Zwischendrin: Krebs und Fracking
BLOG: ScienceZest
Fundstücke in der heutigen Ausgabe der Zeitschrift Nature:
Darmmikroben fettleibiger Mäuse produzieren eine Säure, die Leberkrebs verursacht. In einer Studie des Cancer Research Centre Tokyo wird erstmals eine Verbindung zwischen Mikrobenaktivitäten im Darm und Krebs aufgezeigt. Sämtliche der untersuchten fettleibigen Mäuse entwickelten Leberkrebs, während es bei den normalgewichtigen nur 5% waren. Als Ursache wurde ein Nebenprodukt mikrobiellen Stoffwechsels – Desoxycholsäure (DCA) festgestellt. DCA verursacht DNA-Schäden, die später in Zellschäden und Krebs resultieren können. (Quelle)
Grundwasserkontamination durch Fracking. Wissenschaftler haben Methan und andere Kontaminationen im Grundwasser der Marcellus Formation gefunden (unter NY State, Pennsylvania und West Virgina). Der Grad der Verschmutzung nahm mit der Nähe zum Gasbohrloch zu. Schiefergas wird dort aus einer Tiefe von 2000 – 3000 Metern unterhalb des Grundwasserleiters extrahiert. Dabei wird Wasser (mit Zusätzen) ins Tiefengestein gepresst, um Erdgas zu fördern. Die Bohrlöcher selbst stellen Lecks dar und das Wasser/Gas Gemischt konnte so in die flachen Grundwasserleiter eintreten. (Quelle)
Gewisse Milchprodukte verursachen Krebs
Viren- und andere Infektionen als Krebsursache sind erst in den letzten Jahrzehnten in den Fokus von Wissenschaftlern geraten. Das bekannteste Beispiel ist sicher der Zusammenhang HPV und Gebärmutterhalskrebs.
Das deutsche Krebsforschungszentrum hat inzwischen einen eigenen Forschungsschwerpunkt Infektionen und Krebs
Dass Mikrobenstoffelprodukte ebenfalls für Krebs verantwortlich sein können ist ein Wissen noch neueren Datums.
Hier eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Milchprodukten und bestimmten Krebsformen herstellt wobei ebenfalls Mikrobenstoffwechselprodukte eine wichtige Rolle spielen.
Dairy products and cancer
Zitat: “.. including two that show an inverse association between intake of cultured dairy products and bladder cancer. Little is known about the potential effect of various bioactives produced during rumen microbe metabolism on cancer risk. Furthermore, studies support a role of live microbes present in some dairy products in the modulation of the human gut microbial community and gut metabolism. Given the growing appreciation for the role of the gut microbial community in relation to immune function and health and disease, including cancer, the potential role of various dairy products in the modulation of the human gut microbiome warrants further evaluation”
Mikrobielle Aktivitätsprodukte sollen ja sowieso für einige schon bekannte Entartungen im menschlichen Organismus verantwortlich sein. Chronischer Botulimus etwa und was war mit HPV? Und gerüchteweise auch Autismus…und überhaupt scheint hier einiges auf akademischem Niveau fehlinterpretiert.
betreffend Fracking:
Geothermie kennt das Problem auch, wenn tief geborht wird und Erdschichten durchlässig gemacht werden. Es macht Sinn, wenn man das Problem zu beherrschen lernt, anstatt auf es zu schimpfen und Unterlassung zu verlangen. Gebt den Ingeneuren Feuer unterm ….
Fracking Fracking?
Nicht jede nachgewiesene Verschmutzung ist relevant. Das gilt für die Verschmutzung durch Lecks in den Abwasserleitungen ebenso wie für Frackingchemikalien im Grundwasser. Ein gefundenes Fressen für Fracking-Gegner ist so ein Ergebnis natürlich: Sie können so mindestens einmal ein Moratorium fordern oder aushandeln – und Moratorien können ja bekanntlich ewig dauern.
Die Nature-Meldung “Fracking verschmutzt Grundwasser” wurde im SPON schon vor 2 Tagen gemeldet. Doch in Deutschland gabs darauf wenig Resonanz, denn diese scheint gar nicht mehr nötig zu sein, ist doch ein Gesetzesvorhaben, das Fracking in D ermöglichen will ohnehin schon auf Eis gelegt worden.
Kein Alleinstellungsmerkmal des Fracking
Das Bohrlöcher vernünftig abgedichtet gehören ist eigentlich selbstverständlich. Und dass schlecht abgedichtete zu Kontaminationen des Grundwasser führen, ist _kein_ Alleinstellungsmerkmal des Frackings. Auch wenn sicher Frackinggegner sich deswegen ins Hemd machen.
Das gilt übrigens auch für die Angst vor Erdbeben und dergleichen.