Beo-Tipps KW14

BLOG: Raumschiff Erde

Amateurastronomie und -Raumfahrt
Raumschiff Erde

In Wikipedia ist ein “Blog” als eine Art endloses Logbuch oder Tagebuch beschrieben. Menschen, die mich persönlich kennen wissen, dass ich ein sehr aktiver Amateurastronom bin. Leider dauern meine Projekte recht lange um “Blogfertig” zu werden. Deshalb eröffne ich heute eine neue Serie:

Die Beobachtungstipps (kurz Beo-Tipps)

Jedes Wochende werde ich hier über die Kleinen und Großen Wunder am Nachthimmel schreiben, die man aktuell beobachten kann.

Und los geht’s;

Sonnensystem:

Jupiter steht schon in der Dämmerung hoch am Himmel in den Zwillingen und ist für jedes Teleskop ein sehr dankbares Objekt. Wer etwas mehr Geduld mitbringt, kann später in der Nacht auch einen Blick auf Mars werfen, der zur Zeit gegen 21:00 aufgeht. Die Frühaufsteher kommen in den Genuss gleich drei hellen Planeten mit Jupiter, Mars und Saturn, der ca um 23:30 aufgeht. Wie mein Blogger-Kollege Kevin Gräff vor Kurzem schon schrieb, kann man im Moment auch einige helle Kleinplaneten beobachten. zB. (1)Ceres mit 7,2m oder (4)Vesta mit 5,9m Beide stehen sehr nahe beieinander in der Jungfrau, in der Nähe von Mars.
Aktuell gibt es auch wieder einen Kometen am Himmel. C/2012 K1 Pannstarrs ist zwar mit ca 10mag eher was für größere Teleskope und dunklen Himmel, aber er kommt der Sonne näher und verspricht damit noch heller zu werden.

Deep Sky:

Frühlingszeit -> Galaxienzeit
Die Wintersternbilder wie Widder, Hase, Großer Hund und Orion verabschieden sich langsam. Wer sich beeilt, kann aber am frühen Abend noch einen letzten Blick auf den Großen Orionnebel oder die Plejaden werfen bevor sie zu tief stehen.. Dann gehen recht schnell die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau auf. Besonders in dieser Region schaut man tief ins All. Zwischen den beiden befinden sich in den “Haaren der Berenike” und den Jagdhunden der Virgo- und der Coma-Galaxienhaufen mit unzähligen sogenannter “Faint-Fuzzies” aber auch recht hellen Galaxien wie zb. NGC4565 die eine wunderschöne Kantenlage hat. Fast direkt im Zenit kann man im Moment auch das Galaxienpäärchen M81 und M82 bewundern, die vor ein paar Wochen durch ihre Supernova für Aufsehen gesorgt hat.
Weitere Tipps sind aktuell auch das Leo-Triplett, M63, M51 und nur unter besten Bedingungen M101. Für Fernglasbeobachter bietet sich außerdem noch M44 im Krebs an. Unter dunklem Himmel ist dieser offene Sternhaufen (Praesepe, Krippe, Bienenstock) schon leicht mit blossem Auge zu sehen.

 

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Das war jetzt mal ein grober Überblick zum Auftakt.
Jetzt sind Eure Meinungen gefragt.
Bitte postet mir in die Kommentare;
Was haltet Ihr von einer solchen Serie (nötig oder überflüssig?)
Was würdet Ihr hier gerne lesen? Was interessiert euch?
Für welches “Ausrüstungslevel” und Bedingungen wünscht Ihr euch Beo-Tipps?

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Veröffentlicht von

www.astrotobi.de

Seit Ich 2003 zu Weihnachten mein erstes Teleskop geschenkt bekam hat mich der "Astrovirus" und alles was damit zu tun hat gepackt. Ich studiere zur Zeit Luft- und Raumfahrttechnik an der FH in Aachen und bin dort auch an der Volkssternwarte sehr aktiv. Vor meiner Studienzeit war die Starkenburg-Sternwarte Heppenheim e.V. (611) mein Heimatobservatorium bei dem ich immer noch Mitglied bin. Am meisten macht mir die Öffentlichkeitsarbeit Spaß. Was gibt es schöneres als staunende Besucher beim Anblick des Sternenhimmels? Ich versuche so oft wie möglich mit dem Teleskop zu Beobachten und mich mit Anderen auszutauschen. 2008 entdeckte ich mit Matthias Busch meinen ersten Kleinplaneten an der Starkenburg Sternwarte Heppenheim und bin Mitglied im Teide Observatorium Tenerife Asteroid Sourvey (TOTAS) welches zum Großen Teil an diese Arbeit anknüpft bzw. primär nach Near Earth Objects (NEO) sucht. Im Rahmen meines Studiums bin ich außerdem an dem Pico-Satellitenprojekt "Compass 2" beteiligt, welches zum Ziel hat schon den zweiten Cubesat der FH Aachen von Studenten zu bauen und zu betreiben.

6 Kommentare

  1. Hallo,
    eine Serie für aktuelle Himmelserignisse finde ich super, ich habe mir am Wochenende ein Teleskop zugelegt und freue mich über alle Tipps für Beobachtungen. Ich denke es wäre gut wenn Sie nicht nur für ein bestimmtes “Ausrüstungslevel” berichten, zwei oder drei Kategorien wären schon toll, z.b. für Einsteiger-, Hobby-, und Profi-Astronomen.

    Danke im Vorraus für interessante Beobachtungen.

    MfG Hannes

  2. Ich finde es gut, kurze Artikel mit kurzfristigen Ausblicken zu sehen. Ich bin ohnehin kein großer Freund der endlos langen Abhandlungen in Blogs. Andere sehen das sicher anders. “blogfertig” und kurz schließen einander nicht aus.

    Ich mache ja bei mir auch oft kurze Artikel, die auf ein bestimmtes bevorstehendes Ereignis hinweisen. Ich habe schon oft positives Feedback erhalten, etwa in der Art: “Ohne deinen Hinweis hätte ich das glatt verpasst.”. Also sehe ich da wirklich keinen Anlass zur Sorge, dass so etwas als überfflüssig empfunden wird.

  3. Eine solche Serie würde ich begrüßen. Vielleicht könnte man dabei nicht nur auf ein bevorstehendes Ereignis hinweisen, sondern dieses auch näher erklären. Auf mancher Sternwarte wird beispielsweise oft nur gesagt, man könne M51 oder M44 beobachten. Viele Leute, vor allem wenn sie zum ersten Mal dort sind, wissen aber gar nicht was das ist. Wer dann nur ein kleines Nebelfleckchen im Teleskop sieht, der geht meisten enttäuscht wieder weg, da ihm gar nicht klar ist was er gesehen hat. Ich finde das sehr schade, weil sich diese Leute mit etwas Anleitung durchaus für die Astronomie begeistern ließen. Wer keine Möglichkeit hat einem Astronomie-Verein beizutreten, also auf sich allein gestellt ist, für den bieten Blogs eine gute Möglichkeit sich zu informieren oder gegebenenfalls auch Fragen zu stellen.
    Bezüglich der Ausrüstung wäre ich ebenfalls dafür, dass man da auf verschiedene “Ausrüstungslevel” eingeht. Also vom Fernglas über gute Amateurteleskope bis hin zum Großteleskop, wie es viele Sternwarten besitzen.

  4. Ich vermute mal, der Umfang der Ausführungen hängt von der verfügbaren Zeit ab. Da muss man Prioritäten setzen. Wenn man gerade gesehen hat, dass ein Beobachtungsziel anderswo gut beschrieben wurde, spricht ja nichts dagegen, einfach dorthin zu verlinken, anstatt selbst vielleicht Aufsuchkarten zu produzieren.

    Generell wird es so sein, dass diejenigen, die am ehesten auf Hinweise und Hilfestellung angewiesen sind, auch eher weniger leistungsfähige Ausrüstung besitzen und sich mit deren Handhabung weniger auskennen. Die werden kann auch nicht von Hinweisen auf Ziele profitieren, die sie eh mit ihrer Hardware nicht werden sehen können, sich dafür aber über Hinweise auf Beobachtungen freuen, die sie selbst bewerkstelligen können.

  5. Ich finde eine solche Serie prima. Hat den Kosmologs noch gefehlt.

    Evtl. kann man die Posts mit ein paar Stellarium-Screenshots anreichern (ja, ich weiß, macht mehr Arbeit, hebt aber den Nutzwert und sieht gut aus).

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