Schön zum an die Wand hängen – Forschungskooperationen im Bild
BLOG: Quantensprung
Wie international arbeiten Deutschlands Forscher? Inspiriert von der Facebook worldwide friendships map hat der kanadische Datenexperte Olivier H. Beauchesne wissenschaftliche Publikationen der Jahre 2005-2009 ausgewertet. Dies tat er bereits im Januar diesen Jahres und stellte seine beeindruckende "Map of scientific collaborations" online. Nun war Olivier so nett und hat auf meine Bitte hin, speziell Deutschland für uns rausgerechnet und farblich hervorgehoben. Lieben Dank!
Allgemein sind die Kooperationen als blaue Linien erkennbar. Deutsch-Internationale Kooperationen sind grün dargestellt, interne Deutsch-Deutsche Kooperationen orange. Eine höhere und zoombare Auflösung gibt es hier.
Neben den erkennbaren deutschen Forschungzentren, finde ich auffällig, wie in Frankreich fast alle Fäden nach Paris laufen. Dagegen schwächelt Berlin als Wissenschaftsstandort in dieser Analyse, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, wie Olivier mir gegenüber betont hat. Olivier und seine Kollegen von Science-Metrix haben für diese Darstellungen Daten von Aggregatoren wissenschaftlicher Fachjournale wie Elseviers „Scopus“ und Thomson Reuters „Web of Science“ lizensiert und ausgewertet. Ich finde es einfach schön zum an die Wand hängen.
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Und gleich noch Ergänzungen zum Thema Visualisierungen von Wissenschaftsstandorten
Die weltweiten Spitzen-Wissenschaftsstandorte präsentieren im März Lutz Bornmann von der MPG in München und Loet Leydesdorff von der Universität Amsterdam. Sie haben auch aktuell einen Artikel in Arbeit, in dem sie europäische Standorte zeigen, von denen besonders viele Forscher in anerkannten Journalen der Neurowissenschaften, der Physik und Astronomie und der Sozialwissenschaften veröffentlichen.
Sieht echt cool aus! Ein bischen wundert es mich jetzt aber doch, dass Berlin hier schwächelt. Zahlreiche Unis und zahlreiche Biotechparks sollten doch für ein etwas anderes Bild sorgen. Naja, vielleicht liegt es tatsächlich an der Unvollständigkeit der Analyse. Interessant für mich ist auch Südamerika, wo man mal wieder eindeutig aufgezeigt bekommt, dass hier insbesondere Buenos Aires mit Forschungskooperationen glänzen kann. Wie es aussieht, aber auch Montevideo. Von Brasilien als derzeit aufstrebendes Land in Sachen Wirtschaft und Technologie hätte ich deutlich mehr erwartet.