STS-133 flight day 4
BLOG: Pictures of the sky
Hier ein paar frische Bilder der Mission STS-133.
Entstanden sind sie heute bei dem sehr hohen Überflug um 18:52 – 19:02 Uhr MEZ.
Aufgenommen mit einer Canon Eos 350d an einem 200/1000 Newtonteleskop.
Die Belichtungszeit beträgt 1/800 Sekunde bei ISO 1600.
Hier fallen zunächst einmal die sehr hell strahlenden Radiatoren auf, die zur Kühlung der Module dienen und eben nicht das Space Shuttle, welches sich am unteren Ende der Station befindet. Gedockt wurde das Shuttle mit der ISS am 26. Februar um 2:14 p.m. EST, als die beiden gerade über Westaustralien flogen.
Während diese Bilder entstanden fand übrigens das erste EVA (Raumspaziergang) statt. Leider kann man hier keine Astronauten sehen…wär ja auch’n Ding^^
Diese bearbeitete Vergrößerung des oben gezeigten Bildes lässt einen genaueren Blick auf das Shuttle Discovery zu. Es ist das leicht dreieckige Gebilde am unteren Ende der Station.
Das Shuttle hat die Ladebucht (Payload bay) geöffnet und "hängt" sozusagen mit dem Rücken an der Raumstation. Wir schauen bei diesem Bild auf die weiße Seite der Discovery, auf der auch die Heckfinne angebracht ist.
Die Nase des Shuttles zeigt in die Bildebene hinein (sie schaut also weg von der Erde) und die Haupttriebwerke (Shuttle Main Engines) zeigen aus der Bildebene hinaus.
Wenn man das Bild anklickt, kann man sie sogar erahnen. Es sind die drei kreisförmigen Strukturen am unteren Ende des "Dreiecks".
Dieses Bild zeigt die ISS so ziemlich am höchsten Punkt ihres Überfluges, wo sie uns mit "gerade einmal" 398 km Entfernung am nächsten kommt.
Die wichtigsten (und auch gut erkennbaren) Komponenten des Bildes sind beschriftet, um mal eine grobe Übersicht zu bekommen.
Das mit "Kibo" bezeichnete Element ist das japanische Forschungsmodul, welches hier besonders günstig von der Sonne beleuchtet wurde. Von uns aus rechts daneben befindet sich das Shuttle. Durch die scheinbare Winkeländerung der ISS beim Überflug schauen wir nun genau auf das Heck der Discovery, sodass wir das Shuttle leider kaum noch erkennen können.
Zu guter Letzt sollte man noch unseren europäischen Raumfrachter ATV2 Johannes Kepler erwähnen, welcher hier oben im Bild an das "Swesda" Modul gekoppelt ist. man erkennt gut den Schattenbereich zwischen dem ATV und dem Modul.
Ich werde bei gutem Wetter weiterhin am Ball bleiben und versuchen, noch weiter von STS-133 zu berichten.
Kevin Gräff
Sehr schön
Tolle Bilder! Wie hoch ist denn die Lichtverschmutzung an deinem Beobachtungplatz?
Lichtverschmutzung
Hallo
@Mathias:
wir wohnen in einem kleinen Ort mit vielen Straßenlaternen, somit gibt’s schon einiges an Lichtverschmutzung. Dann kommt noch das Licht von Darmstadt und Frankfurt aus der Ferne dazu, was auch sehr stören kann.
Solche Aufnahmen der ISS beeinflusst das Licht aber keineswegs, zumal es fast noch hell war, als der Überflug stattfand (in der Dämmerung), und man die Lichtverschmutzung bei einer Achthundertstel Sekunde Belichtungszeit nun wirklich nicht wahrnehmen kann.
Für Deep Sky Aufnahmen mit mehreren Minuten Belichtungszeit stört das Fremdlicht aber doch sehr…
Kevin Gräff
ISO und Belichtungszeit
“”Die Belichtungszeit beträgt 1/800 Sekunde bei ISO 1600.””
Haben Sie mit Belichtungszeit und ISO experimentiert ? Glauben Sie, dass die Werte optimal gewählt wurden ?
Da ich selbst eine Canon 450d habe weiss ich, dass das Rauschen schon bei ISO 800 beträchtlich wird. Ich hab jetzt aber nicht ausgerechnet, wieviel sich das Spaceshuttle bei einer Belichtungszeit von beispielsweise nur 1/200 verschieben würde (um den ISO runterzuschrauben und eventuell noch etwas an Bildqualität rauszuholen).
Die Aufnahmen sind aber so oder so grossartig, Glückwunsch. Könnten Sie ihr Newton noch etwas genauer spezifizieren?
zu ISO und Belichtungszeit
Hallo,
@ Peter:
mit den Belichtungszeiten kann man immer experimentieren, doch wie sie gerade gewählt wurden, sind sie schon ganz gut, wie ich finde.
Es kommt bei der Fotografie der ISS und des Shuttles besonders auf sehr kurze Belichtungszeiten an, da sie sich beide recht schnell bewegen. Hinzu kommt die Luftunruhe und das recht wackelige nachfahren des Teleskops per Hand.
Meine ersten Aufnahmen der ISS gelangen mir mit 1/250 sec. Es waren allerdings nur drei Balken zu sehen (zwei rote, die durch einen grauen getrennt waren). Grund dafür war eben die lange Belichtungszeit.
Bei einer kürzeren Belichtungszeit können viele feine Details wie Solarsegel von Swesda etc. verloren gehen, die ich mit einer hohen ISO-Zahl auszugleichen versuche.
Hier geht es ja nicht um ein “pretty picture”, sondern um ein Foto, auf dem man möglichst viel erkennen kann.
Ich halte mich aber trotzdem ran, da noch was zu verbessern…
Zur weiteren Aufnahmetechnik (und auch zum Teleskop) werde ich demnächst in einem neuen Beitrag etwas schreiben.
Gruß
Kevin Gräff