Bildungsvorbilder für Eltern, Lehrer, Professoren und Kinder
So wie Menschen Vorbilder brauchen, so wie Komponisten sich an schon existierender Musik bilden oder angehende Schachspieler an Meisterturnieren, so könnten sich Verantwortliche und Lehrende, die für die Bildung arbeiten, an bedeutenden Vorbildern und an …
@I. Hirsch 18.04.2021, 14:56 Uhr
“Vom ontologischen Realismus bis zum metaphysischen Solipsismus könnte alles der Fall sein”: So denke ich nicht. Mir geht es hier nur darum, dass der ontologische Naturalismus nicht zur Voraussetzungsmetaphysik taugt und dass man eine solche auch nicht nötig hat.
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Wenn auch nicht besomders klug, ist’s zumindest unschädlich.
@Balanus 18.04. 14:26
„Wie groß die Placebowirkung bei einer Pharmakotherapie ist, wird in randomisierten klinischen Doppelblind-Studien ermittelt. Das sollte eigentlich ausschließen, das Mittel auf den Markt kommen, die einem Placebo an Wirksamkeit unterlegen sind.“
Jedenfalls nutzt ein Verum den begleitenden Placeboeffekt mit, und der macht eher sogar mehr als die Hälfte der Gesamtwirkung aus. Es wäre töricht, eine Therapiemaßnahme zu kritisieren, weil der Placeboeffekt überwiegt. Überhaupt sind viele Maßnahmen nicht mit einem Placebovergleich zu untersuchen. Etwa kann Psychotherapie nicht in Doppelblindstudien mit einem Placebo verglichen werden.
@Hirsch 18.04. 14:56
„Falls ja, stellt sich mir die Frage, welche “Funktion” die uns im “Diesseits erscheinenden” Sinnesorgane haben. Sie scheinen ja mit “unseren” Erscheinungen in Zusammenhang zu stehen. Ist es nicht evtl. klug, diese Erscheinungen (die Sinnesorgane) zumindest als Hinweis (kein Beweis) auf das Vorliegen einer realen Aussenwelt zu interpretieren, die man ja auch im Alltag intuitiv voraussetzt?“
Volle Zustimmung. Sowohl die direkte Leistung unserer Sinne, wie auch die in der Welt lokalisierten Kausalitäten, die wir entdecken, sind überaus geeignet, Wesentliches in der Welt zu erkennen. Ein Solipsismus macht m.E. überhaupt keinen Sinn.
Wir kennen aber eben nicht alles, das macht dann einen Unterschied. Vieles ist nicht untersucht, eben weil es nicht Paradigmen wie „Alles geht mit rechten Dingen zu“ folgt. In der Praxis bekommen wir es ganz gut hin, zu erkennen, was wir eben nicht kennen, und wo wir uns eines Urteils enthalten müssen.
Gerade die verschiedenen Lebenserfahrungen der verschiedenen Menschen erzeugen einen unmittelbaren Pluralismus, den man im Miteinander immer genau im Auge behalten muss, wenn man miteinander klarkommen will. Auch wenn wir es mit reichlich subjektiven Auffassungen, die sogar gerne illusorisch sind, zu tun haben, führt kein Weg am Anderen vorbei, weil wir eben doch in der selben Welt leben.
@Balanus:
Frau Prof. Bingel, eine der renommiertesten Placeboforscher/innen in Deutschland. Ich finde, es gehört nicht allzuviel Fantasie dazu, sich das vorzustellen: Ein Verum wirkt diskret und löst damit den Placeboeffekt aus. Randomisierung hat damit nichts zu tun.
Guten Tag Herr Grams,
würden sie mir, als philosophisch nicht sonderlich versierten, aber interessierten Mitleser eine Frage beantworten?
Ich weiß nicht, ob ich Ihre Position richtig verstehe:
Sie sagen, dass es keine Möglichkeit gibt zu entscheiden, ob es “Dinge an sich” bzw. eine reale Außenwelt gibt (auch wenn eine solche eine regulative Idee bzw. Denknotwendigkeit ist, das “Jenseits”). Wir sind im “Diesseits” gefangen. Deshalb ist eine Voraussetzungsmetaphysik nicht möglich, bzw. überflüssig, vom ontologischen Realismus bis zum metaphysischen Solipsismus könnte alles der Fall sei.
Habe ich das richtig verstanden?
Falls ja, stellt sich mir die Frage, welche “Funktion” die uns im “Diesseits erscheinenden” Sinnesorgane haben. Sie scheinen ja mit “unseren” Erscheinungen in Zusammenhang zu stehen. Ist es nicht evtl. klug, diese Erscheinungen (die Sinnesorgane) zumindest als Hinweis (kein Beweis) auf das Vorliegen einer realen Aussenwelt zu interpretieren, die man ja auch im Alltag intuitiv voraussetzt?
@Timm Grams // 18.04.2021, 12:08 Uhr
»Ich halte den Bezug zur Außenwelt für nicht lebensnotwendigen Luxus.«
Dieses Statement ist eine typische Kopfgeburt. Könnte Ihr Verdauungstrakt sich äußern, fiele die Entgegnung anders aus. Da bin ich mir sicher ;- )