Bin ich schön?

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Der Artikel über Schönheitswahn ist einer der meistgelesenen Einträge in diesem Blog. Anfang diesen Jahres wurde wieder heftig über die Konfektionsgrößen von Models spekuliert und diskutiert:

Die italienische Regierung hat zusammen mit Modeverbänden eine Grundsatzerklärung gegen ultradünne Laufstegschönheiten verabschiedet. Models sollen künftig nachweisen, dass sie bei guter Gesundheit sind – sonst werden sie von den Modeschauen ausgeschlossen.

Den italienischen Frauen werden damit scheinbar die äußerlichen Selbstzweifel beim Betrachten von schönen, aber dünnen Models erspart, wie eine Untersuchung von einem amerikanischen Forschertrio zeigt.

Es wurden 81 Frauen bevor und nach Betrachtung von Magazinanzeigen mit und ohne Darstellungen von Models zu ihrer Körperwahrnehmung befragt. Bislang wurde angenommen, dass sich vor allem Frauen mit einer größeren Konfektionsgröße schlechter fühlen, nachdem sie mit dem Schlankheitsideal in den Medien konfrontiert wurden. Tatsächlich hat die Leibesfülle der Frau keinen Einfluss darauf, ob sie sich bei der Betrachtung von Modelfotos unwohl fühlt.

Unabhängig von der eigenen Leibesfülle, verschlechterte sich die Zufriedenheit ihrer Probandinnen mit dem eigenen Körper im gleichen Maße. (…) Diese unrealistischen, retuschierten oder teils im Computer erzeugten Bilder haben einen schädlichen Einfluss auf Frauen und ihr Selbstwertgefühl erklärt Laurie Mintz von der University of Missouri, Columbia.

Tatsache ist allerdings, dass die von der Gesellschaft anerkannten Schönheitsideale von den Massenmedien permanent reproduziert werden und dadurch die Gefahr besteht, dass diese Ideale von Zuschauern langfristig kultiviert werden.

Quelle: Zitate aus:
Berliner Zeitung, Das falsche Ideal (Feb. 2006)
Stern, Italien macht gegen Magermodels mobil (Dezember 2006)
Scienceticker, Modelfotos treffen alle Frauen (März 2007)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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