Trump, Musk und der Rücktritt der Chefredakteurin von Scientific American Laura Helmuth

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… aber nicht einfacher
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Heute mal ein Blogbeitrag mit Fragen, nicht mit Antworten – vielleicht auch einer, der sich in ein paar Tagen schon erledigt hat, wenn die journalistischen Medien entsprechende Recherchen durchgeführt und Berichterstattung geliefert haben. Ich folge auf der soziale-Medien-Plattform Bluesky (aus meiner Sicht derzeit für Wissenschafts-Infos das weitaus beste soziale Medium) schon länger der Wissenschaftsjournalistin Laura Helmuth, bis vor kurzem Chefredakteurin von Scientific American. Die hat sich im US-Wahlkampf regelmäßig insbesondere zu wissenschaftsrelevanten Wahlkampfthemen und zu dem geäußert, was von den beiden Präsidentschaftskandidat*innen in punkto Wissenschaft und Forschung zu erwarten ist, häufig mit Links zu den relevanten Scientific-American-Artikeln. Ohne “false balance”, denn in punkto Wissenschaft lagen und liegen zwischen Kamala Harris und Donald Trump (der den Klimawandel leugnet, gerade einen Querdenker zu seinem designierten Gesundheitsminister gemacht hat und ja auch ansonsten bei so gut wie jeder Gelegenheit zeigt, wie scheißegal ihm auch nur das Konzept objektiver Wahrheit ist) nun einmal Welten. Entsprechend schockiert war Helmuth vom Wahlausgang, wie vermutlich so gut wie jede*r dem Wissenschaft am Herzen liegt und der/die begriffen hat, wie gefährlich Trumps Wiederwahl für unseren Umgang mit der Klimakrise ist.

Dann hat offenbar ein Trump-Sympathisant von einigen von Helmuths Bluesky-Posts einen Screenshot gemacht. Es folgten wie erwartbar Anschuldigungen (ach, pardon: da “stellt ja nur jemand Fragen”!) Helmuths Posts würden zeigen, dass sie es mit wissenschaftlicher Integrität nicht ernst nimmt, eine politische Aktivistin sei, die eine wissenschaftliche Institution gekapert habe. Musk selbst hat sich selbst (und offenbar auch der Trump-Kampagne, laut diesem Preprint) ja dank Verfügungsgewalt über den Algorithmus von X gehörige Reichweite gesichert. Auf einem derart schiefen Spielfeld reicht dann erfahrungsgemäß ein kurzer Boost (hier “The latter”, also: Helmuth sei eine politische Aktivistin, die eine wissenschaftliche Institution gekapert habe) um eine Welle an Hassbotschaften loszutreten. (Hier in D hatten wir das, die Älteren werden sich an das Pseudonym erinnern, mit “Don Alphonso” ja in abgeschwächter Form auch, siehe der Zeit-Artikel hier.)

Screenshot von X, der Musks Reaktion auf Schmähkritik an Posts von Laura Helmuth zeigt.

Gestern postete Helmuth dann auf Bsky das hier:

Bsky-Post: "Laura Helmuth ‪@laurahelmuth.bsky.social‬ I’ve decided to leave Scientific American after an exciting 4.5 years as editor in chief. I’m going to take some time to think about what comes next (and go birdwatching), but for now I’d like to share a very small sample of the work I’ve been so proud to support (thread)"Auf deutsch etwa: “Ich habe mich entschlossen, Scientific American nach 4,5 aufregenden Jahren als Chefredakteurin zu verlassen. Ich nehme mir etwas Zeit um darüber nachzudenken, was jetzt als Nächstes kommt (und für die Vogelbeobachtung), aber jetzt würde ich gerne eine sehr kleine Auswahl der Arbeiten teilen, die unterstützt zu haben ich stolz bin (thread)”

Und an dieser Stelle wüsste ich dann gerne mehr. Dass die Chefredakteurin der vielleicht wichtigsten populärwissenschaftlichen Zeitschrift des Landes, in dem gerade ein wissenschaftsfeindlicher Präsident gewählt wurde, unter diesen Umständen zurücktritt, ist ja durchaus relevant. Es ist für die deutsche Berichterstattung relevant, weil SpringerNature als diejenige Firma, die “Scientific American” herausgibt hier in Deutschland ansässig ist. Und um mehr wissen zu wollen, muss man ja auch nicht das worst-case-Szenario annehmen (“SpringerNature knickt in vorauseilendem Gehorsam vor Trump ein!”); das wäre bei der spärlichen Informationslage ja auch unfair gegenüber SpringerNature. (Transparenzhinweis: zu SpringerNature gehört auch Spektrum der Wissenschaft, und damit dieses Blogportal hier.) Aber die Frage ist natürlich: Hatte Laura Helmuth z.B. diejenige unbedingte Rückendeckung und Unterstützung, die man einer/einem Wissenschaftsjournalist*in in solch einer Situation wünschen würde? Hate Speech und Mobbing gegen Wissenschaftsjournalist*innen sollte uns als Gesellschaft je ebenso wenig egal sein wie gegen Wissenschaftler*innen oder Journalist*innen allgemein.

Insofern bin ich gespannt, inwieweit und von wem dieses wichtige Thema jetzt in der deutschen Presse aufgegriffen wird. Jetzt sind journalistische Kernkompetenzen gefordert: recherchieren, Leute befragen, die Hintergründe des Sachhverhaltes ausleuchten. Wenn ihr dazu etwas an Berichterstattung findet, gerne in den Kommentaren verlinken!

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

46 Kommentare

  1. Die Dame scheint wohl eher eine “Aktivistin” als eine Wissenschaftlerin zu sein. Dieses Phänomen ist ja auch bei uns weit verbreitet. Trump-Wähler als “Faschisten” zu bezeichnen ist nun wirklich unterste Schublade und einer Verharmlosung des Faschismus. Wissenschaftliche Professionalität stelle ich mir anders vor. Naja, viellicht schafft sie es ja bei der Vogelbeobachtung die Politik außen vor zu lassen.

    • Danke, schöne Demonstration der Haltung, aufgrund von Vorurteilen Menschen zu verurteilen, offenbar ohne irgendetwas zu den Hintergründen (in diesem Falle von Frau Helmuth) zu wissen. Zum Faschismus-Begriff: Wo sehen Sie die denn entscheidenden Unterschiede zwischen Trump und dem, was man als Normal-Wähler*in sagen wir 1930 bis 1932 über Hitler und die Nazis wissen konnte? Entmenschlichung bestimmter Gruppen (Trans-Menschen, Schwarze, Migrant*innen), Personenkult/Führerkult, Anti-Intellektualismus (siehe die Umsetzung in Florida), angekündigte und vergangene Gewalthandlungen (Trump und BLM, das gewaltsame Trennen von Migrant*innen-Kindern von ihren Familien, der Sturm auf das Kapitol in der Vergangenheit, die angekündigten Millionen-Abschiebungen samt Staatsbürgerschafts-Aberkennung), Verschwörungstheorien, Machismo – damit hat Trump ja im Wahlkampf ja nun wirklich nicht hinterm Berg gehalten. Es gibt mindestens zwei Arten, gefährlich mit dem Faschismusbegriff umzugehen. Eine wäre in der Tat Verharmlosung. Sie demonstrieren hier die zweite: etwas trotz klarer Anzeichen nicht als Faschismus zu benennen. So kann man ein “nie wieder” nämlich auch schwächen bzw. zu verhindern versuchen.

      • Zitat “Entmenschlichung bestimmter Gruppen”

        Da muß ich gar nicht bis 1930 zurückgehen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Entmenschlichung der Ungeimpften während Corona. Hier mal einige Beispiele dafür, wie über Ungeimpfte gesprochen und geschreiben wurde: “Gruppe von asozialen Vollidioten”, “Tyrannei der Ungeimpften”, “Blinddarm der Gesellschaft”, “Assgeier der Pandemie”, “enthemmte Extremisten”, “Staatsfeinde”. Wir seinen “aus der Gesellschaft auszuschließen” und das ganze Land sollte “mit dem Finger auf sie zeigen”. Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen “seien zu prügeln” wurde unter Applaus in einer Talkshow gefordert.

        Statt straftrechtlicher Konsequenzen (die man heute z.B. schon für ein “Vollidiot” zu spüren bekommt) wurden dafür noch Auszeichnungen und Preise verliehen.

        Zitat: “Sie demonstrieren hier die zweite: etwas trotz klarer Anzeichen nicht als Faschismus zu benennen”

        Wer diese Anzeichen während Corona benannt und als Faschismus bezeichnet hat, wurde wegen Volksverhetzung angeklagt und verurteilt.

        • Hoppla, die verschieben sich die Torpfosten ja so schnell, dass einem schwindelig werden kann! Und doch, für den Verharmlosungsvorwurf müssten Sie in der Tat bis 1930 zurückgehen. Das ist der Vergleich, an dem die Verharmlosung gemessen wird. Insofern: Bitte beantworten Sie meine Frage!

          Zu der angeblichen “Entmenschlichung der Ungeimpften”: Sorry, aber was z.B. (von wem auch immer, von Frau Merkel sicher nicht) in einer Talkshow gefordert wurde (schlimm genug, deswegen gerne: welche Talkshow war es? Haben Sie ein Link?) ist ausdrücklich nicht dasselbe, was jetzt als wortwörtliche Machtübernahme in den USA passiert. Selbst wenn alles, was Sie da schreiben, stimmen würde, wäre es allenfalls eine Ausgrenzung, und zudem eine temporäre in einer Ausnahmesituation.

          Insofern: Bleiben Sie bitte beim Thema – wenn Sie den Vorwurf der Verharmlosung aufrechterhalten worden: Wo gibt es aus Ihrer Sicht entscheidende Unterschiede zwischen Hitler und den Nazis 1930/1931 und Trump und den US-Republikanern heute? Das ist der entscheidende Vergleich. Und da haben Sie sich derzeit um eine Antwort herumgewunden.

          • Zitat: “Haben Sie ein Link?”

            https://www.youtube.com/watch?v=btHt4IT4vMM
            “zu Prügeln sind diese Menschen” (04:34) Applaus (06:34)

            Zitat: “angeblichen “Entmenschlichung der Ungeimpften”

            Wenn Sie wirklich denken, dass das alles nur “angeblich” so war, können Sie sich hier schlau machen.
            https://www.wir-vergessen-nicht.com/

            Zitat: “..allenfalls eine Ausgrenzung”

            Man hat sich kostllich amüsiert, das Ungeimpfte wie Hunde “daußen bleiben mussten”, wenn die sich nicht dem G-Regel-Regime unterworfen haben.
            https://www.amazon.de/T-Shirt-ungeimpfte-m%C3%BCssen-drau%C3%9Fen-bleiben/dp/B09RJBZ6DX?th=1

            Zitat:”…und zudem eine temporäre in einer Ausnahmesituation.”

            Und woher hätte man 1930 wissen können, das das nicht auch nur eine “tempräre Ausnahmesituation” ist? Hätten Sie sich damals mit so einer Beschwichtigung zufrieden gegeben?

            “Wo gibt es aus Ihrer Sicht entscheidende Unterschiede zwischen Hitler und den Nazis 1930/1931 und Trump und den US-Republikanern heute?”

            Man darf frei und offen seine Meinung äußern und den gewählten Präsidenten sogar als “Faschisten” bezeichnen, ohne das man frühmorgens von der Polizei für eine Hausdurchsuchung aus dem Bett geklingelt und wegen Volksverhetzung angezeigt wird.
            Im besten Deutschland aller Zeiten passiert das schon, wenn man einen Tweet retweetet, in dem Robert Harbeck als “Schwachkopf” bezeichnet wird.

          • Extreme Einzelmeinungen von Privatpersonen, so unangemessen sie sein mögen, sind das eine – ob nun die Schauspielerin mit dem in der Tat unangemessenen “prügeln” oder ein geschmackloser Amazon-Verkäufer mit einem T-Shirt. Staatliche Repressalien, oder der Versuch mit dem Versprechen solcher Repressalien an die Regierung zu kommen (und dann natürlich auch in der Pflicht zu sein, sie zumindest teilweise umzusetzen) sind noch einmal etwas völlig anderes, nämlich eine drohende Transformation einer ganzen Gesellschaft. Und das gab es in den entsprechenden Covid-Jahren ganz eindeutig nicht. Bei den Staatshandlungen war der Umgang mit den Ungeimpften in der Tat temporär, waren die entsprechenden Maßnahmen bald wieder aufgehoben, gab es immer auch bei den Entscheidungsträger*innen kritische Abwägungen zu den verschiedenen Grundrechten, die dort in Konflikt standen,
            und selbst der Bundespräsident hat in seiner entsprechenden Corona-Rede Verständnis für diejenigen geäußert, denen die Maßnahmen zu weit gingen.

            Und ich sehe, dass Sie der Frage nach dem direkten Vergleich 1930/1931 in Ihrem letzten Absatz einmal mehr ausgewichen sind. Denn Ihre Antwort hat ja wiederum nichts mit 1930 zu tun, sondern ist nur ein weiterer Versuch, hier die Kommentarspalten für Ihr persönliches Anliegen zu kapern. Not a good look.

    • Es tut scheinbar wenn eine Wissenschaftlerin eine eigene politische Meinung hat und die sogar äußert. Was für ein Frevel. Aber ernsthaft: Das was Sie hier von sich geben ist der Weg in die Zensur und in die Abschaffung der Meinungsfreiheit. Und ja, die Wähler des Greises, der nicht mal problemlos einen Müllwagentüre geöffnet bekommt, sind Faschisten weil sie bewusst einen Faschisten gewählt haben.

  2. What comes next ? diese Frage von Laura Hellmuth ist treffend. Sie kann sich nicht in die Denkweise von Herrn Trump hineinfühlen, dabei sind dessen Motive offensichtlich.
    Mal kurz zum Impfen. Wenn man die Notwendigkeit einer Impfung zugibt, dann muss das Gesundheitssystem die Impfung bezahlen. andernfalls muss der Bürger selber bezahlen.
    Herr T. will die Naturschutzgebiete verkleinern und nach Öl bohren lassen. warum?
    2023 hatte Deutschland einen Exportüberschuss von 225 Mrd. Dollar. Die USA hatten nur einen Außenhandelsüberschuss von 60 Mrd. Dollar.
    China hatte dagegen einen Überschuss von über 800 Mrd. Dollar.
    Noch Fragen, warum Herr T. Schutzzölle/Strafzölle fordert?

    Herr T. sieht vieles aus wirtschaftlicher Sicht. Von Kultur und wissenschaftlicher Redlichkeit hält er nicht so viel. Auch die Politregeln sieht er nur aus seiner Sicht.
    In der Politik sind wir vor Überraschungen nicht sicher.

    • Gerade bei den Schutzzöllen/Strafzöllen übersehen Sie das wichtigste: Trump hat das seinen Anhängern verkauft als Gegenmaßnahme gegen steigende Preise (!). Was nach allem, was wir wissen, absurd ist, weil zumindest ein Teil und vermutlich der größte Teil der künstlichen Mehrkosten bei den Käufer*innen im Inland landen wollen. Zeigt einmal wieder wie schwierig es ist “sane-washing” bei Trump zu vermeiden. Ihm rationale (wie auch immer geartete) Motive und daraus rational ableitbare Entscheidungen zu unterstellen dürfte oft enug an der Wirklichkeit vorbeigehen.

      • Markus Pössel
        “Gerade bei den Schutzzöllen/Strafzöllen übersehen Sie das wichtigste: Trump hat das seinen Anhängern verkauft als Gegenmaßnahme gegen steigende Preise”

        Es war Wahlkampf ! Der Hintergrund ist, dass die Läden in den USA ihre Waren nicht von den heimischen Erzeugern beziehen, sondern aus China importieren.
        Die Folge ist , dass der größte Teil der Wertschöpfung in China bleibt.
        In Deutschland ist das genauso.
        Wir haben hier in Süddeutschland nur noch einen einzigen Erzeuger von Textilien !
        Und was den weltanschaulichen Teil seiner Politik betrifft, die ist allerdings beklagenswert. Es soll ja schon Überlegungen geben, eine dritte Amtszeit einzuführen. Wenn er eine Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus hat und sich einer Mehrheit im Supreme Court sicher ist, dann kann das passieren.

        • Er hat aber gerade nicht damit argumentiert, dass die Zölle die Produktion wieder ins Inland verlagern würden, sondern dass die Zölle die Preise für die Endverbraucher senken würden. (Weil irgendwie magisch die ausländischen Produzenten die Zölle bezahlen würden ohne dass das als Preissteigerung bei den Inlands-Konsument*innen ankäme.) Bitte kein sane-washing an dieser Stelle!

  3. Das ist tatsächlich an mir vorbeigegangen. obwohl ich mich ja immer noch auf Twitter herumtreibe. Aber in der derzeitigen Kakophonie dort ist eh schwer was mitzubekommen.
    Mich stören da eigentlich mehrere Dinge. Zum einen, seit wann dürfen Wissenschaftler eigentlich keine eigene (politische und auch sonstige) Meinung mehr haben? Vergleichbares gilt auch für Journalisten. Zumal wen die betreffenden Personen privat auftreten. Und seit wann ist eigentlich der Begriff “Aktivist” negativ bewertet?

    Dieser Vorgang lässt schlimmstes für die nächsten 4 Jahre befürchten. Und das Elon in die Kerbe schlägt, ist eh klar.

  4. @Markus Pössel 15.11. 14:32

    „Eine wäre in der Tat Verharmlosung. Sie demonstrieren hier die zweite: etwas trotz klarer Anzeichen nicht als Faschismus zu benennen.“

    Bis zum Extrem des Hitlerfaschismus ist aber bei Trump noch Luft nach oben. Die Welt zu erobern zu versuchen und Juden flächendeckend wirklich zu ermorden wäre mehr.

    Die Bezeichnung Faschismus könnte aber schon in Ordnung gehen, würde ich sagen. Die Wirklichkeit der nächsten 4 Jahre in den USA bleibt hier aber noch abzuwarten, was hier dann wirklich noch passiert.

    Gefährlich werden Autokraten, wenn sie wirklich reichlich Bockmist gebaut haben, auf zunehmend Gegenwind stoßen und kaum noch auf ehrliche Unterstützung bauen können, und als Reaktion dann anfangen, jegliche Kritik gewaltsam zu bekämpfen.

    Wenn etwa die Abschiebung von 10 Millionen Einwandern ohne Papiere nicht nur sehr teuer wird, sondern deren Fehlen auf dem Arbeitsmarkt die Inflation so antreibt, dass die ärmeren US-Bürger dann noch weniger haben als jetzt schon.

    Die Zollpolitik könnte noch dazu kommen, und auch noch die Inflation anheizen. Die Importe werden dann gleich teurer, und die Belebung des nationalen Arbeitsmarktes kann dann gar nicht mehr laufen, weil die Arbeitskräfte fehlen, und die heimische Industrie hat deswegen kaum was von den Zöllen. Es wird dann nur alles nochmal teurer.

    Entscheidend könnte es sein, wieviel Lohnerhöhung aufgrund des dann knappen Arbeitskräfteangebots im Niedriglohnsektor bei den Arbeitern ankommt.

    • Vorsicht: Es muss bei einem sinnvollen Vergleich mit dem Hitlerfaschismus um die analoge Situation gehen, und die wäre ca. 1930-1932. Die konkreten Welteroberungsversuche und die Vernichtungslager lagen damals noch in der Zukunft. Das ist der entscheidende Vergleich, denn ungefähr dort wäre der späteste Zeitpunkt gewesen, die Naziherrschaft zu verhindern. Was konnte man damals wissen, und was wäre damals die richtige Reaktion gewesen? Das sind die relevanten Analogien. Was zum Beispiel daraus zu lernen ist, dass damals eben auch Leute gesagt haben, dass Hitler das ja gar nicht so meinen würde, dass das nur leere Rhetorik sei (es gibt einen einigermaßen berühmten New-York-Times-Bericht der Hitlers Antisemitismus als reine Webeaktik beschreibt, der aber gar nicht so gewalttätig und ernsthaft wäre, wie er sich anhört). Heutzutage sehen wir ganz analog, wie Menschen die brutalsten Trump-Aussagen entsprechend als reine Rhetorik verharmlosen. Und vielleicht sind sie das ja auch. Können wir ebenso gut oder nicht gut wissen wie damals Menschen in den frühen 1930ern bei Hitler.

  5. Tobias Jeckenburger:

    “Die Wirklichkeit der nächsten 4 Jahre in den USA bleibt hier aber noch abzuwarten, was hier dann wirklich noch passiert.”

    Nein, wir müssen uns jetzt wehren.

    Brasilien hat von X verlangt, einen juristischen Vertreter für Brasilien zu ernennen, was Musk nicht getan hat und X wurde gesperrt. Man muss in der EU X stärker regulieren, um Hassreden und Verhetzung zu unterbinden.

    Trump hat wiederholt Migranten “Tiere” genannt, jeder Völkermord begann mit so einer Hetze. Dass heißt nicht, dass er in den USa passieren muss, aber es wurde eine gefährliche Grenze überschritten.

    • Paul Stefan
      Einseitige Geschichtsbetrachtung

      Präsident im 1. Weltkrieg Woodrow Wilson ,Demokrat
      Präsident im 2. Welkrieg Theodore D. Roosevelt, Demokrat
      Präsident der den Vietnamkrieg begann , J.F. Kennedy, Demokrat
      Präsident der den Vietnamkrieg beendete , Richard Nixon, Republikaner
      Präsident der die Teilung Europas beendete, Ronald Reagan , Republikaner
      Präsident der hoffentlich den Ukrainkrieg beendet, Donald T. , Republikaner

      Bush Junior ist eine Ausnahme.
      Und….hat Herr T. schon ein Migrantentier geschlachtet ? Taten stehen über Rhetorik. Es ist doch schon eine Verdrehung der Weltgeschichte wenn J.F. Kennedy als Vorbild an Politik von den Demokraten verehrt wird, er hat den Krieg mit Napalmbomben in Vietnam begonnen.

      • Wow, Sie haben recht! Wenn man George Bush Sr. und den Golfkrieg weglässt, und Amerikas Eingriff in den 2. Weltkrieg und seinen Beitrag zum Sieg über den Nationalsozialismus auf dieselbe Stufe stellt wie z.B. die US-Aktionen im Vietnamkrieg, dann wird auf einmal alles ganz einfach! Eine Reihe von Taten von Trump in punkto Migranten hatte ich ja bereits genannt. Ist z.B. das Auseinanderreißen von Familien nicht unmenschlich genug für Sie in der Hinsicht? Ansonsten bleibt aus meiner Sicht der interessante Vergleich mit der Situation Anfang der 1930er. Hätten Sie damals zu den Menschen gehört, die hämisch nachgefragt hätten, ob dieser Herr Hitler denn überhaupt schon einen Juden ermordet hat? Und dann darauf hingewiesen, dass Taten über Rhetorik stehen müssten?

        • Markus Pössel,
          Um mal Entwarnung zu geben. Ich hätte Herrn T. nicht gewählt . Seine Mißachtung der Menschenrechte ist nicht entschuldbar.
          Und er wird das amerikanische Selbstverständnis von Demokratie noch sehr belasten.

          Er hat aber Recht bei seiner ökonomischen Betrachtung der Weltlage.
          Und, und das ist wichtig, die USA sind der größte Handelspartner von Deutschland beim Export. Und wir müssen mit den USA verhandeln bei der Wirschaft und innerhalb der Nato.
          Herr T. hat schon angekündigt, der Nuklearschirm der USA kostet Geld.

          So ein pauschales Bashing ist nicht zielführend.

          • Nur dass es eben nicht “pauschales Bashing” ist, sondern es sind leider ganz reale Parallelen. (Nebenbei: Inwiefern hat Trump in irgendeiner Weise “Recht bei seiner ökonomischen Betrachtung der Weltlage”? Wie gesagt, der behauptet Schutzzölle würden die *Importe* für inländische Verbraucher billiger machen.) Was größter Handelspartner etc. pp. angeht: Das ist dann eine Position, die in den 1930er Jahren z.B. jemand in den USA mit Hinblick auf technische Qualitätsprodukte “Made in Germany” hätte vertreten können. Das ist, wie gesagt, mein Hauptpunkt hier: Wer sich bei der Einschätzung von Trump so verhält, dass er mit denselben Denkweisen in den 1930ern Hitler indirekt gestützt und auf alle Fälle nicht verhindert hätte, sollte zumindest nachdenklich werden.

      • “Und….hat Herr T. schon ein Migrantentier geschlachtet ? Taten stehen über Rhetorik.”

        Warum reproduzieren Sie hier Hassrede (“Migrantentier”)?

        Trump wird sich nie die Finger selbst schmutzig machen, das hat er immer anderen überlassen.

        Sie unterschätzen die Macht der Rhetorik. Solch eine Rhetorik begünstigt Progrome. Hassrede begünstigt auch die Eskalation von Hass.

  6. @Paul Stefan 15.11. 17:38

    „Nein, wir müssen uns jetzt wehren.“

    Wir hätten uns gegen die Digitalkonzerne schon längst wehren sollen. Die heizen die Spaltung der Gesellschaften an, und klauen Daten wie sie sie kriegen können. Facebook, X, Tiktok und selbst Windows sind entsprechend zu meiden, ganz privat erstmal. Aber müssten dringend auch von der EU in die Schranken gewiesen werden.

    Was aus den USA unter Trump noch wird, das wissen wir noch nicht.

  7. @ Paul Stefan

    “Trump hat wiederholt Migranten “Tiere” genannt, jeder Völkermord begann mit so einer Hetze. Dass heißt nicht, dass er in den USa passieren muss, aber es wurde eine gefährliche Grenze überschritten.”

    So ist es.

    “Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.” (wahrscheinlich chinesischen Ursprungs)

    • Dietmar Hilsebein,
      Gut erkannt, tu quoque.
      Ein Vergleich zweier Positionen ist genau genommen ein Vergleich dreier Standpunkte.
      Wenn man einen Vergleich anstrengt zwischen den Demokraten, die ja hier im blog als die “Besseren ” angesehen werden und den Republilkanern, die ja schon “Faschisten” seien, dann ist die dritte Position die reale Wirklichkeit in den USA.

      Und die ist faschistisch, wenn man die Rassendiskriminierung betrachtet. Die ist real, sogar in Deutschland. Unsere Nichte ist farbig. Und als die mit 18 Jahren im Beisein ihres Vaters ihr Erbe von der Bank abheben wollte, wurde ihnen gesagt :”Sie haben kein Konto bei uns”. Und die Form wie das gemacht wurde, war schon krass. Und solche Erlebnisse bleiben für immer im Gedächtnis.
      Ich, als Nachlassverwalter habe eine Woche gebraucht und am Ende mit der Bild-Zeitung gedroht, und dann war das Konto auf einmal wieder da.

      • Rassendiskriminierung gab es in den USA allerdings, Sie schrieben es ja in einem früheren Kommentar, auch vorher schon. Das alleine wäre noch kein Faschismus. Was jetzt hinzuzukommen droht ist ein bewusst autoritär und in Richtung eines Personenkults umgebauten Staats. “Säuberungen” von Beamtenschaft und Militär von all denen, die nicht “loyal” zum Führer sind. Das ist noch einmal ein neues, bedrohliches Element.

  8. Markus Pössel,
    Einen Vergleich mit 1930 wage ich nicht und ob die USA einen Hitler verhindern wollten ?
    Henry Ford war Antisemit . Der ku klux klan war aktiv, Rassentrennung in allen Staaten.

    Herr T. tritt 90 Jahre später für ein Schwarzes Amerika ein.
    Auch er kann die tatsächliche Rassendiskriminierung nicht verhindern. Wir haben zwei Farbige US-Amerikaner in der Verwandtschaft und nach deren Aussage ist die Rassendiskriminierung so schlimm, dass sie die USA verlassen haben und jetzt in Deutschland wohnen.

    Zwei Trauma plagen die Amerikaner, der Niedergang der Auto-Industrie ( Detroit hatte 1,8 Mill. Einwohner , jetzt sind es noch 650 000. )
    Und das Misstrauen in die Finanzmärkte. Der Börsencrash 2008 ist nicht vergessen.

    Die Demokraten haben es nicht verstanden, hier zu punkten !
    Make America great again, das klingt wie ein Versprechen und ich denke, das hat den Ausschlag gegeben.

    • Dass Trump, wenn der mit “Herr T.” gemeint sein sollte, “für ein Schwarzes Amerika” eintreten würde, soll ein Witz sein, oder? Bei dem sind sowohl diverse rassistische Äußerungen als auch gegen “Diversität” und Ausgleichsmaßnahmen zur Rassendiskriminierung gerichtete politische Aktionen bekannt. Dass er mit den “White Nationalists” schmust ist auch kein Geheimnis. Wikipedia hat eine lange Übersichtsseite mit diversen Medienberichten dazu.

      • Schwarzes Amerika war ein Wahlversprechen von DT 2020. Berechnung oder nur Lüge?
        Klingt paradox, die Farbigen selber denken so:
        “Joyce Drayton zum Beispiel, eine schwarze Ärztin in Atlanta, die Trump wählte, äussert sich in der Wahlnacht kritisch über die Demokraten. «Ich habe die Demokratische Partei vor vier Jahren nicht verlassen; die Partei hat mich verlassen», sagt sie im Gespräch. Besonders hat sie gestört, dass Kamala Harris, als «Grenz-Zarin», nichts gegen die ungebremste Einwanderung unternommen habe. In den grossen Städten wie New York und Chicago sei das Chaos bei den illegal eingereisten Immigranten auch auf Kosten der schwarzen Gemeinschaft gegangen.”
        Oder nach meiner Einschätzung, die Farbigen denken um die Ecke, Trump nützt ihnen mehr durch seine Ablehnung der Illegalen.

        • Vorsicht mit Verallgemeinerung bei dem, was Schwarze Menschen in den USA angeblich denken würden. In diesem Falle ist Ihre Aussage in der verallgemeinerten Form schlicht falsch, wie z.B. diese Statistik zum Wahlverhalten zeigt. Und dass Trump mit den White Supremacists kuschelt ist ja nun leider auch Fakt. Sie haben da offenbar eine sehr, sehr schiefe Einschätzung dessen, was da passiert ist und passiert.

          • Markus Pössel,
            was passiert (ist)

            Einer unserer farbigen Verwandten besitzt in New York 4 Häuser.
            Er hat sie aufgegeben und ist nach Deutschland gezogen .
            Die Rassendiskriminierung ist stark und es ist gleichgültig ob ein Republikaner oder ein Demokrat an der Regierung war.
            Das ist eine Tatsache. Und so sehen es die anderen Farbigen auch. Es zählt nicht was ein Politiker verspricht, es zählt nicht was im Gesetz steht, es zählt die Realität .
            Für sie ist Trump ein Garant, dass die illegalen Zuwanderer den Schwarzen keine Konkurrenz machen.

            Noch ein Beipiel aus Deutschland. Neben “uns” hat sich ein Libanese ein Haus gekauft und betreibt einen Blumenhandel.

            Und was sagt der zur illegalen Einwanderung in Deutschland : “Wir haben in Deutschland genug Ausländer !” Kein Witz !!

          • Ich verstehe Sie nicht. Sie lagen mit Ihrer letzten allgemeinen Aussage rein faktisch komplett daneben, siehe mein Link zum tatsächlichen Wahlverhalten der Schwarzen in den USA bei den letzten Präsidentschaftswahlen. Und jetzt verallgemeinern Sie munter in dieselbe Richtung weiter, auf Basis von (unrepräsentativen) Einzellfällen? Juckt es Sie überhaupt nicht, wenn Sie, wie beim Wahlverhalten, komplett danebenliegen? Ein sehr, sehr sonderbares Verhalten. Wenn Sie Reality-Checks wie den mit dem Wahlverhalten komplett ignorieren, wundert mich auch nicht, dass Sie bei solchen zum Teil abstrusen Ansichten landen. Sie sind damit von der Realität offenbar einfach entkoppelt.

  9. Aber die Frage ist natürlich: Hatte Laura Helmuth z.B. diejenige unbedingte Rückendeckung und Unterstützung, die man einer/einem Wissenschaftsjournalist*in in solch einer Situation wünschen würde?

    Hallo Herr Pössel!

    Um Ihre Frage zu beantworten: wohl wissend, dass mein Kommentar hier wahrscheinlich nicht das darstellt, was sich unter “Rückendeckung” und “Unterstützung” vorstellen: ja, ich unterstütze den Rücktritt einer Wissenschaftsjournalistin, die sich mit hatespeech an einer politischen Schlammschlacht beteiligt, weil ihr Vorgehen im Widerspruch steht zu jedem Anspruch wissenschaftlicher Tätigkeit.
    Eine Entschuldigung hätte es aber möglicherweise auch getan.

    Viele Grüße
    Pirx

    • Sie haben ganz Recht – Ihr Verständnis von “Rückendeckung” ist in diesem Kommentar genauso falsch wie Ihre Pervertierung des hatespeech-Begriffs, wie sie ja insbesondere von rechts gerne vorgenommen wird. Sollte aber vermutlich sowieso nicht mehr sein als ein edgy take, oder?

  10. Hallo Herr Pössel!

    danke für Ihre prompte Antwort. Die bei mir zwei Fragen aufwirft:

    Vorausgesetzt, sie sind wie zitiert gefallen, halten Sie Ausdrücke wie “fucking fascists”, “meanest, dumbest … fuck them to the moon and back” für ernstzunehmende Diskussionsbeiträge?

    Da Sie ja offenbar ein ausgewiesener Experte sind, wo finde ich eine Liste Ihrer Publikationen zum Thema “Faschismus”?

    Viele Grüße
    Pirx

    • Ich halte sie für private Äußerungen von großem Frust. So zu tun als wären sie als abgewägte Diskussionsbeiträge ist schlicht ein Strohmann. Zu Ihrem weiteren Strohmann, mit der falschen impliziten Unterstellung, ich hätte mich hier als Experte geriert: Herzlichen Glückwunsch! Nachdem Sie sich solchermaßen als bad-faith-actor erwiesen haben, folgt jetzt der Block. Tschüss, bzw.: Plonk!

  11. Markus Pössel,
    “Sie lagen mit Ihrer letzten allgemeinen Aussage rein faktisch komplett daneben, ”

    Ich werde es präzessieren, meine Aussage beruht auf persönlichen Erfahrungen.
    Dass man persönliche Erfahrungen nicht verallgemeinern soll ist auch korrekt.

    Wenn ich es richtig interpretiere, dann geht es Ihnen um die Wahrheitsfindung und ihr Urteil , ob Herr T. die Wahrheit sagt oder nicht, hat einen hohen Stellenwert bei der Beurteilung seiner Politik.
    Das ist auch einseitig. Moralisch integere Politiker sind wünschenswert, am Ende zählt aber nur, “was hinten rauskommt”. (Helmut Kohl)

    Jetzt wieder zurück zur Politik. Herr T. spricht nur das aus, was die Realität ist , und die Realität in den USA ist rassistisch. Leider finde ich den Wortlaut seines Wahlversprechens von 2020 gerade nicht, und selbst wenn er es ernst meinte, es würde die Realität des Rassismus in den amerikanischen Vorstädten nicht verändern.

    Jetzt mal zu etwas Konkretem, der Wissenschaft. Da ist Herr T. die falsche Person, weil er eben keine wissenschaftliche Bildung hat.
    Die amerikanische Öffentlichkeit, die Mehrheit der Bürger übrigens auch nicht.
    Unser Sohn war bei einem Schüleraustausch in den Staaten , und, seine Meinung , der Unterricht hat das Niveau einer Grundschule in Deutschland.

    Was bleibt noch, das Einstimmen in das Klagelied ist nicht zielführend. Wir müssen uns auf eine handfeste Politik einstellen , die uns vor größerem Schaden bewahrt.

    • Wenn Sie sich die diversen dokumentierten rassistischen und potenziell rassistischen Aussagen von Donald Trump in dem verlinkten Wikipedia-Artikel anschauen (der seinerseits entsprechende Medienberichte verlinkt), dann ist “Herr T. spricht nur das aus, was die Realität ist” eine atemberaubend verzerrte Aussage. Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied dazwischen, die Realität von Rassismus anzusprechen einerseits und selbst rassistische Aussagen abzulassen (schlechte Gene, Stereotype über verschiedene Gruppen etc. etc.) andererseits. Und wie gesagt: Trump ist eng mit White Nationalists verbandelt. Das macht in der Form niemand, der Rassismus als zu lösendes Problem sieht. Zu guterletzt noch zur US-Bildung: Ihr Sohn in allen Ehren, aber da sind wir schon wieder beim vom-Einzelfall-verallgemeinern. Also bei dem Verhalten Ihrerseits, dass vermutlich zu einem guten Teil dafür verantwortlich ist, dass Ihre Verallgemeinerung näherer Überprüfung so oft nicht standhalten.

  12. Markus Pössel,
    Wahlverhalten der Schwarzen in den USA.
    Dazu muss man wissen, dass es Weiße Schwarze gibt. Das ist die Gruppe, die es geschafft hat gesellschaftlich aufzusteigen sei es im Showgeschäft oder in der Politik. die haben traditionell demokratisch gewählt.
    Die Afroamerikaner, die es nicht geschafft haben , die hatten auch demokratisch gewählt, aber das hat sich geändert.
    Die leiden am meisten unter dem wirtschaftlichen Niedergang. Und die trauen Donald T. zu, dass er die wirtschaftliche Situation verbessert.
    Und von dieser Gruppe hat 1/4 ihr Wahlverhalten geändert pro Republikaner.

    • Bitte belegen Sie Ihre Behauptungen mit entsprechenden Links. Und “Weiße Schwarze” als Synonym für ökonomisch erfolgreiche Schwarze ist ein durch und durch rassistischer Ausdruck. Der schiere Umfang der Diskrepanz zwischen R und D wählenden Schwarzen in dieser Übersicht zeigt ja auch, dass das mit dem ökonomischen Erfolg so nicht stimmen kann. Da mag es eine Verschiebung bei den wirtschaftlich nicht so gut gestellten gegeben haben (wie gesagt, bitte mit Beleg/Link), aber am Ende zählen doch die absoluten Zahlen: Wie viele davon wählten nach wie vor demokratisch? Um die Insgesamt-Diskrepanz zu ergeben, müssen es nach wie vor eine Menge sein.

      • Markus Pössel,
        “https://www.nzz.ch/international/warum-trump-bei-schwarzen-und-latinos-punktet-waehler-und-wertewandel-ld.1856197”

        die Einschätzung der Zürcher Zeitung hatte ich schon vorher.
        Nochmal der Hinweis, wir haben Schwarze US-Amerikaner in der Verwandtschaft.
        Ein anderer Aspekt, wie denken die Weißen über Trump ?
        Ich hatte schon vorher mit einem “Hochrangigen” gesprochen und der meinte sinngemäß, es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.

        • Nochmal der Hinweis, von vereinzelten Bekanntschaften zu verallgemeinern, ist problematisch – Sie haben jetzt mehrfach gesehen, dass Sie mit diesen Verallgemeinerungen im Vergleich zum tatsächlichen Wahlverhalten (Exit Polls) komplett falsch lagen. Stört Sie das gar nicht? Sie machen einfach so weiter?

          Was den “Hochrangigen” angeht: Das “es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird” haben hochrangige Kommentatoren in den frühen 1930ern bei Hitler halt auch gesagt. Das wäre aus meiner Sicht die wichtigste Lektion von damals: Wenn wir uns nicht komplett unverantwortlich den Risiken gegenüber verhalten wollen, sollten wir die Verhaltensmuster vermeiden, die Hitler damals an die Macht gebracht haben.

  13. @N
    16.11.2024, 19:05 Uhr

    Markus Pössel,
    was passiert (ist)

    Einer unserer farbigen Verwandten besitzt in New York 4 Häuser.
    Er hat sie aufgegeben und ist nach Deutschland gezogen .

    AH, anscheinend war er wohl der Meinung das die Rassendiskriminierung nicht weniger wird sondern mehr. Wenn zB jemand wie Trump an die Regierung kommt?

    Die Rassendiskriminierung ist stark und es ist gleichgültig ob ein Republikaner oder ein Demokrat an der Regierung war.

    Deshalb ist es also irgendwie verständlich jemanden zu wählen, der ganz klar Diskriminierung verspricht? Hauptsache es trifft jemand anderen und dem geht es noch schlechter als einem selbst?

    Das ist eine Tatsache. Und so sehen es die anderen Farbigen auch.

    Alle anderen Farbigen? DIe bei denen Herr T. versprochen hat, dass er sie auf jeden Fall in Zukunft schlechter behandeln will? Wer sind eigentlich Deine Farbigen überhaupt? Die, welche sich haben einreden lassen, das die Welt für sie besser wird wenn es anderen schlechter geht zB? Stimmt, die hast Du gemeint:

    Für sie ist Trump ein Garant, dass die illegalen Zuwanderer den Schwarzen keine Konkurrenz machen.

    Und was sagt der zur illegalen Einwanderung in Deutschland : “Wir haben in Deutschland genug Ausländer !” Kein Witz !!

    Hat jetzt damit, das T. ein Rassist und Faschist sein könnte wieviel zu tun?

    Lies einfach tatsächlich auch mal was man Dir netterweise verlinkt hat. Einfach mal “Meinung” rauspusten hift keinem…

  14. Purer Wahnsinn.

    In einer Demokratie ist ein jeder Politisch und darf dies auch offenkundig sein. So etwas wie Neutral gibt es bei so etwas nicht. Das man mithilfe eines aufgepeitschten Mobs (so gesehen reicht eine Minderheit um per Internet ein paar Tausend erboster Menschen zusammenzutrommeln) Wissenschaftler aus Positionen treibt ist einfach irre.

    Danke für den Artikel und die Information!

  15. Herr Pössel, Ihr Beitrag wurde in Zeit online aufgegriffen:

    “Zweitens greift das Argument der Gegenrede im Fall von X nicht, beziehungsweise: nicht mehr. Rede und Gegenrede sind auch im digitalen Raum ein zentrales Mittel des demokratischen Zusammenlebens. Doch das funktioniert vor allem dann, wenn beide Seiten mit den gleichen Mitteln kämpfen. Im Fall von X ist das nicht mehr gegeben, wenn der Besitzer und seine Blauhaken-Truppe in der Lage sind, jederzeit den Mob auf unliebsame Stimmen zu hetzen, wie unlängst die Wissenschaftlerin und (inzwischen zurückgetretene) Scientific-American-Chefredakteurin Laura Helmuth erleben musste. Algorithmen sind der Gummiknüppel der Techno-Faschisten.”

    /www.zeit.de/digital/internet/2024-11/social-media-plattform-x-elon-musk-nutzung-pro-contra#comments

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