Die Top 10+1 Apps des Mendeley-PLoS Binary Battles

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Versuch einer Aufklärung
Quantensprung

Diese Apps haben es in sich. Sie zeigen neue Ideen und Wege, wie sich Wissenschaften, deren Vernetzung, deren Bewertung, deren Auswertung verändern könnten. Mendeley und PLoS hatten zu einem binary battle aufgerufen. Wer will, kann sozusagen mit den bei ihnen gespeicherten Literaturdaten und mehr spielen und sich einfallen lassen, was man mit diesem Datenwust anstellen kann. Jetzt stehen diejenigen 10+1 fest, die es ins Finale geschafft haben. Und sie sind allesamt einen Blick wert. 

Vielleicht feiert die Forschergemeinschaft schon bald den Abschied vom traditionellen Impact Factor. Vielleicht bleibt er in seiner so beherrschenden Rolle bestehen, wird aber von den neuen deutlich umfangreicheren Möglichkeiten auf jeden Fall ergänzt. Ich gratuliere den Kollegen drüben von der Bierologie, die es mit ihrer openSNP-App ins Finale geschafft haben.

Und ich freue mich ebenso sehr, dass Martin Fenners Visitenkarte der Wissenschaftler, ScienceCard, mit dabei ist, mit dem ich im September dazu ein Interview geführt hatte. Auch das Projekt total Impact, über das ich hier mehr geschrieben hatte, ist unter den Top 10+1.Damit sind mit dem ReaderMeter, dem PLoS Impact Explorer und Paper Critic gleich fünf Projekte gelistet, die neue Wege suchen, wissenschaftliche Publikationen zu bewerten. Dieser Schwerpunkt fusst wohl auf den PLoS-Interessen sich gegenüber den Traditions-Publikationshäusern abzusetzen. Erstaunlich ist aber doch, wie viele Projekte es gibt. 

Die weiteren Apps eruieren z.B. Kollaborationen aus den Literaturdaten oder stellen die eigene Wissenschaftsbibliothek jederzeit mobil abrufbar bereit oder vernetzen etwa wissenschaftliche Artikel mit Büchern und mehr. Ich empfehle, sich selbst einmal durch die diversen Seiten zu klicken, die es in das Battle-Finale geschafft haben und drücke meinen Favoriten (geheim) die Daumen. Am 30. November werden die Sieger gekürt


Nachtrag am 1.12.2011: And the winner is: OpenSNP – Congrats rüber zur Bierologie

 

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Beatrice Lugger ist Diplom-Chemikerin mit Schwerpunkt Ökologische Chemie. Neugierde und die Freude daran, Wissen zu vermitteln, machten aus ihr eine Wissenschaftsjournalistin. Sie absolvierte Praktika bei der ,Süddeutschen Zeitung' und ,Natur', volontierte bei der ,Politischen Ökologie' und blieb dort ein paar Jahre als Redakteurin. Seither ist sie freie Wissenschaftsjournalistin und schreibt für diverse deutsche Medien. Sie war am Aufbau von netdoktor.de beteiligt, hat die deutschen ScienceBlogs.de als Managing Editor gestartet und war viele Jahre Associated Social Media Manager der Lindauer Nobelpreisträgertagung, des Nobel Week Dialogue in 2012/2013 und seit 2013 berät sie das Heidelberg Laureate Forum. Kommunikation über Wissenschaft, deren neue Erkenntnisse, Wert und Rolle in der Gesellschaft, kann aus ihrer Sicht über viele Wege gefördert werden, von Open Access bis hin zu Dialogen von Forschern mit Bürgern auf Augenhöhe. Seit 2012 ist sie am Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation, NaWik - und seit 2015 dessen Wissenschaftliche Direktorin. Sie twittert als @BLugger.

2 Kommentare

  1. vivat

    “Diese Apps haben es in sich. Sie zeigen neue Ideen und Wege, wie sich Wissenschaften, deren Vernetzung, deren Bewertung, deren Auswertung verändern könnten.”

    Gut erkannt. In apps we (should) trust. Apps werden es sein, die uns – endlich – den Weg ad astra weisen. Dass es überhaupt eine Art Wissenschaft gab, bevor dieses divine Benefit entwickelt wurde, macht uns heute, auch dank dieses Beitrages, schmunzeln.

  2. app vivat

    Oh, ich hätte wohl besser Applikationen oder Anwendungen geschrieben, weil heute viele beim Wort app nur noch an iPhone, iPad oder Androids denken. Und zur Beruhigung: Die Anwendungen könnten nichts auswerten, wenn nicht vorher schon ordentlich Forschung stattgefunden hätte.

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