion oder der Glaube an den Klimawandel in den Bereich des Glaubens, der Meinungen und des politischen Hintergrunds gerückt sind. Republikaner glauben das Eine, Demokraten etwas anderes und für einen Republikaner kann es genügen etwas für richtig und wahr zu halten, weil es von der Partei unterstützt wird.

    Ich denke hier muss man mit Steve Ayan dazu übergehen, die Dinge am richtigen Ort einzuordnen. Die empirischen Wissenschaften helfen dabei, dies zu tun.

    • @Holzherr: “Die empirischen Wissenschaften helfen dabei, dies zu tun.”

      Das Problem dabei: Die “empirischen Wissenschaften” ordnen die/ihre Fakten auch immer der “Objektivität” der wettbewerbsbedingten Symptomatik als einzig/höchste Form der Wahrheit ein/unter – opportunistischer Populismus!?
      Ich habe da in der Vergangenheit schon unziemliche Aggressivität von Wissenschaftler erlebt, die sich an der Entwicklung von Verantwortung für einen wirklich richtigen Ort nicht beteiligen wollten, weil sie dafür im Sinne der Expertise auch gestimmt haben und verdammt nochmal erwarten …. – Ein ehemaliger Chefredakteur der hiesigen Tageszeitung faselte etwas von einem Kulminationspunkt der noch nicht erreicht wäre.

      Seit Greta Thunberg und fff, die es den Politikern und Profitlern des Systems doch ziemlich leicht machen nach einer Lösung wie Kapitalismus-light zu suchen/laborieren, hat sich das Verhalten der Wissenschaft(ler) im Sinne von Vernunft und Verantwortungsbewusstein SCHEINBAR geändert, an eine Hilfe der Wissenschaften glaube ich deshalb noch längst nicht – Zweifelsfrei-eindeutige Kommunikation ist immernoch wie “Warten auf Godot”, oder auf den Kulminationspunkt!? 😬

  5. @Holzherr: “Tatsächlich gab es in den USA einen Umbruch etwa um 1979 herum, ab dem es grundsätzlich angezweifelt wurde, dass es so etwas wie eine objektive Berichterstattung überhaupt geben könne.”

    Das hat es zweifelsfrei ja auch noch nie gegeben!
    Seit Mitte der Siebziger wird auch bei uns entsprechend der Konfusion selektiert und auf Linie “freiheitlicher” Wettbewerb gebracht.

    Schaut und hört man sich besonders den so genannten investigativen Journalismus von Panorama, Monitor & Co. an, dann bekommt man Brechreiz, jedenfalls wenn man dieser unendlichen und stets wachsenden Vielfalt an Geschichten von “Finger in den logischen Wunden” den wahrhaftigen “Wert” zumessen kann.

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