»Eine Frage des Vertrauens«

SpektrumLive-Broadcast »11 Minuten mit Gehirn&Geist« mit Redakteur Steve Ayan

11 Minuten mit Gehirn und Geist: In einer weiteren Folge von Spektrum Live! erzählt Spektrum-Redakteur Steve Ayan von seinen spannenden Urlaubslektüren. Dabei ging es hauptsächlich um Vertrauen und wie man Vertrauen aufbauen kann.

11 Kommentare

  1. Gehirn&Geist ist natürlich auch ein Zeitprodukt.

    Und in was für einer Zeit leben wir denn was wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien angeht. Klar, in der Zeit der grossen Beschleunigung. In einer Zeit in der man erstmals den Geist verstehen lernen kann indem man das Gehirn verstehen lernt.
    Doch damit stellt sich sehr schnell auch die Vertrauensfrage, denn ist es nicht trotz all den Fortschritten vermessen aus den jetzigen Kenntnissen des Hirns auf den menschlichen Geist zu schliessen. Sind solche Erklärungen und Rückführungen heutzutage nicht immer noch grösstteils Spekulation, ja sogar Science Fictions -Geschichten? Ja, wenn man da nicht vorsichtig ist, stellt sich sehr schnell die Vertrauensfrage.

    Da fällt mir ein: wenn man neuen Erkenntnissen nicht immer vertrauen kann, kann man dann nicht eher alten gesicherten Erkenntnissen vertrauen? Doch was sind die gesicherten Erkenntnisse über Gehirn&Geist und was die gesicherten Erkenntnisse über den menschlichen Geist allein? Wenn sich doch Generationen von Philosophen und Denkern mit dem menschlichen Geist befasst haben, müsste es doch jetzt sehr viele gesicherte Erkenntnisse über den Geist geben. Erkenntnisse in die man vertrauen kann. Oder nicht?

  2. Zu M. Holzherr
    “Doch was sind gesicherte Erkenntnisse über Gehirn und Geist…”
    Das Problem ist hier wohl der GEIST. Erinnert mich an den christlichen Glauben und die tausenden von Pfarrern die zur jeweils gleichen Bibelstelle jeweils ihre eigene Interpretation von der Kanzel predigen- Und das auch noch von Jahr zu Jahr anders. Hier bewertet der Geist den Geist immer neu, sprich eine Erkenntnis wird mit einer anderen subjektiven Erkenntnis neu bewertet. Nach diesem Prinzip “arbeitet” jeder Stammtisch, jeder Bundestag, jeder Ehekrach….Der Begriff GEIST scheint mir so eine “Allegorie” vom Ramschtisch zu sein da jeder etwas anderes darunter versteht: Die Philosophen sehen es anders als die Psychologen, die Neurowissenschaftler, die Spirituellen oder die Schnapsbrenner(Himbeergeist) etc… Glaubt man den Hindus oder Buddha so
    ist der GEIST unser innerer Beobachter/innerer Zeuge/ Reines Bewusstsein ,also das was sich diesem permanenten endlosen Strom von Gedanken, Gefühlen ,Empfindungen bewusst wird und wohl auch erkennt ob es diesem oft wirren und unlogischen Angebot “vertrauen” kann und sich nicht mitreißen lässt von diesem subjektiven Klamauk. Beim Vertrauen ist es also auch so, wenn ich Buddha richtig verstehe, dass man seinen eigenen Erkenntnissen vertrauen kann, also “sieht “was man denkt . Eigentlich sind wir nur ein endloser Strom von Gedanken und Gefühlen die uns manchmal bewusst werden und manchmal unbewusst quälen , oder ?

    • @Golzower: Die Frage Wohin geht die Seele, der Geist, wenn der Körper stirbt? offenbart eine Tendenz, den Geist zum Objekt, zur Substanz zu machen.
      Immanuel Kant hat dieser Tendenz zur Vergegenständlichung von abstrakten, nicht direkt greifbaren Dingen, einen eigenen Begriff geschenkt: er sprach von Hypostase und schuf gar das Verb hypostasieren, wozu man in der Wikipedia liest: Immanuel Kant prägte das Verb hypostasieren für die unbegründete Annahme eines angeblich real existierenden Objekts, von dem man glaubt, dass es einem bloßen Gedanken als dessen gegenständliches Korrelat entspreche.

      Denn: Wenn der Geist irgend etwas ist, irgendetwas sein muss, dann wohl ist er eher ein Prozess als ein Gegenstand, er ist nicht etwas was man anfassen und in einen Sack stecken kann. Doch mit Prozesshaftem haben wir Menschen Schwierigkeiten. Denn Prozesse sind etwas Flüchtiges, äusserst Vergängliches, nicht Fassbares. Und so etwas, etwas nur im Augenblick existierendes soll unser Geist sein? Wo doch unser Geist uns ausmacht? Kann man also nicht festhalten was uns ausmacht? Müssen wir immer wieder neu angeworfen werden, immer wieder neu erwachen, nur um zu sein?

  3. Die Vertrauensfrage stellen bedeutet: Es fehlt Vertrauen
    Menschliche Gesellschaften basieren auf Vertrauen in einen die Individuen, die Mitspieler bindenden Gesellschaftsvertrag. Das gegenseitige Vertrauen, dass die Regeln eingehalten werden ist der Kit einer jeden Gesellschaft, die über familiäre Bande hinausgeht. Vertrauen, dass die Regeln eingehalten werden, ist praktisch jeden Tag nötig, ist bei fast jeder Transaktion nötig: Wer arbeitet vertraut auf den Lohn als Gegenleistung, wer das Kind in die Schule schickt vertraut auf die Schule und ihre Angestellten, dass sie das Beste für das Kind anstreben. Und so weiter und so fort. Vertrauen ist also jeden Tag so viel nötig, dass man normalerweise gar nicht darüber spricht. Wenn man aber von Vertrauen spricht, dann kann man sicher sein, dass irgend jemand, irgend etwas das Vertrauen in Frage stellt.

    Beispiel: Wir wissen, dass die Corona-Pandemie und alles was damit zusammenhängt vorbei sein wird, wenn 70% unserer Mitmenschen geimpft sind. Doch die Impfbereitschaft beispielsweise in Deutschland liegt weit unter 70% und sie sinkt sogar tendenziell. Ist es nicht so, dass die Impfverweigerer die auf gegenseitigem Vertrauen (in die Bereitschaft zusammen zu arbeiten) basierende deutsche, französische, ja europäische Gesellschaft in Frage stellen?

    • Warum nutzen wir denn nicht den russischen Impfstoff, den es bereits seit einiger Zeit gibt? Fehlt da etwa Vertrauen? Stellen wir damit nicht die europäische Gesellschaft in Frage?

      • @Peter Müller (Zitat): Warum nutzen wir denn nicht den russischen Impfstoff
        Das Vertrauen, aber auch die Daten fehlen wohl. Die Daten nämlich über die Ergebnisse bei Testpersonen, also wieviele der Geimpften hatten welche Nebenwirkungen und wieviele wurden trotz Impfstoff infiziert. Aber selbst wenn es diese Daten gäbe, müsste man noch darin vertrauen, dass sie korrekt erhoben wurden.

      • Und warum wollen die Briten ihr Oxford/AstraZeneca-Covid-Vaccine
        mit dem *pösen* russischen Analog SputnikV “mischen”, um jetzt einen
        Zweifach-Impfstoff zu testen, der eine sicherere Immunität bringen könnte?

  4. Zu M. Holzherr
    “Wohin geht die Seele, der Geist….”
    Ich würde zwischen Seele und Geist unterscheiden. Beides sind metaphorische (mystische) Begriffe .Der “Geist” ist wohl ein -im buddhistischen Sinne- ständig sich erneuernder Prozess von Reflexionen und Bewertungen ,was Tiere auch machen wenn sie ihre Umwelt nach Gefahren beobachten . Die “Seele” sind wohl mehr die im Unterbewusstsein wirkenden Automatismen ,die inneren ungelösten Konflikte ,Spannungen, Wünsche und Hoffnungen etc…Letztere kann der Geist übrigens erkennen/begreifen , wenn er sich
    ihnen bewusst wird ,wenn er erkennt woher diese Gedanken/Gefühle in ihm kommen. (Achtsamkeit und Gewahrsein im Buddhismus) . Der Geist ist also an Materie gebunden da er durch die Chemie der Neurotransmitter in den Synapsen codiert wird. Also ohne Materie kein Objekt GEIST…

    • Geist ist die schöpferische/zentralbewusste Kraft des Universums (holographisches Universum).

      Mensch ist eine programmatische Schöpfung indem der Geist / das Zentralbewusstsein mittels Vernunftbegabung eine Seele zur Stärkung des Geistes / der Schöpfung versucht.

      Gott ist die Vernunft, der/die mit geistigem Stillstand seit der “Vertreibung aus dem Paradies” (Mensch erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung) als Maßstab für ein Ebenbild …

      Schafft Mensch es nicht, aus seinem gleichermaßen
      bewusstseinsschwachen “Individualbewusstsein” ein (geistig-heilendes) / gottgefälliges Selbst- und Massenbewusstsein in zweifelsfrei-eindeutigem Verantwortungsbewusstsein zu gestalten (somit die “göttliche Sicherung” überwindet), geht die Energie des menschlichen Bewusstseins zurück in den ursprünglichen Zustand des Geistes (der “absolute Tod” / die “Gnade Gottes”) und das “Projekt Geist-Seele-Mensch” wird mittels “vorgesehener Injektionsobjekte” (“144000 auf dem Berg Zion”) in einem weiteren Zyklus versucht.

      Bewusstseinsschwach-gespaltener Mensch in der illusionären Symptomatik des nun “freiheitlichen” Wettbewerb, schafft es vielleicht die “göttliche Sicherung” vor dem Freien Willen zu umgehen, aber die volle Kraft des Geistes ist für Mensch nur in gottgefällig-fusionierter Form entsprechend zu kontrollieren!

  5. Golzower,
    bei solchen Überlegungen sollte man auch Siegmund Freud nicht vergessen.

    Peter Müller,
    sagen Sie es doch klar heraus. Dem russischen Popen kann man eher vertrauen als dem US-Immobilienmakler. Bei Pfizer bin ich selbst noch am Überlegen.

  6. Unsere Politiker demonstrieren mit den Maßnahmen gegen Corona, daß sie immernoch zuviel Vertrauen/Expertise zur Symptomatik des nun “freiheitlichen” Wettbewerb haben, und somit auch zur Bewusstseinsschwäche der davon abhängig gemachten Wohlstands- und Gewohnheitsmenschen – Wirklich-wahrhaftig befriedend und somit vertrauensschaffend, müsste nun ein konsequent-kompromissloses Umdenken weg von dieser bewusstseinsbetäubenden / menschenUNwürdigen Welt- und “Werteordnung” einsetzen, denn es ist besonders im Gesundheitssektor offensichtlich, daß die wettbewerbsbedingte Frage nach “Wer soll das bezahlen?” ebenso erpresserisch-zynisch, wie die unternehmerische Abwägung immernoch in “Arbeit macht frei”, gehandhabt wird und somit verhindert, daß wir mehr gerecht-bezahlte Kräfte, mehr temporäre Intensivbetten, mehr Testlabore, mehr Impfzentren bekommen (Es würde mich nicht wundern, wenn die zuerst Geimpften schon wieder geimpft werden müssen, wenn die Ungeimpften im Sommer ihre erste Impfung bekommen sollen).

    Ein Lockdown in der Sicherheit eines GLOBAL-geregelten Gemeinschaftseigentums OHNE …, auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrecht zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIES Wohnen und KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit, wird keinem Mensch mehr die Angst vor dem Ruin in Leib und Knochen treiben!

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