Homers Schicksal

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Homer Simpson macht vor, was für viele heutzutage zum Alltag gehört. Ja, auch Bier trinken, Sprüche klopfen und Doughnuts verschlingen – aber was ich meine, ist seine Arbeit. Tag für Tag hängt er vor Überwachungsmonitoren und soll aufpassen, dass die Maschinen alles richtig machen.

Die Ironie der Automatisierung

Maschinen sollen uns das Arbeitsleben erleichtern. Sie ermöglichen Vorgänge, die der Mensch nicht leisten kann. Und ganz nebenbei wird die Fehlbarkeit des Menschen bei der Arbeit umgangen: Maschinen werden nicht müde, unkonzentriert oder schlecht gelaunt.

Soweit so gut. Beim Wettstreit um immer besseres High Tech an jeder Ecke darf aber Folgendes nicht übersehen werden (Bainbridge,1986):

  • Der unzuverlässige Mensch wird durch eine zuverlässigere Maschine ersetzt. Aber wer überwacht wiederum die Maschine? Genau: Der unzuverlässige Mensch.
  • Der Arbeiter ist nur noch ein kleines Rädchen im Getriebe. Wenn etwas schief geht, wird er trotzdem meistens zur Verantwortung gezogen. Daran, dass die Maschine vielleicht fehlerhaft konstruiert war, wird (wenn überhaupt) erst später gedacht.
  • Dem Arbeiter wird die eigentliche Arbeit abgenommen: er steht rum, soll überwachen, muss nur in seltenen Fällen eingreifen. Und dabei aber bitte hoch motiviert sein!

Kein Wunder also, dass sich Homer mehr mit Doughnuts als mit Bildschirmen beschäftigt. Er wird ja permanent unterfordert. Und im Notfall ist er dann völlig überfordert, kann vor lauter Süßkram im Magen und Monotonie im Kopf nicht schnell genug reagieren. Und wenn dann was schief geht? Dann zeigen auch noch alle mit dem Finger auf ihn.

(irm)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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