No risk, no fun

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Ich habe es getan. Damals in Südafrika. 210 Meter. Wunderschöne Berge, eine hohe Brücke, ganz tief unten ein Bergbach … und Angst! Stundenlang haben wir das Für und Wider abgewägt, obwohl es längst klar war. Wir wollten es wissen. Und sind gesprungen – gesichert mit dem Bungeeseil. Eine großartige Erfahrung.

Zur so genannten Risikopersönlichkeit gibt es viele Theorien. Alle beschäftigt die Frage, was Menschen dazu treibt Risiken einzugehen. Manche langweilen sich schnell, suchen ständig Abwechslung und scheuen vor keiner Herausforderung zurück. Zuckerman nannte diese Verhaltensdisposition sensation seeking und definierte sie „als ein Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen Eindrücken und als Bereitschaft, auch physische und soziale Risiken auf sich zu nehmen, um sich diese Eindrücke zu verschaffen“.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Tatsächlich sind die meisten Menschen nicht sehr risikobereit – wozu auch? Kahnemann & Tversky verfeinerten die Theorie: Menschen haben weniger Angst vor Gefahren, sondern mehr vor Verlusten.

Solange Menschen einen insgesamt positiven Status quo zu verteidigen haben, hilft alles nichts. Die meisten von ihnen werden in ihrem Handeln risikoscheu sein.

Nimmt die Risikofreude keine lebensbedrohlichen Ausmaße an, ist sie eine durchaus wünschenswerte Eigenschaft. Allerdings zeigen sich schon im Kindesalter Unterschiede in der Risikobereitschaft. Letzlich ist die Entscheidung für oder gegen das Eingehen von Wagnissen von der Situation und der individuellen Prägung bestimmt.

Wer schenkt mir einen Sprung aus einem Flugzeug? 😉

Quelle: Zeit, Der Messner in uns

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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