Kurzes Update zur Stratosphärensonde

BLOG: Pictures of the sky

Eine fotografische Reise durch's All
Pictures of the sky

Um es kurz zu fassen: Das Vorhaben mit der Stratosphärensonde war ein voller Erfolg!

Wir haben die Sonde nach einer Flugzeit von 4 Stunden und 31 Minuten im Osthafen von Frankfurt vor dem Gebäude der Wasserschutzpolizei wiedergefunden. Dies war nur möglich, da wir von einem ehrlichen Finder angerufen wurden, der die Sonde auf der Straße fand und sie sicher auf dem Gehweg plazierte – An dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür.

Sonde gefunden vor der Wasserschutzpolizei © Andreas Kunz
Sonde gefunden vor der Wasserschutzpolizei
© Andreas Kunz

Ein Auffinden mittels GPS-Tracker war leider nicht möglich, da die “Made in China”-Hülle tatsächlich wasserdicht war und somit sogar luftdicht. Damit habe ich nicht wirklich gerechnet bei dem geringen Preis, den ich dafür gezahlt habe. Aber immerhin machte das Material einen sehr robusten Eindruck. Durch den immensen Druckabfall auf den Weg zur letztendlich erreichten Gipfelhöhe von 26500m blähte sich diese Hülle aber so stark auf, dass sie platzte und den GPS-Tracker so stark erschütterte, dass die SIM-Karte verrutschte und ein Kontakt mittels Handy unmöglich war.

Geplatzte Hülle des GPS-Trackers © Andreas kunz
Geplatzte Hülle des GPS-Trackers
© Andreas Kunz

Auch das Auffinden mittels Funk war nicht mehr möglich, da der Funkempfänger, welcher nicht fest verlötet, sondern nur eingesteckt war, beim Auftreffen auf den Erdboden aus der Halterung gesprungen war.

Sender ist aus der Halterung gerutscht © Andreas Kunz
Sender ist aus der Halterung gerutscht
© Andreas Kunz

 

Nach dem Auffinden der Sonde haben wir natürlich auch gleich kontrolliert, ob die Bordkamera noch funktioniert. Und das tat sie! Sie hatte sogar noch so viel Akkukapazität, dass wir uns direkt die Videos anschauen konnten!

Leider filmte sie nur 2 Stunde, bis der Micro-SD-Chip voll war. Bei den Tests wären das 3,5 Stunden gewesen. Dabei haben wir wohl  nicht berücksichtigt, dass die Tests immer in dunkleren Regionen durchgeführt wurden (im Zimmer, im Kühlschrank usw…). Dadurch belichtet die Kamera die Einzelbilder länger, was mit einer geringeren Bildlauffrequenz einhergeht. Im Freien ist es viel heller und die Kamera nimmt die vollen 30 Bilder pro Sekunde auf, wodurch der Speicher leider schneller voll ist…

Aber immerhin haben wir Bildmaterial von ca. 10km Höhe gesammelt. (Videos werden im nächsten Beitrag veröffentlicht, da sie noch nicht richtig geschnitten wurden ;-))

Hier mal ein Rohbild aus 10km Höhe:

Sicht aus 10km Höhe © Kevin Gräff
Sicht aus 10km Höhe
© Kevin Gräff

Zuhause angekommen haben wir dann direkt den EEPROM-Speicher ausgelesen und festgestellt, dass wir alle Daten erhalten haben, die wir auch sammeln wollten. Lediglich der Luftdrucksensor muss wohl nachträglich nochmal kalibriert werden. Er lieferte einen zu hohen Luftdruck in zu großen Höhen. Das Kalibrieren dürfen wir dann in einer Druckkammer der TU-Darmstadt unternehmen- Danke dafür!

 

Zur Zeit werden die Daten noch ausgewertet und grafisch dargestellt. Wenn dies weiter vorangeschritten ist, werde ich (wohl zum Ende der Woche) einen ausführlichen Artikel mit allem wirklich wichtigen veröffentlichen.

 

Heute Abend um 19:15 Uhr werden im Rahmen der hr-Fernsehsendung “alle wetter!” erste Ergebnisse vorgestellt! Ich bin ja echt mal gespannt, wie das so ist als Studiogast 😉

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Ich bin 1992 geboren und besuchte bis zum Abitur das "Gymnasium Gernsheim". Dort war ich in den Leistungskursen Mathe und Physik. Zur Zeit studiere ich Physik an der Technischen Universität in Darmstadt. Ich interessiere mich schon sehr lange für allerlei Wissenschaften, was wohl auch die Studienfachwahl begründen dürfte. Seit Ende 2006 beschäftige ich mich aktiv mit der Astronomie, worauf bald die Mitgliedschaft bei der Arbeitsgemeinschaft Astronomie und Weltraumtechnik Darmstadt folgte. Kevin Gräff

1 Kommentar

  1. Ich habe das Bild, das die Bordkamera aus 10 km Höhe gemacht hat, heruntergeladen und konstrastverstärkt. Nach meinem Dafürhalten sieht man in der Mitte des unteren Bildrands die Rheinschleife und die Insel bei Mainz/Kastel. Davor die Müundung des Main. Links Mainz, darüber Wiesbaden. Der lange dunkle Streifen rechts ist der Taunus.

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