Medienblasen, externe Links und die PISA-Studie

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… aber nicht einfacher
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Nachdem sich soviele Menschen angesichts Trump, Brexit und dergleichen wieder über Filterblasen in sozialen Medien Gedanken machen: mir ist gerade wieder ein Beispiel für eine Sorte von Blase untergekommen, die ich seit langem beklage, und die direkt mit den Mainstream-Medien zu tun hat (und durchaus das betrifft, was gemeinhin unter dem Schlagwort Qualitätsjournalismus läuft): Was ist denn andererseits mit Medienblasen?

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Medienblasen. Leider stabiler als Seifenblasen. Bild (gemeinfrei): Marcin Deręgowski, via Wikimedia Commons

Warum setzen Artikel auf den Online-Seiten großer Zeitungen und Zeitschriften so wenig externe Links?

Damit erzeugen sie selbstgefilterte Medienblasen: lest, was wir in unserer Redaktion schreiben, alles andere kümmert uns nicht. Eine verpasste Chance, auf dem Weg über Links auch auf andere interessante Blickwinkel oder Hintergrundinformationen hinzuweisen, die nicht im eigenen Umfeld entstanden sind.

Medienblasen durch das Anzeigengeschäft?

Vor ein paar Jahren war ich auf einer Veranstaltung, auf der ein Online-Verantwortlicher eines größeren deutschen Zeitungsverlags sagte: Klar sei das so. Man finanziere sich über Anzeigen, wichtig sei dass die Besucher möglichst lange auf den eigenen Seiten blieben und eigene Seiten anklickten und dann noch mehr Anzeigen zu sehen bekämen, und externe Links würden diesem Ziel schaden.

Ich habe damals nicht die Gelegenheit gehabt zu fragen, ob das nicht irgendwie eine unzulässige Vermischung von redaktionellen und geschäftlichen Kriterien sei. Die Entscheidung, welche weiterführenden Informationen man seinen Lesern gibt, gehört doch eindeutig in den redaktionellen Bereich, oder?

Das ist, wie gesagt, einige Jahre her. Auch das Geschäftsmodell der Online-Angebote dürfte sich zumindest etwas verschoben haben; ich hoffe und vermute: vom Primat des Verweilens auf den eigenen Seiten hin zu sozialen Medien und geteilten Artikeln (bzw. deren Snippets) als wichtigstem Einstiegspunkt. Bestehen bleibt der Konflikt natürlich trotzdem.

Wie dem auch sei: Zumindest etwas häufiger sind externe Links bei den Massenmedien geworden – erfreulicherweise z.B. auf die Fachartikel, über die im Ressort Wissenschaft berichtet wird. (Beim Verlinken auf Blogartikel, so ein von mir durchaus auch mit einem Anteil von Eigeninteresse verfolgter Aspekt [hier zuletzt zum Stichwort Elfenbeinturm, hier im Zusammenhang mit Piqd, hier allgemeiner] sieht es im Gegensatz dazu eher trostlos aus.)

Medienblasen-Testfall PISA-Studie

Letzte Woche hat die OECD die Ergebnisse der letzten PISA-Studie (2015) veröffentlicht. Was mir beim Blogartikel-vorbereiten dazu in den Sinn kam (der betreffende Blogartikel kommt später noch): PISA ist eigentlich ein schöner Testfall. Welche der journalistischen Artikel liefern das Link zum Nachlesen der Originalstudie, welche enthalten ihren Leserinnen und Lesern diesen Mehrwert vor und bleiben innerhalb ihrer eigenen Medienblasen? Ist es wirklich noch so schlimm mit den Links – oder ist es mittlerweile vielleicht sogar selbstverständlich, solche Links zu setzen?

Kurz zu meiner Methodik: Ich habe auf ausgewählten Medienseiten mit “site:” nach PISA gegoogelt, bin den dort angegebenen Links gefolgt, habe die Seite auf der Suche nach Links gelesen und anschließend im Quelltext jeweils nach “OECD” gesucht (das Link auf den Report ist oecd.org).

Die Guten

Im ZEIT-Artikel zum Thema steht der Link zur OECD gleich ganz am Anfang im Text. (Kommentare und spätere Artikel verlinken dann zwar zum Basis-Artikel, aber nicht mehr zur OECD direkt).

Beim SZ-Artikel zum Thema ist es ähnlich. (In der grafischen Aufbereitung, im Kommentar, in diesem Hintergrundtext und in diesem schönen Artikel zur Statistik hinter PISA wird dann nur noch auf die eigene PISA-Themenseite verwiesen.)

In diesem Spiegel-Artikel ist der Studien-Link zwar versteckt hinter den eigenen verwandten Links und einem Anzeigenblock, aber immerhin vorhanden. In diesem Bericht ist die Studie dagegen gut findbar im Haupttext verlinkt.

Medienblasen – Blasenmedien

Die FAZ bleibt, soweit ich sehen kann, komplett in ihrer eigenen Medienblase. Der Hauptartikel zum Thema enthält sowieso nur einen Link, nämlich zur eigenen OECD-Themenseite. Dieses Schema wiederholt sich bei diesem Artikel, diesem hier, und hier ist noch ein linkloser Kommentar.

Auch der Stern kapselt sich ab. In den zwei Artikeln zum Thema (hier, hier) wird brav und suchmaschinenoptimierend auf die eigenen Themenseiten verlinkt, aber nirgends auf die Studie (und in dem Interview mit Andreas Schleicher auch nicht).

Der Focus verbleibt ebenfalls in der eigenen Blase, mit Themenverlinkungen z.B. der Ländernamen aber keinen Studienlinks, die ich hätte finden können; Basis meiner Aussage: die Artikel hier, hier, hier.

Bei der taz: Verhashtaggte Themenlinks, kein Studienlink: Artikel hier, Kommentar hier.

Auch bei BILD konnte ich keine Links zur Studie finden. An Artikeln darüber hatte ich gefunden: hier, hier, hier, hier.

Der Westen / WAZ (Artikel hier): Fehlanzeige.

Die Rheinische Post (Artikel hier, Expertenkommentare hier, Analyse hier, Beispielaufgaben hier) verlinkt zwar für Beispielaufgaben auf die OECD, aber nicht für die Studie selbst. Nach meinem vorher festgelegten Kriterium werte ich das trotzdem als Medienblase.

Medienblasen: nach wie vor aktuell

Der Testfall legt nahe: Medienblasen sind nach wie vor aktuell. Für eine Reihe deutscher Massenmedien, auch solche die sich den Qualitätsjournalismus auf die Fahnen geschrieben haben, steht die Verlinkung externer Inhalte offenbar nach wie vor nicht automatisch auf dem Programm. Und dass, obwohl die Beteiligten ja sehr wohl wissen dürften, wie das Internet funktioniert und was für weitergehend interessierte Leser hilfreich sein könnte.

Selbst in so einem klaren Fall wie dem Link zu einer (durchaus nicht nur für Spezialisten geschriebenen) Originalquelle wie der PISA-Studie ist ein Link nicht selbstverständlich. Wer als Journalist für die betreffenden Blasenmedien arbeitet und den Drang verspürt, sich über Filterblasen und soziale Medien zu äußern: hier wäre mal ein Thema im eigenen Haus.

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

17 Kommentare

  1. Das Verlinken von Zeitungsartikeln und Logbeiträgen ist eine mediale Unsitte. Anstatt sich die Mühe zu machen den “Sachverhalt” kurz auf den Punkt zu bringen, wird ein Link gesetzt.
    Wozu brauchen wir dann noch Zeitungen, wenn der Journalist zu faul ist einen kurzen Überblick zu geben und eine verantwortungsvolle Meinung dazu?
    Das gleiche gilt für die Teilnehmer von Blogs. Die werfen nur noch mit Links um sich in der Hoffnung, dass die auch genutzt werden.
    “Filterblasen”, was denn sonst. Ist die eigene Meinung eine Filterblase?

    • @ Laie :

      Anstatt sich die Mühe zu machen den „Sachverhalt“ kurz auf den Punkt zu bringen, wird ein Link gesetzt.

      Klingt, zumindest für einige, schlau angemerkt.


      Webverweise sind in der Lage Texte regelrecht zu versauen, es genügt die Stichwortgebung, um Interessierte zur eigenen Recherche anzuleiten.
      Stichwörter, die auch Zitate sein können, sind beizubringen, gegebenenfalls, vom Autoren.


      Webverweise sind nicht in der Lage Inhalt zu ersetzen.
      Eigener Text wie eigene Denkleistung bleiben wichtich.

      MFG
      Dr. Webbaer

  2. Persönlich stimme ich zu, dass jeder Leser ein potenzieller Rechercheur ist und ihm die Quellen für eine solche Recherche zur Verfügung gestellt werden sollten. Ich bin mir aber bewusst, dass dies ein vollkommener Bruch mit dem bis vor kurzem geltenden Modell ist, welches für Zeitungen und Zeitschriften galt. In diesem alten Modell war der Redakteur der Rechercheur und der Leser der Konsument des vom Redakteur erarbeiteten Gesamtbildes. Für mich selbst sind Links in Online-Zeitungsartikeln nicht so wichtig, denn wenn mich ein Thema interessiert suche ich mir anhand von Suchstichworten die Quellen selber zusammen.

    Mir scheint neben dem Modell “Lesen von redigierten Zeitungen” wird es in naher Zukunft, angefeuert von den zunehmenden Erfolgen der künstlichen Intelligenz, auch ein neues Modell “Konstruktion eines Informationsfeldes um ein Thema/Stichwort” herum, geben. Man gibt dann in das Suchfenster “PISA 2015 Deutschland” ein und erhält eine Art automatisch generierte Zeitung mit Resultaten, automatisch erzeugten Zusammenfassungen und Quellen zu diesem Thema. Die Anfrage wird mit der Zeit – aufgrund der Auswerung meiner weiteren Verwendung der Inhalte der automatisch erzeugten Zeitung – personalisiert, so dass für mich andere Dinge in der automatisch generierten Zeitung stehen als für jemand anderen. Irgendwann kommt das und es wird manuell erstellte Zeitungen weitgehend ablösen. Die Tageszeitung erhält man in dieser nahen Zukunft durch Eingabe von beispielsweise “Meine Zeitung für den 11.12.2016”

  3. Martin Holzherr,
    der Knackpunkt ist die Suchmaschine. z.B. google.
    Wenn ein Artikel auf der ersten Seite für einen bestimmten Suchbegriff auftaucht, wird er gelesen. Wenn er erst auf der zweiten Seite auftaucht, sinkt die Wahrscheinlichkeit dass er gelesen wird, dramatisch.
    Bei kommerziellen Seiten ist die Reihenfolge der Artikel lebenswichtig. Und es ist bekannt, dass diese Reihenfolge beeinflussbar ist, z.B. durch Bezahlung.
    Wenn dann die Suchmaschine auch noch ideologisch ausgerichtet ist, dann haben wir die Einheitsmeinung.
    Dann ist es doch besser, das Konradsblatt zu lesen, wenn ich die Meinung der röm.kath. Kirche zur Priesterheirat lesen will oder die Bildzeitung, wenn ich Volkes Stimme hören will.

    • Was sie beschreiben würde ich das “Problem der Auswahl/Selektion” nennen. Dieses Problem haben sie bei jedem Medium, auch beim “Konradsblatt”. Jeder Medienkonsument muss sich eine eigene Expertise erarbeiten um Filter zu erkennen und seine Suche zu steuern. Gut wäre es sicher, wenn Suchmaschinen wählbare Suchprofile anbieten würden, wenn ich beispielsweise mit dem Sichprofil von Papst Franziskus suchen könnte.

  4. Sehr fein beobachtet, vielen Dank! Den Begriff der “Medienblase” hatte ich in einem früheren Zeitschriftenartikel auch schon mal verwendet, aber nicht speziell auf Verlinkungen fokussiert.
    http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/BlumeefMedienblasen0415.pdf

    Angeblich soll ja selbst bei extremen Click-Bayting-Anbietern wie den Breitbart-News das Klick-Werbemodell nicht kostendeckend sein – auch diese sind auf finanzkräftige Hinterleute angewiesen.

  5. Für eine Reihe deutscher Massenmedien, auch solche die sich den Qualitätsjournalismus auf die Fahnen geschrieben haben, steht die Verlinkung externer Inhalte offenbar nach wie vor nicht automatisch auf dem Programm. [Artikeltext]

    Zum einen entspricht der Webverweis, der externe, nicht dem Wesen des Print-Journalismus, des ehemaligen, der Zugang sucht zu den sogenannten neuen Medien, gemeint immer: das Web, es soll ja auch nicht externer Inhalt promoviert werden, Leser weggelockt werden, und zum anderen ist es heutzutage idR leicht möglich, für Leser, Zitate und ähnliche Aussagen selbst zu recherchieren.

    Das Web bedingt auf Seiten der Abnehmerschaft journalistischer Leistung eine neue Medienkompetenz, Webkompetenz hier das Fachwort; der Journalist muss hier nicht beharkt werden, wenn er Webverweise nicht selber setzt.

    MFG
    Dr. Webbaer (dem das mit den neunzehnfach im dankenswerterweise zV gestellten WebLog-Artikel sog. Blasen nicht so-o gefiel – hier könnte Neusprech derjenigen vorliegen, die im Web die o.g. Kompetenz (noch) nicht erworben haben)

  6. Neben der hier behandelten Medienblasen (bleib in diesem Medium!) gibt es auch die Filterblasen (bleib bei deiner Meinung!). Mir scheint es gerade eine wichtige Aufgabe von professionellen Rechercheuren wie es Printmedienschreiber sind, andere als nur die von vornherein erwarteten Aspekte zu präsentieren und alternative Sichten anzubieten. Wer also über die PISA-Ergebnisse 2015 berichtet sollte mehr abliefern als eine Zusammenfassung des entsprechenden (und bitte verlinkten!) oecd-Berichts oder aber er sollte Aspekte aus dem oecd-Bericht aufführen, die wichtig sind, aber von den meisten Artikelschreibern übergangen werden. Das ist eine Aufgabe, die nur ein im Gebiet erfahrener Redakteur leisten kann. Von den im Artikel erwähnten und verlinkten Zeitungsartikeln schneidet gerade der bezüglich externer Verlinkung schlecht abschneidende FAZ-Artikel Pisa-Rückschlag für Deutschland, gut ab bezüglich dem Kriterium “Präsentation von wichtigen, aber oft unterschlagenen Aspekten”. Hier liest man (und nur hier?) woran es liegt, dass Singapur besser abschneidet als Deutschland:

    “Dort hat jeder Lehrer etwa 100 Stunden Weiterbildung pro Jahr“

    und

    Jede Schule unterhält professionelle Arbeitsgruppen, in denen Lehrer ihren Unterricht gemeinsam vor- und nachbereiten.“ Andere Experten heben hervor, dass die Unterrichtsräume in Singapur hochmodern ausgestattet sind, auch was digitale Medien betrifft. Auch die in Singapur angewandte Methodik sei moderner als in anderen Ländern. „Pädagogische Forschung findet nicht nur an der Universität statt, sondern in den Schulen“

    Das sind übrigens Dinge, die nicht im oecd-Bericht stehen, dafür liest man im oecd-Bericht:

    Die leistungsstärksten Bildungssysteme legen mehr Wert auf die Qualität der Lehrkräfte als auf die Klassengröße. Wenn in diesen Systemen Entscheidungen für besser qualifizierte Lehrer oder kleinere Klassengrößen getroffen werden müssen, fällt die Wahl zugunsten der Lehrerkompetenz aus.

  7. Martin Holzherr,
    …..Objektivität von Studien
    aus eigener Erfahrung weiß ich , dass bei der Durchführung der Pisa Studie Lehrkräfte die Fragen vorher geübt haben. Andere Lehrkräfte, die ein objektives Ergebnis wollten, haben das nicht getan. Warum sollte das in anderen Ländern nicht genauso gehandhabt worden sein.
    Die Schwachstelle liegt weniger bei den Medien als bei den Schulen selbst.

    • Schüler können sicher auf PISA trainiert werden und es gibt Schulen, die das machen. Allerdings kann man damit aus Schülern mit mangelnder Lesekompetenz keine Superleser machen, zumal die Fragen vorher ja nicht bekannt sind. Ich denke also, dass krasse Unterschiede in den PISA-Leistungen auf wirkliche Unterschiede hinweisen. Es stimmt aber, dass die jährliche Berichterstattung über die PISA-Resultate in Deutschland und den Nachbarländern, dazu tendiert zuviel in die Resultate und ihre Veränderungen pro Jahr hineinzuinterpretieren. Ich beobachte auch eine mentale Einstellung zu den Testergebnissen, die aus einem Machbarkeitswahn herauszukommen scheint und die meint, man können die Schule und den Schulerfolg ähnlich organisieren wie eine Fabrik, wo man durch Hineinstellen einer neuen Maschine die Produktivität massiv steigern kann.
      Über die Faktoren, die den didaktischen Erfolg entscheidend beeinflussen weiss man aber auch heute noch nicht allzu viel. Jüngste Unterschungen scheinen aber zum Schluss zu führen, dass Schulreformen weit weniger den Lernerfolg bestimmen als die Qualität der Lehrer. PISA-Spitzenländer wie Finnland, Singapur, Macao, Shanghai haben auch Spitzenlehrer, Lehrer, die gut qualifiziert und motiviert sind und die ständig dazulernen. Länder in denen der Lehrerberuf aber mit niedrigem sozialen Ansehen verbunden ist und der Lehrerberuf von den wenig Ehrgezigen gewählt wird sind oft trotz grossem Mitteleinsatz nur Durchschnitt in den PISA-Tests.

  8. Die Bildung zu systemrationaler Suppenkaspermentalität, für den “freiheitlichen” Wettbewerb um KOMMUNIKATIONSMÜLL – geistiger Stillstand seit der “Vertreibung aus dem Paradies”!!!

  9. Martin Holzherr,
    ……..didaktischer Erfolg
    Als ehemaliger Lehrer mit 40 Jahren Berufserfahrung weiß ich über die Faktoren.
    Ein Haupthemnis ist die Schulverwaltung selbst, die wie Sie zu Recht sagen, eine Schule wie ein Wirtschaftsunternehmen führen will. Das geht nicht, weil jede Schulklasse anders behandelt werden muss. Vorallem wenn in den letzten 30 Jahren über 70 % der Schüler einen Migrationshintergrund haben.
    Die Entscheidungen, wie Schule organisiert werden muss, fallen am Grünen Tisch.
    Die betroffenen Lehrkräfte werden nicht gehört.
    Um Kosten zu sparen werden die Schulen zusammengelegt. Je größer ein Lehrerkollegium ist, desto größer wird der Organistions- und Verwaltungsaufwand.
    D.h. es müssen mehr Konferenzen durchgeführt werden. Jede Stunde, die mit organisatorischen Dingen verloren geht, fehlt beim Unterricht bzw. der Unterrichtsvorbereitung.
    Einfach gesagt: Je kleiner eine Schule ist, desto mehr Zeit hat der Lehrer für die Kinder.
    Sie brauchen nur die Geamtschulen von NRW mit einer Dorfschule in Bayern vergleichen. Dann wissen Sie warum die bayerischen Abiturienten besser abschneiden.
    Das nur am Rande zur Entwicklung der Bildungspolitik in Deutschland.

  10. @Martin Holzherr
    Zustimmung , letztlich werden Links nur dann was bringen , wenn sich Journalisten nicht wieder gezielt diejenigen raussuchen , die die eigene Meinung bestätigen oder verstärken.
    @Markus Pössel
    Dennoch ist es richtig , daß der Artikel auf einen wichtigen Grund fürs Filtern hinweist , die Abhängigkeit von den Anzeigenkunden.

  11. Um Kosten zu sparen werden die Schulen zusammengelegt. Je größer ein Lehrerkollegium ist, desto größer wird der Organistions- und Verwaltungsaufwand.
    D.h. es müssen mehr Konferenzen durchgeführt werden. Jede Stunde, die mit organisatorischen Dingen verloren geht, fehlt beim Unterricht bzw. der Unterrichtsvorbereitung. weihnachten 2016

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