Cédric Villanis zwei Herangehensweisen der Wissenschaftskommunikation
BLOG: Quantensprung
Mathematik-Genie, Buch-Autor und Fields-Medaillist Cédric Villani hält es für wichtig, dass Forscher kommunzieren und praktiziert dies selbst auf zweierlei Art: Klassisch erklärend; oder intiuitive Eindrücke vermittelnd. Sehr eindrücklich hat er mir dies in einem Interview (“Cédric Villani über Zeugen der Wissenschaft“) im Rahmen des Heidelberg Laureate Forums geschildert.
Villani hat selbst einmal ein Kommunikationsseminar besucht und betrachtet dies als Meilenstein in seiner Entwicklung. “Diese beiden Tage haben mein Leben wirklich verändert”, sagt er. Seither bereitet er sich auf Interviews vor und stellt sich auf Situationen und Zielgruppen ein.
Viele Kritiker hatten ihm nach Erscheinen seines autobiografischen Buches ‘Théorème vivant” (2012) vorgeworfen, er habe dort nicht genügend erklärt, stattdessen Seiten mit mathematischen Formeln gefüllt. Jetzt hat Villani erklärt, warum das stimmt und dass dies sogar bewusst gewählt ist: “Mein Buch ist so, als würden Sie Ihr Kind an der Hand in ihr Büro oder Labor führen. Sie erklären nichts! Das Kind nimmt aber die Atmosphäre wahr. Es bekommt mit, was geschieht, wie die Menschen miteinander sprechen, über was sie sprechen, wie sie sich verhalten. Es nimmt einen bestimmten Rhythmus wahr und mehr. Die Leser sind sozusagen distanzlose Zeugen, die sich alles, was das Leben eines Mathematikers ausmacht, ansehen.”
Ich muss über diese Doppelstrategie der Kommunikation noch nachdenken. Kann man Wissenschaft wirklich fühlen, erleben und muss nicht immer alles verstehen?
Irgendwie…
alles doppelt, mit verschiedenen Camouflagen hier.
Camouflage
Nachdem das HLF bald zu Ende gehen wird und damit auch das Blog bald nicht mehr so bespielt wird, sei mir dieser Querverweis, auf ein mir wichtiges Thema in meinem eigenen Blog erlaubt. Allen Bloggern sind z.B. komplette Cross-Postings in ihr eigenes Blog gestattet. Da bei mir beides auf der selben Plattform läuft, habe ich die reduzierte Form mit dem Fingerzeig auf für mich wesentliches gewählt.
@Geoman
Warum aber wird dann auf dem Blog von Frau Lugger immer so lebhaft und fruchtbar diskutiert?
Cedric Villani als Dandy: On parle franc
Cedric Villani als etwas aus der Zeit gefallener Popstar. Im SPON wird ebenfalls auf seine Marotten und seine Weigerung seine Arbeit auf gefällige Art zu erklären eingegangen.
Hochintelligenter Pfau
@ SiLaureatisses
Mich hat etwas irritiert, wie Beatrice Lugger diesem hochintelligenten Pfau – wie SPON ihn treffend etikettiert – und seine extravaganten Marotten hofiert. Ich wünschte mir da etwas mehr Distanz.
@Geoman
Ich habe auch nur Spaß gemacht, wollte eigentlich nicht ironisch werden, aber Frau Luggers Beiträge sind wirklich von erstaunlich belanglos-selbstreferentieller Art.
Selbstreferenz
Sei in diesem Fall ausnahmsweise erlaubt.