Geld stinkt nicht

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Lese ich das Wort „Management“ folgt mit ziemlicher Sicherheit ein paar Sätze weiter der Begriff „Motivation“. Ein guter Mitarbeiter ist meistens hochgradig motiviert, denn Motivation bringt wünschenswerte Eigenschaften mit sich.

Das 2-Faktoren-Modell der Motivation erläutert, dass eine Person zum einen intrinsisch und zum anderen extrinsisch motiviert sein kann. Wenn wir von intrinsischer Motivation angetrieben sind, dann sind wir aktiv, weil wir Dinge von uns aus tun möchten. Tun wir Sachen, weil wir hoffen, dafür Anerkennung, Lob oder sonst eine Belohnung zu bekommen, sind sie extrinsisch motiviert.

Tatsächlich gibt es den paradoxen Effekt, dass wenn wir etwas aus purer Freude tun und uns dann eine Belohnung angeboten wird, das Vergnügen an dieser Tätigkeit sinkt (Deci, 1971; Harackiewicz, 1979): extrinische Motivatoren scheinen der instrinsischen Motivation die Energie zu stehlen. Es gibt massig Studien zur Mitarbeitermotivation, von denen sich viele im Spannungsfeld von intrinsischer und extrinsischer Motivation bewegen.

Was nichts kostet, ist nichts wert

Interessanterweise stellt man bei deren Lektüre fest, dass „wenn man sich Befragungen und Studien über Arbeitszufriedenheit zu Gemüte führt, einem schnell auffällt, dass Geld nie als Top-Motivator abschneidet.“ (M. Vorbeck) Kann man aus diesen Ergebnissen nun ableiten, dass der Lohn für eine Arbeit eine untergeordnete Rolle spielt?

Sicher sind andere Bedürfnisse wie Anerkennung, produktive Arbeit im Team, angenehme Arbeitszeiten und Arbeitsplätze sehr wichtig. Doch auch das Bedürfnis nach angemessener Entlohnung fällt in die Riege wünschenswerter Eigenschaften für einen Arbeitsplatz, die einen zufriedenen und motivierten Mitarbeiter ausmachen – denn Geld stinkt nicht. Machen Sie sich als Teamleiter für Gehalterhöhungen stark und sorgen Sie für eine angemessene Bezahlung Ihrer Mitarbeiter.

Quelle: Zitat aus M. Vorbeck (2004). Ab heute bin ich Chef. Berlin: Ullstein Bucherverlage GmbH.

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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