Zwitscherndes Lindau 2014, zwitschernde Laureaten
BLOG: Quantensprung
An jenem Higgs-Mittwoch, am 4. Juli des Jahres 2012 hatte Brian Schmidt, Nobelpreisträger für Physik, in Lindau während der Präsentation der Ergebnisse am Forschungszentrum CERN seinen noblen Kollegen David Gross und Lars Bergström vom Nobelpreiskommitee für Physik abgelichtet und dies getwittert:
Soziale Netzwerke sind eben nicht nur etwas für Digital Natives. Auch Nobelpreisträger haben das Medium für sich entdeckt, manche bloggen darüber hinaus und nutzen weitere soziale Netzwerke.
Bislang habe ich mit meinen Recherchen auf Twitter acht Nobelpreisträger aufgepürt.1
Peter Doherty – @ProfPCDoherty – Nobelpreis für Medizin 1996
Dario Fo – @Dario_Fo – Nobelpreis für Literatur 1997
Leymah Gbowee – @LeymahRGbowee – Friedensnobelpreis 2011
Seamus Heaney – @HeaneyDaily – Nobelpreis für Literatur 1995
Louis Ignarro – @DrIgnarro – Medizin-Nobelpreis 1998
Tawakkol Karman – @TawakkolKarman – Friedensnobelpreis 2011
Sir Harold Kroto – @HarryKroto – Nobelpreis für Chemie 1996
Paul Krugman – @NYTimeskrugman – Nobelpreis für Wirtschaft 2008
Barry Marshall – @barjammar – Nobelpreis für Medizin 2005
Brian Schmidt – @cosmicpinot – Nobelpreis für Physik 2011
Joseph E. Stiglitz – @JosephEStiglitz – Nobelpreis für Wirtschaft 2001
Ahmed Zewail – @_zewail_ – Nobelpreis für Chemie 1999
Zusätzlich genannt sei die
Nobel Womens Initiative– @NobelWomen – ein Verbund von Friedens-Nobelpreisträgerinnen, die Frauengruppen unterstützen, die für Frieden, Gerechtigkeit und Gleichstellung eintreten. Unter ihnen sind auch die vorhin genannten Karman und Gbowee.
Zwei der Twitter-aktiven Laureaten werden zur 64. Nobelpreisträgertagung in Lindau sein: Der uns bereits bekannte Brian Schmidt und Barry Marshall. Fast wären sie zu Dritt gewesen, doch Peter Doherty kann nun leider doch nicht. Interessanter Weise sind alle drei Australier. Drei von acht, ein Zufall? Ich habe sie gefragt:
- Barry Marshall meint, Australier würden neue Technologien generell sehr schnell anwenden, Twitter und Smartphones würden stark genutzt.
- Für Peter Doherty ist Twitter ein gutes Werkzeug um die eigene Meinung zu vertreten. Zudem hätten Australische Mediziner vor einigen Jahren soziale Netzwerke sehr effektiv genutzt, um Straßenproteste gegen Kürzungen an Forschungsgeldern zu organisieren.
- Brian Schmidt vermutet Australier wären Neuem gegenüber besonders aufgeschlossen. Für ihn persönlich ist Twitter ein prima Informationskanal – als Leser wie auch als Versender. “Ich nutze es, um herauszufinden, was andere für wichtig und ineressant halten”, meint Schmidt. Und selbstverständlich helfe die Plattform interessante wissenschaftliche Ergebnisse möglichst breit zu streuen. Nicht zuletzt äußert Brian Schmidt:
Es ist ein hervorragendes Mittel für Kommunikation – es überwindet Distanzen und Hierarchien.”
1Sollte ich Laureaten übersehen haben, bitte ich dringend um Hinweise. Möge die Liste vollständig werden!
Dieser Beitrag ist ein leicht modifiziertes Cross-Posting aus dem offiziellen Blog zur Lindauer Nobelpreisträgertagung 2014.