Astronomischer Jahresrückblick 2022 (Video)

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… aber nicht einfacher
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Das Jahr 2022 war für die Astronomie in mehr als einer Hinsicht besonders. In unserer Vortragsreihe Faszination Astronomie Online haben Carolin Liefke und ich gestern im traditionellen Jahresrückblick einige Highlights Revue passieren lassen:

Dabei spielt natürlich insbesondere das JWST eine wichtige Rolle. Nach dem perfekten Start zu Weihnachten 2021 hat das Weltraumteleskop im Frühjahr seinen segmentierten Spiegel richtig eingerichtet (das war denn auch das Titelbild unseres Jahresrückblicks) und im Sommer die ersten wissenschaftlichen Bilder geliefert. Insgesamt hat das JWST die (bereits sehr hohen!) Erwartungen der Forscher*innen dabei noch übertroffen – insbesondere auch bei den “Early Science”-Beobachtungen, an denen das Teleskop der wissenschaftlichen Community so richtig zeigen kann, was es in bestimmten Beobachtungsbereichen (etwa beim Transit von Exoplaneten) zustandebringt.

Aber natürlich ist das JWST nicht unser einziges Thema im Jahresrückblick. Wir sprechen auch die DART-Mission an (die nicht nur Google aus der Bahn geworfen hat), den aktuellen Stand der ESA-Mission Gaia (auf deren Daten mittlerweile mehr Fachartikel basieren als auf Daten des Weltraumteleskops Hubble), die Mond-Testmission Artemis 1 als Vorbereitung auf zukünftige astronautische Mondlandungen, das erste Bild vom Schatten des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße, verschiedene Himmelskörper-Bedeckungen sowie eine vor rund 10 Jahren getroffene Vorhersage deutscher Amateurastronomen, die jetzt tatsächlich eingetroffen ist. Und ganz am Schluss kommt noch etwas dazu, wie es mit unserer Vortragsreihe in Zukunft weitergeht!

In diesem Sinne jedenfalls: Einen guten Rutsch, bleibt so gesund wie derzeit möglich, und nutzt klaren Nachthimmel, wo ihr ihn findet!

Und wenn es mal bewölkt ist: Unter anderem dafür gibt es ja Videos wie in unserer Vortragsreihe! Und ja nicht nur bei uns, sondern auch bei Urknall, Weltall und das Leben, oder beim Physikalischen Verein Frankfurt – letztlich gab es vermutlich noch nie eine Zeit mit so vielfältigen Möglichkeiten,  spannende Vorträge über Astronomie zu sehen und so hören. Das solltet ihr nach Kräften ausnutzen 🙂

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

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