Einstein-Ausstellung reloaded

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… aber nicht einfacher
RELATIV EINFACH

Ehrlich gesagt: Den Super-Pi-Tag finde ich nicht soooo toll. Dass es eine so große Schnittmenge von Leuten gibt, die mathematisch interessiert sind und Pi gut finden, sich andererseits aber nicht an der unsystematischen amerikanischen Datumsschreibweise Monat/Tag/Jahr stören, finde ich eher sonderbar.

Immerhin ist ja heute auch Einsteins Geburtstag – und da hat @maxplanckpress (die Pressestelle der Max-Planck-Gesellschaft) gerade nochmal den Link auf die große Einstein-Ausstellung in Berlin 2005 herumgeschickt. Die virtuelle Version der Ausstellung ist nämlich nach wie vor online und kann per Mausklick besucht und durchstöbert werden:

http://einstein-virtuell.mpiwg-berlin.mpg.de/

Ich war in kleinem Maßstab selbst an der Ausstellung beteiligt, als einer der Kuratoren für den Bereich moderne physikalische Weltbilder (wenn ihr die Treppe ganz nach oben geht links):

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Wir hatten dabei unter anderem einen Theoretiker-Arbeitsplatz aus meinem damaligen Institut, dem Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, fachgerecht dokumentiert und in die Ausstellung transplantiert – inklusive eines Live-Feeds von hep-th auf arxiv.org (mit gelegentlichen Einsprengseln von Living Reviews in Relativity), so dass den Besuchern tagesaktuelle Forschung geboten wurde (mit allen Vor- und Nachteilen). Die intensive Arbeit mit Jürgen Renn und seinem Team war ein echtes Erlebnis. Und das Jahr 2015 als 100jähriges Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie (im November ist es soweit) lag noch in weiter Ferne.

In diesem Sinne: Beste Geburtstagsgrüße, Herr Einstein!

 

 

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

5 Kommentare

  1. Einsteins Geburtstag steht übrigens auch in meinem post drin und zudem der Hinweis, dass wir dieses Jahr ein Einsteingeburtstag im Einsteinjahr haben. Danke für die Ergänzung des Ausstellungshinweises.

    Der Kommentar zum Pi-Tag “… sich andererseits aber nicht an der unsystematischen amerikanischen Datumsschreibweise Monat/Tag/Jahr stören” wirkt aber irgendwie deplaziert. Man könnte übrigens auch gegen den Weltkindertag, gegen den Männertag (der eigentlich christlich ist) und gegen den Frauentag sein, ebenso gegen den Embrace-Your-Geekness-Day am 13.Juli, gegen den Valentinstag, gegen Ostern, Pfingsten, Weihnachten und vieles mehr.
    Ich bin im Grunde auch in erster Linie nur für das Azorenhoch und gegen das meiste andere, es sei denn, es ist unmittelbar gut für mich – aber man kann ja mal einen Quatsch akzeptieren, einfach, weil es Spaß macht, im ernsten Alltag mal für einen Augenblick am Samstag Vormittag nicht ganz ernst zu sein.

    • Ich habe nichts gegen Gedenk-, Feier- oder sonstige Tage. Aber beim Pi-Tag schwingt nun mal der Anspruch von mathematischer Literacy und ähnlichem mit. Dass es da inkongruent ist, den Zahlenbezug an einer unsystematischen Datumsschreibweise aufzuhängen, stößt bei weitem nicht nur mir als sonderbar auf. Deplatziert wäre der Hinweis gewesen, wenn ich ihn an einem anderen Tag als gestern gepostet hätte. Und Erfindungen wie den Pi-Tag zumindest so ernst zu nehmen, dass man mal darüber nachdenkt, gehört nunmal auch zum Geek-Dasein dazu.

      Die Sache wäre um vieles einfacher, wenn es einen 31. April gäbe. Und nach Anbruch des 32. Jahrhunderts dann sowieso.

  2. 14. März 2015 von Markus Pössel:

    „… Und das Jahr 2015 als 100jähriges Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie (im November ist es soweit) lag noch in weiter Ferne.“

    Jetzt verstehe ich die seltsame Ruhe in der Kategorie „Relativitätstheorien“.