Gute Erkennungszeichen: Von der Flüchtigkeit des Wortes

BLOG: Semantische Wettkämpfe

Wie die Sprache, so die Denkungsart
Semantische Wettkämpfe

In einem Essay mit Dr. Sven Bloching beschäftigen wir uns mit einem „Paradoxon des politisch-moralischen Wortstreits“. Es geht um Wirkungsmöglichkeiten von Ausdrücken in Sprachkämpfen. Der Titel Von „richtigen“ und „falschen“ Wörtern deutet schon an, wohin die diskursdynamische Reise geht: Gute Absichten werden konterkariert von der Flüchtigkeit der Worte.

Ein erstes Beispiel zur Illustrierung

»Flüchtlinge«, »Geflüchtete«, »Migranten«, »Schutzsuchende«, »Verfolgte«, »Asyltouristen«: Im politischen Diskurs werden unterschiedliche Wörter für denselben Sachverhalt verwendet – alle mit einer jeweils anderen Konnotation, wie beispielsweise »Schutzsuchende« versus »Asyltouristen« verdeutlicht. Im alltäglichen Sprachgebrauch sind viele Sprecherinnen und Sprecher bei der Absicht, unvoreingenommen oder neutral zu formulieren, mittlerweile verunsichert, welches denn die „richtige“ Ausdrucksweise sei. Hierbei ist mit „richtig“ beziehungsweise „falsch“ nicht „wahrheitsgemäß“ oder „unwahr“ gemeint – vielmehr handelt es sich in dieser Art der Kommunikation um moralische Kategorien im Sinne von „gut“ beziehungsweise „schlecht“. Dabei steht die Frage im Raum: Steht der Ausdruck »Flüchtlinge« für Migrationsskepsis und ist das Wort »Geflüchtete« ein Erkennungszeichen für Migrationsbefürwortung? Vermutet man bei allen Wörtern, die zur Benennung einer bestimmten Sache zur Auswahl stehen, eine jeweils mitausgedrückte Gesinnung, so steigt das Bedürfnis in der Sprachgemeinschaft nach neutralen Wörtern ohne politische Ausflaggung.

Ein zweites Beispiel

»Homo-Ehe«, »Ehe für alle«, »All-Gender-Marriage« sind konkurrierende Ausdrücke im deutschen Diskurs, in Frankreich spricht man von »Marriage pour tous«. Ein Blick in Textkorpora lässt konkrete Wortverwendungen empirisch in bestimmten Akteurs- und Interessengruppen des gesellschaftlich diskutierten Feldes belegen – etwa der Verlust der Funktion als Erkennungszeichen einer bestimmten politischen Haltung im Diskurs über gleichgeschlechtliche Ehe. Mitunter wird in »Homo-Ehe« ein ablehnender Ausdruck vermutet und in »Ehe für alle« ein befürwortender – aber so einfach ist es nicht. Sven Bloching untersucht in seiner Doktorarbeit diesen Diskurs (demnächst hier). Dort finden sich beispielsweise zunehmend ambivalente Gebrauchsweisen des einstigen Fahnenwortes »Ehe für alle« sowie jüngst auch Ablehnungen dieser Bezeichnung als beschönigender Euphemismus gerade von enttäuschten Befürwortern einer vollwertigen gleichgeschlechtlichen Ehe.

Worin genau besteht das Paradoxon?

Manche Diskursakteure versuchen (legitimer- und legalerweise) eine von ihnen favorisierte Bezeichnung im gesamtgesellschaftlichen Diskurs durchzusetzen (z.B. Geflüchtete versus Flüchtling, Ehe für alle versus Homo‑Ehe oder auch bestimmte Formen genderfokussierender Schreib- und Sprechweisen). Dieses Unterfangen dient dem Ziel, dass mit der als angemessener eingeschätzten Sprachform das damit einhergehende Gedankengut sich in der Mentalität einer Gesellschaft durchsetzt – also die zugeschriebene Wirkungsmacht einzelner Wörter durchschlägt. Wortform („Fahnenwort“) und Denkhaltung (politische Einstellung) erscheinen fest verbunden (aus welchen Gründen auch immer) und sich gegenseitig bedingend.

Setzt sich nun aber ein positiv beurteilter Ausdruck als Leitvokabel durch, so entsteht für Akteure unabhängig von ihrer politischen Haltung ein Anreiz, den Ausdruck zu verwenden, um sich auf der moralisch richtigen oder „unauffälligen“ Seite zu wähnen. Gerade dadurch verliert der Ausdruck jedoch allmählich seine auf Konventionalisierung beruhende Funktion als Fahnenwort – d.h. als eines politischen Erkennungszeichens für eine „gute Sache“. Hieraus folgt das Paradoxon des politisch-moralischen Wortstreits: Gerade dadurch, dass politische Akteure ihr Ziel erreichen (die Durchsetzung ihres Fahnenwortes), können sie mitnichten sicher sein, dass anhand der breiten Akzeptanz des Fahnenwortes gleichsam die Akzeptanz der politischen Haltung abzulesen ist und damit die Durchsetzung ihrer politischen Haltung angezeigt ist.

Was folgt daraus?

Diskursdynamiken innerhalb von Sprach- und Kulturkämpfen folgen demnach eigenen und nicht einfach nachzuzeichnenden Sprachspielregeln (vgl. die Forschungsinitiative Transforming Cultural Heritage der Heidelberger Universität https://www.uni-heidelberg.de/de/forschung/forschungsprofil/exzellenzstrategie/transforming-cultural-heritage). Damit soll selbstredend nicht jeder diskursive Wettkampf um angemessene Sprach- und Denkformen als obsolet gebrandmarkt werden – ganz im Gegenteil: Ein Kampf um die angemessenen Wörter stellt auch eine Vergewisserung des Richtigen oder gar Wahren im gesellschaftlichen Verständigungsdiskurs über Werte und Ziele dar. Beide – die Wortwahl und die damit verbundenen Werte – sind stets im Fluss und sollten dynamisch im diskursiven Werte- und Verständigungswettbewerb bleiben.

 

Anmerkung: Dieser Beitrag beruht auf Ausführungen der Gemeinschafts-publikation von Bloching, Sven/Felder, Ekkehard (2024): Von „richtigen“ und „falschen“ Wörtern im Forschungsmagazin der Ruperto Carola der Universität Heidelberg (S. 66).

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Ekkehard Felder ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Heidelberg. Er initiierte 2005 die Gründung des internationalen und interdisziplinären Forschungsnetzwerks Sprache und Wissen. Diese Forschungsgruppe untersucht diskurs- und gesellschaftskritisch die sprachliche Zugriffsweise auf Fachinhalte in zwölf gesellschaftlichen Handlungsfeldern – sog. Wissensdomänen (z.B. Recht, Wirtschaft, Medizin, Politik, Naturwissenschaft und Technik). Da Fachinhalte durch die Wahl der Worte geprägt werden und widerstreitende Positionen eine andere Wortwahl präferieren, ist ein Streit um die Sache auch ein Streit um Worte bzw. ein semantischer Kampf um die richtige Sichtweise. Deshalb heißt sein Blog bei SciLogs „Semantische Wettkämpfe – Wie die Sprache, so die Denkungsart“. Seine Forschungen beschäftigen sich mit der Fachkommunikation, der sozio-pragmatischen Diskursanalyse und der Untersuchung von Sprache als Indikator für Identität, Mentalität und Authentizität. 2010 gründete er mit den Kollegen Ludwig M. Eichinger und Jörg Riecke das Europäische Zentrum für Sprachwissenschaften (EZS). Als Fellow des Institute for Advanced Studies in Heidelberg (2008, 2020/21) und STIAS in Stellenbosch / Südafrika (2009) widmete er sich dem diskursiven Wettkampf um erkenntnisleitende Konzepte („agonale Zentren“). Felder ist Autor von sechs Monografien und (Mit-)Herausgeber diverser Sammelbände. Besonders bekannt ist die von ihm herausgegebene Reihe „Sprache und Wissen“ (SuW) bei de Gruyter und die dort mit Andreas Gardt herausgegebenen „Handbücher Sprachwissen“ (HSW).

31 Kommentare

  1. Durch Zufall habe ich heute durch eine ACHT-minütige Sendung auf Tagesschau24 ERSCHROCKEN erfahren, dass 17 (SIEBZEHN) Millionen Menschen in Deutschland Probleme haben komplexe Texte zu verstehen – Die Dunkelziffer dürfte wohl höher sein!?

    Da ist es nochmal mehr kein Wunder oder Phänomen, dass und wie die Probleme dieser wettbewerbsbedingt-konfusen “Gemeinschaft” gepflegt werden!?

  2. Ideologien sind Uniformen im Krieg, und Wörter spiegeln einander, wie Klingen, die aufeinander prallen. Allein dass sich beide Seiten bestimmte Wörter zur Uniform hinzufügen, sagt mir, ich muss ernsthafte Zweifel daran haben, ob die Sache selbst sie überhaupt interessiert – sie wird bloß zur Front eines Krieges, bei dem es darum geht, den Gegner zu vernichten.

    Bei Homo-Ehe geht’s ja nicht um ein Thema, mit dem die Meisten von uns herzlich wenig zu tun haben. Es geht darum, ob die Fraktion gewinnt, die uns allen die Freiheit raubt, dem Führer zu folgen zwingt und jeden, der nicht in Stechschritt in den Krieg marschieren will, ins KZ sperrt, oder die Fraktion, die uns die Freiheit schenkt, indem sie uns der Weisheit unserer Führer folgen lässt, bis wir die Kraft haben, in die Welt hinauszuziehen und die Unwissenden aus ihrem Elend zu erlösen, auch wenn die Verstocktheit der verblendeten Narren bei einigen etwas mehr Nachdruck erfordern wird als bei anderen, und bei manchen nichts hilft, als die Welt vor ihnen zu schützen.

    Es ist schwer, Recht zu haben, wenn man Recht hat, und zu wissen, wenn man besser weiß. Es ist eine sehr schlechte Idee, Machtfragen mit Sachfragen zu verbinden, denn Sachfragen werden erst angegangen, wenn Machtfragen geklärt sind. Dass 2+2=4 ist, ist bei Machtkämpfen eher lästig, dann hat ja die Seite, die es behauptet, schon gewonnen. Nur behauptet diese Seite ja auch, 4+4=Rabimmelrabammelrabamm: Die Ideologien sind ja ganze Antworten-Kataloge, diese Antworten sind manchmal falsch und manchmal weniger falsch, und meistens sowieso vergessen, sobald man gewonnen hat und niemanden mehr überzeugen muss, sondern nur noch Schmiergelder verteilen und Köpfe rollen lassen, um sich an der Macht festzukrallen.

    Im Age of Trump geht es nur noch darum, den Gegner zu betrügen, zu überwinden, zu vernichten. Was automatisch ausschließt, dass man sich nach dem Sieg des Gegners Ehrenhaftigkeit, Fair Play oder Gnade erhoffen kann. Die Bedeutung von Wörtern hat keine Bedeutung mehr, sie sind reine Machtsymbole – man besetzt Felder, weißer Bauer, schwarzer Springer, und so versucht man, das Schachfeld an sich zu reißen.

    So einer Ära geht oft eine Periode des Formalismus voran, ein Goldenes Zeitalter der Anwälte – man befolgt Regeln, ohne sich um deren Sinn und Zweck zu scheren, deswegen ist jede Verdrehung, jedes Schlupfloch, jede Fehlinterpretation, akzeptabel, wird vom Gesetzgeber mit noch mehr Kleingedrucktem gestopft, Richter erschaffen recht willkürlich Präzedenzfälle, was noch mehr Verdrehungen, Schlupflöcher, innere Widersprüche, Fehlinterpretationen ermöglicht. Das Streben nach Klarheit und Präzision schafft Chaos, wenn man vergisst, dass die Klarheit und Präzision am Anfang stehen – wenn ich gerecht handeln will, muss ich Gerechtigkeit anstreben. Denn die Bedeutung der Wörter, der Sätze, der Formen, beugt sich stets ihrem Sinn und Zweck.

    Doch so gern wir uns auch die Köpfe einschlagen, manchmal setzt sich die Realität doch durch. Schließlich sind an die Wörter nicht nur Meinungen, sondern auch Fakten gebunden, und die meisten Fakten des Universums scheren sich nicht um Wörter, die sind selber welche – das Universum spricht Materie. Und wenn heiße Luft gegen Ziegelstein steht, gewinnt der mit den härteren Argumenten.

    Der Ziegelstein ist also selbst ein Macht-Wort, und die Bedeutung des menschlichen Wortes, mit dem wir ihn bezeichnen, beugt sich seiner. Ist der Ziegelstein aus dem Haus, tanzen die Meinungen auf dem Tisch, doch wenn Sie gegen harte Fakten anrennen, holen Sie sich bloß Beulen. Also prügeln Sie sich entweder zwischen ihnen herum, oder benutzen Wörter, um Hände dazu zu bewegen, sie zu verändern. Kriege mit Wörtern unterscheiden sich gar nicht so sehr von Kriegen mit anderen Waffen, da es dem Schlachtfeld egal ist, ob wir das, was wir darauf veranstalten, Krieg oder Frieden nennen.

    Für konstruktive Debatten brauchen Sie Zuverlässigkeit, Vertrauen. Die Amis werden Sie immer betrügen, die Russen ermorden, die Chinesen versklaven, die Europäer in einen Krieg hineinziehen – wenn Sie mit ihnen reden, müssen Sie davon ausgehen, dass all ihre Handlungen und Ansichten nur diesem Sinn und Zweck dienen, sich dieser Bedeutung fügen werden, selbst wenn sie selbst es vorübergehend nicht wissen. Erst dann werden Sie sinnvoll mit ihnen umgehen können.

    Wir sind also bei Konstanten, denen sich die Bedeutung beugt. Weil Materie mächtiger ist als wir, beugen wir uns ihr. Weil die Absichten, die wir gemeinsam immer verfolgen, stärker sind als alles, was jeder von uns gerade im Moment verfolgt, beugen sich Wortbedeutungen und Debatten ihnen. Weil unsere Anführer mehr Macht haben als wir, mehr Menschen dazu bewegen, ihnen zu folgen, beugen wir uns ihnen und übernehmen die Bedeutungen und Meinungen, die sie uns diktieren. Macht ist etwas, was Konstanten schafft, die Grundlage für alle Debatten.

    Oben auf dem Thron die Materie, die harten Fakten, sie bestimmen den Spielraum für menschliche Machtkämpfe, die bestimmen den Spielraum für sachliche Diskussionen und konkrete Problemlösungen. Bei denen es ja auch darum geht, Konstanten zu schaffen, die die Macht haben, die Spielräume einer Sache zu bestimmen.

  3. “Dabei steht die Frage im Raum: Steht der Ausdruck »Flüchtlinge« für Migrationsskepsis und ist das Wort »Geflüchtete« ein Erkennungszeichen für Migrationsbefürwortung?”

    Und im Gesamtkontext, also dem “Tanz um den heißen Brei”, ist es die wettbewerbsbedingte Symptomatik des Kolonialismus, der nun Globalisierung der Dienstleistungsgesellschaft genannt wird und das gleichbleibende Verhältnis 1:5 (Wohlstand : Tittytainment) der Weltbevölkerung meint – Dienstleistungsgesellschaft = herkömmlich-gewohnte Versklavung der Lohnabhängigen, Tittytainment = neues Wort für Brot und Spiele, seit 1996 …

    In der Konfusion des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes des stets und überall gleichermaßenen imperialistisch-faschistischen Erbensystems, die nun im “freiheitlichen” Wettbewerb um die Deutungshoheit das “Recht des Stärkeren” zur hierarchieschen Regelung der Schuld- und Sündenbocksuche verstanden werden soll, gibt es viele solcher Wortumdeutungen, damit nicht nur das “Wort Gottes” / die Philosophie der Bibel unergründlich bleibt!?

  4. ” 17 (SIEBZEHN) Millionen Menschen in Deutschland haben Probleme komplexe Texte zu verstehen ”
    Nicht nur Texte, es beginnt schon bei den Wörtern.
    Malapropismus nennt sich die Unsitte, einfache Wörter in Fremdworte zu übersetzen.
    (das mal als Auflockerung)
    Anglizismen sind das zweite Übel.
    Obwohl sie treffend sind , verstehen viele Leute nicht die Bedeutung von” political correctness.”
    Mohrenkopf und Zigeunerschnitzel die sind jetzt unerwünscht, ja, und viele Leute verstehen das, und verwenden sie auch nicht mehr.
    Was macht man aber bei Liedtexten? Indianer sollte man nicht mehr sagen, denn das ist eine Fremdbezeichnung aus der Kolonialzeit.

    Und damit haben wir schon ein Erkennungszeichen die Herkunft eines Wortes oder Satzes.
    Ist die Herkunft mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit verbunden, dann sollten sie nicht mehr verwendet werden.
    Also , der Spruch ” Arbeit macht frei” oder “Alles für Deutschland” dafür wurde Herr Höcke ja angeklagt.

    Aber man sollte auch nicht übertreiben. Denn der offizielle Redegebrauch einer Regierung ist nicht immer richtig. So hat man z.B. aus dem Atomkraftwerk das Kernkraftwerk gemacht, das klingt doch gleich viel harmloser.
    Halten wir es mit Martin Luther , dem Volke auf Maul schauen.

  5. “Manche Diskursakteure versuchen (legitimer- und legalerweise) eine von ihnen favorisierte Bezeichnung im gesamtgesellschaftlichen Diskurs durchzusetzen”

    Legal im Sinne der Meinungsfreiheit ja, aber ob es legitim oder gar weise ist, sehr merk, frag- und denkwürdig, in dieser vorherrschenden Welt- und “Werteordnung” im “gesunden” Konkurrenzdenken!?

  6. @ N 16.08.2024, 10:28 Uhr

    Zum Thema „political correctness.” am berüchtigten „N“ Wort.

    Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass dunkelhäutige Amerikaner beleidigt sind, wenn der Begriff genutzt wird, weil er in Amerika eine stark abwertende Bedeutung hat.

    In Europa war es zumindest, stark umgekehrt.

    In meiner Kindheit wurde der Begriff mit „Onkel Tom“ assoziiert.

    Der Begriff “Onkel Tom” stammt aus dem Roman “Onkel Toms Hütte” von Harriet Beecher Stowe.

    „Onkel Tom“ war eine extrem positive Figur, die „Güte „ und „Mitmenschlichkeit“ über alle Völker und Rassen hinweg „ausgestrahlt“ hat.

    Kein Konkurrenzdenken, nur Güte und Kooperation zwischen allen Menschen unter „unserem gemeinsamen Himmel“. Das Positivste was die Menschheit aufzubringen hatte.

    Heutzutage wird ihm vorgeworfen, ein unterwürfiger „Verräter seiner Rasse“ zu sein, weil er statt für den Rassenkampf für Friede und Eintracht war….

    Weit haben wir es gebracht….

    Dann wundern sich noch so „Manche“ warum unsere „Zeiten so sind, wie sie nun einmal sind……

  7. “gesamtgesellschaftlicher Diskurs” den gibt es nicht.
    In unseren Innenstädten haben etwa 30 % der Bewohner einen Migrationshintergrund (neudeutsch).
    Auch durch den Begriff “Diskurs” bleibt die Vorstellung darüber eine Idealvorstellung.

    Ehemalige DDR Bürger haben ihre eigenen Vorstellungen zu Flüchtlingen und Asylanten. Die passen ihre Sprache nicht dem Zeitungsdeutsch an, viele lesen gar keine Zeitungen mehr.

    Und zuletzt, es wäre wünschenswert, wenn sich die Regierenden mehr am aktuellen Sprachgebrauch richten würden anstatt umgekehrt die Verhältnisse schön zu reden .

  8. @Realo und N

    Und wenn dann jemand kommt mit einen bekannten aber noch nicht zuende gedachten, bzw. konsequent-kompromisslos menschenwürdig global angewandten Konzept zur zweifelsfrei-eindeutig wirklich-wahrhaftigen Befriedung, dieser “Zeiten” und “Verhältnisse”, dann ist das wie der Finger in der Wunde und auch ihr geht wieder in den Kampfmodus für wettbewerbsbedingt-systemrationale Kapitulation vor Konfusion, Bewusstseinsbetäubung, geistiger Stillstand!?

    • hto
      “Und wenn dann jemand kommt mit einen bekannten aber noch nicht zuende gedachten, bzw. konsequent-kompromisslos menschenwürdig global angewandten Konzept”
      Du hast eine Zielvorstellung, ein Konzept ist das nicht.
      Ein Konzept ist wie eine Backrezept. Man muss die Backzutaten kaufen, man muss einen Backofen haben, man muss die Mengenverhältnisse wissen und man muss die Backzeiten kennen.
      Bei deiner Zielvorgabe fehlen die notwendigen Schritte dazu.

  9. Ein Wort ist nie flüchtig besetzt.
    Es dient auch dem Transport von Ideologien. Die jeweils herrschende Ideologie bestimmt den Inhalt dieser Wörter, also wie ich über etwas denken soll. Dafür hat diese Ideologie als wichtigstes Machtinstrument ihre (Leit)Medien. DDR-Bürger kennen dieses alte Spiel nur zu gut , Herr N, was scheinbar ewig neu gespielt wird : Wer die öffentliche Meinung im Untertanengeit nachplappert wird anerkannt und wer eine andere Ansicht hat wird zum Troll oder wird stigmatisiert. Die Wahlvorhersagen in Thüringen bzw. Sachsen zeigen dass man dieses Spiel der Macht aus eigener Erfahrung durchschaut. Medien werden durchschaubar wenn sie zum Bsp. bei Sachverhalten immer nur positiv berichten bzw. anderes immer verschweigen .. . Dieser Widerspruch zwischen Realität und Wunschvorstellung erinnert an DDR-Medien und den erkennen immer mehr Menschen. Neulich in einer Kneipe: Welches Land nimmt die Schutzsuchenden die von dieser Ampelregierung in diesem Land geschädigt wurden , auf ? Der Begriff “Schutzsuchender” scheint sehr frei und im ideologischen Sinne definiert und dürfte auf der Erde vielleicht bei ca. 2 Milliarden liegen. Merkel: Wir schaffen das.

    • @N: “Ehemalige DDR Bürger haben ihre eigenen Vorstellungen zu Flüchtlingen und Asylanten.”

      Ist es nicht eher so, dass ehemalige DDR Bürger nicht eigene, sondern auch nur Vorstellungen durch “Zeiten und Verhältnisse” zu Flüchtlingen und Asylanten haben???

  10. “»Flüchtlinge«, »Geflüchtete«, »Migranten«, »Schutzsuchende«, »Verfolgte«, »Asyltouristen«: Im politischen Diskurs werden unterschiedliche Wörter für denselben Sachverhalt verwendet”

    Nein, hier findet eine absichtliche Vermischung von unterschiedlichen Sachverhalten statt. Ein Migrant ist eben kein Flüchtling und hat deshalb kein Anrecht auf Asyl. Um diesen Asyl-Missbrauch aber zu verschleiern, tut man so als sein das alles das selbe und wir hätten die Pflicht, jeden zu allimentieren der über die Grenze kommt, egal aus welchen Gründen.

  11. Zitat Realo:
    Zum Thema „political correctness.” am berüchtigten „N“ Wort.
    Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass dunkelhäutige Amerikaner beleidigt sind, wenn der Begriff genutzt wird, weil er in Amerika eine stark abwertende Bedeutung hat.

    Genauso wie Sie habe ich in meiner Kindheit in Frankreich „La case de l’oncle Tom“ gelesen und genauso wie Sie habe ich ihn als eine extrem positive Figur, die Güte und Mitmenschlichkeit ausgestrahlt hat, und zwar zu einer Zeit, wo die Schwarzen wegen ihrer Hautfarbe nicht nur „beleidigt“ wurden, sondern auf eine viel entsetzlichere Maße der Herabsetzung und der Entwürdigung: Sie waren entmenschlicht, als Ware behandelt, die man kaufen und verkaufen konnte. Die Grausamkeit dieser Behandlung und dieser Lebensbedingungen konnte ich als Kind kaum fassen.

    Wahrscheinlich ist es so, dass Schwarzen in den USA beleidigt sind, wenn der Begriff genutzt wird, jedoch ist es meiner Meinung nach auch so, dass der Begriff seit der Zeit der Sklaverei inzwischen sehr an Schärfe verloren hat. Die Absicht zu verletzten und die empfundene Verletzung haben wohl nicht mehr mit Entwürdigung und Entmenschlichung zu tun, sondern ist der Begriff in seiner Schärfe womöglich nicht anders einzustufen als andere Begriffe der Beleidigung, und es gibt nun mal viele. Ob der Betroffene tief beleidigt oder überhaupt beleidigt ist, hängt viel vom Kontext und auch von der Persönlichkeit (Reife, Alter, Bildung, Besonnenheit, Humor). Es gibt zum Beispiel irgendwo einen schwarzen Gastronom, der sein Restaurant „Zum Mohrenkopf“ genannt hat – finde ich gut 🙂

    Auch in einem kulturellen Kontext ist der Begriff nicht als beleidigend empfunden oder zu empfinden. Ich verweise hier zum Beispiel auf den Dichter, Humanisten und ersten Präsidenten der Republik Senegal Léopold Sédar Senghor, den ich in der Schule mit seinem Werk und seiner Bewegung über die „Négritude“ vermittelt bekommen habe, siehe zum Beispiel hier:


    Schwarze Selbstbestimmung aus dem Senegal

    […] Senghor hatte 1935 an der Pariser Sorbonne als erster Schwarzer erfolgreich ein Grammatikstudium absolviert und mit den karibischen Dichtern Aimé Césaire und Léon Gontran Damas die literarische Bewegung der Negritude gegründet, deren Zielsetzungen János Riez wie folgt beschreibt:

    ” Ich bin Schwarzer, ich bin Neger, ich bin Afrikaner und ich bin in dieser Situation, wenn ich in Europa bin in einer herausgehobenen Stelle, sei es nun zum Guten oder zum weniger Guten, indem ich auffalle, indem ich Zielscheibe von Aggression werde oder sonst was, und dann ist daraus eben so etwas wie eine Kulturtheorie geworden […]

  12. Zitat Ekkehard Felder :

    Setzt sich nun aber ein positiv beurteilter Ausdruck als Leitvokabel durch, so entsteht für Akteure unabhängig von ihrer politischen Haltung ein Anreiz, den Ausdruck zu verwenden, um sich auf der moralisch richtigen oder „unauffälligen“ Seite zu wähnen. Gerade dadurch verliert der Ausdruck jedoch allmählich seine auf Konventionalisierung beruhende Funktion als Fahnenwort – d.h. als eines politischen Erkennungszeichens für eine „gute Sache“. Hieraus folgt das Paradoxon des politisch-moralischen Wortstreits: Gerade dadurch, dass politische Akteure ihr Ziel erreichen (die Durchsetzung ihres Fahnenwortes), können sie mitnichten sicher sein, dass anhand der breiten Akzeptanz des Fahnenwortes gleichsam die Akzeptanz der politischen Haltung abzulesen ist und damit die Durchsetzung ihrer politischen Haltung angezeigt ist.

    Bei dem N-Wort besteht dieses Paradoxon meiner Meinung nach auch, obwohl hier kein Leitwort sich durchgesetzt hat um Schwarzen politisch-moralischen „richtig“ zu bezeichnen (zumindest nicht bei uns in Europa). Hier hat sich also kein „Fahnenwort“ durchgesetzt, sondern sozusagen andersrum: ein Wortverbot. Die Durchsetzung dieses Verbots ist zwar in der Praxis gelungen, keiner schreibt und spricht das N-Wort aus, was jedoch mitnichten bedeutet, dass eine Akzeptanz für dieses Verbot vorliegt. Das wird zum Beispiel in dieser Satire gut gezeigt:
    Liebe N-Wörter, ihr habt ‘nen Knall

    Ob die Verhängung dieses Verbot durch informelle politisch-ideologische Kreise in der Realität überhaupt notwendig war, um die Würde und die Menschenrechten von Schwarzen zu schützen, ist fraglich. Denn wer hat dieses Wort überhaupt bei uns benutzt in der allgemeinen Bevölkerung, um Menschen zu beschimpfen? Vielleicht ein paar Jugendlichen im Schulhof? Vielleicht in kriminellen Kreisen? Auf jeden Fall eine Randerscheinung der Gesellschaft.

    Dieses Verbot scheint sehr auf US-amerikanische Verhältnisse gemünzt zu sein, obwohl auch dort dieses Problem offensichtlich konstruiert bzw. aufgebauscht wurde, denn dieses Wort ist als Herabsetzung und Beschimpfung in der gesamten Bevölkerung wohl dort auch nicht verbreitet und lediglich als „Mikroaggression“ einzustufen, die nichts über eine wirkliche rassistische Einstellung aussagt, siehe zum Beispiel hier:.

    Wikipedia – Mikroaggression:

    Der Journalist Paul Rowan Brian wendet gegen die Theorie der Mikroaggression ein, dass sie triviale und zu vernachlässigende rassistische Äußerungen mit wirklichem Rassismus vermenge.[11] Ähnlich überlegt Amitai Etzioni in The Atlantic, dass die Beschäftigung mit Mikroaggression eine Ablenkung von schwerer wiegenden Handlungen darstellen könnte.[12]

    In der wissenschaftlichen Debatte wird das Konzept der Mikroaggression kritisiert wegen der Probleme der empirischen Erforschbarkeit. Demgemäß schloss der Psychologe Scott Lilienfeld in einem Beitrag für Perspectives on Psychological Science, dass das Konzept bzw. Programme zu seiner Erforschung „methodologisch und konzeptuell viel zu unterentwickelt seien, um in der echten Welt angewandt zu werden“.[13] Die Einordnung einer Aussage oder eines Verhaltensakts beruht in erster Linie auf der Art und Weise, wie eine bestimmte Zielperson diese wahrnimmt, während andere, unter Umständen auch Angehörige derselben Minoritätsgruppe, das anders sehen können. Sue und Kollegen weisen bereits auf das Problem hin, dass sie in ihrer persönlichen Erfahrungswelt ein vermeintlich unschuldiges Verhalten als einen weiteren Fall in einer langen Kette ähnlicher kleiner Herabsetzungen wahrnehmen, was für den Verursacher möglicherweise psychologisch gar nicht nachvollziehbar ist, da ihm entsprechende Erfahrungen eben abgehen.[3] Ein Kritiker merkte an, es handele sich möglicherweise um eine eher tragische als moralisch zu verurteilende Form der Verstrickung, bei der keiner Seite die „Schuld“ zugesprochen werden könne.[14]

  13. Drüben in “Natur des Glaubens”, werden aus merk-, denk- und unglaubwürdigen Gründen (de-/konstruierte?) Worte/Vorwürfe in den Raum geworfen, wie z.B. die Empörungssucht – Ist das irgendeine Eifersucht, oder ist das eine Sehnsucht nach wirklich-wahrhaftiger Bedeutung, anstatt herkömmlich-gewohnter Deutungssucht nach Deutungshoheit über Bewusstseinsschwäche und
    Bewusstseinsbetäubung??

    Wie auch immer, eine Sucht nach/in Empörung, ist wegen der stets leidvollen
    Konfusion des geistigen Stillstandes seit
    Mensch erstem und bisher einzigen
    GEISTIGEN Evolutionssprung merk-/denkwürdig und be- aber NICHT grundsätzlich verachtenswert!?

    • hto,
      Primo Levi hatte der Gesellschaft Gleichgültigkeit vorgeworfen.
      “Empört Euch” hat er als 11. Gebot gefordert (ist unsicher)
      Primo Levi war Holocaust Überlebender.

      Also , von einer Sucht kann man nicht reden. Eher schläft der Michel !

  14. Ekkehard Felder
    “Dabei steht die Frage im Raum: Steht der Ausdruck »Flüchtlinge« für Migrationsskepsis und ist das Wort »Geflüchtete« ein Erkennungszeichen für Migrationsbefürwortung?”

    Einige Millionen Deutsche und deren Kinder waren /sind selbst Flüchtlinge.
    Und die haben eine klare Meinung zur Praxis der Unterbringung von Flüchtlingen und Asylanten
    Das Wort Skepsis beinhaltet Unsicherheit und Unerfahrenheit. Nur die junge Generation ist skeptisch, die Älteren sind nicht skeptisch, die lehnen die gegenwärtige Unterbringungspraxis ab, mit der Begründung: “Uns hat früher niemand etwas geschenkt”.

    Der gesellschaftliche Bruch in Bezug auf die Asylpolitik beruht nicht nur auf weltanschaulicher Sicht, sie ist auch eine Generationenfrage.

    Nachtrag: Das Wort “Geflüchtete” habe ich noch nie gehört. Dieses Sprachbeispiel geht an der Wirklichkeit vorbei.

  15. Zitat hto
    Drüben in “Natur des Glaubens”, werden aus merk-, denk- und unglaubwürdigen Gründen (de-/konstruierte?) Worte/Vorwürfe in den Raum geworfen,

    Der Blog „Natur des Glaubens“ ist aus meiner Sicht ein typischer Beispiel für eine „Kommunikation um moralische Kategorien im Sinne von „gut“ beziehungsweise „schlecht“, wie Ekkehard Felder hier in diesem Blog es beschrieben und zur Diskussion gestellt hat. Quasi tagtäglich wird im Blog „Natur des Glaubens“ einen politisch-ideologischen Agenda kübelweise gegossen, wo die „Opposition“ (sei es in der Gesellschaft außerhalb des Blogs oder im Blog selbst), systematisch im Lager der „Schlechten und Bösen“ gesteckt und angeprangert wird.

    Es wird dort zum Beispiel die Rassismus- und Antisemitismuskeule wild geschwungen und gehetzt, dass sich die Balken biegen. Ich wurde zum Beispiel persönlich bei SciLogs mit dieser Keule massiv erschlagen, mit direkter und indirekter Unterstützung von Herrn Blume, weil ich die Kritik der Relativitätstheorie in der Öffentlichkeit vortrage, was ein polititisch/gesellschaftlicher Tabu ist – was ich lange nicht wusste und ich vor ca. 20 Jahren erfahren musste, siehe hier Wie ich zur Kritik der Relativitätstheorie kam

    Ich bin im Blog von Michael Blume seit Jahren als Rassistin, Antisemitin und Nazi gebrandmarkt und gesperrt worden, nur auf Grund meiner Kritik der Relativitätstheorie, auch zum Beispiel, weil ich einmal das Wort „Rasse“ im biologischen Sinne verwendet habe: Wusste ich etwa nicht, ich tiefgründige Schlechte und Böse, dass es keine „Rassen“ gibt und dass man Anstrengungen anstellt, um dieses verbotene Wort aus dem Grundgesetz zu streichen?

    Es wird im Nachbarblog nicht überlegt, ob ein Ausdruck ein Erkennungszeichnen für eine mitausgedrückte Gesinnung ist, es wird blind aus dem Blog herauskomplimentiert, meistens mit dem Wunsch auf „Gute Besserung!“ 😉

  16. Es sind vor allem systemrational-gebildete Populisten/Narzisten des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes, die die im Kreislauf konfusionierte “Werteordnung” von Worten wie Wahrheit, Vernunft und Freiheit skrupel- und gewissenlos zu Nutzen wissen, ist doch die Flüchtigkeit im Bewusstsein der Menschen stets korrumpierbar durch die gleichermaßen unverarbeitet-instinktive Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, ÜBERWIEGEND bestimmt der Stand der kapitulativen Hierarchie den Grad der mehr und/oder weniger Bewusstseinsbetäubung für ALLE – Der “Fluch der Umkehrung” in der KI, ist ein hervorragendes Beispiel der ALLGEMEINEN menschlichen Bewusstheit!?

    “Schuld sind immer die Anderen” und “Ausnahmen bestätigen die Regel” – “Schade” eigentlich!? 💩
    👋😇

  17. Das N-Wort oder andere Wörter, die darauf abzielen Menschen, zu herabsetzen und zu beleidigen braucht man nicht zu verbieten, sie verlieren ohnehin von allein an Schärfe wenn die historischen oder gesellschaftlichen Bedingungen sich ändern, sie werden sozusagen altmodisch.

    Ein Beispiel dafür ist in Frankreich die Bezeichnung „boche“ für Deutschen, die während dem 1. und 2. Weltkrieg sehr gängig war. Ich habe sie noch bei der Generation meiner Großeltern gelegentlich aktiv im Alltag gehört, zum Beispiel bei dem Ausdruck „avoir une tête de boche“ (einen „Boche“-Kopf haben), was bedeutet, stur und engstirnig zu sein. Dieser herabsetzende Begriff trifft man jetzt nur in historischen Schriften oder Filmen, wobei jeder in Frankreich immer noch versteht, dass die Deutschen damit gemeint sind.

    Das Gegenstück dazu in Deutschland war wohl „Franzmann“, wobei ich nicht weiß, was für eine Herabsetzung darin enthalten ist. Bei meinem ersten Arbeitsgeber in Hamburg in einer Exportfirma waren wir zeitweise 3 junge Französinnen beschäftigt. Die Kollegen haben uns „die Franzmädchen“ genannt, was nicht beleidigend gemeint war und wir es auch nicht als beleidigend empfunden haben, eher als nett und lustig – wegen der phonetischen Ähnlichkeit mit den „Franzbrötchen“ 😉

    • J.Lopez,
      Das Beispiel mit “le boche” war sehr gut, denn nichts ist glaubwürdiger als des Volkes Stimme.
      Nach dem Weltkrieg sagte man “le boche payera tout” , heute wird dieser Ausdruck nicht mehr verwendet.
      Und das beweist, dass die alten Ressentimens nicht mehr bestehen. Marine le Pen will sie wieder aufleben lassen, hoffentlich gelingt ihr das nicht.

      In den USA will Donald T. die alte Größe der USA wieder aufleben lassen, indem er
      auf Sprache setzt, eine Sprache, die nichtauf journalistischen Tugenden fußt, sondern die die Gegner beleidigt und herabwürdigt.

      Und damit haben wir das nächste Kennzeichen, der Gebrauch der “Gossensprache”,
      Und die benützt glegentlich unsere größte Tageszeitung, jeder kennt sie und jeder erkennt sofort die Überschriften dieser Tageszeitung als “Bildzeitungsüberschrift”.

      Und damit sind wir beim nächsten Kennzeichen, der Übertreibung.
      Die ist juristisch nicht angreifbar, und damit ist sie die größte Gefahr für den Journalismus. Gemeint ist ein vorurteilsfreier Journalismus.

  18. Zitat Paul S
    Bei Homo-Ehe geht’s ja um ein Thema, mit dem die Meisten von uns herzlich wenig zu tun haben.

    Das stimmt wohl. Ich würde sogar vorsichtig behaupten, dass die Homo-Ehe bzw. “mariage pour tous” herzlich wenig mit der Homosexualität zu tun hat, in dem Sinne, dass die überwiegende Anzahl der Homosexuelle sehr wahrscheinlich keine Bindung in Form einer Ehe und der Gründung einer Familie anstrebt. Denn die Schließung einer Ehe und die Gründung einer Familie setzt ein Mininum an Treue voraus, wobei die Homosexualität dagegen in ihrer freien Form wohl eher das „vagabondage sexuel“ bevorzugt (“das sexuelle Vagabundieren“ , wie die Franzose es sagen), d.h. dass man eher Promiskuität sucht und sich oft und unverbindlich mit verschiedenen Partnern einlässt, ohne feste Bindungen oder Verpflichtungen eingehen zu wollen.

    Ich kenne zwar keine diesbezüglichen Statistiken, aber ich kann mir trotzdem vorstellen, dass ein Großteil der Homosexuelle sich nicht identifizieren mit dem mehr oder weniger peinlichen Spektakel um die „Queer“ und sonstige 17 sexuelle Identitäten (oder wie viele gibt es inzwischen?), das im Showbusiness, in der Werbung, auf der Straße, in den Parlamenten und zum Beispiel auch jetzt bei den Olympischen Spielen veranstaltet wird. Ich finde es auf jeden Fall peinlich und empfinde es auch als unangenehm, wenn jemand sein sexuelles Verhalten in der Öffentlichkeit demonstrativ in Szene setzt. Die Homosexuelle, die ich in meinem Privatleben kenne, verhalten sich auf jeden Fall nicht so. Auch hat zum Beispiel vor kurzem die Politikerin Alice Weidel, die sich öffentlich zur Homosexualität bekennt, gesagt, dass sie sich nicht damit identifiziere: „Ich bin nicht Queer“.

    Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass zum Beispiel die Teilnehmer von einer Parade wie “Christopher Day” eine Ehe und die Gründung einer Familie anstreben. Ich würde auch vom Bauchgefühl her als falsch ansehen, dass man Kinder zur Adoption in die Obhut von Queer-Menschen gibt, die sich bereits in der Öffentichkeit nicht genug von der Pädophilie abgrenzen, ich kann mir da nicht helfen.

    Kurz und gut, die Homo-Ehe betrifft in der Realität wahrscheinlich eine ganz kleine Minorität. Aus meiner Sicht kann man sie in der Tat für Homosexuelle, die sie anstreben, als Gleichberechtigung ruhig erlauben. Kinder zur Adoption an Homosexuellen zuzulassen empfinde ich dagegen als unfair und als Missachtung der Gleichberechtigung den Kindern gegenüber: Man verurteilt die Kinder dazu, als Außenseiter in der Gesellschaft aufzuwachsen, was zwangsläufig ein Handikap für ihre Entwicklung darstellt.

  19. „Paradoxon des politisch-moralischen Wortstreits“

    – Wenn das parlamentarisch-lobbyistische Marionetten-Theater von Berlin über … bis zur EU in Brüssel so eifrig wäre wie sie im Verbieten von Gedanken sind die unter die Meinungsfreiheit fallen, dann müssten sich viele Städte des Südens, die unter Wasserknappheit leiden, nicht mehr vor den touristischen Auswirkungen der Reisefreiheit fürchten!?

  20. “Es geht um Wirkungsmöglichkeiten von Ausdrücken in Sprachkämpfen.”

    Wo steht jemand, wenn er für den AUSSCHLIEßLICH eigenen Sprachk(r)ampf das Wort Menetekel benutzt?

  21. Zitat hto
    Wenn das parlamentarisch-lobbyistische Marionetten-Theater von Berlin über … bis zur EU in Brüssel so eifrig wäre wie sie im Verbieten von Gedanken sind die unter die Meinungsfreiheit fallen, …

    Ihre Bezeichnung „parlamentarisch-lobbyistische Marionetten-Theater“ finde ich persönlich zutreffend, um die unübersehbare – und auch in meinen Augen groteske – Entwicklung bei den dominanten parlamentarischen Fraktionen und ihrer mainstream-Presse, um die Kontrolle über die Meinungsäußerungen der Bürger zu übernehmen, was de facto bedeutet, die Meinungsfreiheit abzuschaffen. Denn es reicht nicht zu sagen „die Gedanken sind frei“, wenn man sie nicht frei ausdrücken kann.

    In diesem Zusammenhang bin ich der Meinung, dass zum Beispiel das Wort „woke“ irgendwie zum Paradoxon gehört, das in diesem Blog zur Diskussion gestellt wurde: Wo ursprünglich dieses Wort als Aufklärung über schwere soziale Mißständen und als Warnung vor gesellschaftlichen Gefahren stand, steht das woke-Gedankengut für mich jetzt selbst als sozialen Mißstand und gesellschaftliche Gefahr.

    Auffallend ist auch, dass die von den woke-Menschen angeprangerten schweren Mißstände in der Realität konstruiert oder aufgebauscht sind und manipulativ als äußert negativ, böse und gefährlich gedeutet werden, ganz offensichtlich zum Zwecke der Kontrolle der öffentlichen Meinung. Zum Beispiel die Behauptungen, dass das Gebrauch des N-Worts, die Abbildung von Schwarzen in der Werbung zu Verkaufszwecken, das Gebrauch des Worts „Indianer“ usw. usw. seien eindeutige Beweisen für rassistische Einstellungen, was sie jedoch nicht sind. Genauso wird der Widerstand gegen massive Einwanderung als Beweis für Rassismus angeprangert, was er auch nicht ist. Genauso wird angeprangert, dass die Homosexualität in der Gesellschaft keine Akzeptanz findet, was auch nicht stimmt.

    Es ist also nicht abwegig zu denken, dass hinter diesen Versuchen auf Manipulation der öffentlichen Meinung und auf Einschränkung der Meinungsfreiheit ein politisch/lobbyistischer Agenda steckt.

  22. Zitat Paul S
    Es geht darum, ob die Fraktion gewinnt, die uns allen die Freiheit raubt, dem Führer zu folgen zwingt und jeden, der nicht in Stechschritt in den Krieg marschieren will, ins KZ sperrt, oder die Fraktion, die uns die Freiheit schenkt, indem sie uns der Weisheit unserer Führer folgen lässt, bis wir die Kraft haben, in die Welt hinauszuziehen und die Unwissenden aus ihrem Elend zu erlösen

    So pessimistisch sehe ich es nicht. Es gibt auch einen Weg außerhalb von ideologischen Machtkämpfen, einen Weg der Vernunft, des gesunden Menschenverstandes und der Menschlichkeit, sonst wären wir alle nicht da, um darüber zu diskutieren. Ich halte zum Beispiel die internationale Erklärung der Menschenrechte (sowie die jeweilige Verfassung in Deutschland und in Frankreich) für das höchste moralische Gedankengut, das wir bis jetzt in der Geschichte der Menschheit erreicht haben. Nur die Umsetzung ist öfter ein Problem… 😉

  23. @Lopez: “. Ich halte zum Beispiel die internationale Erklärung der Menschenrechte (sowie die jeweilige Verfassung in Deutschland und in Frankreich) für das höchste moralische Gedankengut, das wir bis jetzt in der Geschichte der Menschheit erreicht haben. Nur die Umsetzung ist öfter ein Problem…” 😉

    Eine Erklärung die nichts wert ist, die wie alles in der wettbewerbsbedingten Symptomatik zum ignorant-arroganten und heuchlerisch-verlogenen Problem des Tanzes um den heißen Brei wird.

    Wenn Mensch mit Verstand von wirklich-wahrhaftiger VERNUNFT und zweifelsfrei-eindeutigem VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN ein grundsätzliches Gemeinschaftseigentum, auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFFREIES (Sozial-)Wohnen und ebenso KASSENLOSER Gesundheit einfordert und auch die prinzipielle Leistungsgerechtigkeit in zweifelsfreier Nachhaltigkeit erklärt, OHNE die “Ökonomie” von unternehmerischen Abwägungen zu “Wer soll das bezahlen?” (die Ökonomie die viele Selbstständige als Pakt mit dem Teufel bezeichnen!), dann greift die nebulöse Konfusion des geistigen Stillstandes und die im Kreislauf des Zeitgeistes gebildete Suppenkaspermentalität wieder zu den herkömmlich-gewohnten Maßnahmen der Bewusstseinsbetäubung für die gleichermaßen unverarbeitet-instinktiv-gepflegte Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, ANSTATT zu wirklich-wahrhaftig globalisierend-fusionierender Bewusstseinsentwicklung des ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens Mensch in Möglichkeiten von geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein!?

  24. Ein kleiner Erguss eines ehemaligen Dorfschullehrers mit Bitte um Nachsicht
    bezüglich eventuell unangemessener “Besserwisserei” :
    ___________

    Dass Sprache zur Manipulation des Denkens eingesetzt werden kann, ist , glaube ich, so gut wie unstrittig. Wenn nicht gar eine „Binsenweisheit“.

    Dafür gibt es erstens seit Jahrtausenden Beweise aus Philosophie,Theologie , Belletristik, Lyrik usw. (Schon ein guter Roman oder Film „manipuliert“ unser Gefühlsleben gewaltig).
    Zweitens gibt es Beweise aus der modernen „empirischen Psychologie“, angefangen bei der der (praktischen ) „Pädagogischen Psychologie“ , die man auch (!) als die Kunst der „Überredung“ Unmündiger bezeichnen könnte. Etwas satirisch betrachtet wäre die Kanzelpredigt die Kunst der Überredung unmündiger Erwachsener. (-:

    Perfektioniert wurde das Ganze in der modernen „Werbepsychologie“ bis hin zu dem, was manchmal auch „Schwarze Psychologie“ genannt wird .
    Auch der Psychiater glaubt, Patienten helfen zu können, indem er versucht, „krankmachende“ (Wort- bzw. Denk-) Begrifflichkeiten “umzuprogrammieren”.

    Nahezu immer geht es dabei also (auch) um die Beständigkeit von Worten oder um die Manipulation derselben) .
    Doch nicht immer geht nur darum, zu versuchen, gängigen Begriffen brutal ganz neue Inhalte zu geben (Krieg ist „eigentlich „Friede – Strafe sei „eigentlich“ Liebe ).

    Noch effektiver ist vielleicht, das zu manipulieren , was über die (semantische) Kernbedeutung immer auch mitschwingt – die sogenannten Kon- Notationen.
    Und das sind überwiegend „Gefühlsanreger“.
    Das kann die Werbe (Manipulations-) Psychologie bekanntlich besonders gut.

    Die erste Hauptfrage ist aber : DARF „MAN“ DAS ?
    Und die zweite Hauptfrage: WER darf das ?

    Aber das sind keine wissenschaftlichen Fragen mehr, sondern politische ethisch – moralische gesellschaftliche Grundprobleme – nicht nur der Pädagogik sondern vor allem auch solche einer Demokratietheorie:

    – Inwieweit darf man (unmündige) Kinder (sprachlich) manipulieren ?
    Bzw. Wie weit darf „Erziehung“ gehen?
    Zum gehorsamen oder zum „mündigen“ Staatsbürger !

    – (Inwieweit) Darf eine (meist kleine) Wissenselite eine weniger gebildete große Volksgruppe von weniger Gebildeten oder von (momentan ) Unwissenden durch sprachliche Begriffs bzw. Bedeutungsmanipulationen „umerziehen“ ?

    – Darf man jemanden ev. gegen seinen(momentanen) Willen zu etwas zwingen, von dem man glaubt, dass es „gut für ihn „ist? Darf man Menschen zwingen, wenn „wissenschaftlich bewiesen“ ist, dass es „gut für „ALLE “ ist ?

    -Wer darf in einer Demokratie die Diskurshoheit und vor allem Definitionshoheit über den Inhalt von Wörtern bzw. von Begriffen haben ?

    – Ist es z. B in einer Demokratie zulässig, dass eine Regierung (erfolgreich ?) versucht, den bisherigen Bedeutungsinhalt des Wortes „Staatsschulden „ zu „Vermögen“ umzudeuten ?
    Oder dass (erfolgreich?) versucht wird, die „direkte“ Bedeutung des Wortes so zu „verfremden“ , dass unter Volksherrschaft nur noch verstanden werden darf, dass der Bürger die Macht seiner direkten Einflussnahme auf das politische Geschehen an einen Repräsentanten abgeben muss ?

    – Ist mehr oder weniger manipulative „Volkspädagogik“ über Sprache zulässig und was unterscheidet diese von manipulativer politischer Propaganda ?

    Oder andersrum:

    – Ist manipulative politische (bzw. sprachmanipulatorische) Propaganda für (nachweislich) „grundgesetzlich- demokratische“ oder auch „humanistische“ Volkserziehung zulässig?

  25. @little Louis

    In dieser unwahrheitlich-konfusen Welt- und “Werteordnung” läuft NICHTS ohne erpresserischen Zwang – Demokratie, wo alle Macht vom Volke ausgehen soll, kann nur wirklich-wahrhaftig sein, wenn sie zweifelsfrei-eindeutig, also grundsätzlich, von und für ein Gemeinschaftseigentum organisiert und NICHT regiert wird, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, also OHNE Steuern zahlen usw., denn wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, hat die “Ökonomie” von “Wer soll das bezahlen?” keine konfusionierende Macht mehr, alles wird menschenwürdig-gerecht befriedet und auch Worte wie Freiheit, Vernunft, Verantwortungsbewusstsein, Menschenrechte, usw. … werden zweifelsfrei-eindeutig unkorrumpierbar.

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