I am what I am

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Die sozialen Netzwerke im Internet treiben immer stärker bunte absonderliche Blüten. Nachdem der Begriff Freundschaft in den Communities zu einem einzigen Klick degradiert wurde, kann man nun auch Freunde fälschen. Ein schönes Beispiel für die Kunst der Selbstpräsentation.

Ein Grund für unser Verhalten ist die Absicht unser Selbstkonzept auszudrücken. Wenn ich mich für einen geselligen, kontaktfreudigen und sozial-kompetenten Typen halte, werde ich Einladungen wahrnehmen und die Party rocken, anstatt zu Hause zu bleiben und die Nase in einem Buch zu vergraben. Habe ich die Wahl, werde ich Situationen bevorzugen, die mir erlauben konsistent zu meinem Selbstkonzept zu agieren (Snyder & Gangestad, 1982) und Freunde suchen, deren Selbstbild meinem ähnelt (Swann et al, 1992).

I am what you want me to be

Aber wir versuchen nicht nur unserem Selbstbild treu zu bleiben, sondern bemühen uns manchmal ein bestimmtes Bild bei anderen zu erzeugen. Meistens möchten wir den Eindruck vermitteln liebenswert und/oder kompetent zu sein (Leary, 1995). Es gibt kleine psychologische Tricks, um nicht in klassische Fettnäpfchen der Selbstpräsentation zu treten, die an anderer Stelle erläutert werden. Nur soviel: Geh vorsichtig mit der Selbstpräsentation um, denn die Maske könnte mit Deinem Gesicht verwachsen (Goffman, 1959).

What the hell am I doing?

Unser Selbst auszudrücken und es zu präsentieren machen wir alle. Aber wir unterscheiden uns in unserer Präferenz für das ein oder andere. Das heißt, es gibt Menschen, die sich selbst eher authentisch ausdrücken und Menschen, die sich lieber präsentieren. Diesen individuellen Unterschied nennt Snyder self-monitoring (frei übersetzt mit Selbstbeobachtung oder Selbstkontrolle).

Menschen, die sich stark selbst beobachten, formen ihr Verhalten tendenziell nach dem Eindruck, den sie bei anderen hervorrufen möchten. Während Menschen, die sich nicht oder weniger beobachten eher authentisch nach ihrer inneren Überzeugung handeln und sich daher über verschiedene Situationen konsistenter verhalten.

Ein Experiment (Jones et al, 1990) verdeutlicht diesen Unterschied im Grad des self-monitoring. Alle Teilnehmer bekamen die Aufgabe sich selbst als korruptes und unmoralisches Individuum darzustellen. Einigen Probanden wurde das Feedback gegeben, dass sie in der Rolle überzeugten, anderen wurde das Gegenteil zurückgemeldet. Hohe self-monitors fühlten sich besser, wenn sie die Aufgabe gemeistert haben, auch wenn das bedeutet, dass sie von anderen als korrupt wahrgenommen wurden. Niedrige self-monitors fühlten sich besser, wenn sie in dieser Rolle nicht überzeugen konnten.

Quelle: Smith & Mackie (2nd edition, 2000). Social Psychology. Kendalville: Courir.

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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