Überzeugungsarbeit I

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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„Der erste Eindruck ist entscheidend und der letzte bleibt!“

Unser gesamtes Leben müssen wir andere Menschen überzeugen. Als Kind, dass uns Mama ein Eis kauft; als Jugendlicher, dass wir bis 2.00 Uhr in die Disko dürfen; als Erwachsener, dass unser Lösungsvorschlag der Beste ist.

Dieser Beitrag stellt ein einfaches und wirksames Vorgehen vor. Bauen Sie Ihre Argumentation mit der Feedback-Struktur auf.

Feedback-Struktur

1. Was beobachte ich?

Im ersten Schritt informieren Sie über die Problemlage. Sie können Fakten, Zahlen, Statistiken aufführen und/oder emotionale Komponenten erwähnen wie bspw. sinkende Motivation:
„10 der 15 Kinder in meiner Klasse bekommen jeden Tag ein Eis, während ich durchschnittlich einmal in der Woche in diesen Genuss komme. Außerdem ist Speiseeis ein starker Motivator und positiver Verhaltensverstärker.“

2. Was entsteht dadurch bei mir?

Hier erläutern Sie mögliche negative Konsequenzen, die aus Ihren Beobachtungen resultieren könnten:
„Da Du mir das Eis vorenthalten möchtest, obwohl ich heute freiwillig und ohne Murren meine Hausaufgaben erledigt habe, bin ich mit der Schlussfolgerung konfrontiert, dass Du mein Verhalten nicht würdigst. Während andere Kinder ihr Eis täglich und ohne Zutun genießen, muss ich Zeit investieren, um mir mein Eis zu verdienen und bin bestürzt, dass Du es mir trotzdem nicht kaufen möchtest.“

3. Was entsteht daraus für die Zuhörer?

Hier werden mögliche Auswirkungen für das Publikum thematisiert, wohin die Situation führen könnte, wenn nichts unternommen wird:
„Ich fürchte, ich verliere meine Motivation, heute den Müll rauszubringen, wenn Du das Eis nicht als positiven Verstärker für mein entgegenkommendes Verhalten einsetzt. Mittelfristig ist abzusehen, dass ich in Trotzreaktionen Zuflucht suche, was langfristig nicht förderlich für unsere Beziehung sein kann.“

4. Was schlage ich vor?

Schlussendlich wird die Lösung des Problems dargestellt:
„Aus meiner Sicht es zwingend erforderlich, den Eiskonsum zu erhöhen, um die Motivation zu steigern und Reaktanz vorzubeugen. Damit unterstützen wir unsere positive Beziehung und sorgen für allgemeines Wohlbefinden.“

Der nächste Beitrag erläutert die Kunst des Überzeugens anhand der Werbespot-Struktur.

Lassen Sie es sich schmecken!

Quelle: J.W. Seifert (erw. Auflage, 2004). Visualisieren, Präsentieren, Moderieren – das Standardwerk. Gabal Verlag GmbH: Offenbach.

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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