Menschen gesundlieben – ein Plädoyer
BLOG: Positive Psychologie und Motivation

Michaela Brohm-Badry
Eine wütende Partnerin, eine kranke Tochter, ein einsamer Vater im Pflegeheim, ein verletzter Partner oder ein aggressiver Schüler: Wie können wir umgehen mit Menschen, die aus der Bahn geraten sind; die im Ausnahmezustand leben?
Die üblichen Antworten liegen hier zwischen Einladung zum Essen und klare Grenzen setzen – Regeln, Strafen, Gesetze einführen und durchsetzen. Könnten wir es nicht einfach auf eine andere Weise versuchen? Eine vielleicht bessere?
Vor vielen Jahren habe ich in einer Jugendhaftanstalt in Norddeutschland für schwerstkriminelle Jugendliche ein Motivationstraining durchgeführt. Sie sollten zeitnah aus der Haft entlassen werden und neue Perspektiven finden. Und so stand ich in unserem ersten Treffen unsicher vor zehn harten Knackis zwischen 16 und 21 Jahren. Begleitschutz im Raum anwesend. Kritische Blicke auf allen drei Seiten.
Zehn Wochen lang traf ich mich regelmäßig mit ihnen und wir widmeten uns eindringlich ihren Träumen, Wünschen, Visionen, Versagensängsten, Zielen, Aktions- und Etappenplänen. Ihre Ziele fand ich keineswegs neben der Spur, etwas ambitioniert vielleicht, aber nicht größenwahnsinnig oder sonst wie schräg. Es waren oft ganz geerdete Visionen für ihr bis dahin verunglücktes Glück – eine Frau, ein kleines Haus und eine Familie gründen, oder drogenfrei werden, am Meer leben und anderes.
Zunächst waren ihre und meine Haltungen (mindset) zu oder weit entfernt voneinander, doch nach und nach öffneten wir uns gegenseitig und ich vermute, es hatte auch damit zu tun, dass ich ihnen die Art Zuwendung geben konnte, die sie vermutlich selten in ihren Leben erfahren hatten. Ich versuchte, mich tief auf ihre Bedürfnisse einzulassen, ihnen nichts aufzuzwängen, sondern zu schauen, was sie in ihrer jeweils einzigartigen Lebenssituation brauchen.
Dass mich ein Gefangenenbetreuer zwischendurch fragte, „wie können Sie den Knackis einreden, dass sie ein gutes Leben schaffen können?“ hat mich wochenlang beschäftigt. War ich wirklich auf der falschen Spur gelandet? Nein. Ich kenne die Rückfallquoten, Integrationswiderstände und all das, aber dennoch sehe es vollkommen anders. Nämlich einerseits humanistisch: Menschen sind im Grunde gut und wollen wachsen und andererseits biophil – in der Liebe zu allem was lebt.
Diese Jugendlichen hatten aggressives Verhalten gezeigt, jemanden mit dem Messer verletzt, einer jemanden getötet, andere betrogen, mit Drogen vor der Schule gedealt, geraubt, erpresst und anderes. Und doch ist all das meines Erachtens, insbesondere wenn es mit Aggression einhergeht, doch ein deutliches Zeichen, dass diese jungen Menschen nie das bekommen haben, was unsere Seele so sehr braucht: tiefe Wärme und Zuwendung – Liebe.
Ich sehe aggressives Verhalten als kompensatorischen Akt – als Schrei der Seele nach menschlicher Wärme.
Und die Forschung scheint mir recht zu geben. So fand beispielsweise der Kinderarzt Theodor Hellbrüggen in seinen tiefenpsychologischen Untersuchungen an rund 4700 Kindern der 5. bis 8. Jahrgangsstufe bereits vor rund 30 Jahren, dass sich Kinder aus bildungsfernen Familien massiv selbstüberschätzen und gleichzeitig starke soziale Ängste haben. Ihr Bedürfnis alleine zu sein liegt statistisch weit über dem Durchschnitt (Sozialministerium Baden-Württemberg 1996). Ein kleines Mädchen sagte in einer anderen Studie als sie nach ihrer schlimmsten Angst gefragt wurde: „Dass keiner meine Freundin ist“ – das keiner meine Freundin ist …
Fragen wir nun folglich nach den Ursachen von Kontaktfähigkeit bzw. Kontakthemmung, so ist zum einen die Untersuchung Laireiters/Lagers (2006), zum anderen der Ansatz Petermann/Petermann zu sozialer Angst weiterführend: Laireiter/Lager (2006) stellen fest, dass die Kontaktfähigkeit besonders hoch positiv mit vertrauten emotionalen Beziehungen (r = .24), guten Freunden (r = .29), Anerkennung (r = .31), besonders gemocht werden (r =.35), sich verlassen können (r = .33) und dem Austauschen von Ratschlägen (r = .31) korreliert ist. Negativ hängt sie zusammen mit Abwertungen (r = -.38) und belastenden Beziehungen (r = -19).
Wir können Plausibilitätsannahmen folgend annehmen, dass die soziale Angst mit einem Defizit an eben jenen positiven Dimensionen – und der Sehnsucht danach – einher geht: vertraute emotionalen Beziehungen, guten Freunden, Anerkennung, wirklich gemocht werden. Sich auf jemanden verlassen können fehlt hingegen und Abwertung und belastende Beziehungen sind im Übermaß vorhanden. Und genau das führt zur gesteigerten Offensivität bildungsferner Kinder und Jugendlichen, die wir auch in einer eigenen Studie fanden (Brohm 2009). Besonders die Abwertung anderer war stark ausgeprägt – eine Reproduktion früherer familiärer Erfahrungen. Selbstüberschätzung und Kontaktangst können so als kompensatorische Leistung verstanden werden – als Umwandlung in Aggression. Biophilie hilft.
Die Idee der Biophilie bezieht sich auf die Liebe zu allem Lebendigen. Es ist ein Leitmotiv in den Arbeiten des Philosophen und Psychoanalytikers Erich Fromm. Fromm meint eine umfassende, bedingungslose Liebe zu allem, was lebt im Menschen und der Natur. „Was anzieht, ist immer das Lebendige.“ (Funk 2020). Rainer Funk, Fromms Nachlassverwalter, erinnert hier an den Frühling, die Begeisterung, Freude, Zärtliches und Erotisches. „Das Leben lieben zu können und lebendig zu sein ist für uns von ganz entscheidender Bedeutung.“(ebd).
Liebe beinhaltet immer das wache Interesse am anderen, an dessen Wachstum und Wohlergehen. Leben wird als Prozess verstanden, in dem wir eins mit uns selbst und ganz mit allem, was lebt, werden. Und die Liebe zu allem, was lebendig ist, findet seinen Ausdruck in dem leidenschaftlichen Wunsch, Wachstum zu fördern (ebd., Hervorhebung MBB). Und diese Liebe zum Leben ist der Kern jeder Form von Liebe, so Fromm, die sich in der Liebe zu Menschen, zu einem Tier oder einer Pflanze wiederfindet.
In einer schönen Metapher erklärt Fromm, was die Liebe in sich trägt, egal ob in der Liebe zum Leben, zu Pflanzen, Tieren oder Menschen: Die Liebe müsse angemessen sein und den Bedürfnissen und der Natur des Geliebten entsprechen. „Benötigt eine Pflanze nur wenig Wasser, dann drückt sich meine Liebe zur Pflanze darin aus, dass ich ihr nur so viel Wasser gebe, wie sie braucht. Habe ich aber vorgefasste Meinungen darüber, ›was für eine Pflanze gut ist‹, etwa die, dass möglichst viel Wasser für alles gut ist, dann werde ich der Pflanze schaden und sie umbringen, weil ich nicht fähig bin, sie in der Weise zu lieben, wie sie geliebt werden muss“ (Fromm 2020).
Deshalb sollten liebende Menschen mit wachem Interesse herausfinden wollen, was das andere Lebewesen wirklich braucht. Also fragen, zuhören, lesen, beobachten – wache Neugier am anderen.
Kürzlich erzählte mir ein Studierender, er würde in einer Schulklasse unterrichten und hätte einen aggressiven Schüler dort. Der würde toben und wolle ständig Aufmerksamkeit. Kollegen hätten ihm geraten, Regeln aufzustellen und durchzusetzen; er müsse halt zu dem Schüler ganz klar und streng sein.
Er fragte mich, wie ich das sehe. Und ich sehe es ganz anders. Ich sagte ihm, wahrscheinlich hätte dieser Junge nie wirkliche Wärme und Zuwendung erhalten und sein Verhalten sei wohl ein Schrei. Ein Schrei nach menschlicher Wärme, nach Anerkennung, nach gesehen werden. Ich sagte dem Studierenden spontan und ungefiltert, “ich würde diesen Schüler gesundlieben“.
Gesundlieben meint, dass wir den Schrei dieser Menschen, und all der Einsamen, Traurigen, Verletzten hören, und ihnen geben, wonach sie in ihrem Schmerz rufen: Es meint Zuhören mit voller Aufmerksamkeit, jemanden in den Arm nehmen, eine mutmachende Nachricht schreiben, echt loben, Zeit schenken ohne aufs Handy zu schauen, jemandem etwas schenken, geduldig bleiben, auch wenn es schwerfällt, verletzlich bleiben, sich emotional wehrlos öffnen, Gefühle ausdrücken, Hände halten oder auch in schwierigen Momenten liebevoll verbunden bleiben.
Eben Nähe geben, durch verstehen und da sein. Beim Anderen sein.
Und warum lieben? Aus Zuwendung zum Leben und weil es auf den geliebten Menschen tiefgreifende Wirkung hat: Liebe vermittelt Sicherheit und Geborgenheit, sie stärkt das Selbstwertgefühl. Darüber hinaus regt sie das Persönlichkeitswachstum an. Körperlich wirkt sie beruhigend durch den Abbau von Cortisol und Adrenalin – und so blühen geliebte Menschen auf. Alles in allem fördert Liebe die emotionale Beruhigung und kann frühere Verletzungen mildern – Liebe ist also heilsam.
Natürlich ist mir klar, dass es Verhaltensweisen gibt, die dringend durch professionelle Hilfe bearbeitet werden müssen. Und auch, dass all das Grenzen hat, die in der Kraft, der Situation, der Sehnsucht oder der Psyche der Beteiligten liegen.
Aber wir können tun, was jeder von uns tun kann: Seine Wärme einfach an diejenigen geben, die nie hinreichend Nähe erhalten haben oder sie jetzt, in diesem Moment so dringend brauchen. Vielleicht können wir so einige Menschen ein ganzes Stück weit gesundlieben.
Meist sind liebevolle Handlungen leise und unspektakulär – aber eben voll der Liebe.
Website Brohm-Badry
Website Brohm-Badry Universität Trier
Website Deutsches Institut für Motivation (DIM)
Literatur
Brohm-Badry (2019): Das gute Glück. Wie wir es finden und behalten. Salzburg. Ecowing
Brohm, Michaela (2009): Sozialkompetenz und Schule. Theoretische Grundlagen und empirische Befunde zu Gelingensbedingungen sozialbezogener Interventionen. Weinheim.
Fromm (2020): Lieben wir das Leben noch? dtv
Funk (2020). Wir werden vom Lebendigen angezogen. In: Fromm: Lieben wir das Leben noch? dtv
Laireiter, Anton Rupert/Lager, Caroline (2006): Soziales Netzwerk, soziale Untstützung und soziale Kompetenz bei Kindern. In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Nr. 38 (2), S. 69-78.
Petermann, Ulrike/Petermann, Franz (1992): Training mit sozial unsicheren Kindern. Einzeltraining, Kindergruppen, Elternberatung. Weinheim.
Sozialministerium Baden Württemberg (1996): Persönlichkeitsmerkmale bei Kindern. http://www.landesgesundheitsamt.de/servlet/PB/show/1154733/persoenlichkeit_kinder.pdf.
Toller Beitrag !
“Ich sehe aggressives Verhalten als kompensatorischen Akt – als Schrei der Seele nach menschlicher Wärme.”
Um einmal anschaulich zu werden: Einer der besten Schwergewichtsboxer, Mike Tyson, den hat man einmal interviewt. Und dabei konnte man seine Stimme hören.
Und dann habe ich verstanden, warum er zum Boxer geworden ist, den man Iron Mike nannte.
Er hat die Stimme eines ……..(sollte man selbst herausfinden)
Liebe ist ein übermächtiges Werkzeug. Was ich brauche, sind also eine Bedienungsanleitung und ein Handwerker. Dann ein konkretes Projekt, bei dem ich mir erst mal einen Überblick über Material und sonstige Werkzeuge verschaffe und eine vage Vorstellung davon entwickele, was denn dabei hinterher herauskommen soll. Dann kann das Tüfteln losgehen.
Liebe ist ein Klebstoff – sie fügt Dinge zusammen und tackert sie mittels Glück dort fest, wo sie sie haben will. Glück macht dumm und träge und damit zur leichten Beute, also beginnt Liebe mit Vertrauen und endet mit allem Möglichen, was eine Bande experimentierfreudiger Kapuzineräffchen verbocken kann, die Gottes Werkzeugkasten im Dschungel gefunden hat: Charlie Mansons Sekte, Alimenten, dysfunktionalen Horrorfamilien, Mengele und seinen Zwillingen, Missionaren, die die Eingeborenen für kleine Kinder halten und im Kochtopf enden, Leuten, die sich ein Bein absägen, um ihrer Gardine ihre Liebe zu beweisen. Meist halten sich die Äffchen aber an bewährte Routinen und äffen die erfolgreicheren Äffchen nach, deswegen geht’s doch irgendwie gut.
Use it, don’t abuse it. Bei Klebstoff heißt das – nicht zu viel dran schnüffeln. Die Eingeborenen in der Strafanstalt haben auch so ihre Kochtöpfe. Und ein kleiner Manson schlummert auch in Ihnen.
Bei Basteln mit Menschenseelen hat das Material sehr viel mitzureden. Wenn Sie anfangen, einen Wandschrank zu bauen und das Material eher zum Fahrrad taugt, müssen Sie ziemlich viel daran brechen und biegen, und das ist das Gegenteil von Glück und Kleben. Und auch wenn Liebe ein hervorragendes Schmerzmittel ist – sinnvoller ist es, die Parameter so weit zu setzen, dass auch ein Fahrrad als Ergebnis akzeptabel ist. Manch ein Fahrrad ist schon zur Reparatur in der Möbelfabrik gelandet, obwohl es nur einen Platten hatte oder die Klingel fehlte. Deswegen freut es mich, dass Sie den Gefangenen erst mal gut zuhören.
Im Knast hat die Liebe einfaches Spiel, dank all der Wachen und Gitter. Da Gewalt und dicke Hose keine Optionen sind, muss sich die Seele andere Mittel und Wege suchen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Menschen sind formbar, wenn das Ego aus dem Spiel ist, der innere Gott Allwissend, der sie gegen äußere Einflüsse immun macht, eng mit Glück und Angststarre verwandt.
Der Mensch ist ein Baby in einem Terminator: Ein Knäuel naiver, elementarer Gefühle, das wohl das gleiche für Mensch, Fisch, Fliege und Alien ist, dazu ein Paket DNA, aus dem ein Roboter mit CPU wächst, ein Vehikel, das dann so mit der Umwelt interagiert, dass die Bedürfnisse befriedigt werden. Die DNA enthält einen Grundbauplan von Hirn und Körper, das Feintuning erfolgt per Katalog – der Mensch probiert verschiedene Strategien aus, mit der am wenigsten anstrengenden angefangen, und die Umwelt entscheidet, was sie belohnt, bestraft oder toleriert. Was übrig bleibt, verbündet sich mehr schlecht als recht zu dem widersprüchlichen, klapprigen Klumpen Persönlichkeitsanteile, der uns durch die paar jämmerlichen Jahrzehnte unseres Lebens bringt.
Anders gesagt, das Baby wird in Knetmasse gepackt und gegen die Welt geklatscht, und das Ergebnis wird dadurch bestimmt, wo die Knetmasse nachgegeben hat und wo die Welt.
Das heißt, Heranwachsen ist der kontinuierliche Massenmord an allen Menschen, die sie sein könnten, damit der eine entstehen kann, der Sie sein werden. Dass bei diesem Prozess sehr viel zu Bruch geht und Kleber in Massen gebraucht wird, damit nicht alles knirscht, reibt und weh tut, ist klar.
Im Grunde bestimmt die Sicherheitsverwahrung, was wir sind – die Welt, in der wir leben. Von Natur aus wird der Mensch immer versuchen, die Welt seiner Kindheit wiederherzustellen, er umgibt sich mit ähnlichen Menschen und sucht sich ähnliche Beziehungen. Es reicht nicht, ihn nach dem Knast in einen Job zu vermitteln, denn kriminelle und nichtkriminelle Menschen unterscheiden sich nicht so sehr, dass er nicht immer und überall passable Marionettenspieler finden würde, die ihn wieder in alte Bahnen zurückdrängen. Das erklärt zumindest teilweise die hohe Rückfallquote.
Der Unterschied zwischen Kind und Erwachsenem ist: Wenn sich das Kind ändert, entsteht Neues, wo noch nichts war, und gefriert in feste Formen. Beim Erwachsenen sind schon Strukturen da, die zu stabil sind, um abgebaut zu werden – eine Verhaltensänderung wird aufgepfropft, das Alte wird nur unterdrückt, nicht ausgelöscht. Ein Erwachsener muss ewig mit seinem alten Ich kämpfen, der Dompteur seiner Vergangenheit bleiben. Das ist natürlich auch bei jungen Menschen der Fall – aber der Prozentsatz des Flüssigen und Formbaren ist höher.
Schätze mal, das Missverständnis war oft eine Quelle für brutale Kindererziehung – der Erwachsene weiß, dass bei ihm nur Prügel und Disziplin helfen, seine Dämonen im Zaum zu halten. Aber der Rohrstock ist was für Erwachsene. Kinder sind formbar und weil sie klein sind, ist jeder Reiz für sie größer, auch wenn sie beileibe nicht die Mimöschen sind, die in Watte gepackt werden müssen, als die wir sie oft sehen. Noch mehr als Erwachsene suchen sie nach einer Welt, an der sie sich festkleben könnten. Hier erreicht man mit Wärme mehr.
Liebe als Klebstoff – vielleicht doch eher Schweißgerät. Es kann alte Strukturen auftauen und auflösen, bevor es sie neu zusammenfügt. Dauert länger, ist aber behutsamer und für den Delinquenter schonender. Auch bei Erwachsenen ist der Rohrstock eher Plan B, um die Empfänglichkeit für das Positive zu steigern. Speak softly and carry a big stick.
Erst ignorieren wir ein Problem und hoffen, dass die Welt es für uns löst. Danach werden wir wütend und versuchen’s mit roher Gewalt. Danach erst verhandeln wir mit ihm – wir schalten das Hirn ein, den größten Zeit- und Kalorienfresser. Dann setzen wir das Ergebnis der Verhandlungen, die Lösung, in die Tat um. Wenn sie nicht funktioniert – da capo.
So werden Straftäter zu dem, was sie sind, und so wird der Strafvollzug zu dem, was er ist. Was mich angeht, geht Opfer vor Täter: Der Täter bekommt, was übrig bleibt, wenn das Opfer versorgt ist, und wenn es nicht reicht, hat er halt Pech gehabt. Und dann geht’s nach Schwere der Tat und Machbarkeit – lieber tausend jugendliche Diebe resozialisieren als sich die Zähne an einem verkalkten Serienmörder ausbeißen. Aber das ist Ressourcen-Management, und hat nichts damit zu tun, was ein Delinquent verdient hätte oder was mit ihm möglich wäre. Die Welt ist nur so gerecht, wie wir sie machen können.
Paul S.
Um dich aus deiner Phantasiewelt zu befreien, dieses mal kein Akt der Liebe, sondern ein Akt der Vernunft.
Dem genannten Charles Manson tust du teilweise Unrecht. Er war auch Musiker und hatte eine Connection mit den Beach Boys.
https://thecircle.de/blogs/popkultur/zeitsprung-6-3-1970-erscheint-ein-album-mit-songs-von-charles-manson”
Was später bekannt wurde, die genannte Band hat einen Song von Charles Manson gegen seinen Willen unter ihrem Namen veröffentlicht und ihm ein Großteil seiner Tantiemen “gestohlen”, während er eine kürzere Gefängnisstrafe absitzen musste.
Was folgte, um es jetzt mal in deinem Stile zu sagen “das ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortwährend Böses muss gebären.”
Fazit: Liebe ist immer gut, manchmal muss sich auch Gerechtigkeit zu ihr gesellen.
@Brohm-Brady #Menschen gesundlieben
– Das ist die Pippi Langstrumpf-Philosophie, im “gesunden” Konkurrenzdenken des wettbewerbsbedingt-konfusen “freiheitlichen” Wettbewerbs um die Deutungshoheit der Bewusstseinsbetäubung von/zu materialistischer “Absicherung” im stets gleichbleibenden Verhältnis von 1:5 (Wohlstand : Tittytainment) der Weltbevölkerung!? 👋🥴👍🏻
Der Umgang mit schwierigen Menschen,
Kurz, die Patentlösung gibt es nicht. Und…..es kommt auf die Reaktion von uns selbst an, die kann die Situation entschärfen oder sogar verschärfen.
Also, mal ein paar Beispiele.
Ein rabiater Jugendlicher, der sich im Angriffsmodus befindet. Wenn man es sich zutraut, dann zeigt man ihm, wer der Boss ist. (rein körperlich ohne Worte)
Man kann ihn auch psychisch ruhig stellen, durch einen Blick in die Augen ohne Worte , ohne eine seelische Regung zu zeigen. Dann ist er verunsichert und gibt nach.
Eine hysterische Jugendliche mit Angstattacke, hier hat schon mal geholfen, sich unbeeindruckt zu zeigen, und gleichzeitig sie in den Arm zu nehmen und signalisieren : Ich mag dich.
Ein Jugendlicher im Angabemodus, hier kann man mal laut lachen und ihm signalisieren, du bist schon cool ich bin beeindruckt.
Wichtig ist die Unterscheidung, befindet man sich in einem geschlossenen Raum oder Im Freien.
Als Überlegung; schwierige Hunde dressiert man im Freien.
Die Grundüberlegung bleibt, man muss das Gegenüber respektieren oder im Ungewissen lassen um Zeit zu gewinnen um herauszufinden, wie tickt die Person.
Vielen Dank für diese klare Botschaft. Echte Zuwendung kann besonders bei “schwierigen” oder “aufgegebenen” Menschen wahre Wunder bewirken. Gesundlieben bringt es auf den Punkt: Liebe beginnt mit dem Wunsch zu verstehen und wirkt oft stärker als Strafe oder Verurteilung.
“Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”, heißt es in der Bibel. Doch was, wenn man sich selbst noch nicht oder nicht mehr lieben kann? Wahre Liebe setzt oft innere Stabilität voraus. Im Grunde beginnt Gesundlieben – wie Heilung – bei uns selbst.
Tolstoi zeigt in seinem Märchen vom weisen Wesir, wie auf Verrat mit Güte reagiert wird und was wirklich zählt: Verständnis und Mitgefühl.
Manchmal bedeutet Liebe auch, Abstand zu halten – etwa dann, wenn sie kontrollierend, besitzergreifend oder manipulierend ist. Viele sogenannte “problematische” Jugendliche und Erwachsene stammen aus Familien mit solchen krankhaften Formen von Zuneigung.
Erich Fromms Bild von der Pflanze bringt es auf den Punkt: Lieben heißt, zu erkennen, was das Gegenüber wirklich braucht. Wie verhalten sich Menschen, die solche Liebe nicht kennen, wenn sie eine Pflanze zur Pflege bekommen? Kann ihnen eine solche Beziehung helfen, Liebe zu lernen? Aus eigener Erfahrung braucht es dafür robuste Pflanzen – damit sie nicht totgegossen werden oder aus anderen Gründen sterben.
Letztlich führt kein Weg an der Liebe vorbei. Nochmals danke für diesen wertvollen Beitrag, der Mut macht und Hoffnung schenkt.
Frau Schuhmacher,
Zustimmung !
Ein Typus Mensch wurde noch nicht benannt, ich lasse die Bezeichnung einmal offen.
Also , in den USA wurde in einem Hochsicherheitsgefägnis, indem Serienmörder einsitzen eine Untersuchung durchgeführt, worin sich denn Serienmörder von den Normalsterblichen unterscheiden. Man machte das über Psychogramme.
Das erstaunliche Ergibnis war, Serienmörder haben ein ähnliches Psychogramm wie Börsenmakler, Politiker und Pfarrer.
Sie sind intelligent, zielstrebig und auf den ersten Blick empathisch.
Der Unterschied von echter Empathie zur falschen Empathie ist, dass ein Serienmörder die seelische Not eines Mitmenschen erkennt aber er selbst davon nicht erfasst wird. Das Mitgefühl ist dann nur gespielt um den Anderen manipulieren zu können.
Ob man den dann “gesundlieben” kann, ich weiß es selbst nicht.
@K. Schumacher: “Wahre Liebe setzt oft innere Stabilität voraus.”
Wo Stabilität in der materialistischen “Absicherung” zu manipulativ-schwankenden “Werte” mit “gesundem” Konkurrenzdenken geregelt wird, ist das Wahre die Bewusstseinsbetäubung im Tanz um den heißen Brei der gleichermaßen unverarbeitet-instinktiven Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriert-gebildetem “Individualbewusstsein”.
“Viele sogenannte “problematische” Jugendliche und Erwachsene stammen aus Familien mit solchen krankhaften Formen von Zuneigung.”
Die URSACHE aller Probleme unseres symptomatisch-konfusen “Zusammenlebens”, ist der im zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf der nun “freiheitliche” WETTBEWERB um die Deutungshoheit, was sich bis in die Tiefe unseres konfus-vereinsamten Bewusstseins mit Neurosen und Psychosen manifestiert.
@Doe: “Das Mitgefühl ist dann nur gespielt um den Anderen manipulieren zu können.”
👋😇👍🏻
Das ist der wunde Punkt und Anfang der Erkenntnis, was man aus jeden Menschen dieser Welt- und “Werteordnung” mit der zweifelsfrei-eindeutigen Wahrheit “herauskitzeln” kann, aber zur Überwindung von😡und🤗in🫨🫣🤐fehlt leider weiterhin der Mut zur Kommunikation.
Ein Pfarrer hat mir im Laufe einer Diskussion mal gesagt: “Sie haben ja recht, aber was soll ich machen, wenn ich den Menschen von der Kanzel die Wahrheit predige, dann bin ich schnell meinen Job los.”
Das war für mich allerdings so überraschend wie deprimierend, denn er hat das ohne Aggression und ohne verdrängenden Zynismus gesagt.
hto,
“das Mitgefühl ist nur gespielt”
Ob man ein Mitgefühl hat oder nicht, und wie stark dieses Mitgefühl ist, das gehört zu den Eigenschaften jedes Menschen und das unterscheidet eben die Menschen.
Und….. auch der Mut ist so ein wunder Punkt. Wer keinen Mut hat, der kann ihn nicht erzwingen.
Und auf dieser Unvollkommenheit wachsen die Religionen, die die Unvollkommenheiten benennen und Lösungen anbieten.
Für Dich “Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20,1-16),
das sollte auch von Nichtchristen gelesen werden. Da stehen dem Gerechtigkeitsfanatiker die Haare zu Berge.
@Doe: “Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg”
Das hatten wir doch schon, dass ich Dir die Wahrheit über dieses Gleichnis klar gemacht habe und Du mit Deiner Ausrede von “Unvollkommenheit auf dem Stand der Kindheit” kommst, Mensch also noch lange nicht so weit ist!?
👋😇 “Nachtigall ick hör dir trapsen”
hto,
hier geht es um positive Psychologie.
Wie bringt man einen Straffälligen dazu nicht wieder rückfällig zu werden.
(dazu hast du noch nicht Konstruktives gesagt)
Übrigens, 95 % der Straffälligen, die einsitzen sind Männer.
Also ist deine Annahme, dass mit Mensch alle gemeint sind ziemlich ungerecht den Frauen gegenüber.
Dein Pfarrer ist auch nur ein Mensch, und antwortet so, wie er es sich denkt. Die Wahrheit, die beanspruchen ja viele für sich und das ist die Ursache für die vielen Religionskriege und auch im privaten Bereich.
@Doe
Ich nenne das passender systemrationale Psychologie, wo Kapitulation eines der Gebote für die wettbewerbsbedingte Bewusstseinsbetäubung ist und die Masse sich in ihrer Hierarchie von ignoranter Arroganz sozusagen straffällig macht, aber keine Panik, Gott-Vernunft kennt letztendlich nur die “Gnade Gottes”.
👋😇
@Doe
In dieser von mir beschriebenen Straffälligkeit der Masse, ist die Rückfälligkeit im zeitgeistlichen Reformismus stets gleichermaßen ungerecht und … geregelt!?
Frau Brohm-Badry,
eine ganz andere Hilfe für aggressive Männer wäre das Erlernen einer Kampfsportart. Dabei lernt man nach Regeln zu kämpfen und bekommt auch Anerkennung.
Für leichte Männer ist Judo ideal, weil es hier hauptsächlich auf Schnelligkeit und Technik ankommt.
Schwergewichte mit viel Kraft sind beim Ringen besser aufgehoben.
Boxen ist für jede Größe und jede Gewichtsklasse geeignet, weil es hier auf die richtige Einschätzung des Gegners ankommt. Man lernt sich zurückzunehmen, wenn man seine eigenen Chancen richtig beurteilt.
Für Frauen ist Judo die geignetste Sportart.
Und wenn der Ex-Knacki wieder entlassen wird, dann kann er sich einmal im Sport produzieren oder als Security, als Türsteher. Körperkraft kann man auch sinnvoll nutzen.
Anmerkung: Viele Weltmeister im Boxen haben es in der Haftanstalt erlernt.
hto
“und die Masse sich in ihrer Hierarchie von ignoranter Arroganz sozusagen straffällig macht, ”
Jetzt sind wir beim Kern, es geht ja um die Straffälligen.Frau Brohm-Badry verlässt sich nicht nur auf die Gnade Gottes, die wird aktiv , indem sie den Straffälligen die Möglichkeit gibt sich zu öffnen und ihnen damit neue Perspektiven eröffnet.
@Doe: “… die Gnade Gottes, die wird aktiv , indem sie den Straffälligen die Möglichkeit gibt sich zu öffnen und ihnen damit neue Perspektiven eröffnet.”
Am Jüngsten Tag, wenn entschieden wird ob es ein Jüngstes Gericht gibt, weil Mensch das Projekt ganzheitlich-ebenbildliches Wesen vergeigt hat, bedeutet Gottes Gnade das Löschen aller “Festplatten und Arbeitsspeicher” (der absolute Tod, also keine weitere Wiedergeburt/Reinkarnationen), für ein weiteres Projekt ganzheitlich-ebenbildliches Wesen (wie auch immer das dann aussieht) – Jesaja 55,8-11 👋😇
Wenn Mensch aber keine Gottes Gnade braucht, sondern den Freien Willen mit und für … erlangt, dann wäre der Jüngste Tag einfach ein Freudentag/Freudenfest!?
hto,
es geht hier um Straffällige !
Und bei denen geht es um die Gesetzesverstöße.
Nicht beim Jüngsten Gericht, sondern vor deutschen Gerichten , die nach dem STGB entscheiden.
Was jetzt Jesaja betrifft, dessen Prophezeiungen werden kommen, bis dahin geben wir uns mit unseren Gesetzen zufrieden.
Damit klinke ich mich aus. Bleib gesund !
@Doe
“Das Gesetz hat die Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht; gerade durch ihren Respekt vor ihm werden auch die Wohlgesinnten jeden Tag zu Handlangern des Unrechts.” Henry David Thoreau
In einem globalen Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik (“wie im Himmel all so auf Erden), wo die manipulativ-schwankende “Werteordnung” von/zu “Wer soll das bezahlen?” keine Macht mehr hat, auf der machbaren Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFFREIES (Sozial-)Wohnen und ebenso KASSENLOSER Gesundheit, gestaltet sich nicht nur ein ganzheitlich-ebenbildliches Wesen Mensch, sondern vor allem eine wirkliche Wahrhaftigkeit in zweifelsfreier Eindeutigkeit, also eine Leistungsgerechtigkeit von Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und vielleicht auch wenig KRANKHAFTE Asozialität, keine Verbrecher.
hto,
Gesetze sind Regeln, genauso wie im Sport.
Sie machen die Menschen nicht besser. Sie verbessern das Zusammenleben.
Das reicht doch schon mal.
@Doe, @hto, @all:
Zum Glück sind die meisten Menschen im Grunde gut (vgl. Rutger Bregman).
Doch es gibt Ausnahmen: Rund 1–3 % der Bevölkerung zeigen Merkmale einer antisozialen Persönlichkeitsstörung – in Gefängnissen liegt der Anteil deutlich höher (25–50 %). Das wird oft übersehen, ist aber zentral, wenn wir über Gefährdung und Prävention sprechen.
Solche Menschen (meist Männer) wirken oft charmant und empathisch, nutzen das aber gezielt zur Manipulation – echtes Mitgefühl fehlt häufig (vgl. Martha Stout, Bill Eddy). In solchen Fällen reicht Mitmenschlichkeit allein nicht aus. Es braucht klare Grenzen und Schutz. „Gesundlieben“ heißt dann: Abstand halten.
Kampfsport kann helfen, Aggressionen zu kanalisieren und soziale Regeln zu lernen – gerade für Menschen mit schwieriger Vergangenheit. Körperliche Stärke lässt sich so sinnvoll einsetzen, etwa im Sicherheitsdienst oder als Trainer.
Letztlich liegt es an uns als Gesellschaft, solche Dynamiken zu verstehen – um gezielt zu helfen, aber auch konsequent zu schützen.