Analogie der Liebe

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Aristoteles behauptete Gleichheit sei die Seele der Freundschaft. Eine Vielzahl von Forschungspublikationen zeigt, dass sie auch die Seele der Liebe ist.

Gleich und gleich gesellt sich gern

Lebensgefährten ähneln sich nicht nur in ihrer Bildung und ihrer politischen Einstellung, sondern auch in ihrem Einkommen.

Aus der Traum von „Pretty Woman“: Es ist „statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich, dass ein Kind gut verdienender Eltern später einen Partner aus ärmlichen Verhältnissen heiratet“. Die Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung stießen auf einen „starken generationenübergreifenden Zusammenhang zwischen dem langfristigen Familieneinkommen der Eltern und dem Familieneinkommen ihrer erwachsenen Kinder. Wie sich herausstellte, war dies aber nicht allein auf deren eigenen Verdienst zurückzuführen, sondern ging zu 40 bis 50 Prozent auf die Wahl eines ökonomisch passenden Ehepartners zurück.“

Ein Grund für diesen Zusammenhang liegt sicher darin, dass Kinder aus gut situierten Haushalten bessere Bildungschancen haben und so höhere Aussichten auf ein hohes Einkommen. Außerdem haben in Deutschland die Hälfte aller Partner den gleichen Bildungsabschluss, was möglicherweise durch die frühe Differenzierung der Bildungswege im deutschen Schulsystem begründet ist. Eine weitere Ursache könnte im Selbstwertgefühl liegen. Männer und Frauen sind bei der Suche nach dem Traumpartner umso wählerischer, desto größer das Selbstwertgefühl ist.

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Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass im Grunde ein Partner mit einer ähnlichen Persönlichkeit gesucht ist. Der Partner sollte die gleichen Werte teilen und Eigenschaften besitzen, die man selbst für wichtig bei sich und anderen erachtet.

Warum hält sich bei diesem klaren Forschungsstand das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“ so hartnäckig? Vielleicht wegen dieser alarmierenden Meldung "Ähnlichkeit fördert Untreue" …

Quelle: Uni-Protokolle, Gleich und gleich gesellt sich gern
Wissenschaftsmagazin der Techniker Krankenkasse, Du bist wie ich
Focus, Ähnlichkeit fördert Untreue

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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