Öffentlich konstruktiv diskutieren – wie soll das gehen?
Ein Meta-Aspekt der aktuellen Debatte über die Ereignisse in Israel und in Gaza ist, dass sie deutlich zeigt, wie schwierig es ist, öffentlich konstruktiv über kontroverse Themen zu diskutieren. Und das ist in einer Demokratie, für deren Funktionieren angemessene öffentliche Meinungsbildung essenziell ist, ein Problem. Das meiste von dem, was wir an öffentlicher Diskussion haben, und zwar weitgehend unabhängig davon, ob es um Israel/Gaza, die Energiewende oder die verschiedenen Formen von Diskriminierung geht, ist leider eher so etwas wie eine Diskussions-Simulation.
Diskussions-Simulationen
Diejenigen Male, wo ich mir in jüngerer Zeit dann doch einmal in einer Mediathek eine Fernseh-Talkshow angesehen habe, war mein Eindruck, ich schaute Diskussions-Theater vor Publikum. Es hatte nicht die Qualität einer echten Diskussion – eines Suchens nach Gemeinsamkeiten, mit dem Äußern auch von unsicheren oder unfertigen Gedanken, um sie in der Diskussion weiterzuentwickeln; der Versuch, gemeinsam mit mehr Erkenntnis aus dem Gespräch herauszukommen als man hineingegangen ist.
Stattdessen schien die zugrundeliegende Strategie der Teilnehmenden zu sein: Bloß keine Schwäche zeigen. Niemals auch nur ansatzweise zugeben, wenn man falsch liegt. Bloß keine Aussagen liefern, die anschließend aus dem Zusammenhang gerissen als Videoclips zirkulieren und der eigenen Sache schaden könnten. Eben gerade so, als wäre die Hauptsache für jede*n der Anwesenden, mit jener Talksendung Reichweite für eigene Aussagen zu bekommen und das Hauptziel, jene Reichweite maximal auszunutzen – und als wäre der Umstand, dass dort jeweils noch andere Menschen mit anderen Ansichten saßen eher ein Störfaktor, weil es die Aufmerksamkeit von dem ablenkt, was man selbst verkünden möchte.
Das ist nicht nur ein Problem von Fernseh-Talkshows. Die Sitzungen im Bundestag heißen ja auch “Debatten”, aber kranken an ähnlichem Verhalten. Last but not least ist die Lage in den Kommentaren eines Blogs wie diesem hier ja auch durchaus gemischt. Einigen Kommentator*innen geht es meinem Eindruck nach kaum bis gar nicht darum, auf meinen jeweiligen Blogtext einzugehen; man möchte stattdessen vor allem eigene Ansichten und Einschätzungen loswerden, zum Teil auch solche ohne direkten Bezug zum Beitragsthema. Aus dem Wissenschaftsbetrieb gibt es ähnlich gelagerte Beispiele. Ein Klassiker sind Kollegen, die sich nach einem Fachvortrag in der Frage-Antwort-Phase zu Wort melden und mit einem Einstieg wie “Das hier ist mehr ein Kommentar als eine Frage, aber…” die gebotenen Plattform für das eigene Mitteilungsbedürfnis nutzen – manchmal mit, manchmal aber auch ohne direkten Bezug auf den Vortrag.
Und ja, dass ich, wenn ich solche Sätze schreibe innerlich schon “what else is new, Captain Obvious?”-Reaktionen erwarte zeigt, wie tief das Problem sitzt. Wir haben uns weitgehend daran gewöhnt, dass es um uns herum viele Formate gibt, die dem Selbstverständnis nach der Diskussion oder der Debatte dienen sollen, diesen Anspruch aber nicht einlösen.
Rahmenbedingungen für konstruktive Diskussionen
Bei einem Teil der öffentlichen Diskussionen über die jüngsten Studierendenproteste an der Freien Universität Berlin zum Thema Gaza/Israel geht es darum, welche Rolle Proteste haben, welchen Rahmen und welche Grenzen Diskussionen haben dürfen/sollen. Die “Stellungnahme von Mitgliedern der Freien Universität Berlin gegen Antisemitismus und Intoleranz” auf den zentralen Webseiten der FU drückt an einer Stelle aus meiner Sicht gut aus, wo der Knackpunkt liegt. Zusätzlich zu klaren Grenzüberschreitungen wie Körperverletzung (konkret dem Angriff auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira), über die es Null Diskussionsbedarf geben sollte, geht es dort auch um Folgendes:
“Inakzeptable Radikalisierung beginnt bereits, wo Personen aus öffentlichen Diskussionen ausgeschlossen werden, wo ihnen kein Rederecht zu sachbezogener Debatte zugestanden wird, wo Andersdenkende oder vermeintliche Gegner:innen öffentlich niedergebrüllt werden, wo in den sozialen Medien gegen Einzelne oder Gruppen bis hin zu Formen der Ächtung gehetzt wird oder wo die Zurückweisung unangemessener Beiträge und Bezeichnungen als cancel culture diffamiert wird.”
Das sind in der Tat zwei wichtige Anforderungen an eine konstruktive Diskussion, die vernünftige Regeln und vernünftige Praxis unter einen Hut bringen müssen: Einerseits ein Recht der Beteiligten, an einer sachbezogenen Debatte teilzunehmen. Andererseits eine möglichst klare Grenze dort, wo es eben nicht mehr um die sachbezogene Debatte geht sondern z.B. um Einschüchterung, Herabsetzung, Beschimpfung.
Grenzziehung in der Praxis
Dass auch die Meta-Debatte über die Grenzziehung instrumentalisiert wird, wird niemanden verwundern. Für diejenigen, denen es gerade nicht um konstruktive Debatte geht, sondern darum, eigene Ziele durchzusetzen, ist die Meta-Debatte letztlich wieder nur ein potenzielles Werkzeug: Gelingt es, die Positionen der “Gegenseite” möglichst pauschal in die Kategorie “unangemessene Beiträge” einzuordnen, braucht man keine eigenen inhaltlichen Argumente mehr, sondern kann die Auseinandersetzung alleine anhand der vermeintlichen Begrenzungsfrage gewinnen. Man kann die Diskussion schlicht dadurch dominieren, dass “Gegenargumente” verbannt werden.
Das andere Extrem ist genauso problematisch. Wer als “free speech absolutists” fordert, in öffentliche Diskussionen müsse jederzeit jeder alles sagen dürfen, es dürfe also gar keine “unangemessenen Beiträge” geben, schränkt konstruktive Diskussionen ebenfalls drastisch ein. Wenn die Auswahl, wer weiter diskutiert, nicht danach getroffen wird, wer stichhaltige Argumente hat, sondern wer im ungünstigen Falle Beleidigungen oder sogar Bedrohungen am besten wegsteckt, schließen wir auf diese Weise schließlich doch Menschen aufgrund von sachfremden Argumenten von der Diskussion aus und schränken die Diskussion entsprechend ein. Meiner Erfahrung nach geht die Korrelation wenn, dann in die falsche Richtung: In einem “alles-ist-erlaubt-Diskussionsklima” fühlen sich besonders diejenigen wohl, die Spaß daran haben, Randale zu machen – diejenigen, an denen gerade weil es ihnen nicht darum geht, eine konstruktive Diskussion zu führen, etwaige Anwürfe und Beleidigungen der Gegenseite fast vollständig abperlen.
Kompromiss-Diskussionsräume
Wie auch immer die optimalen Bedingungen für eine konstruktive Diskussion aussehen: sie sind ein Kompromiss. Einen guten Kompromiss zu finden ist naturgemäß weniger einfach, als eines der beiden Extreme – strengste Regeln vs. anything goes – zu pushen. Aber wenn es einem ernst ist mit kontroversen konstruktiven Diskussionen, dürfte es nicht anders als mit einem Kompromiss gehen.
Wir kennen vermutlich alle Beispiele für solche Kompromiss-Situationen, in denen es mit der Diskussion mehr oder weniger gut funktioniert hat. Unterrichtsstunden in der Schule sind jeweils solch ein Kompromiss – erschwert durch die Auflage, dass in der zur Verfügung stehenden Zeit ein bestimmtes Stoffpensum erledigt werden muss. Sind die Lehrer*innen zu restriktiv und würgen selbst Nachfragen zur Sache ab (z.B. eben mit dem Hinweis auf das Stoffpensum), erstickt jede Diskussion. Zu wenig Struktur, und diejenige Fraktion unter den Schüler*innen hat leichtes Spiel, die einfach nur mit einem Minimum an Aufwand die Zeit bis zur nächsten Pausenglocke verstreichen lassen möchte.
In universitären Seminaren sollten die Verhältnisse günstiger sein. Dort sollte man ja erwarten oder zumindest hoffen können, dass die Teilnehmenden Interesse am Thema haben und Interesse daran, durch Diskussionen dazuzulernen. Meine eigene Erfahrung in diesem Bereich ist auf wenig kontroverse Themen beschränkt: Damals im Physik-Studium folgte auf die Seminarvorträge eher keine große Diskussion, und in den Ägyptologie-Seminaren, die ich später belegt habe, ging es um Übersetzungen und Interpretationen von Texten. Auch das verlief eher unemotional, wenn man mal von den freudign Erfolgserlebnissen erfolgreicher Übersetzungen absieht. (Und ja, das Hochgefühl bei der einen Gelegenheit, als ich den Professor von einer Grammatik-Interpretation überzeugte, die er vorher noch nicht auf dem Schirm gehabt hatte und die er sich dann zustimmend in seiner Textkopie notierte, habe ich nach wie vor in lebendiger Erinnerung.)
Hier auf dem Blog ist die Lage bei den Kommentaren ja auch eher gemischt. Bei manchen kontroversen Themen weiß ich: Wenn ich einfach nur alles laufen lasse, wird der Kommentarteil für Leser*innen, die direkt zum Beitragsthema diskutieren, so gut wie unlesbar. Konstruktive Beiträge würden dann in der Massen-Textproduktion derjenigen untergehen, die den Kommentarteil vor allem als Plattform für ihre eigenen Botschaften nutzen – zum Teil ohne jeglichen Bezug zum Hauptbeitrag, bei Relativitätsthemen zum Teil mit Fundamentaloppositions-Texten, und immer einmal wieder eben auch mit Beschimpfungen (jüngstes Beispiel “Herr Pössel Sie Abschaum der Gesellschaft, widerlicher Verbrecher, billige Hure, letztes Dreckstück” vom 30.1.2024). Aber die Moderation ist natürlich ihrerseits ein Eingriff. Der wird von einer Reihe derjenigen, deren Beiträge ich nicht freigeschaltet habe, als Affront gesehen. (Vor einer Weile hat mich mal jemand auf eine Webseite hingewiesen, wo jemand seine nicht freigeschalteten Beiträge unter dem sinngemäßen Titel “Die Zensur des Herrn Pössel” sammelt. Das ist dann natürlich schon ein eher verzweifelter Versuch, meine Moderations-Praxis in Aufmerksamkeit für die eigene Sache umzumünzen.)
Konstruktive Diskussionen und Vertrauen
Dabei gibt es selbstverständlich eine Zutat, mit der konstruktive Diskussionen gut gelingen. Diese Zutat ist aber nicht überall verfügbar. Ich meine ein grundlegendes Vertrauen der Beteiligten zueinander, und insbesondere das Vertrauen, dass der Mensch gegenüber aufrichtig an einer konstruktiven Diskussion interessiert ist.
Diskussionen auf Basis solchen Vertrauens kenne ich selbst vor allem aus dem Wissenschaftsbereich. Beim Thema Relativitätstheorie vermisse ich nach wie vor sehr den 2008 verstorbenen Jürgen Ehlers. Der war zu meiner Zeit als Doktorand an dem weitgehend von ihm ins Leben gerufenen Institut, nämlich dem Albert-Einstein-Institut (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) kurz vor der Emeritierung bzw. dann bald emeritiert. Und er war immer an grundlegenden Diskussionen zur Relativitätstheorie interessiert. Wir fingen an, regelmäßig und intensiv zu diskutieren, als wir gemeinsam an der Neuausgabe und am Ergänzungskapitel für Max Borns allgemeines Relativitätstheoriebuch arbeiteten. In jenen Diskussionen habe ich viel gelernt, gerade weil es immer darum ging, der jeweiligen Frage gemeinsam auf den Grund zu gehen. Weil selbst heftiger Widerspruch nie persönlich gemeint war und nie persönlich genommen wurde. (Und ja, natürlich haben die meisten Argumente damit geendet, dass ich meine Einwände aufgeben musste – das ist ja auch nur natürlich; Jürgen hatte dabei, sich Gedanken zu den Grundlagen der Relativitätstheorien zu machen, einen riesigen Vorsprung. Aber manchmal war ich es dann auch, der sich mit einer bestimmten Sichtweise oder Interpretation durchsetzen konnte.)
Ähnliche konstruktive Diskussionen hatte ich später insbesondere im Rahmen von Lehrerfortbildungen – sowohl mit den teilnehmenden Lehrer*innen als auch mit den anderen Vortragenden. Dort, wo Wissenschaftler*innen gemeinsam Artikel schreiben, dürfte es ähnlich laufen: Auch da besteht das gemeinsame Grundvertrauen, überwiegt das gemeinsame Interesse (in diesem Falle: den Artikel so überzeugend zu formulieren, dass er den Peer Review übersteht). Und auch bei einigen der wöchentlichen Teamsitzungen einer der Abteilungen an meinem jetzigen Max-Planck-Institut (dem für Astronomie) habe ich diese Art konstruktiver Diskussion erlebt. So weit, so gut.
Was, wenn das Vertrauen fehlt?
Problem bei einigen der schwierigsten Themen für öffentliche Diskussionen ist, dass dieses Grundvertrauen, der jeweils andere meine es mit der konstruktiven Diskussion ernst, fehlt. Das steckt ja meist dahinter, wenn von einer “Spaltung” oder “Polarisierung” der Gesellschaft die Rede ist. Es spielt denjenigen in die Hände bzw. wird von manchen sogar aktiv gefördert, die selbst gar kein Interesse an einer konstruktiven öffentlichen Diskussion haben, solange sie nur ihre eigenen Interessen durchsetzen können. Um die “eigene Gruppe” zu mobilisieren kann im Gegenteil hilfreich sein, was für das Diskussionsklima Gift ist: die “anderen” pauschal als Menschen einzustufen, die sich selbst soweit disqualifiziert haben, dass man ihre Argumente gar nicht mehr anhören muss. Dann wird beispielsweise gar nicht mehr ohne Polemik über erneuerbare Energien geredet, weil das eh alles “links-grün-versiffte Ideologie” sei, oder CDU-Mitglieder werden pauschal abgestempelt, bei denen sei Hopfen und Malz von vornherein verloren, wenn es um Abgrenzung gegen Rechtsextremismus ginge.
Und ja, auch da wäre es einfach, wenn im Gegenteil anything-goes die Lösung wäre. Ist es aber nicht, denn entsprechend der Grenzsetzung ist es ja durchaus sinnvoll, bestimmte Gruppen vorab auszuschließen. Das kann je nach Situation die Gruppe derer sein, die zu wenig vom Thema zu verstehen, um sinnvoll mitdiskutieren zu können. Regelmäßig dürft es die Gruppe derer sein, die sich vor allem lautstark gegenüber jenen abreagieren wollen, die anderer Meinung sind. Allerdings muss man selbst bei dem auf den ersten Blick naheliegenden “wir schließen alle aus, die sich nicht ordentlich benehmen” aufpassen, dass man auf diese Weise keine Schieflage in die Diskussion bringt. Bei Themen mit (grob) zwei Seiten, für deren Vertreter*innen das Diskussionsthema unterschiedlich belastend ist, besteht sonst die Gefahr von tone policing: Argumente von angemessenem Ton, Höflichkeit und “ruhigem antworten,” die vordergründig neutral scheinen, in Wirklichkeit aber dazu führen, dass eine der beiden Seiten systematisch benachteiligt wird.
Diskussionen ohne Vertrauen
Ohne grundlegendes Vertrauen und ohne die gegenseitige Annahme eines Minimums an gutem Willen eine konstruktive Diskussion zu organisieren, ist schwierig. Parlamentarische Regeln wie Robert’s Rules of Order haben nicht ganz dasselbe Ziel. Sie sollen dazu führen, dass eine “deliberative assembly”, also eine verfasste Versammlung von Menschen, die auf Basis von Planungen und Sachverhalts-Klärung gemeinsam Entscheidungen treffen, funktionieren kann. Die entsprechenden Prozeduren können zu konstruktiven Diskussionen führen, müssen das aber nicht.
Auch formale Debattenformate wie die von Debating Societies stellen nicht sicher, dass eine Diskussion konstruktiv verläuft. Dort geht es letztlich darum, eine Jury oder auch das Publikum zu überzeugen. Das ist zwar in der Praxis deutlich näher an der Konstruktivität als beispielsweise die Diskussions-Simulation in einer Talkshow – darauf, dass auf die Argumente der Gegenseite eingegangen wird, dürfte eine entsprechende Jury deutlich mehr achten als ein*e Talkshow-Moderator*in. Klar ist aber auch, dass es in solch einem Rahmen nicht darum geht, gemeinsam etwas zu erarbeiten. Im Gegenteil ist bei solchen Debatten-Wettbewerben regelmäßig egal, ob man eine These vertritt, von der man selbst überzeugt ist. Kein solcher Wettbewerb dürfte damit enden, dass eine der Seiten erklärt, der Wettbewerbsgegner habe einen überzeugt und man gebe den ursprünglichen eigenen Standpunkt daher auf.
Über die Themen-Beliebigkeit, die sich ergibt, wenn sozusagen das Debattieren als Sport im Vordergrund steht und mehr zählt als das Thema selbst, haben sich schon Zeitgenossen der frühen englischen debating societies lustig gemacht, in der obigen Karikatur Isaac Cruikshank (1795): “Debate this evening: Whether a man’s wig should be dress’t with honey or mustard”. Was sich im Debattierraum abspielt, verschmilzt mit den Rufen des Esels vor dem Fenster.
Komplexitäts-Grenzen bei formalen Debatten
Auch bei komplexeren Themen geraten formale Debatten mit striktem Zeitlimit häufig an ihre Grenzen. Ein Paradebeispiel ist der klassische Gish-Galopp. Der nutzt aus, dass es deutlich weniger Zeit kostet, Scheinargumente und fragwürdige Behauptungen aufzustellen, als sie zu wiederlegen. In einem vorgeblich neutralen Rahmen, in dem Pro-Seite und Kontra-Seite genau gleich viel (und deutlich begrenzte Zeit) zugestanden bekommen, und vor einem Publikum, s selbst nicht allzu viele Vorkenntnisse zum Thema mitbringt, kann diese Asymmetrie durchaus dazu führen, dass der dreiste Schein-Argument-Lieferant die Debatte mit dem sorgsamen Fehler-Erklärer z.B. bei einer Abstimmung des Publikums verliert. Die Taktik ist nach Duane T. Gish benannt, einem US-amerikanischen Kreationisten, der bei öffentlichen Debatten “Kreationismus vs. Evolutionslehre” in dieser Weise vorging – und damit manch einen ernsthaften Wissenschaftler an die Wand spielte.
Ich selbst hatte eine ähnliche, wenn auch nicht-öffentliche Erfahrung vor ziemlich genau 14 Jahren, bei einem Abendessen mit Erich von Däniken im Anschluss an eine Talkshow zum Thema “Tolle Theorien – Wieviel Unvernunft verträgt die Wissenschaft?”. Ich hatte mich wiederum fast ein Jahrzehnt zuvor für mein erstes Buch intensiv und kritisch mit einer Reihe von Dänikens Thesen auseinandergesetzt (was dann auch der Grund für meine Talkshow-Einladung war), und das war meine erste Gelegenheit, mich einmal intensiver direkt mit Däniken selbst zu unterhalten. Es war ein durchaus nettes und freundliches Gespräch, aber eine konstruktive Diskussion war es sicher nicht. Zugespitzt gesagt: Nach jedem Gegenargument von mir schnitt Däniken einfach flugs das nächste Thema an. Und für neue Themen, vermeintlichen Indizien etc. hatte er natürlich nach so vielen Jahren und so vielen Büchern einen großen Fundus.
Zumindest solange es keine Debatte vor einer Jury ist, die genau darauf achtet und ggf. gehörig Punkte abzieht, wenn jemand so gar nicht auf die Argumente des Gegenübers eingeht, reicht formale Struktur einer Debatte nicht aus, um eine Diskussion konstruktiv werden lassen. Was dann?
Strukturierte Diskussionen: Citizens’ Assemblies
Ein Beispiel, wo es allen mir bekannten Berichten zufolge gut geklappt hat mit der konstruktiven Diskussion, mit einem klärenden iteinander-reden zu einem kontroversen Thema, ist die irische Citizens’ Assembly zur Regelung der Abtreibung. Und das ist ja nun wirklich ein kontroverses Thema, bei dem das Spektrum auf beiden Seiten nach Einschätzung jeweils einer Untermenge derer, die mitdiskutieren, bis zum schwerwiegendsten geht, über das Menschen entscheiden können: fahrlässige oder gezielte Tötung.
Irland hatte zu jenem Zeitpunkt bereits Erfahrung mit ähnlichen Formaten. Es hatte 2012 bis 2014 eine Constitutional Convention gegeben, und davor in 2011 eine Art Pilotprojekt namens “We the Citizens”. Grundkonzept ist jeweils, eine Gruppe von zufällig ausgewählten (und damit repräsentativen) Bürger*innen, meist hundert oder mehr, über einen längeren Zeitraum hinweg (ein Jahr oder mehr) regelmäßig intensiv und konstruktiv über ein gesetztes Thema diskutieren zu lassen. Die Diskussionsphasen fanden zum Teil in kleineren Gruppen statt (z.B. Achtertische in einem gemeinsamen größeren Raum mit je einem Mediator/Protokollanten). Die Teilnehmer*innen wurden von Expert*innen gebrieft, natürlich mit der Möglichkeit, ausführlich Rückfragen zu stellen bzw. sich in der anschließenden internen Diskussionsphase weitere Informationen von den Expert*innen zu holen.
In Deutschland gab es unter dem etwas irreführenden Namen “Bürgerräte” bereits einige ähnliche Veranstaltungen. (Etwas irreführend, weil es ja gerade nicht darum geht, jenen Versammlungen politische Entscheidungsmacht zu geben wie bei einer Räterepublik.) Hier ist ein ZEIT-Artikel über den “Bürgerrat Klima”, und hier sind die Materialien des Bürgerrats selbst, inklusive des Bürger-Gutachtens.
Ich finde solche Formate sehr spannend. Sie versprechen, im Kleinen auszuloten, was auch gesamtgesellschaftlich wichtig ist: Worauf wir uns innerhalb der Gesellschaft vermutlich verständigen könnten, wenn wir direkt, ohne jeweils eigene Agenden und mit guter Informationsmöglichkeit über die relevanten Sachfragen zusammenkämen. Das ist eine andere Information als die aus repräsentativen Umfragen, die ja im günstigsten Falle den Status quo der Überzeugungen abfragen, ohne dass die Befragten mit der Sache notwendigerweise intensiver beschäftigt hatten.
Universitäts-Community-Assemblies?
Ein den Citizens’ Assemblies analoges Veranstaltungsformat wäre für eine Universität wie die FU eine interessante Möglichkeit, dem Anspruch gerecht zu werden, “ein Raum der historisch reflektierten, demokratischen und von gegenseitigem Respekt geprägten Diskussion zu sein”. Natürlich ist das Format kein Selbstgänger in dem Sinne, dass man einem einfachen Rezept folgen könnte und dann schon alles klappen würde. Aber es wäre eine, vielleicht ja sogar die beste Möglichkeit, solch eine Diskussion zu führen. Die Aufgabestellung könnte darin bestehen, auszuformulieren, was die obige FU-Stellungnahme an entscheidender Stelle offen lässt: Nach welchen Kriterien denn dann wem ein “Rederecht zu sachbezogener Debatte zugestanden” werden sollte und wo die Universitätsgemeinschaft die Grenzen zieht, welche Beiträge als “unangemessen” zurückgewiesen werden.
Eine repräsentative Universitätsversammlung mit, als Beispiel, 100 Teilnehmenden würde bei einer Universität wie der FU mit gerunded 38.000 Gemeinschaftsmitgliedern (FU in Zahlen) bei repräsentativer Zusammensetzung auf 88 Studierende, eine*n Professor*in und 11 weitere Angestellte hinauslaufen. Ob man von dieser einfachsten Repräsentativität abweicht, um auch innerhalb der Statusgruppen mehr Vielfalt zu haben, oder ob man den Prozess von vornherein auf die Studierenden beschränkt, ob man jüdisch- oder palästinensischstämmigen Studierenden jeweils größere Kontingente einräumt – all das wäre zu überlegen und in geeigneter Weise vorab zu entscheiden. Expert*innen für politische Fragen, für die Geschichte des Nahen Ostens, für Rechtsfragen und vieles Weitere hat die FU in den eigenen Reihen, und könnte sie in geeigneter Weise in den Beratungs-Teil der Diskussion einbinden. Und auch Interessenvertretungen der jüdischen FU-Studierenden, Vertreter*innen der propalästinensischen Proteste und weitere relevante Gruppen könnten entsprechend angehört werden.
Das wäre deutlich konkreter und konstruktiver als das derzeitige Wechselspiel von Protest, Sanktionen und öffentlichen Forderungen. Würde es gut umgesetzt, könnten wir als Gesellschaft im allgemeinen wahrscheinlich durchaus etwas aus solch einem Prozess lernen. Und das wiederum entspricht ja eigentlich genau einer Funktion, die Universitäten in unserer Gesellschaft (auch) haben sollte.
Ein guter Beitrag!
Mich stört es auch gewaltig, dass es bei vielen Diskussionen, aber auch bei Demonstrationen, vielfach nur darum geht, zu polarisieren.
Es geht wenig darum, dass man die Gründe für Meinungsunterschiede versteht – und noch weniger geht es darum, Ideen bzw. Lösungen für Probleme zu finden.
Diese Vorgehensweise führt dazu, dass sich viele Menschen aus gesellschaftlich/sozial wichtigen Aktivitäten zurückziehen – da man keine Lust darauf hat, sich unnötig anpöbeln zu lassen.
Ein weiterer Effekt ist leider auch, dass Leute mit schlechtem Verhalten sich immer ungehemmter austoben – wodurch Gewalt gegen andere Menschen zunimmt. Ob gegen Politiker, gegen Feuerwehrleute und Rettungskräfte, oder einfach nur aus Lust an Randale.
Ein schlimmes Beispiel für dieses Verhalten konnten wir vor einiger Zeit live erleben: Als der Pabst zu Friedensverhandlungen wegen des Ukraine-Kriegs aufrief – gab es fast nur Widerspruch. Von den Medien wurden hauptsächlich solche Stellungnahmen veröffentlicht, wo der Pabst lächerlich gemacht oder beleidigt wurde. Dass man alles versuchen sollte, den Krieg zu beenden – wurde kaum angesprochen.
Nun geht es bei Demonstrationen/Protesten ja aber auch nicht vornehmlich um die Art von konstruktiver Diskussion, die ich hier anspreche, sondern darum, überhaupt erst einmal auf etwas aufmerksam zu machen, was als Misstand empfunden wird. An der Stelle gibt es halt eine unfaire Asymmetrie zwischen denen, die mit dem Status Quo zufrieden sind – und daher leicht negative Pauschalurteile über Proteste als solche fällen können – und denen, die unzufrieden sind.
Ich gehe nicht mehr auf Demonstrationen, weil Forderungen, Mahnungen/Drohungen an die “Treuhänder” des parlamentarisch-lobbyistischen Marionetten-Theaters stumpf-, blöd- oder schlicht wahnsinnig sind, meist geht es schließlich doch nicht nur um den Status quo ante, sondern schlicht um (zynisch-bewusstseinsschwache und/oder ignorant-arrogante) Light-Versionen die im “freiheitlichen” Wettbewerb und/oder mit Demokratie, bzw. einer wirklich-wahrhaftigen Welt- und Werteordnung nichts zu tun haben.
Hier passen m. E. Zitate von Goethe:
“In der Jugend, wo wir nichts besitzen oder doch den ruhigen Besitz nicht zu schätzen wissen, sind wir Demokraten. Sind wir aber in einem langen Leben zu Eigentum gekommen, so wünschen wir dieses nicht allein gesichert, sondern wir wünschen auch, daß unsere Kinder und Enkel das Erworbene ruhig genießen mögen. Daher sind wir im Alter immer Aristokraten.”
“Nichts ist widerwärtiger als die Majorität; denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich akkommodieren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will.”
Allerdings habe ich oftmals Zweifel, ob denen nicht doch sehr klar ist, dass wir uns weiterhin im zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des überall stets GLEICHERMAßENEN imperialistisch-faschistischen Erbensystem befinden.
@Pössel
zu Demonstrationen – haben Sie vollkommen recht.
Ich habe diese in meinen Beitrag aufgenommen, weil ich immer wieder erstaunt bin, wieviele Menschen auf die Straße gehen um gegen Missstände zu demonstrieren.
Und wenn man dann die Realität ansieht: dann sind es extrem wenige, welche selbst konkret praktisch zur Abschaffung dieser Probleme aktiv werden
Dazu gehört aber auch, dass es bei Demonstrationen oft nicht um Dinge geht, die man durch Selbst-Anpacken direkt ändern könnte. Egal ob bei der Klimakrise oder bei der aktuellen Lage in Israel/Gaza.
@Pössel: “Ein Meta-Aspekt der aktuellen Debatte über die Ereignisse in Israel und in Gaza ist, dass sie deutlich zeigt, wie schwierig es ist, öffentlich konstruktiv über kontroverse Themen zu diskutieren.”
Weil GRUNDSÄTZLICH das menschenUNwürdige System unseres “Zusammenlebens” als Ursache nicht deutlich gemacht wird – Nationalstaaten haben, durch die Konflikte des “gesunden” Konkurrenzdenkens für den nun “freiheitlichen” Wettbewerb um die Deutungshoheit, offensichtlich jegliche Berechtigung verloren (Das mal als einen Ansatz zu einer Diskussion).
Mit meinem gelieferten Diskussionsansatz, hätte man sich auch aus dem Ukrainekonflikt heraushalten können, bzw. er wäre erst garnicht entstanden, wenn die Diskussion einer Welt- und Werteordnung OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik vorher schon im Gange gewesen wäre.
@Pössel: “Diejenigen Male, wo ich mir in jüngerer Zeit dann doch einmal in einer Mediathek eine Fernseh-Talkshow angesehen habe, war mein Eindruck, ich schaute Diskussions-Theater vor Publikum.”
Das Problem, besonders der öffentlich-rechtlichen: Informationen auf Grundlage der VERPFLICHTUNGEN zu journalistischer “Neutralität” – Nach Sendungen der “polit-/markt-/gesellschaftskritischen” Magazine wie Monitor, Panorama und Co. (offenbar eine thematisch pflegenswert-unerschöpfliche Goldgrube), müssten anschließend konstruktive Diskussionen stattfinden, doch weil …!?
“Wir haben uns weitgehend daran gewöhnt, dass es um uns herum viele Formate gibt, die dem Selbstverständnis nach der Diskussion oder der Debatte dienen sollen, diesen Anspruch aber nicht einlösen.”
Das ist die eine Seite ,die Meinungsbildung,
die andere Seite, wie sich die Mehrheitsmeinung dann durchsetzen kann, die kann unsere Parteiendemokratie ebenfalls nur unbefriedigend einlösen.
Dabei gibt es ein Vorbild, die Schweiz, wo alle Gesetze und Bestimmungen per Volksentscheid fallen.
Ansonsten, das hier ist eine gute Analyse wie demokratisch unsere Meinungsbildung abläuft und ein Anstoß, wie sie verbessert werden könnte/sollte.
Dass in der Schweiz “alle Gesetze und Bestimmungen per Volksentscheid fallen” ist falsch. Volksabstimmungen sind dort eine Ergänzung zu regulären Gesetzgebungsverfahren. Direkte Demokratie hat halt die entscheidende Schwäche von fehlender Koordination und Verantwortungs-Diffusion. Eine Regierung hat ja nicht zuletzt die Verantwortung dafür zu sorgen, dass beschlossene Gesetze auch z.B. vom Budget her umsetzbar sind. Solche übergreifende Planung wird unmöglich, wenn man alle Gesetze jeweils separat per Volksabstimmung beschließen würde (oder eben nicht). Und die Verantwortung für das Scheitern läge dann diffus beim “Volk”.
Markus Pössel,
“öffentlich konstruktiv”, schreiben Sie, so soll es sein. Und es ist so in der Schweiz , auch wenn nicht alle Gesetze eine Volksabstimmung durchlaufen, .
In Deutschland ist ist es eben nicht mehr öffentlich , wenn im Parteiengerangel nicht mehr “Volkeswille” geschieht.
Beispiel die Genehmigung von Glyphosat, die Blockade bei Tempo 100 für Autobahnen, die Blockade beim Mobbing Gesetz, die Nichtausführung von §§ 14 GG, .
Es geht natürlich auch ums Geld, aber viel wichtiger bleibt das Vertrauen in den Staat, und dieses Vertrauen ist beschädigt, weil die Öffentlichkeit bei wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen bleibt.
Das macht nachdenklich “Und die Verantwortung für das Scheitern läge dann diffus beim “Volk”.
Das Volk haftet immer mit seinem Blut für falsche Politik. Wer denn sonst ?
Was ist denn in der Schweiz bei den Nicht-Volksabstimmungs-Gesetzen anders als in Deutschland? Was macht das dortige Verfahren öffentlich konstruktiv?
Mit “Verantwortung für das Scheitern” meine ich vor allem: Regierungen, die scheitern, kann man in einer repräsentativen Demokratie zur Verantwortung ziehen indem man sie abwählt. Diese Möglichkeit für ein Korrektiv besteht bei Volksabstimmungen nicht.
“Was macht das dortige Verfahren öffentlich konstruktiv?”
Es ist die Tatsche, dass die Bürger per Volksentscheid mitregieren.
Öffentlich bedeutet, für alle sichtbar
Konstruktiv bedeutet, die Entscheidung ist für Regierung bindend.
Das Abwählen ist ja gut und auch richtig,
Aber es ist nicht konstruktiv genug. Wenn unsere Regierung beschließen sollte, Langstreckenraketen nach Ukraine zu schicken, dann haben wir akute Kriegsgefahr.
Für solche wichtigen Entscheidungen sollte eine Volksabstimmung Pflicht werden. !!!!
Meine Frage bezog sich auf die Nicht-Volksentscheidungs-Gesetze. Ich hatte Sie so verstanden, dass auch diese Verfahren in der Schweiz konstruktiver verlaufen als in D. Daher meine Nachfrage: Inwiefern?
Mittels eines fakultativen Referendums können StimmbürgerInnen immer(!) verlangen, dass Gesetze vor das Volk kommen. Dass Gesetze überhaupt vors Volk kommen können befassen sich im Parlament der National- und Ständerat mit einem Gesetzesentwurf. Sofern sich die beiden Räte auf einen gemeinsamen Text einigen wird das Gesetz beschlossen (und kann durch ein fakultativen Referendums vor das Volk gebracht werden). Möglicherweise ist es für Deutsche – und ihrer Gesichte – unvorstellbar, dass man dem Volk “Vertrauen” schenken kann. Das monistische Rechtssystem der Schweiz macht jedoch genau das möglich und garantiert eher Stabilität als bei anderen Demokratien.
Wissen Sie wodurch sich Deutsche und Schweizer unterscheiden, wenn es um ihre Demokratie geht? Deutsche glauben ständig, ihre Demokratie schützen zu müssen während die Schweizer Vertrauen in ihre Demokratie haben. Vielliecht deshalb, weil ihnen der Staat Vertrauen entgegenbringt oder niemand ausgeschlossen wird?
By the way: Das Thema über das Sie, @Markus Pössel schreiben ist bemerkenswert, leider sehr aktuell. Es lohnt sich, einmal in Ruhe Gedanken zu machen 🙂
Im Übrigen wurde ich Zeuge Ihrer “Auseinandersetzung” mit EvD. Sehr interessant und eindrücklich.
@Pössel: “… indem man sie abwählt. Diese Möglichkeit für ein Korrektiv besteht bei Volksabstimmungen nicht.”
Richtig, das parlamentarisch-lobbyistische Marionetten-Theater, wo die Konfusion der wettbewerbsbedingten “Werteordnung” so richtig UNDEMOKRATISCH gedingsbumst wird, hat keinen Einfluss auf die unternehmerischen Abwägungen, da kann sich Meinung der interessenbedingt-sprunghaft wie “individualbewusst” und egozentriert leicht manipulierbaren Wählerschaft durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck auch noch so aufregen, es bleibt die Funktionalität der gewählten “Treuhänder” im Rahmen der vorher stets zeitgeistlich-reformistischen Vereinbarungen und Gesetze für diese “Ökonomie”.
Es fehlt also mal wieder eine zur Masse entsprechend selbstbewusst-fusionierend entwickelte Kommunikation, damit Vernunftbegabung auch zweifelsfrei-eindeutig zu wirklich-wahrhaftiger VERNUNFT werden kann, sozusagen geistig-heilendes Selbst- und Massen-Verantwortungs-Bewusstsein, für das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch (ebenbildlich zur sinngebenden Philosophie des Lebens), in einem UNKORRUMPIERBAREN Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik – Leistungsgerecht-ORGANISIERTE Demokratie, NICHT regierte …!?
Es gibt einige heuchlerisch-verlogene Tabus/Dogmen für Irrglauben an materialistische “Absicherung” EINFACH zu überwinden um MENSCHENWÜRDIG gegensteuern zu können!!!
Volksabstimmungen sind sogar im Grundgesetz vorgesehen. Scheiß drauf, interessiert den Bundestag nicht.
Öffentlich konstruktiv diskutieren – Das würde gehen, wenn wir uns nicht mehr nachhaltig-verantwortungslos in den zeitgeistlich-reformistischen Stumpf-, Blöd- und Wahnsinn der “Ökonomie” von wettbewerbsbedingt-unternehmerischen Abwägungen zu “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit macht frei” einspannen lassen.
Die Könige und Kaiser sind tot, mögen die Bosse hoch leben – “Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit”, beschrieb schon Marie von Ebner-Eschenbach die Dummheit der Menschheit!?
@konstruktive Diskussion
Ein größerer Horizont und daraus sich ergebender Gemeinsinn wäre eine Grundlage für konstruktive Einstellungen. Und wenn wir in der Diskussion hinreichend wahrhaftig sein können, dann kann das zu Ergebnissen führen.
Entsprechend folgen wir dann weniger verdeckten Spezialinteressen und lösen u.U. die anstehenden Problem sogar.
@Jeckenburger: “Ein größerer Horizont und daraus sich ergebender Gemeinsinn wäre …”
Wie sieht dieser Horizont konkret aus?