16 Maßnahmen stoppen den Klimawandel bis 2030

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Brennende Reifen (Foto: Rolf van Melis/Pixelio) In den nächsten Jahren müssen die Menschen überall auf der Welt handeln, wenn wir die Klimaerwärmung bis 2100 unterhalb des kritischen Schwellenwerts von zwei Grad halten wollen – das ist der gängige Tenor, wenn es um den Klimaschutz geht. Aber was ist mit den Effekten des Klimawandels, die heute und in den nächsten 20 Jahren bereits eintreten? Ein Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) gibt jetzt Antworten.

Luftverschmutzung und Treibhausgase hängen eng zusammen. Beide kosten Leben, beeinträchtigen Ernten und verändern das Klima. Insgesamt 2000 verschiedene Maßnahmen werden in der Wissenschaft diskutiert, wie sich die Prozesse beeinflussen lassen. Der UNEP-Bericht „Near-Term Climate Protection & Air Benefits“ kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass mit nur 16 dieser Maßnahmen 90 Prozent des Klimawandels bis 2030 verhindert werden könne. Die Folgen: Bis 2040 gäbe es 2,4 Millionen weniger Tote und 32 Millionen Tonnen mehr Getreideernten. Die Klimaerwärmung in der Arktis könnte in diesem Zeitraum um 0,7 Grad verringert werden – und damit auch Ökosystem geschützt und ein Ansteigen des Meeresspiegels verlangsamt werden.

Gerichtet wären die Maßnahmen vor allem gegen Substanzen, die schnell und heftig das Klima beeinflussen, aber nur kurzlebig sind: Neben Methan und Ozon in der Troposhäre geht es vor allem um Ruß. Die Hälfte der propagierten Maßnahmen würde sich nach Berechnung der Forscher sogar selbst amortisieren – zumindest diese umzusetzen sollte also selbst jenen Regierungen möglich sein, die den Klimawandel erst anerkennen, wenn Aachen an der Nordsee liegt.

Was man aber nicht vergessen darf: So wertvoll diese Maßnahmen auch sein mögen, sie beeinflussen nicht zwangsläufig den langfristigen Klimawandel, der im wesentlichen vom Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre abhängt – und der bei den kurzfristigen Maßnahmen keine Rolle spielt. Also gilt auch hier mal wieder: Das eine tun, das andere nicht lassen.

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts in Kurzform:

  • Maßnahmen gegen Methan, Ozon und Ruß haben Mehrfachnutzen. Sie retten Leben, verringern Ernteausfälle und halten kurz- und mittelfristig die Klimaerwärmung in Grenzen. Gleichzeitig helfen sie der nachhaltigen Entwicklung.
  • Die Vorteile der Rußverringerung träten unmittelbar und dort ein, wo sie erzielt wird.
  • Die Effekte der Maßnahmen variieren nach Weltregion – aber alle Regionen profitieren.
  • Die Hälfte aller Maßnahmen rechnet sich unmittelbar innerhalb der Lebenszeit der technischen Investitionen.
  • Der heutige Wissensstand ist solide genug, das Ergreifen der Maßnahmen auf nationaler Ebene zu rechtfertigen.
  • Viele der Maßnahmen können in bestehende, nationale Rahmen eingebunden werden.
  • Nationale Aktionspläne könnten die identifizierten, besonders wirksamen Maßnahmen priorisieren.
  • Vorhandene Bemühungen gegen Luftverschmutzung können helfen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Maßnahmen zu schaffen und deren Umsetzung auf den Weg zu bringen, da für viele Maßnahmen ein enger Bezug gegeben ist.
  • Ein globales Abkommen kann den nationalen Bemühungen zusätzlichen Schwung verleihen und technische und finanzielle Unterstützung liefern.

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Veröffentlicht von

www.buero32.de

Björn Lohmann ist freier Wissenschaftsjournalist und Trainer für Onlineredakteure. Sein Anliegen ist es, die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen zu hinterfragen, die unser aller Leben maßgeblich beeinflussen - denn nicht immer sind die Prioritäten von Forschern, Unternehmern und Politikern die besten im Interesse der Gesellschaft. In seiner Freizeit rettet Björn Lohmann die Welt, weil er findet, dass es sich mit ihr einfach netter lebt.

9 Kommentare

  1. Welt retten: Zigarette ausknipsen!

    Die Rettung der Welt vertagt man auf später, denn die CO2-Emissionen bis 2050 zu halbieren ist wohl ein zu hohes Ziel. Ein Ziel, das an den Alltagsanforderungen nach bezahlbarer Energie zerbricht. Viele hehre Ziele sind vor allem durch ihr (drohendes) Scheitern bekannt: Die Halbierung der extremen Armut bis 2015 als eines der Milleniumziele wird kaum erreicht werden. Wohl weil es ein globales Ziel getragen von guten Absichten ist dem aber die lokale Unterstützung und die lokale Tatkraft fehlt. Lula da Silva konnte mit seinen Programmen zugunsten der Ärmsten die extreme Armut in Brasilien jedoch in wenigen Jahren beseitigen. Ein deutliches Zeichen, dass entschlossenes lokales Handeln, durchaus etwas bewirken kann. Ähnliches gilt wohl auch im Bereich des Klimaschutzes. Dieser rangiert in der Priorität nach wie vor auf den hinteren Rängen und wenn es gar einen Zielkonflikt zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Klimazielen gibt, dann obsiegen die wirtschaftlichen Ziele wohl immer. Deshalb baut Südafrika gerade das grösste Kohlekraftwerk der Welt und hat noch ein paar mehr in der Schublade und Indien plant schon einmal 100 neue bis 2020.

    Das hier besprochene UNEP-Programm zur Bekämpfung der kurzlebigen klimaaktiven Substanzen ist ein globales Programm, allerdings eines, das nicht gerade die Welt retten will, sondern das nur kurzfristig die kurzlebigen klimaaktiven Substanzen (schwarzer Russ, Methan, Ozon, ..) eliminieren oder zumindest stark reduzieren will. Viele dieser Substanzen gefährden nicht nur das Klima sondern direkt die Gesundheit des Menschen. So ist schwarzer Russ für Lungen- und kardiovaskuläre Erkrankungen verantwortlich und seine Reduktion kann durchaus 2.4 Millionen vorzeitigen Todesfälle pro Jahr verhindern (2.4 Millionen wären immerhin 4% der weltweiten jährlichen Todesfälle (56 Millionen im Jahr 2010)).
    Und scheinbar wollen die Programmleiter wirklich etwas bewirken und nicht nur gutklingenden Programmzielen verkünden, setzen sie doch vor allem auf nationale Aktionspläne und wollen bestehende Bemühungen gegen die Luftverschmutzung verstärken. Denn jede Massnahme ist letztlich eine lokale Massnahme und muss auch in die Wege geleitet werden. Ein Papier wie dieser UNEP Synthesis Report, zusammengestellt von mehr als 30 Leuten bewirkt selbst noch nichts, auch wenn es frei von allen Interessierten heruntergeladen werden kann.

  2. das ist doch quatsch!!!
    ich bin 14 Jahre alt uns ich glaube erstens, das es nötwendig ist den Klimawandel bis 2050 zu stoppen, und zweitens, dass es auch schaftbar ist.
    Wir Kinder sind die Mehrheit auf dieser Welt und wir bekommen am Ende den Dreck als Erbe, den die Erwachsenen nicht lösen konnten.
    Deshalb stop talking start planting!!!
    Pflanzt z.B. Bäume und stoppt den Klimawandel!!!

  3. Klar ist es notwendig Klimawandel zu stoppen. Aber die Erwachsenen denken doch fast alle nur an sich und denken nicht mal daran, ihre Zigarette auszumachen. Die wollen alle nur ihren Profit und kümmern sich nicht darum ob sie ihren Strom von fossilen oder eneuerbaren Energieträger benutzen

  4. Pingback:EILMELDUNG +++ Klimawandel bedroht Kaffee, Schokolade, Bier +++ EILMELDUNG

  5. Den einzigen Weg alles zu verhindern und uns eine Zukunft zu geben ist das alles Nationen sich einigen oder Länder das Geldsystem abzuschaffen, dann gibt es keine Arbeit mehr auch keine Mite somit wird alles überflüssig was den Co2 austritt verursacht und nur zum tipp das ist fast zu 70% nur wegen des Geldes, Morgens motor an zur Arbeit da was machen was vielleicht nicht so gut für die Umwelt ist dann Heimfahren und das 5xdie Wochen Milliarden Menschen gleichzeitig Das könnte man einsparen und es gäbe keine Staus mehr, Nur wichtige Berufe wie Polizei,Feuerwehr, und halt Ärzte sollten noch Existieren aber kostenfrei, das klingt mega komisch ich weiß aber ich kann mir beim bessten Geiste nicht denken das sich die Menschheit noch um 180°wendet, weil die Zeit das wertvollste sein wird was wir später haben werden. Also besser von vorne beginnen und alle kontostände der Welt auf 0Stellen als den gesamten Planeten aufs Spiel setzen, mit der Natur sollte mann sich nicht anlegen, 1 Epischer Erdbeben und dein Haus liegt.

  6. Es wird fast nicht möglich sein den Klimawandel zu stoppen, ohne sich von dem kapitalistischen System loszulösen. Da das vermutlich nicht passieren wird gehen wir halt alle drauf. Bzw. unsere Kinder

  7. Als moralischer Antikapitalist muss ich dir sagen:

    Vielmehr ist zu vermuten das der Kapitalismus sich anpasst. Es wird ein Greenwasching statt finden, was man bereits sieht, riesige Firmen wie Google, Facebook, Twitter, aber auch Amazon … oder VW, Audi … oder Kaufland, Edeka, Aldi, Lidl… usw usf … egal wo man hin schaut. Die Liste kann man endlos erweitern.

    Sie alle versuchen “CO2-neutral” zu sein.

    Das steht nicht im Wiederspruch zum Kapitalismus und es zementiert das System sogar. Da durch dieses Verhalten das Firmen überleben, die Wirtschaft am Leben erhalten und zukunftsicher gemacht wird.

    Wer de Kapitalismus als Wirtschaftsform abschaffen will … muss lernen ohne ständiger Neuerungen klar zu kommen. Nicht alle 6 Monate ein neues Handy, nicht jede Saison neue Klamotten, nicht permanent alles zu essen / zu kaufen haben wollen. Lernen sich selbst zu versorgen, wie einst unsere Großeltern / Urgroßeltern aus den eigenen Garten zu leben.

    Auch das wäre Umweltbewusst – und untergräbt das Wirtschaftssystem.

    Aber wieviele sind dazu bereit?

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