Stoppt die Solarenergie!

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Solarzelle mit Sonnenblume (Foto: Pixelio)

Danke, CDU, endlich merkt es mal jemand: Die Stromversorgung mit Solarenergie kostet Geld! 120 Milliarden Euro bis 2035, wie das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung errechnet hat. Das wäre eine Summe, die vergleichbar ist mit dem, was die Atomindustrie in der Vergangenheit vom Staat erhalten hat. Grund genug, gemeinsam mit den CDU-“Experten“ laut aufzuschreien – oder?

Es stimmt, Solarstrom ist durch die Einspeisevergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes teuer, 42 Cent pro Kilowattstunde gegenüber einem Börsenpreis für konventionellen Strom von nur fünf Cent. Was die „Experten“ wie Joachim Pfeiffer aber übersehen: Anders als die Atom- oder Kohlebranche erhält die Solarbranche keine direkte Förderung vom Staat. Anders als Atomkraft birgt die Solarenergie kein GAU-Risiko. Wussten Sie übrigens, dass kein Atomkraftwerkbetreiber gegen die Folgen eines GAUs versichert ist? Denn dann wäre Atomstrom unbezahlbar. Wussten Sie, dass die Atomindustrie steuerfreie Rückstellungen in zweistelliger Milliardenhöhe hat, deren Zinsen sie seit vielen Jahren einsteckt?

Was macht die Solarbranche mit den Gewinnen aus der Einspeisevergütung? Zum Beispiel hat sie eine Alternative zum kostbaren Rohstoff Silizium gefunden. Und nicht nur das, auch die Dicke der Solarzellen hat sich in den letzten Jahren halbiert und damit 50 Prozent Material und Kosten eingespart. All das kostet Forschungsgelder, und das Forschungsbudget ist in der Branche nach wie vor der größte Ausgabenposten. Erste Anbieter haben angekündigt, dank dieser Forschungserfolge schon 2010 Solarstrom zum Marktpreis von konventionellem Strom anbieten zu können. Und da muss noch lange nicht Schluss sein.

Wo wir gerade beim Geld sind: Das Teuerste für den Staat sind Arbeitslose. Nach Branchenangaben erzeugt der Atomausstieg etwa 38 000, ein Drittel der von der Solarbranche geschaffenen Arbeitsplätze. Mehr als 100 000 weitere könnten bis 2020 in Deutschland entstehen. Fast die Hälfte der 120 Milliarden Euro bekäme der Staat allein auf diesem Wege zurück, da jeder Arbeitslose rund 20 000 Euro im Jahr kostet.

Aber zurück zu den Vergleichen: Anders als die Kohleindustrie muss für Solarenergie kein Dorf dem Erdboden gleich gemacht werden, werden nicht jährlich zig Millionen fällig, um Bergbauschäden an Städten und Straßen zu beheben, müssen nicht Flüsse bergauf(!) und Millionen Tonnen Wasser kontinuierlich aus den Gruben gepumpt werden. Anders als in der Atom- oder Kohleindustrie ist der Rohstoff der Solarenergie nicht endlich. Ist nicht importabhängig. Zerstört nicht das Klima.

Apropos Klima: bis zum Jahr 2100 könnten sich die durch den Klimawandel verursachten Kosten auf 3 000 Milliarden Euro belaufen, prognostiziert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Jetzt aber schnell die Solarenergie ausbremsen.

Foto: Pixelio

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Björn Lohmann ist freier Wissenschaftsjournalist und Trainer für Onlineredakteure. Sein Anliegen ist es, die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen zu hinterfragen, die unser aller Leben maßgeblich beeinflussen - denn nicht immer sind die Prioritäten von Forschern, Unternehmern und Politikern die besten im Interesse der Gesellschaft. In seiner Freizeit rettet Björn Lohmann die Welt, weil er findet, dass es sich mit ihr einfach netter lebt.

18 Kommentare

  1. Ich würde es richtig finden, den Effekt anzugeben, der durch den deutschen Solarstrom auf das Klima bewirkt wird – ich schätze mal grob 0,00001 Grad vermiedene Temperatur Erhöhung – um eine rationale Kosten-Nutzenabschätzung durchzuführen. Diese Angabe wird es aber wegen der Absurdität der Relation garantiert nicht geben. Wenn eine CO2-Vermeidung wirklich wichtig wäre, dann sollte man anstelle des Stroms direkt die fossilen Träger besteuern, der Markt würde dann die wirtschaftlichste Alternative finden. Nur Forschung und Entwicklung selbst sollten subventioniert werden, dann landen unsere Subventionen wenigstens in Deutschland und nicht in China.

  2. @adenosine: China

    China spielt – wie in fast jedem Markt – auch bei der Solarenergie eine wachsende Rolle. Und wie in fast jedem Markt liegt die Stärke Deutschlands darin, durch Innovationen voran zu schreiten. Die deutschen Solarzellen sind rund 30 Prozent effizienter bei halben Materialbedarf als die chinesischen Produkte.

    Sie dürfen bei der Bewertung des Klimaaspektes eines zudem nicht vergessen: Trotz der hohen Förderung von Solarstrom in Deutschland verkauft die deutsche Solarbranche knapp die Hälfte ihrer Produkte ins Ausland. Und gerade wer Solargroßkraftwerke plant, wird auf effiziente, moderne Technik setzen, weil sie langfristig renditestärker ist als die überholte, chinesische Technik, die vielleicht den günstigeren Anschaffungspreis hat.

    Die Solarenergie mit Leichtigkeit den weltweiten Energiebedarf decken, wenn sie denn effizienter und damit ökonomischer wird – und das verlangt Forschungsinvestitionen, die diese junge Branche meist nicht alleine stemmen kann.

  3. Verdammt wenig

    120 Milliarden Euro bis 2035? Das ist doch eigentlich das beste Argument für Solarenergie. Das sind etwas mehr als vier Mrd. Euro pro Jahr oder etwa ein Fünfzehntel der gesamten Subventionssumme in Deutschland.

    Das sollte es uns schon so gerade eben noch wert sein…

  4. Deutscher Solartstrom spielt keine Rolle

    Der deutsche Solarstrom spielt wirklich keine Rolle, wie der erste Kommentar sagt. Aber die deutsche Solarindustrie spielt weltweit eine Rolle, als weltweit größter, konzernunabhängiger Hersteller von Solarzellen.

    Und wir können nur voranschreiten, damit China, USA und Indien nachfolgen. Dann wird sich der Effekt auf das Klima deutlich erhöhen. So kommt es auch, schon in fünf Jahren wird der deutsche Markt, weltweit gesehen, keine Rolle mehr spielen – dann spielt sich der Mark in USA und China ab.

  5. China?

    Das in letzter Zeit oft gebrachte China-Argument, ist doch hausgemacht!
    Es wird vom Kunden nur das billigste Modul gekauft bzw. geht die Industrie nach China um noch mehr Gewinn rauszuholen.
    Hier sollte der Käufer die Augen auf machen und entsprechend handeln.
    Es gibt noch genügend Hersteller die wirklich ‘Made in Germany’ praktizieren, ein abwandern der Subventionierten Solarindustrie ist natürlich nicht Sinn und Zweck des EEG.

  6. Stoppt die Solarenergie

    Nicht der Staat sondern die Stromkunden fördern die Produktion von Solarmodulen. Die heimische Solarindustrie kann nicht genug produzieren und hat die technische Weiterentwicklung verschlafen. Die Förderungsziele wurden damit nicht erreicht. Deutschland ist inzwischen weit abgeschlagen und die Forschung, Entwicklung und Produktion in China, Japan, USA und Schweden sind Marktführer. Deshalb muß die Förderung der Forschung und Entwicklung in Zusammenhang mit den deutschen Universitöten verbessert werden. Ein Import von Solarmodulen sollte verboten werden, bzw nur deutsche Hersteller sollten gefördert werden. Warum sollen die deutschen Stromkunden die Wirtschaft in China und Japan fördern. Es reicht halt nicht aus, eine sinnvolle Förderung zu starten, der Staat muß auch jährlich verfolgen, ob die Sache aus dem Ruder läuft.

  7. Nochmal China

    Es ist ein wichtiger Hinweis, dass die deutschen Kunden durch ihren Kauf selbst entscheiden, wen sie fördern – deutsche Hersteller oder chinesische. Damit hat der Gesetzgeber nur sehr begrenzt zu tun. Importverbote kann er in einem freien Welthandeln wohl schwerlich erlassen (das erlaubt die WTO nicht einmal bei Genfood und Hormonfleisch).

    Was man m.E. nicht sagen kann, ist, dass die Solarenergie die Entwicklung verschlafen hat. Wie schon gesagt investieren manche Firmen knapp die Hälfte ihrer Umsätze in die Forschung, der Branchenschnitt liegt noch bei zehn Prozent – das finden Sie so in kaum einer Branche. Der Preis für Solarzellen hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert, die Produktionskapazität seit 2000 verzehnfacht. Weltweit stammt die Hälfte aller Solarzellen aus Deutschland. Solarthermie ist hier noch gar nicht berücksichtigt.

    Das ändert natürlich nichts daran, dass Ergebnisse aus der Hochschulforschung den Weg in den Markt finden müssen und dass jede Art von Subvention regelmäßig geprüft werden muss.

  8. Deutschland führend

    Ich kann den Solarstrom nur befürworten. Auch dessen Subventionen. Wie man deutlich sehen kann, ist Deutschland auch in der industriellen Herstellung von Solarstrom weltweit führend.

    Und da wird eigentlich nur mit Deutschen Produkten gearbeitet. Allein die Einsparungen, die durch die neu geschaffenen Arbeitsplätze entstehen sind beachtlich. So haben viele betriebe, die Solaranlagen herstellen in den letzen 2 Jahren ihre Belegschaft vervierfacht !

  9. Kernenergie

    Wie kommen Sie auf den Quatsch, dass Kernkraftwerke nicht gegen einen GAU versichert sind? Die Beherrschung eines GAU gehört übrigens zum Sicherheitskonzept, ohne dass ein KKW keine Genehmigung bekommen würde. Die Versicherung regelt die AtDeckV auf Grundlage des AtG. Nie ist auch nur ein Bruchteil der Versicherungssumme in Anspruch genommen worden. Erst recht nicht ein Beitrag der Solidargemeinschaft der KKW-Betreiber. Darüber hinaus würde der KKW-Betreiber alleine haften.
    Noch etwas, zweckgebundene Rückstellungen sind immer steuerfrei. Was ist daran besonderes?
    Wie kommen Sie übrigens an 120 Mrd. die die Atomindustrie angeblich vom Staat erhalten hat?

  10. @Lügendetektor

    Wenn Sie schon das AtDeckV benennen, dann kennen Sie sicher auch den Inhalt: die bereitzuhaltende bzw. zu versichernde Deckungssumme in einem AKW lag lange bei 500 Millionen Euro und wurde von der rot-grünen Regierung auf 2,5 Milliarden erhöht. Von der Übernahme der Folgekosten eines GAUs (in Deutschland auf 5 Billionen Euro geschätzt) ist dort keine Rede, und ein solcher wäre eben aufgrund der Schadenshöhe und des unkalkulierbaren Risikos gar nicht zu versichern.

    Die 120 Milliarden sind streng genommen viel zu niedrig gegriffen: rund 40 Milliarden flossen in Reaktorbau und -forschung, 15 Milliarden in Sanierung und Rückbau. Mehrere Milliarden haben Transportsicherung und Endlagerung bisher gekostet. Durch die Steuerbefreiung der Rückstellungen (die den Konzernen enorme Zinsen bringt), aber auch der Steuerbefreiung der atomaren Brennstoffe (die in meiner bisherigen Zahl nicht enthalten war) entgehen dem Staat jährlich(!) 20 Milliarden Euro. Müsste die Atomenergie alle Kosten und Risiken tragen, läge der Preis für die Kilowattstunde laut Prognos AG bei mehr als zwei Euro.

    Dabei haben Sie in einem Punkt Recht: Steuerfreie Rückstellungen sind nicht ungewöhnlich, aber diese hier decken weder einen GAU ab, noch gibt es einen vergleichbaren Rückstellungsbedarf bei der Solarenergie – und um diesen Vergleich geht es.

  11. Handhabung der Fotovoltaik.

    Klar – es gibt immer Schlimmeres. Das ist aber kein Grung Schlechtes zu loben. Ich halte die Handhabung der Fotovoltaik-Technik in Deutschland für uneffizient und bestenfalls dazu geeignet der Kaste der “Besserverdiener” eine sichere Renditequelle zu verschaffen. Wenn man bedenk, was von dem damit erzeugten Strom noch beim Endverbraucher ankommt und was gleichzeitig an “Ausfalltechnik” bereit gehalten und ggf. gestartet werden muss, kann einem das ganze nur als ein “übler Witz” vorkommen. Ökologisch ist DAS nicht! Hier haben die “Grünen” nur ihrer Klientel eine Einnahmemöglichkeit unter dem Ökodeckmäntelchen verschafft – sonst nichts!

    Fotovoltaik als “Insellösung” oder zur Aufladung für Elektroautos – immer gerne, aber als Renditebeschaffer für Öko-Neoliberale – nein Danke!

    Mit freundlichen Grüßen – H. Westerhaus

  12. „Viel Geld für wenig Strom“

    …lautete der Titel eines kurzen Spiegel-Berichtes (23/2007, S.98). Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (!) meinte, daß die Förderung von Solarenergie viel zu hoch sei. Recht hat er, der Mann vom Fach!
    Hier noch mal ein paar Zahlen:
    In 2007 wurde die Stromversorgung in Deutschland durch folgende Energieträger gesichert:
    Braunkohle 24,0%
    Kernenergie 22,3 %
    Steinkohle 22,3 %
    Erdgas 12,0 %
    Heizöl/Sonstiges: 5,1 %
    Wind 6,6 % (aus 20.000 Windrädern)
    Biomasse 3,7 %
    Wasser 3,4 %
    Photovoltaik 0,5 %
    Konventionelle Energien: 85,8 % -Erneuerbare Energien: 14,2 %.

    Der Anteil der Photovoltaik an der Gesamtstromerzeugung ist trotz beeindruckender Förderung jammervoll gering. Ganz gleich, wie hoch die Förderung ausfällt, einen nennenswerten Beitrag kann der Sonnenstrom aus heimischer Erzeugung nicht leisten. Diese Energieform ist weder grund- noch spitzenlasttauglich (damit hat der Sonnenstrom eine große Gemeinsamkeit mit der ebenso unsinnigen und teuren Windenergie). Oft genug ist der Himmel bewölkt – dann geht die Stromerzeugung schnell auf weniger als 10 % der installierten Leistung zurück, die ohnehin nur bei strahlend blauem Himmel um die Mittagszeit erreicht wird. Bei den Belastungsspitzen morgens und abends sieht es dagegen ziemlich mau bis zappenduster aus – und selbst dem größten Solarenergie-Fan sollte klar sein, daß die Sonne nachts nun mal nicht scheint. Konventionelle Kraftwerke müssen bereitstehen, um alle diese Unzulänglichkeiten auszugleichen. Die Energieversorgung eines modernen Industriestaates kann so nicht einmal ansatzweise gesichert werden. Der Beschäftigungseffekt dürfte unterm Strich negativ sein, denn wenn die BürgerInnen in 25 Jahren bis zu 150 Milliarden Euro für ein bißchen Solarstrom berappen müssen (hinzu kommen noch die Windkraft-Subventionen), fehlt dieses Geld beim Konsum und das Fehlen dieser Summe dürfte die Binnennachfrage entsprechend schwächen. Letztlich werden mehr Arbeitsplätze vernichtet als geschaffen.
    Der Einsatz der Sonnenenergie macht Sinn in sonnenreichen Ländern, in denen die Sonneneinstrahlung 3-4 mal höher ist als im häufig bewölkten Mitteleuropa. Riesige Solaranlagen in Ländern am Südrand des Mittelmeeres, kombiniert mit entsprechender Speichertechnologie, könnte in der Tat einen großen Beitrag zur Stromversorgung leisten (s. Beitrag über „Amerikas solare Zukunft“, Spektrum März 2008). Die Amerikaner wären mit ihren Sonnenstaaten im Südwesten in der Lage, eine sichere Stromversorgung aufzubauen. Für Europa würde es eine Abhängigkeit von politisch instabilen Staaten in Nordafrika bedeuten.
    Übrigens, für die Förderung der Atomenergie wurde in den 50er und 60er max. 20 Milliarden DM aufgebracht, sozusagen als Anschub-Finanzieren für eine neue und seitdem vielfach bewährte Technik. 1970 ging das Kernkraftwerk Stade ans Netz, wenig später Biblis A usw.
    Die Subventionen am Anfang sind längst mehrfach wieder eingespielt worden, z. B. in Form von Steuern und niedrigen Energiepreisen. Im Gegensatz dazu Sonnen- und Windenergie: je größer die vermeintlichen Erfolge, desto mehr Subventionen fließen, desto mehr müssen die Bürger zahlen für einen geringen Energiebetrag!
    Die gewaltigen Summen für Sonnen- und Windenergie könnten viel besser eingesetzt werden: bei der Wärmedämmung von privaten und öffentlichen Gebäuden und der Verbesserung der Energieeffizienz in allen Bereichen. Die sogenannten alternativen Energien sind nichts anderes als Geldvernichtungsanlagen!

  13. atommüll

    wer bezahlt eigentlich die Endlagerung des Atommülls der doch für viele 1000 Jahre verseucht ist.Diese Kosten werden nie erwähnt wenn es heist günstiger Atomstrom.Atomstrom ist eigentlich nicht zu bezahlen ,er ist viel viel teurer als Solar oder windstrom.

  14. Der Artikel ist unscheinbar… Ist das nun ein Pro oder ein Contra für Solarenergie?
    Sicherlich kostet es ne Menge Geld, aber man sollte hier die langfristigkeit, sowie den ökologischen Aspekt betrachten. Ich bin für weiteren Ausbau der Solarenergie, bzw. des gesamten Ökostromnetzes.Nicht nur der Klimaschutz ist wichtig, sondern irgendwann sind auch z.B. die Öl und Kohleserven ausgeschöpft. Desweiteren sind Atomkraftwerke immer noch ein großes Risiko, zumal man ja kaum weiß wohin es mit dem Atommüll gehen soll….

  15. @Jens: effizient und effektiv fördern

    Wünschenswerte Technologien sollte man so lange fördern, bis sie rentabel sind – das ist einer der wenigen Bereiche, wo ich Subventionen gutheiße. Bei der Solarenergie ist das Thema kompliziert: Die ursprünglichen Einspeisevergütungspläne haben das Wachstum der Branche viel zu konservativ eingeschätzt, wodurch heute die Förderhöhe (zurecht) reduziert wird. Dass andere Erneuerbare mit dem gleichen Geld mehr leisten könnten, zählt hier nicht, weil wir das komplette Spektrum der EE entwickeln müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass von den 360 Millionen Euro Förderung für CO2-arme Technologien 250 Millionen in die Atomkraft fließen – und die stört heute nur bzw. wäre als Fusionsreaktor frühestens dann verfügbar, wenn wir eh schon komplett regenerativ wirtschaften müssen.

    Also ganz klar: Solarenergie weiter ausbauen und fördern. Kaum eine Technik trägt mehr zu einer dezentralen Stromversorgung und Schwächung des Atom- und Kohleoligopols bei. Nur eines darf man dabei nicht vergessen: Ohne einen europaweiten Leitungsausbau können wir eine rein regenerative Stromversorgung auch gleich knicken.

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